Rasen ist nicht gleich Rasen und es gibt für jeden Verwendungszweck die richtigen Rasensamen. Diese unterscheiden sich vor allem bei der Strapazierfähigkeit, der Pflege und auch der Zusammensetzung der verschiedenen Gräser. Aus diesem Grund ist es wichtig, schon vor dem Anlegen des Rasens genau zu wissen, für welchen Zweck der Rasen sein soll? Wer einen englischen Rasen bevorzugt, kann dann nicht die Samenmischung für einen Sportrasen nutzen. Damit jeder einen Überblick bekommt, haben wir hier die verschiedenen Rasenarten zusammengefasst.
Rasensamen nach Verwendungszweck kaufen
Es gibt viele verschiedenen Rasentypen, die genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gärten abgestimmt sind. Daher ist es wichtig, vorher zu entscheiden, welche Rasentypen in den Garten passen und für welchen Zweck sie bestimmt sind. Bei den unterschiedlichen Typen werden verschiedene Zuchtsorgen und Gräserarten miteinander kombiniert, damit sie Trockenheit, Schatten oder auch starken Belastungen standhalten können. Daher haben alle Rasentypen verschiedene Eigenschaften.
Spiel- und Sportrasen
Spiel- und Sportrasen ist eine Mischung, die aus Deutschem Weidelgras (Lolium perenne), Rotschwingel (Festuca rubra) und Wiesenrispe (Poa pratensis) besteht. Insbesondere dieser Rasentyp ist einer der am häufigsten verwendeten Sorten, da er sehr belastbar ist. Wer Kinder im Haushalt hat, sollte diese Sorte wählen, da er die Spiel- und Sportaktivitäten sehr gut aushält. Spiel- und Sportrasen muss ab dem Frühjahr einmal wöchentlich auf drei bis vier Zentimeter gemäht werden. Im Sommer muss er außerdem gut bewässert und mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden.
Trockenrasen
Wie der Name schon sagt, ist der Trockenrasen für trockene Standorte sehr gut geeignet. Er ist sehr widerstandsfähig gegenüber Hitze- und Dürreperioden, da die Wurzeln länger sind und somit auch an tiefere Wasservorräte gelangen. Durch seine breitblättrige Rasenstruktur erinnert er an die Rasenflächen im Süden von Europa und besteht aus den Sorten Wiesenrispe (Poa pratensis) und Rohrschwingel (Festuca arundinacea). Auch als Spielrasen ist dieser Rasentyp sehr gut geeignet, da er mittel bis hoch belastbar und somit sehr robust ist.
Ab dem Frühjahr wird der Rasen einmal pro Woche gemäht. Die Schnitthöhe beträgt vier bis fünf Zentimeter. Da dieser Rasen speziell für trockene Flächen ist, benötigt er auch deutlich weniger Wasser als andere Rasentypen. Er ist ähnlich wie der Mediterran-Rasen, der dicht und schnell wächst und ebenfalls im Samenhaus erhältlich ist.
Schattenrasen
Schattenrasen ist vor allem für schattige Flächen ideal. Dennoch benötigt auch Schattenrasen Sonnenlicht und ist daher nur für Flächen geeignet, die wenig Sonne abbekommen. Dies ist meist der Fall, wenn die Rasenfläche im Schatten der Hauswand, von Bäumen oder von Hecken liegt. Die Mischung des Schattenrasens besteht aus Deutschem Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenrispe (Poa pratensis), Rotschwingel (Festuca rubra) und Lägerrispe (Poa supina).
Durch die spezielle Mischung kann diese Rasenart auch als Strapazierrasen an sonnigen Flächen verwendet werden. Lediglich im Schatten ist die Belastbarkeit und Strapazierbarkeit niedriger. Geschnitten wird der Schattenrasen einmal die Woche mit einer Schnitthöhe zwischen vier und fünf Zentimetern. Auch bei Schattenrasen ist auf eine bedarfsgerechte Nährstoff- und Wasserversorgung zu achten.
Zierrasen
Zierrasen ist auch unter den Namen „Englischer Rasen“ oder „Golfrasen“ bekannt. Dieser Typ besteht aus feinblättrigen Gräsern, die eine sehr dichte Rasennarbe bilden. Wie es sich aus dem Namen schon ableiten lässt, hat der Rasen nur einen Zweck. Er dient zur Zierde. Daher ist er für Familien mit Kindern nicht geeignet, da er sehr wenig belastbar ist.
Der Zierrasen besteht aus (Festuca rubra), Wiesenrispe (Poa pratensis) und Straußgräsern (Agrostis). Allerdings ist der Anteil an Festuca ruba sehr hoch, was bedeutet, dass er zum Verfilzen neigt und für Krankheiten sehr anfällig ist. Aus diesem Grund ist der Pflegeaufwand bei Zierrasen besonders hoch. Gemäht werden muss der Englische Rasen zweimal die Woche und die optimale Schnitthöhe beträgt 1,5 bis 2 cm.
Kleintierrasen
Wer Meerschweinchen, Kaninchen oder andere Kleintiere im Haushalt hat, ist mit dem Kleintierrasen sehr gut bedient. Er kann speziell in die Ausläufe der Tiere gesät werden, da die Gräsermischung für eine gesunde Verdauung sorgt und bei den Tieren sehr beliebt ist. Die Mischung setzt sich aus Deutschem Weidelgras (Lolium perenne), Rotschwingel (Festuca rubra), Schafschwingel (Poaceae), Lieschgras (Phleum pratense), Wiesenrispe (Poa pratensis) und Weißklee (Trifolium repens) zusammen und ist für alle Gartenböden geeignet.
Durch die vielen verschiedenen Gräser ist der Rasen Kleintierrasen sehr belastbar und robust. Zudem kann das Schnittgut als Tierfutter genutzt werden. Das Saatgut der „Kleintier-Wiese“ ist für Haustiere wie Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen, Gänse, Hühner sowie Schildkröten geeignet, da es aus Gräsern und Klee besteht.
Kräuterrasen
Kräuterrasen bieten sich für Dachgärten und naturnahe Gärten an. Sie sind eine Mischung aus Gräsern, Rot- und Schafschwingel sowie aus Wiesenrispe und verschiedenen Kräutern. Allerdings ist der Kräuterrasen nicht sehr belastbar. Wird er jedoch häufig genutzt, kommen die Gräser besser durch und die Kräuter verschwinden mit der Zeit. Gleiches passiert auch bei einem sehr nährstoffreichen Boden.
Damit sich die Kräuter durchsetzen können, ist eine geringe Nutzung wie auch ein nährstoffarmer Boden von großer Bedeutung. Der Pflegeaufwand eines Kräuterrasens ist überschaubar. Er sollte jährlich sechs- bis zehnmal geschnitten werden und das Schnittgut muss aufgenommen werden. Verfügt der Kräuterrasen über einen hohen Kleeanteil, muss die Kräuterwiese nicht gedüngt werden.
Blumenwiese
Bei der Blumenwiese ist vor allem der Blüheffekt im Vordergrund und zieht unzählige Insekten an, weshalb diese für naturnahe Gärten sehr gut geeignet ist. Doch auch als Zierelemente kann diese Rasenart Akzente im Garten setzen. In der Blumenwiese sind beispielsweise Rot- und Schafschwingel wie auch verschiedene Blumen und Kräuter enthalten. Dieser Rasentyp sollte nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden, da sich sonst die Gräser durchsetzen und die blühenden Pflanzen immer weniger werden. Auch eine Düngung ist für die Blumenwiese nicht notwendig. Ein nährstoffarmer Boden ist von Vorteil, da nährstoffreiche Böden die Blühpflanzen verdrängen.
Tipps zum Nachsähen und zur Rasenerneuerung
Durch einen harten Winter oder zu starke Belastung kommt der Rasen irgendwann an seine Grenzen. Dann ist es häufig notwendig, den Rasen zu reparieren. Bei stark vermoosten Flächen oder viel Unkraut ist es wichtig zu vertikutieren. Anschließend sollte der Boden gut gelockert werden, bevor dann ein Nachsaatrasen zum Einsatz kommt.
Diese ist vor allem im Frühjahr empfehlenswert, da zu dieser Zeit die Wachstumsphase der Gräser beginnt und so für den Sommer wieder ein saftig, grüner Rasen entsteht.
Boden für die Nachsaat oder Rasenerneuerung vorbereiten
Zuerst sollte der Rasen sehr tief gemäht werden, damit der Altbestand geschwächt wird. Stark vermooster Rasen muss vertikutiert werden, damit die Wurzelunkräuter und altes Gras beseitigt werden. Zudem wird durch den Vertikutierer der Boden leicht angeritzt, damit das Saatgut leichter keimen kann.
Rasen säen
Nachdem der Boden vorbereitet wurde, können die Rasensamen gesät werden. Wichtig ist, dass das Nachsäen bei feuchtwarmer Witterung erfolgt. Damit das Saatgut gleichmäßig verteilt wird, sollte ein Saatwagen genutzt werden. Nach dem Säen ist das Saatgut mit einer Harke einzuarbeiten.
Rasenfläche wässern
Nach dem Säen der Rasensamen muss natürlich gewässert werden. Allerdings ist hier darauf zu achten, dass zum einen die Samen nicht wegschwimmen und sich zum anderen keine Pfützen bilden. Bei sehr trockener Witterung sollte mehrmals täglich ein wenig gewässert werden. In der Regel zeigen sich die ersten Grashälmchen nach vier bis sieben Tagen.
Der erste Schnitt und die Düngung
Nach etwa vier Wochen hat der Rasen dann eine Höhe von rund zehn Zentimetern erreicht. Nun ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Schnitt. Der Rasen sollte dann auf eine Höhe von fünf bis sechs Zentimeter zurückgeschnitten werden. Im Anschluss wird ein stickstoffbetonter Langzeitdünger ausgebracht, der die Triebbildung fördert und die dafür sorgt, dass die Grünfläche dicht wird.