Viele sehen im Schaumkraut ein Unkraut, das unerschütterlich ist. Schaumkraut kann aber deutlich mehr, also nur störend im Garten stehen. Denn ein Unkraut ist es definitiv nicht. Die Gattung hält tolle Frühjahrsblüher bereit, die zudem essbar sind. Wenn Sie mehr über das Garten- und Wiesenschaumkraut wissen möchten, gibt es hier Antworten.
Herkunft des Schaumkrauts
Die Gattung Schaumkraut gehört in die Familie der Kreuzblütler. Dabei gibt es rund ein halbes Dutzend einheimische Arten, wie etwas das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis). Wie alle anderen Arten auch, wächst das Wiesenschaumkraut auf feuchten Wiesen, an Ufern von Gewässern oder auch in Wäldern. Im Frühling zeigt es sich von seiner schönsten Seite und kann ganze Wiesen in ein traumhaftes Blütenmeer verwandeln.
Das Schaumkraut hat seinen Namen daher, da auf der Pflanze häufig Schaumhäufchen zu finden sind. In diesen sitzen Larven der Schaumzikade, die an den Stängeln saugen und so die eiweißreichen und schaumigen Sekrete ausscheiden, um eine Art Schutzhülle zu bauen.
Die wichtigsten Arten und Sorten des Schaumkrauts
Das bekannteste Schaumkraut ist mit Sicherheit das Wiesenschaumkraut. Es ist ein mehrjährige Wildstaude, die bis zu 40 cm groß wird. Von April bis Mai verwandelt die Pflanze die Wiesen in ein wahres Blütenmeer und die hellrosa Blüten lassen das Herz aufgehen.
Weiterhin finden Sie das Finger-Schaumkraut (Cardamine pentaphyllos), welches auch unter Finger-Zahnwurz bekannt ist. Die weiß, rosa oder purpurfarbenen Blüten zeigen sich zwischen Mai und Juni und geben ein besonders imposantes Bild ab, da das Laub dunkelgrün ist. Im Garten wir das Finger-Schaumkraut häufig als Unterpflanzung oder als Bodendecker genutzt.
Ein absoluter Geheimtipp ist das Wald-Schaumkraut (Cardamine trifolia), welches auch unter Dreiblättrigem Zahnwurz oder Kleeblättrigem Schaumkraut bekannt ist. Die wintergrüne Art bildet im Frühling hübsche, weiße Blüten aus und auf den dichten Matten sind unzählige der Blüten zu finden.
Ebenfalls bekannt ist das Behaarte Schaumkraut (Cardamine hirsuta). Es ist am stärksten verbreitet und ein absolutes Unkraut, da es pro Pflanze bis zu 5.000 Samen bilden kann und sich so sehr stark ausbreitet.
Anbau und Pflege
Wenn Sie das schmackhafte Schaumkraut im Garten anbauen möchten, werden Sie einen wahren Insektenmagnet in Ihrem Garten haben. Zudem sind die Blätter der Garten- und Wiesenschaumkrauts auch essbar und sind eine hervorragende Alternative zu Kresse.
Standort und Boden
Schaumkraut mag im Allgemeinen feuchte Böden, die humos und lehmig sein sollten. Dennoch müssen sie durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht. Fast alle Schaumkräuter lieben zudem einen halbschattigen Standort. Lediglich das Wiesenschaumkraut mag auch einen sonnigen Standort und kann hier sehr gut gedeihen. Allerdings sollten Sie sich im Klare sein, dass der feuchte Boden ein Muss ist. Je sonnige der Standort ist, desto feuchter sollte er auch sein.
Gepflanzt werden die Schaumkräuter in der Regel im Herbst. Dabei sollte der Pflanzabstand etwa 20 bis 30 cm betragen.
Tipps zur Pflege
Nach der Blütezeit im Spätsommer ist es sinnvoll, die Pflanzen zurückzuschneiden. Haben Sie das Schaumkraut im Beet angepflanzt, können Sie es mit einer Gartenschere zurückschneiden. Auf der Wiese sollte selbstverständlich der Rasenmäher genutzt werden.
Da das die bekannten Sorten Garten- und Wiesenschaumkraut sehr pflegeleicht sind, benötigen sie keine besondere Pflege, wenn sie am richtigen Standort stehen. Verwendet wird das Schaumkraut vor allem als Randbepflanzung für Gartenteiche oder Bachläufe. Insbesondere Bienen lieben die Pflanze und auch andere Insekten sind häufig dort zu finden, wo das Schaumkraut steht.
Schädlinge und Krankheiten
Im Grunde sind alle Schaumkräuter besonders robust und werden so gut wie nie von Schädlingen befallen. Lediglich Blattläuse können gelegentlich auftreten.
Verwendung in der Küche
Hauptsächlich die jungen Blätter und Blüten des Wiesenschaumkrauts sind essbar. Allerdings nur vor der Blüte, da sie nach der Blüte bitter werden. Die Blätter schmecken ähnlich wie Kresse und sind eine ausgezeichnete Alternative. Zudem erhalten sie Vitamin C und Senföle und sind für einen Wildkräutersalat ein Muss. Auch in Suppen geben die Blätter eine besondere Note ab. Eine ganz besonders würzige Note haben die jungen Knospen kurz vor der Blüte. Die Knospen können Sie dabei roh knabbern oder Sie dämpfen sie kurz in ein wenig Butter.
Gleiches gilt für das Behaarte Schaumkraut. Es wächst wie Unkraut und wenn Sie dem Kraut Herr werden möchten, essen Sie es einfach. Die jungen Blätter sind pfeffrig, scharf und können hervorragend für Kräuterbutter, Kräuterquark oder auch Pesto, Salatdressings oder Smoothies verwendet werden. Sogar als Ersatz für Kresse auf dem Butterbrot schmeckt es besonders lecker.
Möchten Sie das Schaumkraut beim Kochen verwenden, sollten Sie darauf achten, dass Sie die Blätter erst zum Schluss an die warmen Speisen geben, da die Hitze das Aroma zerstört.
Des Weiteren können Sie die kleinen Schoten nutzen, die nach der Blüte an der Pflanze erscheinen. Sie sind aber nur dann nutzbar, wenn sie noch grün sind und können so als pfeffriges Gewürz verwendet werden.
Schaumkraut ist zudem sehr gesund. Sie enthalten viel Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium oder Magnesium und enthalten das Spurenelement Eisen. Gleichzeitig ist auch Vitamin C in den Schaumkräutern enthalten, weshalb die Heilpflanzen schon seit langer Zeit zum Einsatz kam. Durch die Senfölglykoside, die in allen Kreuzblütlern enthalten sind, wirken die Heilpflanzen antioxidativ und antibakteriell und gelten daher als hervorragender Radikalfänger.
In der alternativen Heilmethode kommen die Schaumkräuter hauptsächlich bei rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz. Zudem sollen sie harntreibend und stoffwechselanregend und auch einen blutreinigenden Effekt haben. In der alternativen Medizin werden die Schaumkräuter niemals getrocknet, sondern immer nur frisch verwendet.
Ist Ihr Garten mit Behaartem Schaumkraut voll, lassen Sie sich nicht ärgern und essen es einfach. Der Vorteil ist, dass die Pflanzen immer wieder neu austreiben und die Ernte im Frühling noch lange nicht beendet ist. Nutzen Sie also die Gelegenheit und würzen Sie Ihre Speisen
mit der ganz besonderen Note.