Wer als „Neuling“ einen Garten hat, wird irgendwann auf die Frage kommen, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Rasen reparieren und einer Neuanlage des Rasens ist. Auch die Frage, wann welche Variante sinnvoll ist, wird den Hobbygärtner beschäftigen. Dabei ist dies gar nicht so schwer zu beantworten.
Unterschied zwischen Rasen reparieren und Neuanlage des Rasens
Wie der Name schon sagt, wird beim Reparieren des Rasens nur ein Teil, der beispielsweise im Sommer braun geworden ist, repariert und es wird eine Nachsaat aufgebracht. Eine Neuanlage hingegen ist, wenn die komplette Grünfläche neu ausgesät wird. Sei es, weil im Garten noch kein Rasen vorhanden ist oder weil der Vorbesitzer den Rasen nicht gepflegt hat.
Auch wenn eine Rasen-Neuanlage kostspielig und zeitaufwendig ist, benötigt man für die Reparatur der Grünfläche ebenfalls einiges an Zeit und Geld.
Wann lohnt es sich, einen Rasen zu reparieren?
Das Ausbessern des Rasens ist eine sehr gute Alternative zur Rasenerneuerung. Dabei kommt es natürlich auf die Schäden der Grünfläche an, ob es sich noch lohnt, einzelne Stellen auszubessern. Denn leider wird auch ein Rasen mit den Jahren in Mitleidenschaft gezogen. Rasenschäden können dabei sehr unterschiedlich sein. Von Maulwurfshügeln über stark vermooste und verunkrautete Flächen können aber auch lichte Bereich oder braune Stellen eine Reparatur notwendig machen. Doch glücklicherweise sind diese Schäden ohne eine Neuanlage durchführbar.
Was ist bei welchen Schäden am Rasen zu tun?
- Kleine Löcher durch Haustiere, Maulwürfe oder Spielaktivitäten: Bei dieser Art von Schäden ist es problemlos möglich, den Rasen zu reparieren. Hierzu gibt es spezielle Rasen Reparatur-Mischungen, die in der Regel Löcher von bis zu 50 cm ausgleichen können.
- Verbrannter Rasen: Im Sommer kommt es häufig vor, dass der Rasen verbrennt. Auch hier muss nicht gleich eine Neuanlage des Rasens geplant werden. Natürlich kommt es auf die Größe der verbrannten Fläche an. In der Regel reicht aber eine Reparatur. Allerdings kann diesen Schäden auch vorgebeugt werden, wenn im Herbst ein kaliumbetonter Rasendünger verwendet und im Sommer richtig bewässert wird. Ist es aber schon zu spät, können im Frühjahr die einzelnen braunen Stellen ausgebessert werden.
- Der Rasen lichtet sich: An manchen Stellen lichtet sich der Rasen mit der Zeit. Dies ist ein typische Fall, dass nachgesät wird. Die Nachsaat sollte dabei natürlich sehr hochwertig sein, damit der Rasen wieder dicht und teppichartig wächst. Zu bedenken ist, dass es sich bei der Nachsaat um eine spezielle Rasen-Mischung handelt, die nur zur Reparatur verwendet werden kann. Zur Neuanlage sind diese Sorten nicht geeignet.
- Mulden und Unebenheiten ausbessern: Bei einer Rasenneuanlage muss der Boden vorbereitet werden. Oft warten die Hobbygärtner nicht lange genug, bis sich der Boden vollständig abgesetzt hat. Dann entstehen Mulden. Auch diese können mit einer Nachsaat aufgebessert werden. Bei geringen Vertiefungen von bis zu 3 cm kann eine Mischung aus Rasensand und Rasenerde oder Mutterboden verteilt werden, um die Mulden aufzufüllen. Dabei sollte dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden, damit die Senke vollkommen begradigt wird. Anschließend kann die Nachsaat ausgebracht werden, dass die Grünfläche wieder eben ist.
- Moos und Unkraut: War der Herbst und Winter zu nass oder zu kalt, kommt es schnell vor, dass der Rasen voller Unkraut und Moos ist. Je nachdem, wie stark die Grünfläche betroffen ist, kann es ausreichend sein, den Rasen zu reparieren. Dabei sollte der Rasen im Frühling vertikutiert werden, um Unkräuter und Moose zu entfernen und den Boden zu belüften und zu lockern. Im Anschluss ist meist eine Nachsaat notwendig, da unschöne kahle Stellen auftreten. Ist der Rasen sehr stark verunkrautet oder vermoost, kann eine Neuanlage durchaus die bessere Alternative sein.
Wann ist eine Neuanlage des Rasens notwendig?
Ist der Rasen sehr stark vermoost oder verunkrautet, reicht eine Ausbesserung häufig nicht. Auch bei extremem Nährstoffmangel oder stark verdichteten Böden kommt man um die Neuanlage des Rasens nicht herum. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Rasen neu auszusäen.
Zum einen besteht die Möglichkeit, den Rasen ohne Umgraben neu anzulegen. Dies ist natürlich die beste und einfachste Methode. Allerdings ist dies nur in seltenen Fällen möglich. Meist ist der Schaden so groß, dass einem nichts mehr übrig bleibt, außer den kompletten Boden umzugraben.
Gerade dann, wenn der Boden sehr verdichtet ist oder die Fläche mit Unkräutern und Moos zugewachsen ist, ist das Umgraben Pflicht. Gleiches gilt für löchrige Mondlandschaften, die meist dann entstehen, wenn bei der letzten Neuanlage der Boden nicht richtig planiert wurde.
Bei einer Neuanlage des Rasens sollte die Grasnarbe vor dem Umgraben vollständig abgetragen werden. Denn nur wenn der Boden offen ist, kann er von Unkräutern befreit und gut umgegraben werden. Zudem kann der Boden dann mit Sand, Kompost oder Rasenerde verbessert werden.
Ist die Fläche sehr groß, eignet sich ein Rasensodenschneider, der praktisch den alten Rasen abträgt. Das Gerät arbeitet nach dem gleichen Mechanismus wie die Maschinen, die Rollrasen abtragen, um ihn an einer anderen Stelle wieder neu auszurollen. Der Nachteil beim Abtragen der Grasnarbe ist, dass viel Erde verloren geht, die dann wieder neu aufgefüllt werden muss. Vor allem bei sehr dichten Böden kann dies aber von Vorteil sein, da dann mit Mutterboden und Sand der Boden aufgefüllt werden kann. Durch den Sand wird der Boden dann gelockert, das Wasser kann besser abfließen und es entsteht keine Staunässe.
Nach dem Abtragen der Grasnarbe und dem Auffüllen der Erde sollte einige Wochen gewartet werden, um weitere Unkräuter zu entfernen und dass sich der Boden richtig setzen kann. Gegebenenfalls muss nochmals Erde aufgefüllt werden. Hat sich der Boden dann komplett gesetzt, muss er begradigt werden, bevor die Rasensaat mit dem Streuwagen ausgebracht wird. Mit der Hand ist eine gleichmäßige Verteilung des Saatguts nicht gewährleistet und der Rasen wächst ungleichmäßig. Nach dem Ausbringen der Rasensaat muss die Fläche feucht gehalten werden, damit die Wurzeln kräftig und stark wachsen. Die Fläche sollte einige Wochen nur zum Bewässern betreten werden – besser wäre eine Bewässerungsanlage, sodass die Fläche gar nicht betreten werden muss.
Für die Reparatur des Rasens wie auch für die Neuanlage ist das Frühjahr die beste Jahreszeit. Auch im Frühherbst kann eine Nachsaat erfolgen. Allerdings ist die Gefahr von Frost zu hoch, weshalb die Reparatur und die Neuanlage im Frühling besser sind.