Wer das ganze Jahr einen schönen Rasen haben möchte, muss ihn auch gut pflegen. Dabei kommt es aber immer auf den passenden Zeitpunkt an. Vertikutieren, Düngen oder auch die Unkrautbekämpfung sind wichtig und müssen zu bestimmten Zeiten erfolgen. Wann welche Pflegemaßnahme vorgenommen werden muss, erklären wir in diesem Artikel.
Rasenpflege im Frühjahr
Der Rasen muss das ganze Jahr gepflegt werden. Doch gerade im Frühling, wenn die Forsythien blühen, ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Frühjahrspflege der Grünfläche zu beginnen. Der Boden erwärmt sich nach und nach und der Rasen beginnt nach der Winterruhe wieder zu wachsen.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich meist sehr viel Moos im Rasen, da die Winter kalt, sonnenarm und feucht sind. Damit sich das Moos nicht weiter verbreitet, ist es Zeit, diesem Einhalt zu bieten und den Rasen zu vertikutieren. Nach dem Vertikutieren kann bei schweren Böden das Lüften und Besanden des Bodens erfolgen.
Ist die Grasnarbe sehr licht geworden, empfiehlt sich ein Nachsäen des Rasens. Im Anschluss wird der Rasen gedüngt, damit er kräftig und gesund wachsen kann. Insbesondere das Vertikutieren und das Düngen sind essenziell für einen gesunden Rasen das ganze Jahr über. Beim Düngen ist natürlich darauf zu achten, dass der richtige Dünger gewählt wird, wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben.
Von diesem Zeitpunkt heißt es auch, dass der Rasen regelmäßig gemäht werden muss. Auch das Wässern sollte man stets im Auge behalten. Vor allem dann, wenn bereits im April oder Mai längere Trockenphasen auftreten.
Mit dem Frühjahr beginnen aber auch die Unkräuter zu sprießen. Wurzelunkräuter, zu denen auch der Löwenzahn zählt, sollten ausgestochen werden. Wer eine bienenfreundliche Grünfläche möchte, sollte den Rasen jedoch vor der Samenausbildung mähen.
Rasenpflege im Sommer
Der Sommer ist die Hauptwachszeit der Rasengräser, weshalb auch häufiger gemäht werden muss. Um ein schönes und gleichmäßiges Schnittbild zu erhalten, ist es wichtig, die Mäherklingen regelmäßig nachzuschärfen. Der Rasen sollte regelmäßig auf 5 bis 6 cm gemäht werden. Vor dem Urlaub ist es nicht notwendig, ihn kürzer zu mähen. Nach dem Urlaub kann dann der Rasen auf die Hälfte der Wuchshöhe gemäht werden. Dies heißt, dass der Rasen bei einer Höhe von 12 cm nur bis auf 6 cm gemäht werden muss.
Da durch das Mähen aber auch Nährstoffe verloren gehen, müssen diese durch eine Düngung zugeführt werden. Dieser stärkt den Rasen und versorgt ihn perfekt mit den Nährstoffen, die er benötigt. Wer Dünger in Granulatform wählt, sollte diesen an einem Regentag ausbringen. Alternativ kann der Rasen anschließend auch gewässert werden.
Es ist empfehlenswert, den Dünger mit einem Streuwagen auszubringen, damit die Verteilung gleichmäßig ist. An einigen Schachteln ist eine Streuhilfe angebracht, was das Düngen deutlich erleichtert. Auch wenn der Rasen sehr strapaziert wird, wie beispielsweise von Kindern, die häufig Fußball spielen, ist eine Düngung unumgänglich.
Durch die Hitze ist aber auch der Wasserverbrauch der Grünfläche höher, weshalb der Rasen regelmäßig bewässert werden muss. Geschieht dies nicht, vertrocknen die Rasenwurzeln und der Rasen wird braun. Bei großer Hitze sollte der Rasen alle zwei Tage am Abend gewässert werden. Bei normaler Trockenheit und Hitze ist es ausreichend, ihn ein- bis zweimal die Woche zu wässern.
Vorsicht: Wird der Rasen schon bei der Aussaat an zu viel Wasser gewöhnt, hat er meist schlechte und flache Wurzeln. Dies führt dazu, dass er bei Trockenheit deutlich mehr Probleme hat. Daher ist die optimale Bewässerung besonders wichtig.
Rasenpflege im Herbst
Nun neigt sich die Gartensaison dem Ende zu und somit geht auch die Rasenpflege langsam dem Ende zu bzw. die Pflege ist nicht mehr so aufwendig. Wer kleine Löcher im Rasen hat, kann diese mit einer Handvoll Samen ausbessern. Auch für eine Neuanlage kann dieser Zeitpunkt zur Not gewählt werden. Allerdings kann es durchaus passieren, dass der noch neue Rasen im Winter Schaden nimmt. Daher ist die Neuanlage im Frühjahr empfehlenswert.
Ende August bis Ende Oktober ist es aber wieder Zeit, dem Rasen die dritte Düngung zu geben. Hierfür wird ein spezieller Herbstrasendünger genutzt, der eine Langzeitwirkung aufweisen kann. Das enthaltene Kalium beugt Frostschäden vor. Zudem unterstützt der Herbstdünger den Rasen nach dem anstrengenden Sommer und verhilft ihm zu gutem Wachstum im Frühling. Die Düngung sollte wie im Sommer auch an einem regnerischen Tag erfolgen.
Ist der Rasen stark verfilzt oder vermoost, sollte vor der Düngung noch einmal vertikutiert werden. Bei schweren Böden kann gegebenenfalls auch gelüftet oder gesandet werden. Die Bewässerung ist jetzt zurückzufahren, da es im Herbst meist genügend regnet.
Rasenpflege im Winter
Im Winter geht der Rasen in den Winterschlaf und benötigt keine große Pflege mehr. Der letzte Schnitt sollte spätestens Mitte November erfolgen. Wird der Rasen später gemäht, besteht die Gefahr, dass die Untergräser zwischen den Gräsern verkümmern. Dies führt dann dazu, dass der Rasen Lücken aufweist und braune Flecken bekommt. Trotzdem ist es wichtig, den Rasen vor dem Winter noch einmal zu kürzen, damit die Gräser im Frühling gleichmäßig austreiben können. Zudem sollte Laub auf dem Rasen entfernt werden, damit die Gräser auch im Winter genügend Licht erhalten.
Da Gräser von Natur aus in der Lage sind, auch sehr kalte Temperaturen zu ertragen, machen Schnee und Eis dem Rasen wenig aus. Auch wenn es immer heißt, dass der Rasen bricht, wenn er gefroren betreten wird, ist dies nicht ganz richtig. Wer behutsam auf die gefrorene Rasenfläche tritt, wird keinen bleibenden Schaden hinterlassen. Auf Fußballspielen oder eine starke Beanspruchung eines gefrorenen Rasens sollte jedoch verzichtet werden.
Ist die Erde zu sauer, ist es sinnvoll, nach der Schneeschmelze den Rasen mit Kalk zu versorgen. Dies ist aber nur dann notwendig und sinnvoll, wenn die Erde zu sauer ist, weshalb der pH-Wert vorher gemessen werden sollte. Bei einem Wert über fünf bei sandigem Boden oder über sechs bei lehmhaltigem Boden, sollte auf die Zugabe von Kalk verzichtet werden. Ist der Boden sehr stark verdichtet, da er im Herbst nicht vertikutiert wurde, kann eine Sandschicht helfen, damit das Regenwasser richtig abfließt. Hierfür wird zum Jahresbeginn, wenn der Schnee geschmolzen ist, eine Schicht Bausand in einer Höhe von etwa 2 cm auf dem Rasen verteilt. Der Rasen wird vitaler, das Moos wächst deutlich schlechter und auch die Böden lockern sich so nach einigen Jahren.
Die Gärtner können sich ansonsten entspannt zurücklehnen und das Frühjahr abwarten, wenn es wieder mit der Rasenpflege in die neue Saison geht.