Pflanzen haben verschiedene Bedürfnisse und stellen spezifische Ansprüche an den Boden. Das betrifft nicht nur den Nährstoffgehalt, sondern auch die Bodentextur. Sie müssen nicht unbedingt eine Bodenprobe im Labor beauftragen, da Sie die Bodentextur selbst ermitteln können.
Bodentextur kennen: Anhaltspunkte für Bodenverbesserung bekommen
Sie pflegen Ihre Pflanzen, achten auf die Bewässerung und düngen auch mit Kompost oder Hornspänen, doch wundern sich vielleicht, warum Ihre Pflanzen nicht richtig wachsen? Der Grund dafür kann die Bodentextur sein. Nicht nur in der Landwirtschaft und in großen Gärtnereien kommt es darauf an, über die Bodentextur Bescheid zu wissen. Sie ist ein wichtiges Kriterium für den Anbau von Nutz- und Zierpflanzen, da sie Auskunft über die Verteilung unterschiedlicher Korngrößen und die Durchlässigkeit des Bodens gibt. Anhand der Bodentextur erfahren Sie
- ob der Boden locker oder verdichtet ist,
- ob es sich um Sand-, Schluff- oder Tonboden handelt und
- ob der Boden leicht oder schwer ist.
Abhängig von der vorhandenen Bodentextur und den Bedürfnissen der Pflanzen, die Sie anbauen möchten, nehmen Sie die Bodenverbesserung vor. Haben Sie die Bodentextur ermittelt, können Sie Sand unter den Boden heben, um ihn durchlässiger zu machen, aber auch Humus oder Kompost einarbeiten, um ihn mit Nährstoffen anzureichern.
Auskunft über pH-Wert und Nährstoffgehalt: zusätzliche Tests zur Bodenprobe
Eine Bodenprobe können Sie selbst ausführen. Sie sparen Geld, da Sie kein Labor beauftragen müssen. Mit einfachen Mitteln können Sie die Bodentextur ermitteln. Zusätzlich können Sie mit Teststreifen oder einem pH-Messgerät den pH-Wert des Bodens feststellen. Er ist wichtig, da die Pflanzen neutralen, leicht sauren oder eher basischen Boden bevorzugen. Im Gartenfachhandel erhalten Sie auch Schnelltests, mit denen Sie den Nährstoffgehalt des Bodens ermitteln können. Dabei geht es vor allem um Stickstoff, Kalium und Phosphor.
Tipp: Da sich die Zusammensetzung und der Nährstoffgehalt des Bodens im Laufe der Zeit verändern, sollten Sie alle drei bis fünf Jahre im Labor eine Bodenanalyse durchführen lassen. Der beste Zeitpunkt dazu ist das Frühjahr. So haben Sie, nachdem Sie das Ergebnis erhalten haben, Zeit, den Boden für die neue Gartensaison zu optimieren.
Bodentextur ermitteln mit Schlämmprobe: schnelles Ergebnis erhalten
Die Schlämmprobe ist eine einfache Möglichkeit, um die Bodentextur zu ermitteln. Sie benötigen dazu ein großes Schraubglas, eine Schaufel oder eine Pflanzkelle und Wasser. Entnehmen Sie eine Bodenprobe und füllen Sie das Glas ungefähr zu einem Drittel damit. Geben Sie Wasser bis ungefähr zwei Finger unter dem Rand in das Glas. Schrauben Sie das Glas fest zu. Schütteln Sie das Glas mindestens eine Minute lang kräftig und stellen Sie es dann auf eine ebene Unterlage. Nun können Sie beobachten, wie sich Ihre Bodenprobe verhält. Die ersten Ergebnisse sehen Sie schon nach wenigen Sekunden oder Minuten. Um das eindeutige Ergebnis zu bekommen, sollten Sie 24 Stunden lang warten.
Ergebnisse der Bodenprobe: Schichten im Glas
Bereits innerhalb von 20 Sekunden sinken Steine und grober Sand nach unten. Schluff braucht ungefähr eine Stunde, bis er sich am Boden absetzt. Ton hat eine feinkörnige Textur und benötigt länger als 24 Stunden, bis er sich absetzt. Organisches Material ist nur leicht und schwimmt auch noch nach 24 Stunden an der Oberfläche. Hat sich alles gesetzt, ist das Wasser im Glas ziemlich klar. Darunter haben sich die einzelnen Schichten abgesetzt, die gut erkennbar sein sollten:
- Ist die Mischung gleichmäßig, da alle Schichten ungefähr gleich dick sind, haben Sie eine gute Mischung, die von den meisten Pflanzen bevorzugt wird.
- Ist der Anteil an Sandboden hingegen hoch, müssen Sie für die meisten Pflanzen den Boden verbessern, indem Sie Kompost einarbeiten. Es gibt aber auch Pflanzen, die Sandboden mögen. Da Sandboden die Feuchtigkeit kaum speichern kann, müssen Sie vor allem in den Sommermonaten häufig bewässern.
- Macht die obere Schicht den größten Anteil aus, ist Ihr Boden lehmig. Sie sollten etwas Sand unterarbeiten, um ihn durchlässiger zu machen.
Tipp: Ist Ihr Boden beim Einfüllen in das Glas ein ziemlich fester Klumpen und löst er sich nicht, müssen Sie keine weitere Schlämmprobe mehr ausführen. Es handelt sich um Tonboden, der bereits stark verdichtet ist. Der Boden benötigt unbedingt eine Auflockerung.
Bodentextur mit Tastprobe bestimmen: eine Kugel formen
Die Bodentextur können Sie auch mit der Tastprobe bestimmen. Nehmen Sie Erde aus einem Beet, befeuchten Sie sie und formen Sie daraus eine Kugel:
- Zerfällt diese Kugel, handelt es sich um Sandboden.
- Lässt sich aus der Kugel noch eine Rolle formen und fühlt sie sich samtig an, ist Ihr Boden schluffig.
- Versuchen Sie, aus der Rolle auch noch einen Ring zu formen. Ist das nicht mehr möglich, haben Sie ein Gemisch, das gute Bedingungen für die meisten Pflanzen bietet.
- Können Sie aus der Rolle noch einen Ring formen, ist der Boden stark tonhaltig und verdichtet.
Bodenprobe von mehreren Stellen entnehmen: unterschiedliche Bodenbeschaffenheit im Garten
Der Boden kann in verschiedenen Bereichen Ihres Gartens eine abweichende Beschaffenheit aufweisen. Führen Sie daher an mehreren Stellen eine Bodenprobe durch. Dabei können Sie die Schlämmprobe oder die Tastprobe ausführen. Sie wissen dann, wie der Boden in verschiedenen Beeten beschaffen ist.