Möchten Sie schon frühzeitig in Ihrem Garten Zwiebeln ernten, können Sie sich für Wintersteckzwiebeln entscheiden, die schon im Herbst in die Erde kommen. Sommersteckzwiebeln pflanzen Sie im zeitigen Frühjahr, um sie dann im Sommer oder Herbst zu ernten.
Unterschiede zwischen Winter- und Sommersteckzwiebeln: Pflanzzeit und andere Eigenschaften
Der wichtigste Unterschied zwischen Winter- und Sommersteckzwiebeln besteht in der Pflanzzeit und der Ernte. Wintersteckzwiebeln werden im Herbst gepflanzt, bleiben den Winter über in der Erde und werden im Frühjahr geerntet. Im Gegensatz dazu werden Sommersteckzwiebeln erst im Frühjahr gepflanzt und im Sommer oder Herbst geerntet. Es gibt aber noch weitere Unterschiede:
- Wintersteckzwiebeln sind robuster und frostunempfindlicher, da sie den Winter über im Beet überdauern.
- Wintersteckzwiebeln kommen mit weniger Licht aus.
- Sommersteckzwiebeln bevorzugen Wärme und einen hellen Standort.
Sowohl Wintersteckzwiebeln als auch Sommersteckzwiebeln gibt es in verschiedenen Sorten, die sich in ihrem Geschmack, ihrem Aussehen und ihrer Schärfe unterscheiden. Bei den Winter- und Sommersteckzwiebeln erhalten Sie gelbe und rote Sorten.
Beliebte Zwiebelsorten
Geeignete Sorten von Wintersteckzwiebeln sind Taify, Presto oder Radar mit gelber Schale oder
- Red Cross,
- Piroschka,
- Rote Winter,
- Romy oder
- Electric
mit roter Schale. Silvermoon ist eine Sorte mit weißer Schale.
Pflanzzeit für Wintersteckzwiebeln: August bis Oktober
Wintersteckzwiebeln können bereits im August gepflanzt werden, doch ist das Pflanzen auch noch bis in den Oktober hinein möglich. Ein Beet, das bereits abgeerntet ist, eignet sich gut. Pflanzen Sie die Wintersteckzwiebeln jedoch nicht dort, wo vorher Bohnen, Erbsen, Porree oder Kartoffeln gestanden haben. Diese Gemüsesorten sind keine gute Vorfrucht für Zwiebeln. Bei Kartoffeln besteht die Gefahr, dass sich Nematoden im Boden befinden könnten, die zu Krankheiten bei den Zwiebeln führen. Eine bessere Vorfrucht sind Möhren, Rote Bete oder Radieschen.
Tipp: Pflanzen Sie Wintersteckzwiebeln nicht zu spät im Herbst, da nur Zwiebeln, die vor dem Wintereinbruch bleistiftstarke Blätter entwickelt haben, tatsächlich frosthart sind.
Wintersteckzwiebeln gut überwintern: Gefahr von Kahlfrösten
Wintersteckzwiebeln gelten zwar als frosthart, doch sind sie das nur bedingt. Ist eine Schneedecke vorhanden, macht das den Zwiebeln nichts aus, da sie geschützt sind. Gefahr besteht bei sogenannten Kahlfrösten, also Kälte ohne Schnee. Die Wintersteckzwiebeln können dann erfrieren, vor allem, wenn die Temperatur unter minus 10 Grad Celsius rutscht.
Um das zu vermeiden, brauchen die Zwiebeln einen guten Schutz. Häufeln Sie den Boden rechtzeitig an, solange er noch nicht gefroren ist. Zusätzlich decken Sie den Boden mit Herbstlaub, Tannenreisig oder einem Schutzvlies ab. Verwenden Sie kein Laub des Walnussbaums, da es nur schwer verrottet und zu viel Gerbsäure enthält.
Tipp: Die Ernte von Wintersteckzwiebel können Sie verfrühen, indem Sie im Frühjahr, wenn der Schnee weggetaut ist, eine Vliesauflage auf das Beet bringen. Die Zwiebeln bekommen Wärme und können im Boden schneller reifen.
Die richtige Pflanzzeit für Sommersteckzwiebeln: März und April
Sommersteckzwiebeln pflanzen Sie am besten im März oder April. Im April können Sie die ersten Wintersteckzwiebeln schon ernten, doch dort, wo die Wintersteckzwiebeln gestanden haben, können mindestens vier Jahre lang keine Zwiebeln mehr angebaut werden, da es dem Boden an Nährstoffen mangelt. Auch artverwandte Gemüsesorten wie Schnittlauch, Knoblauch, Schnittknoblauch oder Lauch dürfen dort zuvor nicht gestanden haben. Das gilt für Wintersteckzwiebeln ebenso wie für Sommersteckzwiebeln. Pflanzen Sie die Sommersteckzwiebeln dann, wenn nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen ist.
Standort und Boden: Eine gute Vorbereitung wichtig
Egal, ob Sie Winter- oder Sommersteckzwiebeln pflanzen, brauchen die Zwiebeln einen warmen, möglichst sonnigen Standort. Das ist auch bei Wintersteckzwiebeln wichtig, obwohl sie mit weniger Licht auskommen als Sommersteckzwiebeln. Der Standort sollte möglichst etwas windig sein, damit die Zwiebeln besser vor Mehltau geschützt sind.
Da Zwiebeln viele Nährstoffe brauchen, kompostieren Sie den Boden. Bei Sommersteckzwiebeln ist der Herbst des Vorjahres die beste Zeit dazu, bei Wintersteckzwiebeln der Sommer. Für Wintersteckzwiebeln eignet sich kein stickstoffhaltiger Dünger, da er die Zwiebeln zu mastig und anfälliger gegen Frost macht. Haben Sie das Beet kompostiert, benötigen die Zwiebeln keinen weiteren Dünger. Lockern Sie den Boden noch einmal auf, bevor Sie die Zwiebeln pflanzen. Jäten Sie das Unkraut.
Zwiebeln pflanzen: der richtige Abstand
Die Zwiebeln sollten nicht zu eng im Beet stehen, um gut vor Mehltau geschützt zu sein. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 20 bis 25 Zentimeter betragen. Abhängig von der Art der Zwiebeln wählen Sie zwischen den Zwiebeln einen Pflanzabstand von 10 bis 15 Zentimetern. Stuttgarter Riesen als Sommersteckzwiebeln nehmen viel Platz ein und werden im Abstand von 15 Zentimetern gepflanzt. Stecken Sie die Zwiebeln mit dem Wurzelansatz nach unten in die Erde und achten Sie darauf, dass der Sprossansatz und das obere Viertel oder Drittel der Zwiebeln aus dem Boden ragen.
Richtige Pflege von Zwiebeln: Boden auflockern und Staunässe vermeiden
Zwiebeln kommen mit wenig Pflege aus, doch sollten Sie den Boden von Zeit zu Zeit auflockern und Unkraut jäten. Gießen Sie vor allem bei Trockenperioden regelmäßig. Wintersteckzwiebeln müssen Sie im Winter nicht gießen. Zwiebeln vertragen keine Staunässe, da sie dann faulen. Dünger benötigen die Zwiebeln nicht. Wird das Laub gelb, gießen Sie nur noch wenig.
Wintersteckzwiebeln können Sie ab Ende April oder im Mai ernten. Sommersteckzwiebeln ernten Sie im September oder Oktober. Lassen Sie die Zwiebeln nach der Ernte ungefähr noch eine Woche an einem trockenen Ort nachreifen.