Neben Staudenbeeten sind vor allem Steingärten besonders beliebt. Das Gute daran: Einmal bepflanzt, machen sie kaum Arbeit und sehen durch die unterschiedlichen Strukturen sehr interessant aus. Durch die Steine wird Wärme gespeichert, die nicht nur den Pflanzen, sondern auch den Tieren zugutekommt. So werden nicht selten Eidechsen in Steingärten angetroffen, die es sich dort gemütlich einrichten und die Sonne genießen.
Steingärten sind den alpinen Bergregionen nachempfunden. Der Boden ist karg und bietet vor allem Pflanzen, die im Gebirge wachsen, den besten Untergrund. Ein Steingarten kann aus vielen unterschiedlichen Steinarten bestehen, die ebenfalls in der Größe variieren. Was ein Steingarten nicht ist: Ein flaches Beet, auf dem eine Steinschicht aufgeschüttet wird und wo nichts mehr wächst. Das nennt man dann Schottergarten, und diese Art von „Garten“ wird glücklicherweise immer öfter verboten, so etwa im kompletten Bundesland Baden-Württemberg. Der Grund: Der Boden bietet weder Pflanzen noch Tieren einen Lebensraum.
Steingarten – die Vorbereitungen
Im Prinzip gibt es zwei Arten von Steingärten:
- Den Geröllgarten, der vor allem aus großen Steinen und kleineren Felsbrocken besteht. Hierfür sollten Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben.
- Den Kiesbeetgarten, der besonders Kieselsteine und kleine Findlinge beherbergt. Dieser Steingarten kann auch auf kleineren Flächen verwirklicht werden.
Ob Sie Ihren Steingarten in flachem Terrain anlegen oder an einer Böschung, womöglich sogar Erde aufschütten, das bleibt Ihrer Fantasie überlassen. Zwei Dinge sind bei der Planung wichtig:
- Die Ausrichtung, die idealerweise nach Süden oder Südwesten zeigen sollte, weil der Steingarten so viel Sonne abbekommt.
- Die Bodenbeschaffenheit bzw. das Gefälle, damit sich kein Stauwasser bildet und überschüssiges Wasser abfließen kann.
Auch die Art der verwendeten Steine sollten Sie im Vorfeld gut überlegen, denn nicht alle Pflanzen kommen auch mit jedem Stein zurecht. Wichtig ist, dass die Steine witterungsbeständig sind und nicht nach ein paar Regengüssen ausgewaschen werden. Verwenden können Sie zum Beispiel Sandstein, Kalkstein, Granit, Kiesel, Schiefer, Gneis oder auch Dolomitgestein.
Wer möchte, kann sich einen Plan machen, um die Dimensionen, die verschiedenen Ebenen und die Bestückung des Steingartens bereits im Vorfeld festzulegen.
Steingarten anlegen – los geht´s
Zuerst muss der Boden vorbereitet werden. Dazu sollten Sie diesen rund 30 Zentimeter ausheben, von Unkraut und Wurzeln befreien und idealerweise sieben. So kann ein perfektes Anwurzeln gewährleistet werden. Da Steingartenpflanzen keine Staunässe mögen, ist es wichtig, eine Drainage anzulegen. Diese kann beispielsweise aus grobem Kies oder aus Sand bestehen. Die Aufgabe ist, dass sich Regenwasser nicht aufstauen, sondern weiter im Boden versickern bzw. abfließen kann.
Nun wird das Loch wieder aufgefüllt. Dazu sollten Sie den gesiebten Mutterboden mit feinem Schotter oder Split mischen. Der Anteil des Gesteins variiert – je nach Art der Pflanzen, die letztendlich im Steingarten wachsen sollen – zwischen 30 und 80 Prozent. Bei kalkliebenden Pflanzen bietet es sich an, zusätzlich Rindenhumus oder Gartenkompost in die Erde einzuarbeiten. Wenn Sie möchten, können Sie die Erde höher aufschütten und so verschiedene Ebenen formen. Nun kommen auch größere Steine zum Einsatz, die gestalterisch eingesetzt werden können. Bei unterschiedlichen Ebenen sind sie ein guter Halt, damit Erde nicht weggespült werden kann.
Die Auswahl des Gesteins in der Erde sollte immer nach den Bedürfnissen der Pflanzen ausgerichtet werden. So benötigen kalkliebende Pflanzen auch ein entsprechendes Kalkgestein, während Pflanzen, die keinen Kalk vertragen, hier eingehen würden.
Während Sie auf Staudenbeete eine Mulchschicht aus Rindenmulch aufbringen können, sollte es beim Steingarten eine Schicht aus Gesteinssplitt sein. Dieser vermindert das Unkrautwachstum und lässt Wasser schnell versickern.
Gestalten Sie Ihren Steingarten nach Lust und Laune, schaffen Sie mehrere Ebenen und verwenden Sie verschieden große Steine. Alles fertig? Dann kann es ans Bepflanzen gehen.
Die Pflege des Steingartens
Das Gute an einem Steingarten: viel Pflege benötigt er nicht. Vier Dinge sind bei der Pflege besonders hervorzuheben:
- Da die Pflanzen gut mit Trockenheit zurechtkommen, müssen Sie nur dann gießen, wenn es lange Trockenperioden gibt. Ansonsten können Sie auf das Gießen des Steingartens verzichten.
- Im Winter schützt im Gebirge eine Schneeschicht die Pflanzen. Dieser Schnee ist bei uns mittlerweile zur Mangelware geworden. Daher sollten Sie – vor allem bei langen Frostperioden ohne Schnee – die Pflanzen im Steingarten mit einem Vlies vor allzu großer Kälte schützen.
- Unkräuter sollten immer gleich entfernt werden. Durch den hohen Steinanteil wachsen zwar relativ wenig Unkräuter, tauchen sie dennoch auf, direkt jäten, damit sie nicht in Konkurrenz mit den Pflanzen treten.
- Steingartenpflanzen, die sich sehr ausbreiten können, wie etwa Blaukissen oder Polsterphlox, können jederzeit gestutzt und zurückgeschnitten werden.
Das war es auch schon mit der Pflege – mehr ist nicht zu tun!
Steingarten mit Pflanzen ausstatten
In der Regel sind im Steingarten Pflanzen zu finden, die sonst im Garten eher selten vorhanden sind. Wohlfühlen werden sich Pflanzen, die eigentlich im Hochgebirge wachsen, aber auch Sukkulenten und mediterrane Kräuter fühlen sich hier wohl. Die Kombination aus Sonne, Wärme (die von den Steinen gespeichert und an die Pflanzen abgegeben wird) und gut durchlässigem Boden ist der ideale Standort für folgende Gewächse:
- Hauswurz – über 2.000 Sorten gibt es vom Hauswurz, der in keinem Steingarten fehlen sollte.
- Blaukissen – wächst entlang des Bodens und erklimmt Steine, bietet einen wahren Blütenteppich.
- Duftsteinrich – bildet viele kleine weiße Blüten, die herrlich nach Honig duften.
- Blauschwingel – ein Vertreter der Gräser, der sich auf kargen Böden wohlfühlt und der sogar gelb blüht.
- Aloe Vera – oftmals als Zimmerpflanze gehalten, freut sich die Aloe Vera über einen sonnigen Platz im Steingarten.
- Grasnelke – ihre langen Stängel bringen herrliche rosa Blüten hervor und sind ein echter Hingucker.
- Enzian – die Gebirgspflanze schlechthin darf natürlich auch im Steingarten nicht fehlen. Am bekanntesten ist der Blaue Enzian, es gibt ihn aber auch in Rot, Weiß, Gelb und Rosa.
- Thymian – das Kraut, das gerne in der Küche verwendet wird, mag ebenfalls sonnige Standorte im Steingarten. Dazu ist es winterhart!
- Steinkraut – mit seinen gelben Blütenteppichen begeistert das Steinkraut jeden.
- Walzen-Wolfsmilch – passt mit ihren gelben Blüten und blaugrünen Blättern perfekt in jeden Steingarten.
- Teppichphlox – Wie das Blaukissen auch, so bildet der Teppichphlox große Blütenmeere, die für Farbe im Beet sorgen.
- Zwergkiefer – sogar ein Nadelbaum mag den Steingarten. Die Zwergkiefer ist anspruchslos und hübsch anzusehen.
Das war natürlich nur eine kleine Auswahl an Steingartenpflanzen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Bepflanzen!