Wenn Sie einen schnörkellosen Rasen haben möchten, dann hat Unkraut dort nichts zu suchen. Problem: Unkraut wächst überall. Besonders gerne eben dort, wo es nicht gewünscht ist. Oft sieht man es erst, wenn es bereits eine gewisse Größe hat, sodass es umso schwieriger wird, es zu entfernen. Wir haben uns mal Gedanken gemacht und geben Ihnen hier allerlei Tipps, wie Sie Unkraut im Rasen vermeiden bzw. dagegen vorgehen.
Unkraut im Rasen – was wächst denn da?
Werfen wir vorher noch einen Blick auf die Unkräuter, die Ihnen das Leben schwer machen wollen. Diese werden in drei Gruppen eingeteilt. Dazu gehört das Samenunkraut, das sich – wie der Name schon sagt – über Samen breitmacht, und das bereits bei sehr niedrigen Temperaturen. Dann gibt es das Unkraut, das sich oberirdisch und kriechend seinen Weg durch den Rasen bahnt. Und nicht zuletzt das Unkraut, das unterirdisch und somit versteckt zahlreiche Wurzeln bildet und so an verschiedenen Stellen im Rasen auftritt. Hinzu kommt, dass es das Wurzelwachstum der Rasenpflanzen beeinträchtigt. Wichtig beim Thema Unkraut im Rasen ist immer, dass Sie vorbeugend tätig werden und – wenn Sie Unkraut entdecken – schnell handeln.
Samenunkraut | Kriechendes Unkraut | Wurzelunkraut |
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Unkraut im Rasen vorbeugen – 7 Tipps
Vorbeugen ist immer leichter als zu bekämpfen – und es gibt eine Reihe von Möglichkeiten. Ja, diese sind mit etwas Arbeit verbunden, aber von nichts kommt eben nichts. Wer es von Beginn an richtig anstellt, wird mit Unkraut im Rasen wenig zu tun haben.
Tipp 1: Hochwertige Rasensamen kaufen
Alles beginnt mit dem Kauf der Rasensamen. Wer hier auf hochwertigen Rasen setzt, der wird mit seiner Grünfläche glücklicher. In billigen Rasenmischungen sind oftmals nicht nur Gräser wie Futtergras enthalten, die man nicht unbedingt im Garten haben möchte, auch Samen von Unkräutern sind immer wieder zu finden. Wir als Rasenspezialist bieten Ihnen daher besonders hochwertige Mischungen an.
Tipp 2: Rasen vertikutieren
Ein- bis zweimal im Jahr sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren. Dadurch wird erreicht, dass Unkräuter, Moose und Rasenfilz, der zumeist aus Wurzeln und Mährückständen besteht, zuverlässig entfernt werden. Vertikutieren lässt sich ein Rasen mit einem mechanischen Gerät, einfacher geht es mit einem Benzin- oder Elektrogerät. Dabei werden auf einer Rolle sitzende, kleine Messer wenige Millimeter in die Grasnarbe gestoßen und diese somit angeritzt, wodurch Unkraut und Moos entfernt werden. So gehen Sie vor:
- Vertikutieren Sie nur dann, wenn der Boden absolut trocken ist.
- Mähen Sie Ihren Rasen so kurz wie möglich, empfohlen werden 2 Zentimeter.
- Die Höhe des Vertikutierers sollte bei maximal 4 Millimetern liegen, tiefer sollte die Grasnarbe nicht eingeritzt werden.
- Beim Vertikutieren gleichmäßig und zügig arbeiten, nicht länger an einer Stelle stehen bleiben.
- Erst wird längs, danach quer vertikutiert.
- Entfernen Sie nach dem Vertikutieren die Rasenfläche gründlich vom Schnittgut.
- Es wird empfohlen, den Rasen nun noch einmal zu mähen.
- Kahle Stellen sollten Sie sofort nachsäen.
- Um gerade verdichtete Böden zu verbessern, können Sie den Boden nun noch sanden. Geeignet ist dafür kalkarmer Quarzsand mit einer Körnung von maximal 2 Millimetern. Pro Quadratmeter sollten Sie rund 5 Liter Sand gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Am besten gelingt das mit einem speziellen Streugerät.
Tipp 3: Rasen aerifizieren
Manch einer glaubt, dass Vertikutieren und Aerifizieren ein ähnlicher Prozess sind. Das stimmt aber nicht. Während man beim Vertikutieren vor allem Unkräuter und Moose aus der Grasnarbe entfernt, sorgt man beim Aerifizieren dafür, dass der Boden gut belüftet wird. Dadurch wird zwar erst mal kein Unkraut entfernt, dafür werden die Gräser widerstandsfähiger und entwickeln sich prächtig, was einem Unkrautwachstum entgegenwirkt. Aerifizieren können Sie zwischen März und Oktober, empfohlen wird die Rasenbelüftung alle 3 bis 5 Jahre. Aerifizieren Sie dann, wenn Sie Anzeichen für eine Bodenverdichtung feststellen. Dazu gehören neben einem größeren Auftreten von Unkraut, besonders Breitwegerich, ein spärliches Wachstum des Rasens und sich bildende Staunässe.
Rasenlüfter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, sodass Sie – je nach Größe des Rasens – die freie Auswahl haben. Zur Verfügung stehen unter anderem Handgeräte, Rasenlüfter-Schuhe aber auch Aerifiziermaschinen. Und so gehen Sie vor:
- Vor dem Aerifizieren sollten Sie den Rasen auf 2 Zentimeter mähen.
- Zwingend nötig ist es nicht, dennoch kann es von Vorteil sein, wenn Sie die Rasenfläche vorher vertikutieren.
- Zum Aerifizieren sollten Sie pro Quadratmeter rund 200 Löcher in die Grasnarbe stoßen. Wenn Sie eine Aerifizierungsmaschine verwenden gehen Sie damit gleichmäßig über die gesamte Rasenfläche. Betreten Sie danach die bearbeitete Rasenfläche so wenig wie möglich.
- Zum Schluss bringen Sie großflächig feinkörnigen Sand mit einer Körnung von maximal 2 Millimetern auf und kehren diesen gut über die gesamte Fläche ein.
Tipp 4: Rasen richtig gießen
Wer der Meinung ist, dass er seinen Rasen im Sommer nicht wässern muss, der irrt. Denn nur mit einem gesunden Rasen wird auch das Wachstum von Unkraut gehemmt. Vertrockneter Rasen wächst zwar wieder nach, aber die Unkräuter, die oft weniger Wasser benötigen, breiten sich ungeniert aus. Daher ist das richtige Gießen besonders wichtig.
Gegossen wird bitte immer abends, wenn die Sonne nicht mehr auf den Rasen brennt. Niemals mittags oder nachmittags sprengen, das kann zu Verbrennungen führen. Über Nacht kann das Wasser gut in den Boden vordringen und von den Wurzeln aufgenommen werden.
Tipp 5: Rasen düngen
Es wird empfohlen, den Rasen dreimal im Jahr zu düngen, und zwar im Frühling, und zweimal im Sommer. So ist gewährleistet, dass der Boden und somit die Rasenpflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Auch das ist wieder ein Kriterium, damit das Wachstum von Unkraut unterdrückt wird. Am besten ist ein sogenannter Depotdünger, da dieser langsamer und somit dauerhafter aufgenommen wird. Achten Sie darauf, dass der Dünger Eisen, Calcium und Magnesium zur Verfügung stellt. Außerdem sind folgende Anteile an Nährstoffen nötig:
- Stickstoff zwischen 15 und 25 %
- Phosphor zwischen 3 und 5%
- Kalium zwischen 8 und 10 %
Tipp 6: Rasen richtig mähen
Rasen wächst schnell. Deswegen mähen viele Ihren Rasen so kurz wie möglich. Doch genau das ist falsch! Denn je kürzer das Gras ist, umso mehr Licht dringt bis zum Boden durch und umso mehr Unkräuter können sich entwickeln. Daher wird empfohlen, nicht tiefer als 4 Zentimeter zu schneiden. Hinzu kommt, dass man niemals mehr als 50 % der Höhe des Rasens entfernen sollte. Ist Ihr Rasen vor dem Mähen 10 Zentimeter hoch, mähen Sie nicht mehr als 5 Zentimeter ab. So können sich die Pflanzen schneller erholen und verbrennen nicht.
Regelmäßig mähen ist dagegen wichtig, da so eine dichte Fläche entsteht, in der Unkraut wenig Chancen hat. Der Zeitraum sollte hierbei zwischen 8 und 14 Tagen liegen.
Tipp 7: Lücken sofort schließen
Entdecken Sie Lücken im Rasen oder entstehen diese nach dem Vertikutieren, dann sollten diese so schnell wie möglich geschlossen werden. Dazu einfach neuen Rasensamen ausstreuen, denn nur so wird das Wachstum von Unkraut eingedämmt und es kann sich erst gar nicht entwickeln.
Unkraut im Rasen bekämpfen – 3 Tipps
Einen Rasen komplett ohne Unkraut wird es wohl nicht geben. Ziel ist es, die Ausbreitung zu verhindern und für ein gesundes Wachstum der Rasenpflanzen zu sorgen. Kontrollieren Sie Ihre Rasenfläche daher regelmäßig auf Unkraut und werden Sie entsprechend aktiv.
Tipp 1: Unkraut regelmäßig jäten
Dazu gehört – wie im Beet auch – das regelmäßige Jäten des Unkrauts. Macht natürlich nur dann Sinn, wenn das Unkraut vereinzelt auftritt. Bei größerem „Befall“, sollten Sie zum Vertikutierer greifen. Wichtig beim Jäten von Unkraut ist, dass Sie immer die Wurzel mit entfernen. Als Handwerkzeug kann dabei eine Harke ebenso dienen, wie ein Unkrautstecher. Dieser ist besonders dann zu empfehlen, wenn das Unkraut tiefe Pfahlwurzeln bildet, die beim händischen Herausziehen schnell abbrechen könnten. Aus diesen Resten würde dann nämlich eine neue Pflanze wachsen. Der Löwenzahn ist dafür ein besonderer Kandidat. Entstehen nach dem Jäten größere Lücken, diese wieder mit Rasensamen schließen. Entfernen Sie Unkraut am besten dann, wenn der Boden feucht ist, so lassen sich die Pflanzen leichter aus der Erde ziehen.
Tipp 2: Hausmittel gegen Unkräuter nutzen
Sie können Unkraut auch mit Hausmitteln an den Kragen gehen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten – hier die Top 3:
- Heißes Wasser
Mit heißem Wasser können Sie der Unkrautplage Herr werden. Gießen Sie das Wasser dazu über das zu entfernende Unkraut. Nach ein bis zwei Tagen sollte das Kraut abgestorben sein, sodass Sie es aus der Erde entfernen können. Wenn Sie dann noch einmal auf dieselbe Stelle heißes Wasser gießen, werden verbliebene Pflanzenteile in der Erde abgetötet.
- Asche
Sammeln Sie regelmäßig die Asche von Holzkohle, als beispielsweise vom letzten Grillabend. Diese Asche können Sie dann im Herbst direkt auf die Unkräuter streuen. Dies verhindert, dass sie im Frühling neu austreiben.
- Brennnesseljauche
Wenn Sie das Unkraut mit Brennnesseljauche begießen, stirbt dieses ebenfalls nach kurzer Zeit ab. Um die Jauche herzustellen wird auf 10 Liter Wasser ein Kilo frische Brennnesseln so lange eingeweicht, bis der Gärprozess beendet ist, also bis keine Blasen mehr aufsteigen. Zur Verwendung im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen.
Tipp 3: Unkrautvernichter nutzen
Diesen Tipp schneiden wir der Vollständigkeit halber nur kurz an, empfehlen diesen aber nicht, denn wir sind der Meinung, dass chemische Unkrautvernichter im Garten nichts zu suchen haben. Auch wenn diese effektiv das Unkraut vernichten, schädigen Sie doch auch andere Pflanzen und vor allem Tiere. Wie Sie in unseren Tipps gesehen haben, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, sodass auf den Einsatz von Unkrautvernichtern verzichtet werden kann.