Buntnesseln sind äußerst beliebt bei Hobbygärtner und sind daher sehr beliebt bei der Bepflanzung von Kübel, Balkonkasten, Hängeampeln oder im Beet. Damit auch Sie diese wunderschönen Pflanzen ihr Eigen nennen können, haben wir Ihnen hier alles Wichtige zur Buntnessel zusammengestellt. Neben vielen Informationen über Blattschmuckpflanze erhalten Sie auch Pflanz- und Pflegetipps, welche Schädlinge und Krankheiten die Buntnessel heimsuchen und wie Sie dieses wunderschöne Gewächs vermehren.
Informationen rund um die Buntnessel
Die Buntnessel zählt zu den prächtigsten Blattschmuckpflanzen und ist infolgedessen auch sehr beliebt. Dabei gibt es unzählige Arten der Pflanze, wobei nur eine als Zimmerpflanze in unseren Gefilden kultiviert wird. Solenostemon scutellarioides war früher unter Coleus blumei bekannt und kommt eigentlich aus dem südostasiatischen Raum.
Die Schönheit der tollen Pflanze liegt aber ganz klar in den weichen und samtartigen Blättern, auch wenn die Buntnessel Blüten hervorbringt. Die Form und Farbe der Blätter variiert jedoch stark, je nach Sorte und Art und die Schattierungen sind sehr vielseitig. Neben verschiedenen Mischvarianten gibt es Buntnesseln mit Schattierungen von grün, gelb, pink, rot, violett und braun und die Blätter sind ein Augenschmaus in jedem Haus und jedem Garten.
Die beliebtesten Sorten der Buntnessel
Bei der Auswahl werden Sie die Qual der Wahl haben, da die Hybriden der Buntnessel unzählige Sorten aufweist. Deshalb zählen wir hier nur die beliebtesten Sorten auf.
- Brillancy weist ein karminrotes Laub mit hübschem gelbem Rand auf
- Die Sorte Crimson Ruffles zeigt ihre Blätter in einem wunderschönen pink und dunkelviolett.
- Fishnet Stocking hat hellgelbe Blätter mit violetter Äderung und ist ein Blickfang der Extraklasse.
- Golden Bedder weist, wie der Name schon sagt, goldgelbe Blattfärbungen auf.
- Bei Royal Scott erhalten Sie weinrote Blätter mit einem kontrastreichen hellgrünen Rand.
- Bei Ruffles Cooper finden sie ein rötliches und stark gewelltes Blatt mit einem grünen Rand.
- Der Schwarze Drache hingegen weist ein dunkelviolettes Laub auf, welches mit rötlichen Schattierungen punktet.
Für welche Sorte der Buntnessel Sie sich am Ende entscheiden, ist natürlich Geschmackssache. Vielleicht setzen Sie ja auf alle der beliebtesten Sorten und lassen so das Haus erblühen.
Anpflanzen der Buntnessel
Die Buntnessel ist sehr anspruchslos und zudem noch robust. Somit benötigt sie nur wenig Pflege und wächst und gedeiht fast von allein. Einige Kleinigkeiten sollten Sie dennoch beachten.
Standort
Ein heller Standort ist für die Blattschmuckpflanze besonders wichtig, damit sie die Farbenpracht der Blätter auch voll entfalten kann. Lediglich die Mittagssonne mag sie gar nicht. Hier wäre eine Beschattung empfehlenswert.
Boden und Substrat
Es ist vollkommen gleich, ob Sie die Buntnessel im Freiland oder als Zimmerpflanze kultivieren. Sie benötigt auf jeden Fall einen nährstoffreichen und humosen Boden, der eine gute Wasserspeicherkapazität aufweist, aber durchlässig ist. Der pH-Wert sollte neutral oder leicht sauer sein.
Die Buntnessel als Zimmerpflanze
Im Haus ist natürlich eine ganzjährige Pflanzung möglich. Im Haus sollten hingegen ganzjährig rund 18 Grad herrschen, da die Pflanze sehr kälteempfindlich ist. Zudem sollte sie an einem geschützten und nicht zugigen Standort stehen. Hitze machen der Buntnessel recht wenig aus. Kälte hingegen viel. Schon ab einer Temperatur ab 14 Grad kann sie bereits Schaden nehmen und sollten die Temperaturen unter 7 Grad absinken, ist das der sichere Tod der Buntnessel.
Gepflanzt werden kann die Buntnessel im Keramik- wie auch im Plastiktopf. Sie müssen nur darauf achten, dass Drainagelöcher vorhanden sind, damit das Gießwasser ablaufen kann. Normale Pflanzenerde auf Kompostbasis ist als Substrat ideal. Damit die Erde auch wasser- und luftdurchlässig ist, sollten Sie etwas Sand oder Split untermengen.
Umtopfen
In der Regel dauert es recht lange, bis die Pflanze einen größeren Topf benötigt. Sie können das ganz einfach feststellen, wenn Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf heben. Sind die Wurzel am Ballenrand zu sehen, wird es Zeit für ein größeres Gefäß.
Die Buntnessel im Freiland
Ins Freiland gepflanzt wird die Buntnessel erst ab Mitte Mai, da sie nicht winterhart ist. Es spricht aber nichts dagegen, dass sie im Frühjahr ins Beet wandert. Dabei sollte der Pflanzabstand etwa 20 bis 30 cm betragen. Das Pflanzloch sollte die doppelte Ballengröße aufweisen. Füllen Sie vorher eine Drainageschicht ein, damit das Wasser gut ablaufen kann.
Gießen und Düngen
Die Blattschmuckpflanze gedeiht am besten, wenn der Boden gleichmäßig feucht ist. Dennoch gilt die Regel, dass nur mäßig, dafür aber regelmäßig gegossen werden sollte. Die Pflanze kommt mit längerer Trockenheit gut zurecht, mit Staunässe jedoch gar nicht. Ist das Substrat über einen längeren Zeitraum zu trocken, wirft die Coleus blumei die Blätter ab. Wundern Sie sich nicht, dass sie trotz der schnellen Erholung auch die unteren Blätter abwirft – das ist nach einer längeren Trockenphase normal. Im Winter sollten Sie natürlich etwas verhaltener gießen, der Wurzelballen sollte aber niemals austrocknen.
Wenn Sie die Solenostemon einmal im Jahr umtopfen oder mit frischem Substrat versorgen, können Sie auf das Düngen verzichten. Ansonsten wird von April bis August einmal im Monat mit einem flüssigen Blühpflanzendünger gedüngt. Um weniger Arbeit zu haben, können Sie auch Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen nutzen. Achten Sie aber darauf, dass die Stäbchen halbiert werden, da dies vollständig für die Langzeitdüngung ausreicht.
Buntnesseln, die im Freiland sitzen, sollten im Frühjahr eine Gabe Hornspäne oder Kompost erhalten. Dies ist vollkommen ausreichend für das ganze Jahr. Wobei die Pflanze im Herbst wieder nach drinnen geholt werden muss, da sie nicht winterhart ist.
Schneiden der Buntnessel
Normal muss die Buntnessel nicht groß geschnitten werden. Damit aber das Laub schön farbenfroh bleibt, sollten die Blüten zeitnah entfernt werden. Nach einigen Jahren kann die Pflanze etwas außer Form geraten. Dann ist es Zeit, sie im späten Winter oder zu Frühlingsbeginn zu schneiden und sie auf etwa ein Drittel einzukürzen. Sie kann praktisch ganzjährig ausgelichtet werden und treibt schon nach wenigen Tagen wieder sehr zuverlässig aus. Wünschen Sie sich ein buschiges Wachstum, sollten Sie regelmäßig die Triebspitzen ausbrechen.
Vermehren der Buntnessel durch Stecklinge
Die Buntnessel lässt sich sehr einfach durch Stecklinge und Samen vermehren. Wenn Sie jedoch bestimmte Farben vorziehen, sollten Sie auf die Vermehrung mit Stecklingen setzen. Der Grund hierfür ist, dass die Samen zum einen nur in Mischungen erhältlich sind und zum anderen die Nachkommen aus dem Samen sich sehr stark von der Mutterpflanze unterscheiden können.
Beim Vermehren durch Stecklinge suchen Sie sich im Herbst einen kräftigen und gesunden Trieb aus, der keine Blüten aufweist. Besonders einfach ist die Vermehrung, wenn der Trieb schon etwas älter ist, da er robuster ist. Außerdem sollten mindestens zwei bis drei schön gefärbte Blattpaare vorhanden sein, auch wenn das unterste Blattpaar entfernt wird, bevor der Trieb in die Erde gesteckt wird.
Als Substrat eignen sich Kakteenerde, ein Torf-Sand-Gemisch oder auch Anzuchterde. Der Trieb wird dann etwa zwei bis drei Zentimeter tief in das feuchte Substrat gesteckt. Um Wurzeln vorzuziehen, können Sie den Trieb auch in ein Glas Wasser stellen. Als Standort sollten sie einen hellen Standort ohne direkte Mittagssonne wählen. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 24 Grad liegen.
Vermehrung durch Samen
Die Blattschmuckpflanze kann aber auch durch Samen gezogen werden. Allerdings müssen Sie hier Geduld aufbringen. Zudem wissen Sie nie, was aus dem Samen kommt, weshalb die Anzucht aus den Samen immer eine Überraschung ist.
Die Samen werden dabei zuerst mit etwas Sand gemischt. In die Pflanzschale geben Sie dann ein wenig Anzucht- oder Kakteenerde, feuchten das Substrat an und geben das Samen-Sand-Gemisch auf das Substrat. Da die Buntnessel ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nicht mit Substrat bedeckt. Die Keimtemperatur beträgt mindestens 20 Grad. Zudem benötigt das Minigewächshaus einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Keimdauer beträgt etwa zwei bis drei Wochen.
Sobald sich dann die ersten Keimblätter zeigen, können Sie die Keimlinge in einzelne Töpfe pflanzen. Da sie aber nie wissen, welche Buntnessel sie jetzt herangezogen haben, müssen Sie viel Geduld aufbringen. Denn gerade als Jungpflanzen sehen fast alle Pflanzen gleich aus. Erst nach dem fünften Blattpaar wissen Sie, welche Buntnessel Sie gezogen haben. Dann zeigt sich nämlich die charakteristische Blattfärbung.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten finden Sie bei dieser robusten und pflegeleichten Pflanze meist selten. Treten dennoch Krankheiten auf, liegt dies überwiegend an Pflegefehlern. Ein zu trockener Wurzelballen, Staunässe oder Zugluft können der Buntnessel zusetzen. Auch, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind, kann es zum Blattabwurf und schlimmstenfalls zum Tod der Pflanze kommen.
Einen großen Feind haben die Buntnesseln jedoch. Sie neigen zum Befall mit der roten Spinne. Diese Schädlingen kommen häufig dann vor, wenn die Buntnesseln zu warm stehen und die Luftfeuchtigkeit niedrig ist. Erkennen kann man die rote Spinne an den gelblichen Flecken auf den Blättern. Ist der Befall sehr stark, verfärben sich die Blätter komplett und sterben ab. Daher ist es wichtig, die Pflanze täglich unter der Brause mit lauwarmem Wasser abzuspülen, um die rote Spinne zu eliminieren.
Sie können aber vorbeugen, dass Ihre Buntnessel mit dem Schädling befallen wird, indem Sie eine Schale Wasser neben die Pflanze stellen. So erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und die rote Spinne meidet die Buntnessel. Eine weitere Möglichkeit besteht, wenn Sie die Pflanze auf einen Untersetzer mit Wasser und Steinen stellen.
Schmierläuse lieben hauptsächlich die farbenfrohen Sorten, wenn sie durch Pflegefehler geschwächt sind. Erkennen können Sie diese durch die Gespinste, die an einen Wattebausch erinnern. Auch hier sollte die Pflanze täglich mit lauwarmem Wasser abgespült werden, um den Schädlingen Herr zu werden. Bei der Vorbeugung gehen Sie so vor, wie bei der roten Spinne. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, damit die Schmierläuse erst gar keine Lust auf die Buntnessel haben.
Wie Sie aber sehen können, ist die Buntnessel kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Daher sind Pflegefehler auf jeden Fall zu vermeiden, damit Sie an der Blattschmuckpflanze auch lange Freude haben.