Ein schöner Rasen sollte regelmäßig gemäht werden – nicht nur der Optik wegen. Denn mit dem Rasenmähen sorgen Sie für ein gesundes Wachstum und für die Unterdrückung von Unkräutern. Übrig bleibt der Rasenschnitt, den man praktisch im Auffangbeutel des Rasenmähers vorfindet oder im Schweiße seines Angesichts aufrechen muss. So oder so stellt sich die Frage: wohin damit? Ab in die Biotonne ist eine Möglichkeit, aber nicht die beste, denn Rasenschnitt ist viel zu schade, um ihn einfach wegzuwerfen.
Tipp 1: Rasenschnitt zum Mulchen
Es wird immer wieder empfohlen, den Boden zu mulchen. Dabei werden durch den Mulch Nährstoffe an den Boden abgegeben, die dort gespeichert werden oder direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Somit ist das Mulchen eigentlich nichts anderes, als das Düngen mit Kompost. Nachdem Rasenschnitt ebenfalls viele Nährstoffe bietet, können Sie ihn zum Mulchen perfekt verwenden.
Doch was wird damit gemulcht? Nun, prinzipiell alles. Wenn Sie den Rasenschnitt zum Beispiel auf dem frisch gemähten Rasen liegenlassen, transportieren die Bodenlebewesen die Nährstoffe direkt in die Erde. Dies sollten Sie allerdings nur dann tun, wenn Sie den Rasen auch regelmäßig mähen. Im Idealfall nutzen Sie einen Rasenmäher mit Mulchfunktion, der den Rasenschnitt kleinhäckselt, sodass er noch besser genutzt werden kann.
Neben dem Mulchen des Rasens können Sie aber auch jedes Beet, egal, ob Blumen- oder Gemüsebeet mulchen. Ebenso kann der Rasenschnitt für die Bereiche unter Büschen, Hecken, Sträuchern und sogar Bäumen verwendet werden. Entweder, Sie streuen den Rasenschnitt gleichmäßig auf die Erde, alterativ können Sie – sofern möglich – das Mulchmaterial auch direkt in die Erde einarbeiten, was besonders bei verdichteten Böden empfohlen wird.
Tipp 2: Rasenschnitt auf den Kompost
Vielleicht tun Sie es ja bereits, aber machen Sie es auch richtig? Rasenschnitt kann natürlich auch kompostiert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Sie den Rasenschnitt nicht einfach komplett oben auf den Kompost geben. Bei größeren Mengen ist es nämlich wichtig, dass das Gras zuerst getrocknet wird, damit kein Schimmel und keine Fäulnis entstehen können. Haben Sie nur kleinere Reste, dann können Sie diese einfach locker über den Kompost streuen. Ansonsten lassen Sie das Gras rund eine Woche gut belüftet trocknen und geben es erst dann zum Kompost.
Ein Tipp, falls Sie keine entsprechenden Behälter oder nicht ausreichend Platz zum Trocknen des Rasenschnitts haben: Vermengen Sie das geschnittene Gras mit Reisig oder kleinen Zweigen, die Sie vorher häckseln. So trocknet der Rasenschnitt gut und kann dann zum Kompost gegeben werden.
Tipp 3: Rasenschnitt als organischer Dünger
Haben Sie Pflanzen, die viel Stickstoff benötigen oder möchten Sie Erde mit Stickstoff anreichern? Dann ist Rasenschnitt dafür ideal. Wir machen uns daraus einen organischen Dünger in Form einer Pflanzenjauche. Und so geht´s:
- Füllen Sie 10 Liter kaltes Wasser in einen Eimer.
- Geben Sie 1 Kilo Rasenschnitt (möglichst klein) dazu.
- Rühren Sie gut um und stellen Sie den Eimer abgedeckt an einem warmen Platz auf.
- Rühren Sie in den kommenden Tagen die Flüssigkeit gut um. Es beginnt nun der Gärprozess, den Sie nicht nur sehen, sondern auch riechen können. Ist der Geruch zu stark, geben Sie eine Handvoll Gesteinsmehl in die Flüssigkeit. Alternativ tun es auch Kompost oder Lehmerde.
- Der Gärprozess ist beendet, wenn keine Blasen mehr aufsteigen. Meist dauert dies 7 bis 10 Tage.
- Seihen Sie das grobe Material ab – fertig ist die Rasenschnitt-Jauche.
Um Ihre Pflanzen damit zu düngen, vermischen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:5 bis 1:10 – je nach Stickstoffbedarf der jeweiligen Pflanzen.
Tipp 4: Rasenschnitt für brache Flächen
Wie in Tipp1 bereits angesprochen, hat Rasenschnitt eine Menge Nährstoffe zu bieten. Ideal für nicht genutzte Flächen im Garten, die Sie somit für zukünftige Bepflanzungen vorbereiten können. Dazu wird der Rasenschnitt entweder in dünnen Schichten nach und nach auf die Erde aufgebracht oder – kleingehäckselt – in die Erde eingearbeitet. Achten Sie darauf, dass keine Fäulnis entsteht. Gleichzeitig wird der Boden belüftet und das Unkrautwachstum wird unterdrückt.
Tipp 5: Rasenschnitt für Tiere
Haben Sie Nagetiere wie Kaninchen, Hasen und Meerschweinchen oder vielleicht sogar Ziegen? Dann ist frisches Gras doch das perfekte Futtermittel. Übrigen Rasenschnitt können Sie trocknen, denn auch das Fressen die Tiere. Zudem kann damit der Stall ausgelegt werden. Und selbst wenn Sie keine Tiere haben, kennen Sie vielleicht jemanden, der sich darüber freut.
Zum Trocknen den Rasenschnitt gut ausbreiten und nicht zu dick aufeinanderlegen, damit kein Schimmel und keine Fäulnis entstehen. Immer wieder mal wenden, so trocknet das Ganze schneller.
Tipp 6: Rasenschnitt fürs Hochbeet
Ein Hochbeet besteht aus mehreren Schichten. Dazu gehören ein grober Gehölzschnitt aus Ästen und Strauchabfällen, ein feiner Gehölzschnitt aus Häckselgut, Kompost, der sowohl grob als auch verrottet aufgebracht wird, und Erde bzw. Pflanzensubstrat. Da Rasenschnitt über wertvolle Nährstoffe verfügt, können Sie die Qualität der Erde erheblich verbessern, wenn Sie das geschnittene Gras in den Kompost bzw. die Erde einarbeiten. Und selbst wenn das Hochbeet bereits bepflanzt ist, kann Rasenschnitt als Mulch aufgebracht werden.