Tomaten im Garten oder auf dem Balkon sind herrlich. Schon allein der Geschmack ist mit dem von gekauften Tomaten aus dem Supermarkt nicht zu vergleichen. In guten Jahren, wenn das Wetter sehr warm und sehr sonnig ist, dann steht einer reichen Ernte nichts im Wege. Mitunter stehen plötzlich so viele Tomaten zur Verfügung, dass man gar nicht mehr weiß, wohin damit. Doch dem kann mit unseren Rezeptideen Abhilfe geschaffen werden.
Tomaten – wie lange sind sie haltbar?
Wenn die Tomaten knallrot am Strauch hängen, sind sie reif für die Ernte. Danach sollten sie bei Zimmertemperatur gelagert werden und zwar an einem dunklen und luftigen Ort. So halten frische Tomaten rund eine Woche. Im Kühlschrank sollten Sie Tomaten dagegen – wenn überhaupt – dann nur kurz aufbewahren, denn je länger sie gekühlt werden, umso mehr verlieren Sie an Aromen. Haben Sie allerdings so viel geerntet, dass Sie nun wochenlang Tomaten essen müssten, können Sie die Früchte auch haltbar machen.
Einfrieren, einkochen, einlegen, trocknen – Tomaten haltbar machen
Im Winter Tomaten aus dem eigenen Garten essen – das ist nicht unmöglich. Denn mit ein paar Tricks können Sie Tomaten lange haltbar machen.
Tomaten einfrieren
Ob das Einfrieren von Tomaten allerdings die beste Möglichkeit ist, darf bezweifelt werden, denn dabei gibt es zwei Nachteile: Wie bei der Lagerung im Kühlschrank entzieht die Kälte den Früchten das Aroma, außerdem werden Tomaten matschig, wenn man sie wieder auftaut. Zum Rohverzehr sind sie deswegen nicht mehr geeignet, zum Kochen allerdings schon. Einfrieren können Sie Tomaten im Ganzen oder gleich gestückelt. Verwenden Sie aber nur feste und reife Tomaten. Möchten Sie das Aroma behalten, dann müssten Sie die Tomaten zuerst zu Soßen oder dergleichen verarbeiten und dann diese Speisen einfrieren. Alternativ können Sie die Tomatenstücke vor dem Einfrieren 10 Minuten kochen und würzen. So bleibt das Aroma erhalten. Eingefrorene Tomaten sind rund 12 Monate haltbar.
Tomaten einkochen
Tomaten können Sie auch ganz wunderbar einkochen und somit eine Basis für viele weitere Gerichte schaffen.
- Zum Einkochen werden die Tomaten mit einem Messer kreuzweise leicht eingeschnitten und für einige Minuten in kochendes Wasser gegeben.
- Danach herausnehmen, den Strunk entfernen und die Haut abziehen.
- Die Tomaten nun in Stücke schneiden, eventuell die Samen entfernen und anschließend pasteurisieren. Das bedeutet, dass die Stücke nochmals für etwa 5 Minuten in kochendes Wasser gelegt werden.
- Nun kommen die Früchte in Einmachgläser und werden mit dem Wasser, in dem sie pasteurisiert wurden, aufgefüllt.
- Geben Sie etwa zwei bis drei Esslöffel Zitronensaft dazu, um den Säuregehalt zu erhöhen. Dies hat den Grund, dass durch den Luftabschluss keine gefährlichen Toxine (Stichwort: Botulismus) entstehen können. Würde der pH-Wert nicht erhöht werden, müssten die Tomaten sonst mindestens 15 Minuten bei 100 Grad in einem Druckkessel eingekocht werden, um das Entstehen der Gifte zu vermeiden.
- Nun werden die Einmachgläser verschlossen und in ein Wasserbad gegeben. Füllen Sie so viel Wasser hinein, dass rund ein Drittel der Gläser herausschaut.
- Geben Sie einen Deckel auf den Topf und kochen Sie die Gläser 45 Minuten lang ein.
- Lassen Sie nach dem Einkochen die Gläser noch 20 Minuten im Wasser stehen. Erst danach werden sie herausgenommen, damit sie abkühlen können.
- Bevor Sie die eingekochten Tomaten einlagern, kontrollieren Sie die Deckel. Drücken Sie dazu mit dem Finger auf den Deckel. Gibt dieser nicht nach, ist alles in Ordnung. Sofern er nachgibt, ist das Glas nicht richtig dicht. Eine zusätzliche Kontrolle vor der Verwendung ist das Knacken beim Öffnen der Gläser, die sogenannten Twist-off-Caps.
Eingekochte Tomaten sind an einem kühlen, dunklen Ort bis zu 12 Monate haltbar.
Wenn Sie keine stückigen Tomaten, sondern passierte Tomaten einkochen möchten, dann müssen Sie die Früchte nach dem Häuten pürieren. Anschließend in einem Topf zum Kochen bringen und gegebenenfalls eindicken lassen. Danach wie oben beschrieben verfahren.
Tomaten einlegen
Eine weitere Möglichkeit ist, Tomaten einzulegen. Dazu benötigen Sie in jedem Fall ein gutes Olivenöl und Gewürze. Auch Essig, Zitronensaft, Zucker, Knoblauch, Schalotten und dergleichen können Sie dafür verwenden. Die Wahl der Zutaten ist allerdings Geschmackssache und kann nach Belieben variiert werden. Wichtig ist, dass Sie das Öl und die gewählten Gewürze rund 5 Minuten köcheln lassen. Die Tomaten – hier eignen sich besonders Cherrytomaten, werden in ein Einmachglas gegeben, stechen Sie vorher, am besten mit einem Zahnstocher, kleine Löcher hinein. Weitere Zutaten wie Schalotten, Kräuter oder Knoblauch kommen ebenfalls mit ins Glas. Nun wird die noch heiße Flüssigkeit bis möglichst an den Rand ins Glas gefüllt. Achten Sie darauf, dass so wenig Luft wie möglich im Glas vorhanden ist. Nun den Deckel schließen (am besten mit einem Twist-off-Cap, der beim Öffnen knackt). Lassen Sie die Tomaten rund eine Woche ziehen. So eingelegte Tomaten haben eine Haltbarkeit von mindestens 6 Monaten, geöffnete Gläser halten rund 4 Wochen.
Tomaten trocknen
Möchten Sie Tomaten trocknen, die Sie zum Snacken ebenso verwenden können, wie zum Einlegen oder zur Weiterverarbeitung in Antipasti, Chutney oder Pesto, ist es ideal, wenn Sie über einen Dörrautomaten verfügen. Bei rund 60 Grad werden diese darin etwa 8 Stunden getrocknet. Wer keinen Dörrautomaten besitzt, kann aber auch einen Backofen dafür verwenden. Und so geht´s:
- Nach dem gründlichen Waschen werden große Tomaten in Scheiben geschnitten, kleine halbiert oder geviertelt.
- Legen Sie die Tomaten nun auf das Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist. Sie können die Stücke bzw. Scheiben gerne eng aneinander, aber nicht übereinander legen.
- Würzen Sie nach Belieben.
- Stellen Sie den Backofen nun auf 75 Grad und Umluft ein.
- Lassen Sie die Ofentür einen Spalt offen, am besten einen Kochlöffel dazwischen stecken.
- Drehen Sie die Tomaten von Zeit zu Zeit und kontrollieren Sie die Trocknung.
- Nach 7 bis 10 Stunden sind die Früchte fertig und können zum Abkühlen aus dem Ofen genommen werden.
Getrocknete Tomaten werden anschließend luftdicht verpackt und an einem kühlen Ort aufbewahrt. So sind sie rund 1 Woche haltbar. Um diese Haltbarkeit zu verlängern, können Sie sie in Öl (am besten Olivenöl) konservieren. Dazu die Tomaten in ein Schraubglas geben und mit Öl auffüllen. Nach Belieben können Sie Kräuter und Gewürze zugeben. Lagern Sie das geschlossene Glas dann dunkel und bei Zimmertemperatur, so halten die getrockneten Tomaten bis zu 6 Monate.
Rezeptideen – von Tomatensaft bis Tomatenmarmelade
Die Gerichte, die Sie mit Tomaten zaubern können, sind schier unendlich. Wir haben einige einfache Rezeptideen zusammengetragen, die Sie nach Belieben weiter verfeinern können.
Tomatensaft
Tomatensaft ist gekühlt nicht nur ein erfrischendes und gesundes Getränk, er kann auch zum Kochen, beispielsweise für Risotto, Soßen oder Salate verwendet werden. Für das Basisrezept benötigen Sie
- 1,5 kg Tomaten (für 1 Liter Saft)
- Salz, Pfeffer und Gewürze nach Wahl
- Sieb, Passiergerät oder Pürierstab
- Glasflasche
Und so stellen Sie Ihren eigenen Tomatensaft her:
- Waschen Sie die Tomaten, entfernen Sie den Strunk und schneiden Sie die Früchte in Stücke.
- Geben Sie die Tomatenstücke in einen Topf und lassen Sie diese 10 Minuten köcheln.
- Nun werden die Stücke so gut wie möglich zerdrückt. Das können Sie mit einer Gabel versuchen, noch besser ist ein Kartoffelstampfer.
- Geben Sie die Masse nun in ein Passiergerät oder passieren Sie sie durch ein Sieb. Auch das Zerkleinern mit einem Pürierstab ist möglich, dann ist der Saft allerdings dickflüssiger und enthält noch Fruchtfleisch.
- Jetzt können Sie den Saft nach Belieben würzen.
- Kochen Sie den Tomatensaft nun noch einmal kurz auf und füllen Sie diesen in saubere Flaschen. Zum Verlängern der Haltbarkeit können Sie die Flaschen gut eine dreiviertel Stunde im Wasserbad einkochen.
Der Tomatensaft hält (ohne Einkochen) bis zu 6 Monate.
Tomatenketchup
Zum Grillen das eigene Tomatenketchup anbieten – mit ein paar einfachen Schritten können Sie Ketchup spielend selbst herstellen. Und das brauchen Sie dazu:
- 2 kg Tomaten (für 1 Liter Ketchup)
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Olivenöl
- Salz, Paprikapulver, Pfeffer
- 50 g Zucker oder Honig
- 100 ml Essig
- Pürierstab und Sieb
Das Grundrezept für Ihr eigenes Tomatenketchup:
- Tomaten waschen, Strunk entfernen und grob in Stücke schneiden.
- Zwiebeln und Knoblauch schälen und zerkleinern.
- Olivenöl in einen Topf geben, zerkleinertes Gemüse dazugeben, mit den Gewürzen abschmecken und aufkochen.
- Bei kleiner Hitze rund eine halbe Stunde köcheln lassen und stets umrühren, damit sich nichts ansetzt.
- Danach die Masse pürieren oder durch ein Sieb drücken. Beim Pürieren bleiben gröbere Stücke im Ketchup (wenn gewünscht).
- Nun alles noch einmal aufkochen, Zucker/Honig und Essig unterrühren und so lange köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Zum Schluss noch einmal abschmecken.
So aufbewahrt ist das Tomatenketchup im Kühlschrank bis zu einer Woche haltbar. Die Haltbarkeit können Sie durch das Einkochen des Ketchup auf mindestens 6 Monate verlängern.
Dies war ein Basisrezept, das Sie mit weiteren Zutaten wie etwa Kräuter, Worcestersoße, Ingwer etc. versehen können.
Tomatensoße
Tomatensoße ist aus der Küche nicht wegzudenken. Ob mit Kräutern, mit Fisch, mit Fleisch, mit Gemüse – das Grundrezept kann für viele Varianten genutzt werden. Für Ihre selbstgemachte Tomatensoße benötigen Sie folgendes:
- 2 kg Tomaten (für 2 Liter Soße)
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Olivenöl
- 2 EL Zucker
- 3 EL Tomatenmark
- 4 EL Essig
- Salz und Pfeffer
Und so stellen Sie in rund einer halben Stunde eine leckere Basis-Tomatensoße her:
- Entfernen Sie den Strunk und schneiden Sie die Tomaten ein.
- Geben Sie diese nun für 1 Minute in kochendes Wasser, nehmen Sie sie heraus und übergießen Sie sie mit kaltem Wasser. Nun können Sie die Haut entfernen.
- Nun werden die Tomaten in kleine Stücke geschnitten.
- Zwiebeln und Knoblauch schälen und zerkleinern.
- Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl andünsten, Zucker und Tomatenmark mit anschwitzen und die Tomaten inkl. dem Essig dazugeben. Salzen und pfeffern.
- Das Gemisch sollte nun etwa 30 Minuten köcheln.
- Zum Schluss noch einmal abschmecken.
Auch hier gilt: Wenn Sie die Tomatensoße länger haltbar machen möchten (bis zu 9 Monate), dann sollten Sie die Soße in Gläser füllen und einkochen.
Tomaten-Pesto
Für das schnelle Abendessen oder auch zwischendurch als Brotaufstrich eignet sich Pesto ganz hervorragend. Damit immer genügend Pesto im Haus ist, können Sie dieses einfach und schnell selbst herstellen. Und das brauchen sie dazu:
- 80 g getrocknete Tomaten (für 4 Portionen)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Pinien- oder Walnusskerne
- 2 EL Olivenöl
- 30 g Parmesan
- Pürierstab
Schnell und einfach Ihr eigenes Pesto herstellen – so geht´s:
- Knoblauch schälen und klein hacken.
- Pinien- oder Walnusskerne in einer Pfanne anrösten.
- Alle Zutaten zusammenmischen und mit einem Pürierstab zerkleinern.
- In saubere Gläser abfüllen.
Bewahren Sie das Pesto im Kühlschrank auf, so hält es sich mindestens 6 Wochen. Auf Wunsch können Sie das Pesto natürlich weiter verfeinern, beispielsweise mit Kräutern, Thunfisch oder auch Chili.
Tomaten-Chutney
Chutneys kommen aus Indien, sind bei uns in der Küche aber mittlerweile immer öfter anzutreffen. Chutney ist meist cremig bis halb fest und kann mit ganz vielen unterschiedlichen Zutaten versehen werden. Es passt zu Gemüse und Fleisch ebenso, wie zu Nudeln, auf Burger oder zu Gegrilltem. Wenn Sie Ihr eigenes Tomaten-Chutney selbst herstellen möchten, benötigen Sie folgendes dazu:
- 1 kg Tomaten (für 4 Portionen)
- 2 Zwiebeln
- 1 Chilischote
- Salz, Pfeffer, weitere Gewürze nach Wunsch
- 3 EL Weißweinessig
- 2 EL Honig
- 1 TL Zitronensaft
Sie benötigen nur fünf Schritte zum selbstgemachten Tomaten-Chutney:
- Tomaten waschen, Strunk entfernen und einschneiden. Eine Minute in kochendes Wasser geben, mit kaltem Wasser übergießen und die Haut abziehen.
- Tomaten kleinschneiden.
- Zwiebeln schälen und würfeln, Chilischote entkernen und fein hacken
- Die Tomaten nun mit Zwiebeln, Chili, Essig, Honig und Salz in einen Topf geben und aufkochen. 45 Minuten lang unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen.
- Mit den Gewürzen und dem Zitronensaft abschmecken.
In Gläser gefüllt hält das Tomaten-Chutney mindestens 4 Wochen im Kühlschrank. Alternativ können Sie es bis zu 12 Monate haltbar machen, indem Sie es einkochen. Natürlich können Sie auch weitere Zutaten zum Chutney geben, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Gerne werden zum Beispiel Kräuter wie Basilikum oder Thymian, frischer Ingwer oder auch Rosinen genutzt.
Tomatenmarmelade
Vielleicht etwas ungewöhnlich, aber einen Versuch wert ist das Herstellen von Tomatenmarmelade. Mit den Geschmackskomponenten fruchtig, süßlich und säuerlich ist sie nicht nur als Brotaufstrich mal etwas anderes, sondern kann auch als Dip oder als Zutat zu vielen anderen Gerichten verwendet werden. Also, einfach mal ausprobieren:
- 500 g Tomaten (für 4 Gläser)
- 3 Zwiebeln
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Tomatenmark
- 100 ml Kräuteressig
- 250 g Gelierzucker
- Salz, Pfeffer
Und so stellen Sie Tomatenmarmelade her:
- Tomaten und Zwiebeln klein schneiden.
- Öl erhitzen und zwiebeln anrösten.
- Tomatenmark dazugeben.
- Nun kommen die Tomaten, der Essig, der Zucker, Salz und Pfeffer dazu. Diese Masse 5 bis 10 Minuten köcheln lassen.
- Nochmals abschmecken und in Gläser füllen.
Gekühlt und dunkel gelagert hält die Tomatenmarmelade bis zu 2 Jahre. Gerne können Sie bei den Zutaten weiter variieren und beispielsweise Zitronensaft, Ingwer, Chili oder Kräuter zugeben.