Möchten Sie Ihr Gemüse oder Ihre Zierpflanzen nicht selbst aus Samen ziehen, kaufen Sie Pflanzen in der Gärtnerei Ihres Vertrauens oder im Gartenmarkt. Neben dem richtigen Zeitpunkt für den Pflanzenkauf kommt es auf gesunde, kräftige und qualitativ hochwertige Pflanzen an. Weiterhin beachten Sie die Ansprüche der Pflanzen an den Standort.
Zeitpunkt für den Kauf: auf die Pflanzzeit achten
Schon im Winter werden in den Bau- und Gartenmärkten zahlreiche Pflanzen angeboten. Auch wenn die Auswahl schon groß sein mag, sollten Sie nicht zu früh kaufen. Viele Gemüsepflanzen wie
- Rhabarber,
- Tomaten,
- Paprika,
- Auberginen,
- Gurken und
- Zucchini
sind empfindlich und können erst nach den Eisheiligen ins Freie. Haben Sie kein Gewächshaus, sollten Sie die Pflanzen nicht vor den Eisheiligen kaufen. Die Pflanzen könnten unter Lichtmangel leiden, wenn Sie sie bereits vorher kaufen und an einem frostfreien Platz aufbewahren.
Obstbäume sind im Frühjahr und im Herbst erhältlich. Am besten kaufen Sie sie unmittelbar vor der Pflanzung. Wurzelnackte Obstbäume, aber auch Rosen und andere wurzelnackte Ware kaufen Sie im Herbst, denn dann kommen die Pflanzen frisch vom Feld. Pflanzen Sie sie gleich nach dem Kauf, wachsen sie gut an und kommen gut durch den Winter. Im Frühjahr sollten Sie Obstbäume, Rosen und andere Gehölze nur kaufen, wenn sie einen Topfballen haben. Auch dann ist jedoch der Herbst eine gute Zeit für den Kauf.
Auf Ansprüche der Pflanzen achten: Standort und Klima
Bevor Sie Pflanzen kaufen, informieren Sie sich über deren Ansprüche:
- Standort
- Klima mit Temperaturen, Wind und Niederschlägen
- Boden
- Pflege
Nur dann, wenn Sie den Pflanzen diese Bedingungen tatsächlich bieten können, sollten Sie kaufen. Mitunter gibt es Alternativen zu empfindlichen Pflanzen. Möchten Sie beispielsweise Paprika kaufen und haben Sie kein Gewächshaus, können Sie sich für Sorten entscheiden, die für das Freiland geeignet sind. Ähnlich sieht es mit empfindlichen Obstsorten wie Pfirsichen aus. Einige Sorten bevorzugen warme, geschützte Standorte, während andere Sorten robuster sind.
Lassen Sie sich nicht von Fotos mit prallen, appetitlichen Früchten oder wunderschönen Blüten blenden – oft genug werden diese ohnehin durch Bildbearbeitung erzeugt. Informieren Sie sich genau über die Ansprüche der Pflanze, damit Sie tatsächlich Freude daran haben.
Auf Herkunft achten: möglichst kurze Wege
Pflanzen mögen keine langen Transportwege. Kaufen Sie am besten in einer Gärtnerei oder in einem Gartenmarkt. Der Online-Kauf ist nicht zu empfehlen, da die Pflanzen oft weite Wege zurücklegen. Bedenken Sie auch, dass die Pflanzen während der Auslieferung in Verteilzentren zwischengelagert werden und austrocknen oder Transportschäden erleiden können. Die Pflanzen sollten möglichst in der Gärtnerei, in der Sie kaufen, gezogen worden sein oder aus der Region kommen.
Eine gute Wahl treffen Sie mit Pflanzen in Bio-Qualität, bei denen Sie sich sicher sein können, dass sie nicht mit Pestiziden belastet sind. Das ist vor allem bei Gemüsepflanzen und Kräutern wichtig, da die Pestizide und andere Schadstoffe noch einige Zeit in den Pflanzen verbleiben.
An das Pflanzenwachstum denken: Platzbedarf beachten
Gerade dann, wenn Sie Obstbäume, Ziergehölze oder Rosen kaufen, sollten Sie an den Platzbedarf der Pflanzen denken. Einige Sorten wachsen stark. Bei einem starken Rückschnitt können sich die Pflanzen nicht frei entwickeln und verlieren ihre natürliche Wuchsform. Die Pflanzen sind dann anfälliger für Krankheiten. Haben Sie nur einen kleinen Garten, finden Sie Alternativen zu kräftig wachsenden Sorten. Anstelle von Obstbäumen mit Viertel- oder Halbstamm kaufen Sie Säulenobst oder Zwergbäume, die mit wenig Platz auskommen.
Beim Kauf von Gemüsepflanzen achten Sie auf mögliche Erträge. Bei vielen Gemüsesorten, beispielsweise Paprika oder Tomaten, gibt es ertragreiche Sorten, von denen Sie nur wenige Pflanzen benötigen.
Auf Zustand der Erde achten: Inhaltsstoffe und Schädlinge
Achten Sie beim Kauf von Pflanzen auf das Substrat, das nicht zu nass, aber auch nicht ausgetrocknet sein darf. Trockene Erde stellt nicht unbedingt ein Problem dar, doch deutet sie darauf hin, dass die Pflanze über einen längeren Zeitraum nicht gegossen wurde. Die Erde sollte kein Torf enthalten, denn durch die Entnahme von Torf werden die Moore als wertvolle Biotope für Pflanzen und Tiere sowie für den Klimaschutz zerstört. In der Erde sollten sich keine Trauermücken und andere Schädlinge befinden. Bemerken Sie Schädlinge im Substrat, kann das schon ein Hinweis auf geschädigte Wurzeln sein.
Tipp: Bevor Sie die gekauften Pflanzen in die Erde bringen, wässern Sie sie mindestens eine Stunde lang. Ist die Erde des Topfballens minderwertig, entfernen Sie sie und tauschen sie gegen hochwertige Pflanzerde aus.
Auf gesunde und kräftige Pflanzen achten: Wurzeln und Wuchs beachten
Nehmen Sie sich für den Pflanzenkauf genügend Zeit, um die Pflanzen genau zu betrachten. Kaufen Sie nur, wenn die Pflanzen gesund und kräftig genug erscheinen. Schädlinge bemerken Sie mitunter erst auf den zweiten Blick. Nehmen Sie den Wurzelballen und die Blätter genau in Augenschein. Achten Sie bei Obstbäumen auch auf möglicherweise schon vorhandene Blüten oder Früchte und deren Qualität.
Wurzelballen betrachten: frische Spitzen für aktives Wachstum
Der Wurzelballen lässt Rückschlüsse auf die Qualität und Gesundheit einer Pflanze zu. Vor allem bei Stauden und Obstbäumen ist er ein wichtiger Hinweis auf die Gesundheit der Pflanze. Ziehen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf. Riecht die Erde faulig und nach Morast, können Teile der Wurzel bereits verfault sein. Fäulnis kann sich zusätzlich mit gelben Blättern an der Pflanze bemerkbar machen. Auf eine Vernässung und Fäulnis deuten auch viele braune Wurzeln hin.
Das Wurzelwerk ist gesund und zeigt aktives Wachstum, wenn junge, weißliche Wurzelspitzen vorhanden sind. Aus den Drainagelöchern des Topfes dürfen feine Wurzelfasern herausragen. Befinden sich viele weiße Wurzelstränge am unteren Topfrand, muss das nicht auf eine schlechte Qualität hindeuten. Die Pflanze wurde aber lange nicht umgetopft und könnte Schwierigkeiten beim Anwachsen im Garten haben.
Auf Blätter und Triebe achten: Zustand und möglicher Schädlingsbefall
Hat eine Pflanze einige abgeknickte Blätter, ist das kein Grund, sie nicht zu kaufen, wenn sie ansonsten kräftig und gesund wirkt. Sind jedoch viele gelbe oder welke Blätter vorhanden, ist die Pflanze nicht widerstandsfähig. Lange, dünne Triebe deuten darauf hin, dass die Pflanze an einem ungünstigen Platz gestanden hat. Sie hat nur wenig Kraft, um sich am neuen Standort zu entwickeln.
Achten Sie auch auf die Unterseiten der Blätter und die Blattachseln, da sich dort Gespinste und Flecken befinden könnten. Sie sind ein eindeutiges Zeichen für einen Schädlingsbefall. Kaufen Sie die betroffene Pflanze und auch die benachbarten Pflanzen nicht.
Zeigt eine Pflanze viele neue Triebe und Knospen und wirkt sie gesund, können Sie sie ruhigen Gewissens kaufen. Haben Obstbäume oder Gemüsepflanzen schon Blüten oder Fruchtansätze, sollten Sie auf deren Form und Zustand achten. Sind die Blüten oder Fruchtansätze ungleichmäßig geformt, kann das ein Hinweis auf Schädlingsbefall sein.