Entdecken Sie in Ihrem Hochbeet oder im Blumentopf Engerlinge, fürchten Sie vielleicht, dass sie Ihre Pflanzen schädigen. Da nicht alle Engerlinge schädlich sind, kommt es darauf an, zu wissen, um welche Engerlinge es sich handelt. Ameisen sind nicht nur lästig, sondern können auch schädlich sein.
Engerlinge: nicht immer schädlich
Einige Engerlinge können die Pflanzen empfindlich schädigen, da sie die Wurzeln anfressen. Es gibt aber auch Engerlinge, die nützlich sind, da sie die Bodenqualität verbessern und den Boden auflockern. Es kommt darauf an, zu erkennen, um welche Art von Engerlingen es sich handelt. Lediglich die schädlichen Engerlinge sollten Sie bekämpfen.
Engerlinge des Nashornkäfers: bis zu 12 Zentimeter lang
Der Nashornkäfer ist der größte in Deutschland vorkommende Blatthornkäfer und ist geschützt. Die Engerlinge haben einen C-förmigen, bauchwärts gekrümmten Körper, drei lange Beinpaare und einen verdickten Hinterleib. Sie sind daumendick und 10 bis 12 Zentimeter lang. Die Larven kommen im Kompost vor und entwickeln sich in zwei bis drei Jahren zum Käfer. Da die Käfer unter Naturschutz stehen, dürfen die Larven nicht bekämpft werden. Engerlinge des Nashornkäfers sind nicht schädlich, sondern sogar nützlich, da sie den Boden auflockern.
Rosenkäfer: nützliche Larven mit ungefähr vier Zentimeter Länge
Der Rosenkäfer schillert grün und ist im Garten eine wahre Augenweide. Die Engerlinge leben zumeist im Kompost und lockern den Boden auf. Sie sind C-förmig bauchwärts gekrümmt und vier bis fünf Zentimeter lang. Der weiß-graue Körper der Larven ist braun behaart. Die Larven haben zwei kurze Brustbeine und zwei lange Beinpaare. Das Larvenstadium dauert zwei bis drei Jahre. Die Larven können Sie im Hochbeet belassen, aber auch heraussammeln und dann in den Kompost umsiedeln.
Maikäfer: viel Schaden im Garten
Maikäfer sind zwar nur noch selten anzutreffen, doch können sie großen Schaden im Garten anrichten. Die Engerlinge leben zwei bis vier Jahre im Boden und können Wurzeln von Gemüsepflanzen und sogar von Bäumen empfindlich schädigen. Auch im Rasen können die Larven schwerwiegende Schäden anrichten. Häufig bemerken Hobbygärtner die Schäden erst dann, wenn es bereits zu spät ist.
Die Larven des Maikäfers haben einen C-förmigen, bauchwärts gekrümmten Körper und sind vier bis sechs Zentimeter lang. Die Brustbeine sind deutlich angewinkelt. Zusätzlich zu den Brustbeinen haben die Engerlinge zwei lange Beinpaare. Die Engerlinge haben einen weißen Körper und eine braune Kopfkapsel. Sie kommen immer in der Erde, aber nie im Kompost vor.
Junikäfer: ähnlich schädlich wie der Maikäfer
Optisch ähnelt der Junikäfer dem Maikäfer, doch ist er kleiner. Er richtet ähnliche Schäden wie der Maikäfer an, weshalb Sie die Larven bekämpfen sollten. Im Hochbeet kommen die Larven des Junikäfers eher selten vor. Sie leben hauptsächlich im Rasen und niemals im Kompost. Die Larven werden zwei bis fünf Zentimeter lang und haben einen C-förmigen, bauchwärts gekrümmten Körper. Sie entwickeln sich in zwei bis drei Jahren zum fertigen Insekt. Neben den deutlich angewinkelten Brustbeinen haben die Larven zwei lange Beinpaare. Der Körper ist weiß, die Kopfkapsel braun.
Gartenlaubkäfer: kleine Larven mit Borsten am Hinterleib
Der Gartenlaubkäfer ist der wichtigste Schädling von Rasenflächen. Auch seine Larven kommen im Rasen vor. Im Hochbeet sind sie eher selten anzutreffen. Die Larven haben auffällige Borsten am Hinterleib und sind nur ein bis drei Zentimeter lang. Sie haben einen C-förmigen, bauchwärts gekrümmten weißen Körper und eine braune Kopfkapsel. Auch diese Larven haben neben den angewinkelten Brustbeinen zwei lange Beinpaare. Das Larvenstadium dauert zwei bis drei Jahre.
Larven im Hochbeet bekämpfen: absammeln oder Nematoden verwenden
Bekämpfen sollten Sie nur die Larven von Maikäfern, Junikäfern oder Gartenlaubkäfern. Eine einfache Methode ist das Absammeln. Graben Sie das Hochbeet um und sammeln Sie dann die Larven heraus, um sie anschließend zu töten. Das Umgraben ist zusätzlich gut für das Hochbeet, da Sie damit den Boden auflockern. Achten Sie aber darauf, dass Sie die Pflanzen nicht beschädigen. Wässern Sie das Hochbeet gut, kommen die Engerlinge mitunter an die Oberfläche und lassen sich absammeln. Das ist dann der Fall, wenn Sie das Hochbeet stark unter Wasser setzen. Nicht alle Pflanzen vertragen das, da sie nicht immer Staunässe mögen. Insektizide bekämpfen zwar die Engerlinge, doch können sie auch Nützlinge bekämpfen und sollten daher nicht verwendet werden.
Tipp: Haben Sie die Engerlinge abgesammelt, müssen Sie sie nicht immer töten. Setzen Sie sie weit entfernt von Ihrem Garten aus, beispielsweise auf einer Wiese oder im Wald.
Bekämpfung mit Nematoden: winzige Fadenwürmer
Mit Nematoden können Sie viele Arten von Schädlingen bekämpfen. Die winzigen Fadenwürmer sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Sie sind im Fachhandel oder in Garten-Onlineshops erhältlich und werden in einem Tongranulat angeboten. Die Fadenwürmer geben Sie mit dem Tongranulat in das Gießwasser. Sie dringen in die Engerlinge ein und töten sie.
Ansiedlung von Nützlingen fördern: naturnahe Plätze schaffen
In Ihrem Garten sollten Sie naturnahe Plätze wie Reisighaufen oder Steinhaufen schaffen, damit sich Nützlinge ansiedeln können. Solche Nützlinge wie
- Igel,
- Vögel oder
- Große Laufkäfer
fressen die Engerlinge. Erlauben es die Bedingungen in Ihrem Garten, können Sie auch Hühner halten, die Engerlinge fressen.
Tipp: Stecken Sie Knoblauch in Ihr Hochbeet, bekämpfen Sie die Engerlinge und können auch noch ernten. Sie fressen zwar die Wurzeln von Knoblauch, doch ist Knoblauch für sie giftig.
Engerlingen vorbeugen: nächtliche Beleuchtung vermeiden und Insektennetze verwenden
Um Engerlinge im Hochbeet zu vermeiden, sollten Sie in der Nacht auf Beleuchtung in Ihrem Garten verzichten. Die Beleuchtung zieht Käfer an und animiert sie zur Eiablage. Halten Sie Ihr Hochbeet unkrautfrei und lockern Sie den Boden regelmäßig auf. Haben Sie es noch nicht bepflanzt, können Sie die Erde austauschen. Mit Insektenschutznetzen hindern Sie die Käfer an der Eiablage.
Ameisen im Hochbeet: wie Sie sie loswerden
Ameisen sind richtig lästig und können sich ebenfalls im Hochbeet aufhalten. Sie können zur Plage werden, da sie Gänge ins Erdreich graben und die Wurzeln der Pflanzen freilegen. Diese können dann vertrocknen, was schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanzen führt. Haben Sie ein Ameisennest im Hochbeet entdeckt, können Sie es kräftig mit Wasser fluten. Mit verschiedenen Pflanzen wie Lavendel, Thymian oder Majoran können Sie verhindern, dass sich Ameisen ansiedeln. Lavendel kann jedoch beachtliche Ausmaße annehmen und ist für das Hochbeet nicht immer geeignet. Auch Zimt, Gewürznelken oder Chilischoten, die Sie in die Erde stecken, können Ameisen vertreiben.
Im Handel erhalten Sie chemische Ameisenbekämpfungsmittel, die jedoch für das Hochbeet und für den Garten nicht zugelassen sind. Es handelt sich bei den chemischen Bekämpfungsmitteln um Biozide und nicht um Pflanzenschutzmittel. Ameisen können Sie auch mit einer Jauche vertreiben, die Sie aus überreifen Zitronen und Wasser kochen. Gießen Sie sie in die Ameisennester, aber verwenden Sie sie nicht direkt in der Nähe der Pflanzen.