Alpenveilchen (Cyclamen) werden häufig nach der Blüte entsorgt. Doch dies muss nicht sein. Mit ein wenig Pflege und Zuwendung können Sie diese problemlos wieder zum Blühen bringen. Denn insbesondere im Winter sorgen sie für einen Klecks Farbe in dem tristen Grau. Was Sie zur Anpflanzung und Pflege wissen müssen, erfahren Sie hier.
Herkunft der Alpenveilchen
Alpenveilchen zählen zu den Primelgewächsen und bilden kugelige bis scheibenförmige Knollen aus, die an oder direkt unter der Erdoberfläche sitzen. Insgesamt gibt es rund 22 Arten, die hauptsächlich im Nahen Osten oder im Mittelmeerraum heimisch sind. Dabei können Sie auf Meereshöhen und in Lagen bis mehr als 2.000 Meter wachsen. Die Alpenveilchen, die bei uns erhältlich sind, stammen vom Cyclamen persicum ab und sind nicht winterhart, weshalb sie reine Zimmerpflanzen sind. Diese sind in verschiedenen Zuchtformen als Topfpflanze erhältlich. Doch auch für den Garten gibt es Alpenveilchen in Form von Blumenzwiebeln. Allerdings sind nur drei Arten winterhart davon.
Alpenveilchen werden bis zu 15 cm hoch und die herz- bis pfeilförmigen und fleischigen Blätter sind meist dunkelgrün und weisen eine hübsche helle Zeichnung an der Oberseite auf. Die Blüten der dekorativen Pflanzen reicht von Weiß über Rosa bis zu einer purpurroten Farbe. Die Blüten stehen dabei einzeln auf Stielen, die zwar nach unten zeigen, deren Kronblätter hingegen nach oben gebogen sind. Beim Verblühen der Blüten drehen sich die Stiele häufig spiralförmig ein und die Samenkapsel reift dann heran. Die Spirale ist deshalb so wichtig, da die Samen dann in der Erde versenkt werden können. Die Natur hat sich dabei einiges gedacht, damit sich die Alpenveilchen gut vermehren können.
Alpenveilchen anpflanzen
Leider gibt es nur drei Arten, die winterhart sind und im Garten anpflanze werden können. Die anderen Arte sind besser als Zimmerpflanze geeignet. Dabei finden sich frostempfindliche und winterharte Arten, die dann in immer-, sommer- oder wintergrün unterschieden werden.
Alpenveilchen lieben etwas lehmige, kalkhaltige und humusreiche Böden, die aber während der Ruhephase nur mäßig feucht sein sollten. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Boden durchlässig ist.
Die Pflanzen lieben die Sonne oder den Halbschatten. Wichtig ist jedoch, dass Sie während der Ruhephase nur mäßig gegossen werden sollten, damit sie lange Freude daran haben. Lässt man sie dann noch ungestört wachsen, säen sie sich selbst aus und die Knollen werden so dann mit den Jahren immer größer und gedeihen prächtig.
Die Alpenveilchen lieben außerdem geschützte Beete unter höheren Gehölzen. Dort bilden sie im Laufe der Jahre einen Teppich und werden ein absoluter Blickfang sein. Doch auch absonnige Steingärten sind bevorzugte Plätze der Pflanze.
Als Nachbarn des Alpenveilchens eignen sich für Winter- und Frühlingsblüher die Christ- oder Lenzrosen, Bergsegge, Leberblümchen wie auch Zwiebelblumen, die sehr früh blühen. Die Sommer-Alpenveilchen können sehr gut mit Farnen oder wintergrünen Blattschmuckstauden und Purpurglöckchen kombiniert werden. Herbstzeitlose und Krokusse hingegen sind für die Herbst-Alpenveilchen die perfekten Nachbarn. Gute Nachbarn auf Terrassen und Balkonen sind unter anderem die Besenheide, Seggen oder Purpurglöckchen.
Vorsicht: Die Blätter und Knollen von den Alpenveilchen sind giftig und sollten natürlich nicht verzehrt werden. Obendrein sollten Sie wissen, dass die Pflanzen unter Naturschutz stehen und Sie dürfen sie nicht an ihrem Wildstandort ausgegraben werden!
Verschiedene Arten der Alpenveilchen
Bedauerlicherweise werden die Alpenveilchen nur selten im Garten verwendet, dabei sind sie im Winter ein wahrer Blickfang, wenn alles trist und grau ist. Insbesondere die wintergrünen Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) zeigen im Februar und März ihre hübschen, bunten Blüten und der Duft ist sehr angenehm.
Doch auch die Sommer- genauer gesagt die Europäischen Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) versprühen einen zarten Duft und blühen im Juli und August. In milden Regionen behalten sie sogar im Winter ihre Blätter und treiben dann wieder neu aus.
Von August bis Oktober blühen die Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium). Die sehr dekorativen Blätter sind auch im Winter ein wahrer Augenschmaus. Im Frühling hingegen ziehen sie die Blätter ein, um sich dann wieder auf die Blüte vorzubereiten.
Wenn Sie die Alpenveilchen lieber im Haus haben, sollten Sie auf die Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) zurückgreifen. Sie werden bis zu 30 cm hoch, vertragen aber keinen Frost. Daher können diese nur von Sommer bis Herbst im Beet gepflanzt werden und müssen bei kühleren Temperaturen wieder ins Haus.
Pflanzen von Alpenveilchen
Wenn Ihre Alpenveilchen im Februar und März blühen sollten, müssen Sie die Vorfrühlings-Alpenveilchen im Herbst einpflanzen. Die Sommer-Pflanzen werden im März und die Herbst-Alpenveilchen im April eingepflanzt. Dabei müssen die Knollen flach in die Erde gedrückt werden. Sie sollten zudem darauf achten, dass die Knollen nur maximal 10 cm tief gesetzt werden. Anschließend geben Sie etwa 2 cm Erde auf die Knollen.
Während bei den Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen die runde Seite der Knolle nach oben zeigen muss, wird die runde Seite bei den Herbst-Pflanzen nach unten gelegt. Der Pflanzabstand sollte mindestens 10 cm betragen. Die Wurzeln der Herbst-Alpenveilchen wächst dann von oben seitlich nach unten ins Erdreich. Sollten die Knollen sehe groß sein, ist es empfehlenswert diese etwas schräg zu pflanzen, damit sich kein Wasser auf der flachen Seite sammeln kann.
Alpenveilchen und Winterschutz
Die meisten Alpenveilchen sind nicht winterhart, weshalb Sie sie vor Kälte und Frost schützen müssen. Die winterharten Pflanzen sollten Sie im ersten Jahr mit Herbstlaub oder Reisig abdecken, um sie zu schützen. Sind die hübschen Pflanzen in einem Topf, müssen Sie diesen drinnen überwintern, da sie deutlich empfindlicher gegen Kälte sind.
Doch auch die Zimmer-Alpenveilchen benötigen einen kühlen Platz nach der Blüte, damit sie wieder neu austreiben können. Die Ruhephase sollte eingehalten werden, damit Sie lange Freude an den farbenprächtigen Alpenveilchen haben.
Gießen und Düngen
In der Wachstumsphase der Vorfrühlings-Alpenveilchen müssen Sie in der Regel nicht gießen, da der Boden zu dieser Zeit häufig nass genug ist und das Gießen somit entfällt. Die Sommer- und Herbst-Alpenveilchen müssen Sie vor allen Dingen in trockenen Jahres gießen, damit sich die schönen Blüten ausbilden können.
Eine Düngung ist nicht unbedingt erforderlich. Es reicht, wenn Sie die Alpenveilchen alle zwei Jahre im Frühling düngen. Reifer Kompost oder eine Gabe Laubhumus, der fein gesiebt wird, sind dabei vollkommen ausreichend. Außerdem sollten Sie beachten, dass Sie zwischen den Pflanzen nicht harken. Dies liegt daran, da sich die Alpenveilchen selbst aussähen und Sie die neuen Pflanzen beschädigen könnten.
Vermehrung der Alpenveilchen
Alpenveilchen lassen sich recht einfach vermehren. Sobald die Samen reif sind, müssen sie nur noch in die Erde gebracht werden. Hierzu füllen Sie eine Saatschale mit Anzuchterde. Diese sollte eine Mischung aus Sand und Blumenerde sein. Auf der Anzuchterde verteilen Sie die Samen und geben eine Schicht von einem Zentimeter Erde über die Samen. Anschließend müssen Sie die Samen nur noch gießen und mit einer Haube abdecken, damit die Erde schön feucht bleibt.
Die perfekte Keimtemperatur liebt bei 18 °C. Die ersten Blätter zeigen sich nach einigen Wochen. Für die erste Blüte müssen Sie allerdings Geduld aufbringen. Erst im dritten Jahr wird das Alpenveilchen das erste Mal blühen.
Des Weiteren können Sie die Alpenveilchen aber auch durch das Teilen der Knollen vermehren. Der Versuch scheitert aber oft, da diese Art der Vermehrung, da sie nur bei Efeublättrigen Alpenveilchen funktioniert. Dabei wird die flache Knolle im Spätsommer, kurz vor dem Austrieb, mit einem scharfen Messer in der Mitte durch. Beide Teile sollten noch mehrerer Triebspitzen aufweisen. Anschließend bestäuben Sie die Schnittflächen beider Hälften mit Holzkohle, um die Knolle vor Pilzinfektionen zu schützen. Jetzt muss die Knolle nur noch in die Erde gesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Hauptsächlich an Jungpflanzen zeigen sich häufiger Grauschimmel, Schwarzfäule oder Cyclamenwelke. Diese Krankheiten entstehen deshalb, weil die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist oder einfach der falsche Standort gewählt wurde. Infolgedessen sollten Sie die Knolle an einen anderen Platz pflanzen, damit Sie sich wieder erholen und hervorragend gedeihen kann. Zudem achten Sie beim Gießen darauf, dass die Blätter nicht zu nass werden – dies mögen sie nämlich gar nicht.
Weiterhin machen sich gerne Dickmaulrüssler über die Alpenveilchen her. Während die Larven Wurzeln und Knollen fressen, sind die Käfer für die Oberteile der Alpenveilchen zuständig. Sie können große Schäden anrichten, weshalb Sie die Alpenveilchen immer im Blick haben sollten. Auch Blattläuse können ab und zu auftreten – aber ehr selten.