Man sieht sie nicht, doch wenn sie da sind, können sie großen Schaden anrichten. Können, denn nicht alle Älchen sind auch Schädlinge. Aber der Reihe nach: Älchen werden auch Fadenwürmer oder Nematoden genannt. Dabei handelt es sich mit rund 20.000 unterschiedlichen Arten um die artenreichste Tiergruppe auf der Welt. Unter den Älchen sind die Wurzelälchen, die Blattälchen und die Stock- und Stängelälchen von Bedeutung. Viele sind harmlos, ja, sogar nützlich, denn die Fadenwürmer helfen bei der Bildung von Humus. Ob die Älchen den Pflanzen nun gefährlich werden können oder nicht, hängt zum einen von der jeweiligen Art ab, zum anderen aber auch davon, wie groß die Population ist. Nimmt diese nämlich Überhand, kann es durchaus zu Schäden kommen.
Diese kleinen, rund 0,5 bis 1 Millimeter großen und für das Auge fast unsichtbaren Älchen kann man sich wie einen Regenwurm vorstellen. Sie verfügen an ihren gesamten Körper über eine sogenannte Längsmuskulatur. Diese Muskeln ziehen sie einfach zusammen und können sich so schlängelnd fortbewegen. In der Regel ernähren sich Älchen von Bakterien und Pilzsporen. Allerdings können sie auch die Zellen von Pflanzen angehen, was zu entsprechenden Schäden führt.
Wie sich Balkonpflanzen mit Älchen „infizieren“
Älchen leben im Boden, somit können sie bei gekauften Erden bereits vorhanden sein, sofern diese nicht sterilisiert wurden. Das ist in der Regel kein Problem, eben erst dann, wenn es zu einer Überpopulation kommt oder wenn schädliche Arten vorhanden sind. Eine zweite Möglichkeit ist, dass die Tierchen bereits an gekauften Pflanzen vorhanden sind. Während Wurzelälchen sich an den Wurzeln zu schaffen machen, dringen Blattälchen, Stock- oder Stängelälchen durch Spaltöffnungen in die Pflanzen ein.
Blattälchen – Symptome, Bekämpfung, Vorbeugung
Wenn Sie an Blättern glasige Stellen entdecken, die in der Folge größer werden und sich schließlich braune Flecken bilden, sind wohl Blattälchen am Werk. Wenn Sie diese Schädlinge in Verdacht haben, können Sie die Wasserprobe durchführen. Schneiden Sie dazu ein Blatt ab und legen es in einer Schüssel mit Wasser. Nach kurzer Zeit werden die Älchen hervorkommen und schließlich an der Wasseroberfläche schwimmen.
Wenn die Pflanze nur leicht befallen ist, schneiden Sie betroffene Blätter und Stängel sorgfältig ab. Entfernen Sie sicherheitshalber auch gesund erscheinende Nebenbereiche. Wenn der Befall bereits weiter fortgeschritten ist, müssen Sie die komplette Pflanze entsorgen. Stellen Sie befallene Pflanzen in jedem Fall solitär, damit die Älchen nicht auf andere Pflanzen übergehen.
Vorbeugend sollten Sie Blätter niemals mit Wasser benetzen. Auch ist es wichtig, die Erde nicht zu nass zu halten, da sich Älchen besonders in Feuchtigkeit wohlfühlen. Wenn die Pflanzen überdacht stehen, wäre dies am sinnvollsten.
Wurzelälchen – Symptome, Bekämpfung, Vorbeugung
Das Problem mit Wurzelälchen ist, dass man einen Befall mit den Tierchen nur an den Wurzeln erkennt. Die Pflanze selbst welkt langsam, ohne dass man einen triftigen Grund dafür findet. Wenn man sie allerdings ausgräbt und sich die Wurzeln genauer betrachtet, stellt man rotbraune, ovale Flecken fest.
Bei einem Befall mit Wurzelälchen ist die komplette Pflanze zu entsorgen, sie ist nicht mehr zu retten. Ebenfalls muss das Substrat weggeworfen werden. Es wird zudem angeraten, den Blumentopf zu sterilisieren, da die Älchen sonst die nächste Pflanze schädigen können.
Vorbeugend sollten Sie auch hier die Erde nicht zu nass halten, lieber mehrmals weniger gießen, als einmal zu viel. Stellen Sie Balkonpflanzen idealerweise so, dass sie nicht vom Regen erreicht werden.
Stock- und Stängelälchen – Symptome, Bekämpfung, Vorbeugung
Ist eine Pflanze mit Stock- oder Stängelälchen befallen, werden Blätter und Pflanzteile krumm, schwellen an, verbiegen sich oder weisen Deformationen auf. Weitere Zeichen sind Kümmerwuchs, ungleichmäßige Blütenstiele, verschiedene Blühzeiten und kleine Blütenköpfe.
Auch hier sind befallene Bereiche großzügig zu entfernen, im Zweifel die komplette Pflanze zu entsorgen. In jedem Fall von anderen Pflanzen separieren.
Wie bei den Blattälchen sollten zur Vorbeugung vor Stock- und Stängelälchen die Pflanzen keinem Regen ausgesetzt sein. Gießen Sie nicht zu viel und beugen Sie Staunässe vor.
Wurzelgallenälchen – Symptome, Bekämpfung, Vorbeugung
Das Wurzelgallenälchen verursacht an den Pflanzwurzeln Knoten und Schwellungen, wodurch die Pflanze zu kümmern beginnt und in der Folge fault und abstirbt.
Stellen Sie einen Befall fest, ist die gesamte Pflanze samt Substrat zu entsorgen, der Pflanztopf sollte unbedingt sterilisiert werden.
Vorbeugend ist auch hier ein mäßiges Gießen anzuraten, ebenso wie das Verhindern, dass die Pflanze durch Regen nass wird.
Älchen – bevorzugte Pflanzen
- Blattälchen lieben besonders Begonien, Primeln, Narzissen, Hortensien, Farne, Tulpen, Usambaraveilchen, Hyazinthen und Blausterne.
- Wurzelälchen verköstigen sich am liebsten an Kakteen und an Sukkulenten wie Mittagsblume/Eisblume, Fette Henne, Hauswurz, Kugelhauswurz oder Opuntien.
- Stock- und Stängelälchen mögen gerne Phlox, Anemonen, Astern, Primeln, Christrosen, Glockenblumen, Fingerhut, Nachtkerzen und Mauerpfeffer.
- Wurzelgallenälchen sind vor allem an folgenden Pflanzen zu finden: Phlox, Primeln, Fingerhut, Rudbeckien, Chrysanthemen, Nelken, Minze und Salbei.