Frühlingszeit ist Gartenzeit und die Hobbygärtner werden nun wieder einiges tun müssen in ihrem Garten. Nicht selten steht auch die Neuanlage eines Rasens an. Beim Rasen anlegen ist aber einiges zu beachten, damit er zum einen richtig keimt und zum anderen auch das ganze Jahr über saftig und grün ist. Hier gibt es die Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man den Rasen anlegen sollte.
Warum die Vorbereitung des Bodens so wichtig ist
Neben dem Verlegen von Rollrasen ist die Rasenansaat die häufigste Methode, eine schöne Grünfläche anzulegen. Bevor aber die Samen ausgesät werden können, muss der Boden gründlich vorbereitet werden. Denn nur so kann man sich über einen dichten und saftig grünen Rasen freuen.
Hierzu muss man natürlich wissen, dass der Boden das Fundament des Rasens ist. Daher nimmt er auch eine sehr bedeutende Rolle ein. Wird der Boden nicht entsprechend vorbereitet, haben es die Samen schwer zu keimen und es kann ein „Flickenteppich“ entstehen. Und genau das möchte ja niemand. Außerdem keimt der Rasen nicht nur besser, sondern auch die anschließende Pflege ist deutlich einfacher und die Rasenfläche bleibt somit auch dauerhaft intakt.
Da Rasengräser einen gut durchlüfteten und lockeren Boden mögen, damit sie schnell ein dichtes Wurzelwerk bilden, ist die Vorbereitung des Bodens das A und O. Sandige Lehmböden beispielsweise sind optimal, da zum einen der Sand das Wasser speichern kann und der Lehm die Nährstoffspeicherung übernimmt. Reine Sandböden hingegen sind nicht geeignet, da sie nur geringe Mengen Wasser und Nährstoffe speichern können. Auch Böden, die aus einem Kelleraushub stammen, sind nur bedingt einsetzbar. Wer die Kelleraushuberde nehmen möchte, sollte diese dann mit einer 15 cm dicken Schicht Oberboden bedecken.
In nur drei Schritten den Boden vorbereiten
Damit der Boden optimal vorbereitet ist, um einen neuen Rasen anzulegen, sind nur drei Schritte zu befolgen:
- Boden lockern, begradigen und bei Bedarf entfeuchten
- Boden absetzen lassen und gegebenenfalls rückverdichten
- Saatbeet vorbereiten
Schritt 1: Boden lockern, entfeuchten und planieren
Im ersten Schritt wird der Boden ordentlich gelockert. Gegebenenfalls ist es auch möglich, ihn zu planieren und zu entfeuchten. Wichtig ist hierbei vor allem, dass ein alter Rasenbewuchs zuerst entfernt werden muss. Eine Alternative wäre auch das Einarbeiten des alten Rasens in den Boden.
Die Lockerung sollte bis zu einer Tiefe von mindestens 15 cm erfolgen, damit der Rasen auch gut keimen kann. Wer nur über eine kleine Fläche verfügt, kann den Boden mit einer Grabgabel abheben. Größere Flächen sollten mit einer Egge oder einer Motorfräse bearbeitet werden. Im Anschluss muss der Boden begradigt werden, was am besten mit einer Harke funktioniert. Selbstverständlich sind Steine, Wurzeln oder auch Unkräuter zu entfernen.
Ist die Fläche, auf der der Rasen angelegt werden soll, sehr feucht, muss diese entfeuchtet werden. Sickerschlitze können hier Abhilfe schaffen. Dabei werden die Sickerschlitze mit einer Fräse gerade in den Boden gefräst und mit Kies befüllt. Somit wird das überschüssige Regenwasser in den Unterboden geleitet.
Tipp für sehr sandige Böden: Wer sehr sandige Böden im Garten hat, kann diese mit lehmiger Erde auffüllen. Auch umgesetzter Grünschnittkompost wertet sandige Böden auf.
Tipp für lehmige Böden: Bei lehmigen Böden kann das Wasser nur schlecht versickern. Hier ist es sinnvoll, eine etwa 3 cm dicke Sandschicht und eine 1 cm dicke Grünschnittkompost-Schicht in den Boden einzuarbeiten.
Schritt 2: Boden absetzen lassen
Insbesondere dann, wenn der Boden tiefgründig aufgelockert werden musste, ist es wichtig, dass er Zeit hat, um sich abzusetzen. Dies kann aber durchaus einige Wochen dauern. Allerdings kann dieser Prozess auch beschleunigt werden, indem der Boden häufig betreten wird. Eine weitere Möglichkeit ist das Walzen des Bodens, damit das Saatgut so schnell wie möglich ausgebracht werden kann. Wichtig ist bei Walzen aber, dass der Boden trocken ist. Natürlich sagen sich jetzt viele Gartenbesitzer, dass dies doch nicht so wichtig sein kann. Doch, das ist es. Denn wird zu schnell der neue Rasen angelegt, kann das dazu führen, dass nach einigen Wochen der Boden absackt oder es entstehen Unebenheiten.
Wer dem Boden einige Wochen Zeit lässt, um sich abzusetzen, wird schnell feststellen, dass sich Unkräuter den Weg nach oben bahnen. Diese sollten dann natürlich wieder entfernt werden, bevor der Rasensamen ausgebracht wird.
Absatztest: Damit man besser einschätzen kann, ob sich der Boden schon genug abgesetzt hat, gibt es einen einfachen Absatztest. Dabei wird der Boden mit flachen Schuhen betreten. Der Schuhabsatz sollte nicht tiefer als 1 cm in den Boden eindringen. Ist dies der Fall, kann das Saatbeet vorbereitet und der Rasensamen gesät werden.
Schritt 3: Saatbeet vorbereiten
Die Fläche, auf der der Rasen ausgesät wird, wird erst kurz davor vorbereitet. Dabei wird die oberste Schicht, also etwa 2 bis 3 cm von Steinen, Erdklumpen, Wurzelwerk und Unkräutern entfernt. Anschließend werden die letzten Unebenheiten, die noch vorhanden sind, ausgeglichen. Damit die Rasennarbe sich auf derselben Höhe wie die Mähkante befindet, sollte der Boden etwa 0,5 bis 1 cm unterhalb der Mähkante liegen.
Maximale Krümelgröße der Erdklumpen: Wer sich nicht sicher ist, wie groß die Erdklumpen sein dürfen, kann sich nach dieser Empfehlung richten. Alles, was durch den Zinken des Rechens geht, darf auf der Oberfläche verbleiben. Dies bedeutet, dass die Erde eine maximale Krümelgröße von etwa 2 cm hat. Durch diese Größe ist gewährleistet, dass sich die Rasensamen entwickeln können, da sie genügend Bodenkontakt haben.
Sonderfälle beim Rasen anlegen
Natürlich gibt es auch immer Sonderfälle, wenn man einen Rasen anlegen möchte. Da es mittlerweile immer häufiger vorkommt, dass Blumenwiesen oder Kräuterrasen gesät werden, gibt es hier noch einiges zu beachten.
Bei beiden Sonderfällen sollte die Zeitspanne zwischen der Vorbereitung und der Aussaat länger sein. Insbesondere bei Kräuterrasen oder Blumenwiesen ist der Sommer ideal, um den Boden vorzubereiten und im nächsten Frühjahr das Saatgut auszusäen. Diese lange Zeitspanne hat den Vorteil, dass die im Boden vorhandenen Samen keimen und austreiben und dann direkt gejätet werden können. Somit wird eine störende Vegetation verhindert und die Saatmischungen können sich später optimal und ohne Konkurrenz entfalten.
Im Grunde ist das Rasen anlegen mit diesen drei Schritten sehr einfach und erfordert kein großes Wissen. Das einzige, was der Gartenbesitzer haben muss, ist Geduld.