So mancher sagt, dass jede Pflanze ein Recht hat zu wachsen. Ein anderer entgegnet: Ja gerne, aber bitte nicht in meinem Rasen. Der erste hat vermutlich eine Wildwiese im Garten, der zweite eher einen gepflegten Zierrasen. Und gerade in Letzterem sind Unkräuter und Moose dem Gärtner ein Dorn im Auge. Alles, was kein Gras ist, zählt dabei als Unkraut. Besonders häufig zu finden sind:
- Ackerwinde
- Beifuß
- Faden-Ehrenpreis
- Gänseblümchen
- Gewöhnliches Tellerkraut
- Giersch
- Gundermann
- Klatsch-Mohn
- Klee
- Kleine Braunelle
- Kratzdistel
- Kriechender Günsel
- Löwenzahn
- Rote Taubnessel
- Vogelmiere
- Wiesen-Storchschnabel
- Wilde Möhre
- Zypressen-Wolfsmilch
Während viele Unkräuter irgendwann aus dem Boden sprießen, bedarf es beim Moos besonderer Bedingungen. Dazu zählen:
- Der Rasen liegt im Schatten.
- Die Erde ist dauerhaft zu feucht.
- Der Boden ist zu verdichtet.
- Es gelangt zu wenig Licht an den Rasen.
- Die Nährstoffversorgung ist zu gering.
- Der Boden ist zu sauer.
Moose wachsen dabei besonders gerne an Kahlstellen und verdrängen das Gras nach und nach.
Moose bekämpfen und vorbeugen
Wie schon erwähnt, breitet sich Moos sehr gerne in schattigen Lagen aus. Liegt Ihr Rasen vorwiegend im Schatten, müssen Sie aber nicht darauf verzichten, denn dafür gibt es spezielle Schattenrasen. Diese Saatgutmischungen bringen einen robusteren Rasen hervor. Auch das Düngen ist wichtig (Kompost ist eine Möglichkeit, auch die Herbstdüngung mit Kalium hat sich bewährt), ebenso wie die Vorbereitung des Bodens vor einer Neuaussaat. Bei schweren Böden ist beispielsweise eine Drainage sinnvoll. Ansonsten können Sie mit folgenden Maßnahmen Moose im Rasen bekämpfen:
- Vertikutieren
Mit einem Vertikutierer können Sie dafür sorgen, dass zum einen das Moos zuverlässig gelöst, zum zweiten der Boden gut belüftet wird. Nach dem Vertikutieren wird das herausgerissene Moos mit einem Rechen entfernt. Entstandene kahle Stellen werden mit Rasennachsaat aufgefüllt, der komplette Rasen sollte zudem gedüngt werden.
- Mähen
Beim Rasenmähen kann man wohl kaum etwas falsch machen, oder? Nun, gerade wenn es um Moose geht, sollten Sie das Gras nicht zu lange werden lassen. Das bedeutet: Häufiger mähen, denn dadurch wird die Grasnarbe dichter, wodurch sich Moose nur schwer zwischen den Gräsern ausbreiten können. Entfernen Sie immer nur maximal die Hälfte der Rasenlänge. Wenn Sie zum Beispiel einen Rasen mit einer Länge von 5 Zentimetern bevorzugen, sollten Sie spätestens mähen, wenn dieser 10 Zentimeter erreicht hat.
- Sanden
Ist Ihr Boden stark verdichtet, hilft es, ein- bis zweimal im Jahr den Rasen zu sanden. Verwenden Sie dazu Sand mit einer Körnung von maximal 2 Millimetern. Pro Quadratmeter sollten Sie zwischen 3 und 5 Litern auf dem Boden verteilen (je lehmhaltiger, umso mehr).
- Kalken
Jeder Boden hat einen bestimmten pH-Wert. Diesen gilt es vor dem Kalken zu bestimmen. Denn nur, wenn der Boden tatsächlich sauer ist und unter dem Wert von 5 liegt, ist Kalken sinnvoll. Liegt der pH-Wert dagegen zwischen 6 und 7, ist Kalken nicht nötig, ja sogar schädlich für die Gräser. Daher vor jeder Kalkung erst einmal den pH-Wert bestimmen.
Unkräuter bekämpfen und vorbeugen
Unkraut braucht keine besonderen Bedingungen, um freudig zu sprießen. Wen es nicht stört, dass Gänseblümchen, Löwenzahn, Klee & Co. den Rasen verzieren, der muss sich nicht darum kümmern. Wer diese Unkräuter aber nicht im Rasen haben möchte, muss Hand anlegen.
- Vertikutieren
Wie schon beim Moos können Sie auch Unkräuter durch Vertikutieren loswerden. Die unerwünschten Pflanzen werden dabei aus dem Boden gerissen, der Boden zudem durchlöchert, was ihn luftiger macht. Danach wird der Rasen großflächig gedüngt und mit Rasennachsaat die Lücken geschlossen.
- Mähen
Regelmäßiges Rasenmähen hilft gegen Unkraut. Dabei sollten Sie allerdings niemals zu kurz mähen. Eine Mindestlänge von 4 Zentimetern sollte stehen bleiben. Der Grund ist, dass durch eine dichte Grasnarbe das Unkrautwachstum gehemmt wird. Außerdem wird durch Schatten, den das Gras wirft, das Wachstum von Unkraut unterdrückt.
- Jäten
Keine schöne, aber manchmal eine unumgängliche Arbeit ist das Jäten von Unkraut – und das auch im Rasen! Sinnvoll dann, wenn nur vereinzelt Unkräuter zu sehen sind. Dann können Sie diesen mit Unkrautstechern händisch an den Kragen gehen. Auch möglich ist das Übergießen, vor allem von größeren Unkräutern, mit heißem Wasser. Da auch Gräser durch heißes Wasser eingehen, sollten Sie diese Möglichkeit nur dann anwenden, wenn das Unkraut größer ist, wie etwa Löwenzahn, und wenn das Gras dort nicht allzu dicht gewachsen ist. Ist das Unkraut dagegen zu großflächig, ist das Vertikutieren eine bessere Methode.
- Düngen
Gräser haben einen höheren Nährstoffbedarf als Unkräuter. Wird der Rasen nicht ausreichend gedüngt, werden die Gräser durch Unkraut verdrängt. Dabei sind drei Düngungen im Jahr sinnvoll. Die Frühjahrsdüngung regt das Rasenwachstum an. Die Frühsommerdüngung bereitet den Rasen auf die heiße Jahreszeit vor. Die Herbstdüngung ist dafür da, dass der Rasen gut über den Winter kommt. Sollten Sie zwischenzeitlich Vertikutieren, ist danach immer eine zusätzliche Düngung vonnöten – sofern Sie das Vertikutieren nicht sowieso schon im Frühling durchführen.
Wichtig, um Moose und Unkräutern keine Chancen zu bieten, ist bereits die Wahl der richtigen Rasensamen. Finden Sie bei uns zahlreiche Typen, vom Schattenrasen über den Sportrasen bis hin zur Rasennachsaat.
Ein Hinweis zum Schluss: Moose und Unkräuter können auch durch Unkrautvernichter angegangen werden. Der Einsatz dieser Mittel schädigt allerdings die Umwelt und die Tierwelt, weswegen wir von einer Verwendung abraten.