Mit einem Futterplatz für Vögel im Garten fördern Sie deren Ansiedlung und unterstützen die Artenvielfalt. Der Markt bietet Vogelhäuschen, Futtersäulen und weitere Optionen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt vom Standort ab und davon, welche Vögel Sie füttern möchten.
Kriterien für die Auswahl: Standort und Fressgewohnheiten
Ob Sie sich für ein klassisches Vogelhäuschen, eine Futtersäule oder einfach für Meisenknödel zum Aufhängen entscheiden, hängt zum einen vom Standort ab. Vögel nehmen einen Futterplatz nur an, wenn er eine Rundumsicht ermöglicht, sodass sie Gefahren schnell erkennen können. Ein etwas erhöhter Platz, beispielsweise ein höherer Ast, an dem Sie eine Futtersäule aufhängen, bietet Schutz vor Fressfeinden.
Weiterhin kommt es auf die Fressgewohnheiten der Vögel an. Achten Sie darauf, welche Vögel am häufigsten in Ihren Garten kommen. Die meisten Vogelarten mögen einen hängenden Futterplatz, am besten mit einer Sitzgelegenheit, an der sie sich festhalten können. Drosseln oder Amseln fressen hingegen gern am Boden und benötigen nicht unbedingt ein Vogelhäuschen oder ein Futtersilo.
Vogelhäuschen als Klassiker: verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten
Vogelhäuschen können Sie in verschiedenen Größen, mit und ohne Ständer oder zum Aufhängen kaufen. Modelle im Landhausstil verfügen über einen rechteckigen oder quadratischen Boden, sind an den Seiten offen und haben ein Spitzdach.
Bedenken Sie aber: Ist das Haus groß und hat ein hochgelegenes Dach, finden Katzen und andere Raubtiere leicht Zugang. Das ist ein entscheidender Nachteil, weshalb Sie ein solches Futterhaus nur kaufen sollten, wenn keine Katzen in der Umgebung leben. Ein Ständer aus Metallrohren, ein etwas heruntergezogenes Dach oder ein Katzenabwehrgürtel erschwert Katzen, Mardern oder Ratten den Zugang, ohne sie zu gefährden.
Auch die Höhe spielt eine Rolle. Zwar ist das Füttern in einer Höhe von 1,60 bis 1,70 Metern etwas schwieriger, aber auch für Katze & Co. ist es dann nicht so einfach, zu den Vögeln zu gelangen. Hängen Sie ein Futterhäuschen in einen Baum, sollten die Höhe und der Abstand zum Baumstamm jeweils circa 1,50 Meter betragen.
Kaufkriterien für Vogelhäuschen: Dachüberstand und Leisten an den Seiten
Welche Größe Sie für Ihr Futterhäuschen wählen, hängt vom verfügbaren Platz ab, ebenso wie die Form von Ständer oder Aufhängung. Achten Sie darauf, dass sich rund um den Boden eine Leiste befindet, die etwa 2 Zentimeter hoch sein sollte. Einerseits erschwert das den Zugang für Raubtiere, andererseits wird verhindert, dass die Vögel das Futter hinauswerfen.
Ist das Futterhaus groß genug, können viele Vögel auf einmal fressen. Der Abstand der Dachkante zum Boden sollte mindestens 15 Zentimeter betragen, um einen guten Zugang für die Vögel zu bieten. Ein Dachüberstand über dem Boden des Futterhäuschens von mindestens 2 Zentimetern schützt das Futter vor dem Nasswerden und Schimmeln. Mit handwerklichem Geschick können Sie ein Vogelhäuschen auch selbst bauen.
Vor- und Nachteile von Vogelhäuschen
Ein klassisches Vogelhäuschen hat einige Vorteile:
- auch ohne Vögel dekorativ im Garten
- Zugang für verschiedene Vogelarten
- Vögel gelangen leicht an ihr Futter
- gut für diverse Futtersorten geeignet, darunter auch für Obst
Nicht zu vergessen sind die Nachteile von Futterhäuschen:
- mangelnde Hygiene, kann durch Kot von Vögeln verunreinigt werden
- Zugang ist auch für Katzen, Ratten und andere Tiere möglich
- muss häufig gereinigt und neu befüllt werden
Tipp: Um Krankheiten vorzubeugen und zu verhindern, dass das Futter verdirbt, entfernen Sie täglich Futterspelzen und Vogelkot. So reduziert sich der Aufwand für die Reinigung.
Futtersäulen: einfache Befestigung möglich
Futtersäulen erhalten Sie in verschiedenen Größen und Ausführungen. Sie lassen sich mit einer größeren Menge Futter befüllen, sind von oben geschlossen und verfügen im unteren Bereich meist über eine Sitzgelegenheit für die Vögel. Futtersäulen werden an Bäumen oder anderen Objekten aufgehängt und von verschiedenen Vögeln wie Meisen, Spechten oder Kleibern gern angenommen. Sie bestehen in der Regel aus Drahtgeflecht oder Plexiglas. Abhängig vom Material und der Größe der Öffnungen können Sie zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder Nüsse füttern.
Vor- und Nachteile von Futtersäulen
Futtersäulen haben gegenüber Vogelhäuschen verschiedene Vorteile:
- kein Zugang für Katzen, Ratten und andere Tiere
- müssen nicht täglich befüllt und gereinigt werden
- hygienisch, da sie nicht durch Kot verunreinigt werden
- Futter ist gut vor Nässe geschützt
- leichte Reinigung möglich.
Ein Nachteil besteht darin, dass Sie bei der Futterauswahl eingeschränkt sind. Auch fliegen manche Vögel wie Stare oder Amseln keine Futtersäulen an. Möchten Sie hingegen vorwiegend Meisen füttern, ist diese Variante ideal.
Bodenfutterplätze für Amseln, Drosseln und Stare: am besten Futtersilos
Amseln, Stare und Drosseln fressen gerne am Boden. Das Futter sollten Sie nicht einfach hinstreuen und auch nicht in flache Schalen geben, da es schnell von anderen Tieren gefressen werden oder wegwehen könnte. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das Futter schimmelt oder anderweitig verdirbt. Besser geeignet sind Futtersilos, die Sie auf den Boden stellen können. Solche Silos erhalten Sie im Handel, doch können Sie sie auch selbst bauen. Futtersilos sind nicht nur zum Füttern am Boden, sondern auch zum Aufhängen zweckmäßig, ähnlich wie Futtersäulen.
Vor- und Nachteile von Futtersilos
Die Vorteile von Futtersilos:
- Verwendungsmöglichkeiten am Boden, aber auch zum Aufstellen oder Aufhängen
- unterschiedliches Futter kann verfüttert werden
- gute Hygiene
- Futter verdirbt nicht so schnell
Ein großer Nachteil besteht darin, dass vor allem nachts auch Ratten und Mäuse Zugang haben, wenn sich das Futtersilo am Boden befindet.
Meisenknödel und Energieblöcke: Versorgung mit wichtigen Nährstoffen
Möchten Sie vor allem Meisen und Sperlinge füttern, sind Meisenknödel und Energieblöcke empfehlenswert. Meisenknödel können Sie mit und ohne Netz kaufen. Letztere lassen sich einfach aufhängen, in dem Netz können sich aber Vögel verfangen und ersticken. Für Meisenknödel ohne Netz gibt es Futterspender, die jedoch auch nicht immer die nötige Sicherheit bieten. Es gab Fälle, in denen Vögel eingeklemmt und durch nachrutschende Knödel getötet wurden. Sinnvoller sind verschiedene kleine Gefäße wie Siebe, die Sie in Bäume hängen. Für Energieblöcke werden verschiedene Halterungen angeboten, die für die Vögel ungefährlich sind. Mit Talg, diversen Körnern und Samen stellen Sie solche Energieblöcke schnell selbst her.
Ansiedlung von Vögeln mit dem richtigen Futter fördern: Körner und Proteine
Möchten Sie die Ansiedlung bestimmter Vogelarten fördern, kommt es nicht nur darauf an, welchen Futterplatz Sie verwenden. Wichtig ist auch die Auswahl des passenden Futters:
- Körner für Finken, Sperlinge und Gimpel
- Haferflocken, Obst und tierische Proteine wie Mehlwürmer für Amseln, Drosseln und Rotkehlchen
- Sonnenblumenkerne, zerkleinerte Nüsse und Fettfutter für Meisen
Entscheiden Sie sich für eine Futtermischung mit verschiedenen Körnern, Samen und Nüssen, locken Sie viele Vögel an. Solche Mischungen eignen sich für Futterhäuschen.