Der eigene Nutzgarten bringt zwar Arbeit, aber auch jede Menge Spaß und gesundes Gemüse mit sich. Sie sehen, wie sich Tomaten, Kohl und Co. entwickeln und wie Ihre Gartenarbeit Früchte trägt. Damit Ihr Vorhaben gelingt, geben wir Ihnen Tipps zum Anlegen eines Nutzgartens.
Tipp 1: Ein kleines Beet erhält Ihre Motivation
Anfänger machen oftmals den Fehler, ein zu großes Beet anzulegen. Die Motivation ist hoch und lässt schnell nach, weil die Gartenarbeit noch keine Gewohnheit ist. Beginnen Sie lieber mit einem kleinen Beet und pflanzen Sie sich ein oder zwei Lieblingsgemüse an. Somit können Sie sich langsam an die Arbeiten gewöhnen und Sie können in Ruhe neue Fertigkeiten erlernen.
Planen Sie eine kleine Fläche von einem oder zwei Quadratmetern ein. Für Anfänger empfehlen sich Paprika, Tomaten, Zwiebeln, Salat oder Bohnen. Halten Sie dieses kleine Beet stets von Unkraut frei und sorgen Sie dafür, dass Ihre Gemüsepflanzen immer genügend Wasser erhalten. Zeitgleich sollten Sie sich über Schädlinge und Nützlinge informieren.
Tipp 2: Nur das anpflanzen, was Sie mögen
Damit Sie kaum die Ernte abwarten können und somit Lust auf die Gartenarbeit haben, sollten Sie nur das Gemüse anpflanzen, das Sie und Ihre Familie gerne isst.
Tipp 3: Informationen über Ihre Klimazone einholen
Oft vergessen Einsteiger, die Pflanzen entsprechend der Vegetationszone auszuwählen. Für die Klimazone ungeeignete Pflanzen gedeihen häufig nicht oder nur sehr schlecht. Fragen Sie einen Gärtner in Ihrer Nähe, welche Gemüsepflanzen für die lokale Klimazone geeignet sind.
Tipp 4: Ist Ihre Bodenqualität gut?
Für ein gutes Gelingen und ein gesundes Wachstum Ihrer Pflanzen, spielt die Bodenbeschaffenheit eine große Rolle. Nährstoffe wie Phosphat, Kalk und Magnesium müssen ausreichend und in passender Menge enthalten sein. Falls Ihr Gartenboden zu nährstoffarm ist, sollten Sie Dünger, Kompost oder ähnliches in die Erde einarbeiten.
Tipp 5: Pflanzabstände beachten
Wenn Sie die Samen zu dicht aussäen, können sich Ihre Pflanzen nicht ausreichend entwickeln. Sie nehmen sich gegenseitig Platz und Licht weg. Außerdem zieht ein zu dicht bepflanztes Beet Schädlinge an. Auf der Packung der Samen ist angegeben, welchen Pflanzabstand Sie einhalten sollten. Hat Ihr Gemüse genügend Platz, wird sich es prächtig entwickeln. Damit Sie wissen, wo Sie welchen Samen gesät haben, ist das Kennzeichnen mittels kleinen Schildern empfehlenswert.
Tipp 6: Unkräuter und Gemüsepflanzen auseinanderhalten lernen
Anfänger verwechseln oftmals junge Gemüsepflanzen mit Unkraut und rupfen die falschen Pflanzen aus dem Beet. Informieren Sie sich über das Aussehen Ihrer Gemüsepflanzen und besorgen Sie sich am besten ebenfalls ein Buch über Unkräuter. Falls Sie einmal unsicher sind, können Sie nachschlagen.
Tipp 7: Mulch gegen Unkraut einsetzen
Auch Unkraut kann das Wachstum Ihrer Pflanzen unterdrücken. Deshalb sollten Sie Ihr Gemüsebeet mulchen. Mulch verbessert die Bodenqualität und verhindert, dass sich Unkraut verbreiten kann. Dennoch sollten Sie täglich kurz das Beet jäten.
Tipp 8: Gartentagebuch führen
Gerade am Anfang sind schnell Aufgaben vergessen. Legen Sie sich ein Tagebuch zu und notieren Sie Ihre Aufgaben. Außerdem können Sie ins Buch hineinschreiben, welche Erfolge und Misserfolge es gab. Vielleicht erkennen Sie durch Ihre Notizen und Beobachtungen, woran die Ernte scheiterte, sodass Sie im nächsten Jahr Veränderungen vornehmen können.
Tipp 9: Schutz vor Schädlingen
Ideal wäre es, wenn Sie mit Pflanzen Nützlinge in Ihren Garten ziehen, die Schädlingen den Garaus machen. Informieren Sie sich zudem über Partnerpflanzen, die Ihre Gemüsepflanzen vor Schädlingen schützen. Stärken Sie Ihre Pflanzen, indem Sie ihnen einen gesunden, nährstoffreichen Boden bieten.
Tipp 10: Mit Blumen Bienen und Co. anziehen
Am Rand Ihres Gemüsebeetes oder zwischen die Gemüsepflanzen können Sie Blumen pflanzen. Damit ziehen Sie Bienen und andere Nützlinge an. Viele Pflanzen müssen bestäubt werden, damit sie gut gedeihen können.
Tipp 11: Das richtige Maß beim Gießen finden
Beachten Sie den Wasserbedarf der einzelnen Pflanzen. Zu viel Wasser wirkt sich genauso schlecht auf Ihren Garten aus wie zu wenig Wasser.
Weitere Tipps für Ihren Gemüsegarten
Wenn Sie sich dazu entschließen, ein größeres Beet oder mehrere Beete anzulegen, sollten Sie Wege einplanen. Je nach Größe Ihres Gemüsegartens können Sie zwischen den einzelnen Beeten Steinplatten legen, damit Sie bei der Gartenarbeit jede Pflanze gut erreichen. Bei kleineren Beeten reicht eine begehbare Umrandung.
Stellen Sie eine Regentonne in der Nähe des Beetes auf, sodass Sie für Gießwasser kurze Wege haben. Um Geld zu sparen, ist Ihnen das Vorziehen Ihrer Gemüsepflanzen zu empfehlen. Außerdem haben Sie direkt eine andere Beziehung zu Ihren Pflanzen, wenn Sie diese selbst groß ziehen.
Anfänger sind häufig ungeduldig und möchten einen schnellen Ernteerfolg feiern. Damit Ihre Motivation bestehen bleibt, können Sie neben langsam wachsendem Gemüse schnell wachsendes Gemüse pflanzen oder aussäen. Sie können Radieschen, Rettich, Dill, Rukola und Fenchel aussäen und relativ zeitnah ernten. Brokoli, Blumenkohl, Salat, Kürbis und Kohlrabi sind ebenfalls schnell wachsend.
Sommer- und Wintergemüse pflanzen
Um ganzjährig Gemüse aus dem eigenen Garten ernten zu können, bietet sich der Anbau von Sommer- und Wintergemüse an. Tomaten, Paprika, Gurken und Bohnen sind beliebtes Sommergemüse, die Sie nach den Eisheiligen ins Freiland setzen können. Ab Mitte Mai bleibt das Wetter relativ stabil und es sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten. Weil Sommergemüse die Wärme liebt, sollten Sie die Pflanzen zu Beginn mit warmen Wasser gießen.
Sorten wie Grünkohl, Karotten, Rote Bete, Spinat und Zwiebeln mögen es kälter und können kurze Frostperioden vertragen. Sie können dieses Gemüse im Spätsommer oder im zeitigen Frühjahr pflanzen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht zu viel Wärme abbekommen, denn in dem Fall würde Wintergemüse schießen. Danach ist es meistens ungenießbar.
Ernten und verwerten
Bedenken Sie zu Beginn des Gemüseanbaues, wie Sie das reife Gemüse verwerten möchten. Kohl und anderes Gemüse wird in der Regel nicht nach Bedarf, sondern einmal geerntet. Dann müssen Sie sich vorher Gedanken machen, wie Sie das Gemüse haltbar machen möchten. Sie können viele Gemüsearten einfrieren oder einkochen. Platz muss jedoch auf jeden Fall vorhanden sein. Fehlt noch der Platz, sollten Sie nur wenige Pflanzen von einer Gemüsesorte anbauen.