Tomaten müssen rot sein, Karotten orange oder gelb und Paprika isst man ebenfalls, wenn sie rot, orange, gelb oder grün ist. Was aber, wenn es schwarz ist? Nein, dann muss es nicht verdorben sein, dann kann es sich auch um schwarzes Gemüse handeln. Und das findet immer mehr Anklang, denn schwarzes Gemüse bietet zahlreiche Vorzüge gegenüber buntem Gemüse.
Wie wird Gemüse schwarz?
Zugegeben, es ist gewöhnungsbedürftig, wenn die Paprika, die Karotte oder die Tomate plötzlich eine schwarze Farbe haben. Gut, so richtig schwarz sind sie eigentlich gar nicht. Das Gemüse hat dann eher sehr dunkle, ins Blaue und Violette gehende Töne zu bieten. Wer nicht genau hinschaut, für den wirkt das Gemüse aber tatsächlich schwarz. Was steckt nun dahinter? Wieso sind manche Gemüse sehr dunkel, andere nicht?
Für die schwarze Farbe sind Anthocyane zuständig. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die auch Bioflavonoide genannt werden. Warum aber sind diese Anthocyane in manchen Pflanzen mehr enthalten, als in anderen? Das liegt daran, dass dieser Pflanzenstoff als natürlicher Sonnenschutz dient. So können diese Pflanzen auch bei direkter Sonnenbestrahlung perfekt wachsen, weil UV-Licht absorbiert wird.
Anthocyane in Gemüse und Obst
Die Flavonoide sind in vielen Gemüse- und Obstsorten zu finden. Besonders hoch sind die Konzentrationen beispielsweise in Schwarzwurzeln, Auberginen, Zucchini, roten Zwiebeln, Rotkohl, schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Aroniabeeren, schwarzen Weintrauben oder Heidelbeeren. Aber auch in vielen Sorten, die eine besonders intensive Rotfärbung haben, ist der Pflanzenstoff zu finden. Darunter Kirschen, Himbeeren, Blutorangen, Paprika und Tomaten.
Haben Anthocyane eine besonders hohe Konzentration, spricht man von schwarzem Gemüse. Dies kann auch Gemüsearten betreffen, die sonst eher heller sind, wie etwa Maiskolben, Bohnen, Karotten oder Rettich. Selbst bei den Hülsenfrüchten ist das möglich, wozu beispielsweise die Belugalinsen zählen.
Schwarzes Gemüse – gesünder, wertvoller, reichhaltiger
Schwarzes Gemüse ist in unseren Supermärkten kaum zu finden. Dies hat wohl ästhetische Gründe, denn nach Farben wie rot, orange, gelb oder grün wird eher gegriffen, als nach blau, violett oder schwarz. Vor allem natürlich dann, wenn man die Farbe eigentlich gar nicht mit dem jeweiligen Gemüse verbindet. Da schwarzes Gemüse im Handel nur sehr schwer erhältlich ist, hat jeder Gärtner die Möglichkeit, sich bei uns mit Samen einzudecken und seine eigene Zucht aufzumachen. Und das lohnt sich, denn schwarzes Gemüse ist sogar gesünder als die farbenfrohen Verwandten.
Schon allein, wenn man sich Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente ansieht und die Werte vergleicht, hat schwarzes Gemüse die Nase vorne. Hinzu kommt, dass die Anthocyane weitere positive Eigenschaften auf unseren Körper haben.
Die positive Wirkung von schwarzem Gemüse
Je mehr Anthocyane im Gemüse enthalten sind, umso gesünder ist es auch. Denn der Pflanzenstoff wirkt sich auf verschiedene Bereiche unseren Körpers positiv aus. Wir bitten zu beachten, dass dies keine medizinische Beratung ist. Ob und wie sich Anthocyane auf den Körper auswirken, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem körperlichen Zustand, den Vorerkrankungen und nicht zuletzt der Menge, die Sie zu sich nehmen. Bei Beschwerden ist daher immer ein Arzt aufzusuchen.
So kann schwarzes Gemüse folgendermaßen auf unseren Körper wirken:
- Antibakteriell
- Antiviral
- Entzündungshemmend
- Cholesterinsenkend
- Neuroprotektiv
- Krebshemmend
Anthocyane wirken vor allem gegen freie Radikale antioxidativ. Diese freie Radikale werden durch zahlreiche Einflüsse ausgelöst, wie zum Beispiel Rauchen, UV-Licht, das Alter und nicht zuletzt Schadstoffe. Dabei handelt es sich um aggressive Sauerstoffverbindungen, die unter anderem Blutgefäße, Proteine, Fettsäuren, Kohlenhydrate etc. zerstören können. Die Folge sind Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzinfarkte und Gefäßerkrankungen.
Der Anbau und die Verwendung von schwarzem Gemüse
Beim Anbau von schwarzem Gemüse müssen Sie nichts Besonderes beachten. Die Pflanzen lassen sich genauso anbauen, wie die herkömmlichen Sorten. Auch bei der Pflege müssen Sie nichts anders machen.
Genauso sieht es bei der Verwendung von schwarzem Gemüse in der Küche aus. Es kann wie andere Gemüsesorten zubereitet werden. Zaubern Sie Suppen, Eintöpfe, Aufläufe oder Salate. Essen Sie das schwarze Gemüse roh, dann hat es besonders viele Inhaltsstoffe, wie die Vitamine A, B, C und E, Eisen, Magnesium, Selen, Kalzium und Kalium (je nach Gemüseart).
Horcht sich sehr viel versprechend an aber ist es wieder nur eine Züchtung aus Menschenhand gemacht um Profite rauszuholen ansonsten wäre das in der Natur immer schon beständig ??????
Hallo Ernst, natürlich sind da auch Züchtungen dabei. Allerdings ist Schwarz nicht zwingend eine Züchtung, denn schließlich bringt auch die Natur schwarze Früchte hervor. Und letztendlich ist doch fast alles, was wir im Garten anbauen eine Züchtung.