Beim Einpflanzen und Umtopfen fragen sich viele Hobbygärtner, wann es denn an der Zeit ist, die Pflanzen zu düngen. Dies ist sehr unterschiedlich und es gibt eigentlich keine Faustregel. Denn es kommt auf verschiedene Faktoren an, ob Sie die Pflanzen direkt nach dem Einpflanzen düngen oder nicht. Alles, was Sie zum Düngen der Pflanzen wissen müssen, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Richtig düngen will gelernt sein
Eine regelmäßige und natürlich auch richtige Düngung gewährleistet ein natürliches und gesundes Wachstum und eine gute Ernte. Die Nährstoffversorgung ist aber nicht immer so einfach und es gibt und gute und schlechte Zeitpunkte, um die Pflanzen zu düngen. Dabei sollten Sie die Düngeregel immer vor Augen haben, die besagt, dass die Nährstoffe nur dann im Boden sein sollten, wenn die Pflanzen sie auch nutzen und verwerten können. Das heißt, dass nur im Frühling, Sommer und Herbst gedüngt wird, da die Pflanzen im Winter in die Ruhephase gehen und die Nährstoffe überhaupt nicht aufnehmen.
Zudem kommt es auch auf die Witterung an, die den Düngezeitpunkt beeinflusst. Grundsätzlich gilt natürlich, dass Sie nur bei bedecktem Himmel und geringer Hitze düngen sollten, damit die Pflanzen keinen Schaden davontragen. Neu gesetzte Pflanzen müssen in der Regel nicht direkt gedüngt werden, wenn Sie den Boden vor der Anpflanzung vorbereitet haben. Haben Sie den Boden jedoch nicht vorbereitet und vorgedüngt, dann können Sie die neuen Pflanzen direkt ein wenig düngen. Doch auch hier sollten Sie wissen, wie nährstoffreich die Erde ist und welche Ansprüche die Pflanze hat. Ist der Boden von Haus aus recht nährstoffreich, ist eine Düngung nicht unbedingt notwendig und es reicht aus, wenn sie nach rund sechs Wochen das erste Mal düngen.
Das Düngen im Frühling
Hauptsächlich die Düngung im Frühjahr erfolgt mit dem Grundsatz der bedarfsorientierten Düngung. Denn gerade zu dieser Zeit werden die Nährstoffe ausgebracht, die die Pflanzen im laufenden Jahr versorgen sollen. Dabei kommt es aber darauf an, welcher Boden vorhanden ist, um den Termin der Düngung zu bestimmen.
- Sandige und leichte Böden sollten zwischen Februar und März, also vor dem Austrieb, gedüngt werden.
- Schwere Böden hingegen sollten Sie erst nach dem Austrieb düngen, und zwar dann, wenn der erste Wachstumsschub nachlässt. Dies ist meist zwischen Mitte April und Mai.
Die Düngungen zu diesem Zeitpunkt erfolgen mit einem mineralischen oder organisch-mineralischem Dünger. Mit einem organischen Dünger in der Regel einen Monat früher gedüngt. Dies liegt unter anderem daran, dass organische Dünger für die Pflanzen erst verfügbar gemacht werden müssen, in dem Bodenprozesse erfolgen müssen.
Des Weiteren kommt es aber auch darauf an, wo Sie leben. Während in milden Regionen deutlich früher gedüngt wird, erfolgt die Düngung in kalten Regionen meist viel später.
Das Düngen im Sommer
Wenn Sie keine Langzeitdünger verwenden, ist es bei mineralischen Düngern notwendig, dass Sie die Pflanzen mehrmals im Jahr düngen, damit sie optimal versorgt werden. Wie oft Sie Ihre Pflanzen jedoch düngen, hängt ganz von den Herstellerangaben sowie von der Pflanze selbst ab.
Beachten Sie aber, dass Gehölze und Stauden nicht mehr mit mineralischem Stickstoff gedüngt werden sollten, wenn der Sommer zu Ende geht. Durch eine Düngung gegen Ende des Sommers wachsen die Pflanzen weiter, was dann aber dazu führt, dass sie nicht mehr so frosthart sind, wie die Jahre davor. Daher sollten Sie ab Juli auf Kaliumdünger und stickstoffverminderte Dünger und ab August sogar komplett auf das Düngen verzichten.
Doch auch organische Dünger können Sie zweimal im Jahr ausbringen. Während Sie im Frühling auf eine stickstoffbetonte Düngung achten, sollten Sie im späteren Sommer eine kaliumbetonte Düngung vorziehen, damit Sie die Pflanzen auf den Winter vorbereiten.
Das Düngen im Herbst
Mineralische Dünger sollten im Herbst gar nicht verwendet werden, da die Pflanzen diesen gar nicht mehr aufnehmen. Das liegt daran, dass sie durch die kürzere Tageslänge und auch die niedrigeren Temperaturen auf ein Ende der Wachstumsperiode eingestellt wird.
Im Gegensatz zu mineralischen Düngern, können Sie organische Dünger aber problemlos auch im Herbst nutzen, wenn Sie Ihre Pflanzen im Sommer nicht gedüngt haben. Da bei kühleren Temperaturen die Bodenorganismen sehr langsam arbeiten, werden die Nährstoffe auch in geringeren Mengen an die Pflanzen weitergegeben. Vorsicht jedoch bei Flüssigdüngern oder stickstoffbasierten Düngern. Diese besitzen einen Wirkstoffverstärker und sollten noch einige warme Tage kommen, werden große Mengen an Nährstoffen freigesetzt.
Welche Dünger sind besser? Mineralisch, Organisch oder doch Hausmittel?
Keiner kann Ihnen sagen, welcher Dünger für Ihre Pflanzen der Beste ist. Allerdings ist es belegt, dass ein rein mineralischer Dünger auf Dauer den Pflanzen schadet, weshalb eine gesunde Mischung aus organischem und mineralischem Dünger durchaus empfehlenswert ist.
Mineralischer Dünger
Ein mineralischer Dünger ist ein Dünger, der die Nährstoffe in reiner und konzentrierter Form enthält. Dabei werden die Düngesalze durch das Wasser in der Erde gelöst und durch die Pflanzen aufgenommen. Allerdings hat der mineralische Dünger auch einen entscheidenden Nachteil. Langfristig gesehen wird der Boden weniger fruchtbar, da er seine Vitalität verliert und auch verlernt Nährstoffe umzusetzen, zu speichern und bereitzustellen.
Denn eigentlich dient der Boden als Vermittler zwischen Wurzeln und Nährstoffen. Durch den mineralischen Dünger wird dieses Ökosystem komplett lahmgelegt und der Boden verliert diese Fähigkeit. Erschwerend kommt außerdem noch hinzu, dass der Boden die Wasserhaltefähigkeit wie auch die Durchlüftung verliert, indem Humus abgebaut wird. Möchten Sie jedoch das komplexe Ökosystem des Bodens erhalten, sollten Sie mineralischen Dünger nur mit Bedacht einsetzen.
Organischer Dünger
Die einfachste Art ist es, die Pflanzen mit einem organischen Dünger zu düngen. Gelangen diese Dünger in den Boden, werden Prozesse im Boden stattfinden, um die Pflanzen mit den Nährstoffen zu versorgen. Dabei werden durch die Bodenorganismen Nährstoffüberschüsse freigesetzt, die die Pflanzen nutzen. Da die beteiligten Mikroorganismen aber auch absterben, profitiert die Pflanze ebenfalls, da so wieder Nährstoffe entstehen.
Hausmittel als Dünger
Dann gibt es noch die Hausmittel, um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Ein Kompost aus Garten- und Küchenabfällen ist perfekt, um Ihre Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Zudem kann eine Düngung mit Eierschalen oder Asche die Pflanzen mit Kalzium versorgen oder den pH-Wert des Bodens erhöhen. Kaffeesatz hingegen liefert Stickstoff, Kalium und Phosphor. Wichtig ist aber, dass Sie genau wissen, welche Nährstoffe in Ihren „Hausmitteln“ enthalten sind, damit Sie Ihre Pflanzen immer optimal versorgen können.
So viel müssen Sie düngen
Wenn Sie Pflanzen anpflanzen oder umtopfen, ist der Nährstoffgehalt in der neuen Erde in der Regel vollkommen ausreichend. Zudem werden die Beete meist auch vorbereitet und Kompost oder Humus untergemischt. Dann ist es auch nicht notwendig, die Pflanzen direkt nach der Anpflanzung oder dem Umtopfen zu düngen. Die Nährstoffe in der Erde reichen rund sechs Wochen. Erst dann müssen Sie ihre Pflanzen düngen.
Zudem sollte so und so im Freiland immer eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Diese verrät Ihnen nicht nur den pH-Wert, sondern auch, wie es um den Nährstoff- und Humusgehalt steht. Dementsprechend werden häufig auch Düngeempfehlungen ausgesprochen.
Gleichzeitig müssen Sie natürlich auch den Nährstoffgehalt der Pflanzen kennen, damit Sie richtig düngen können. Denn so können Sie auch den optimalen Dünger für Ihre Pflanzen wählen. Denken Sie auch daran, dass ein überwiegend mineralischer Dünger langfristig eher Schaden anrichtet, weshalb Sie besser auf organische Dünger setzen sollten. Mit diesen sind Fehldüngungen außerdem am geringsten.
Gedüngt werden sollte nur morgens oder abends, wenn die Sonneneinstrahlung sehr gering ist. Besser wäre es sogar auf einen bewölkten Tag zu warten, damit die Pflanzen keinen Schaden nehmen. Außerdem muss der Boden feucht sein und nach der Düngung gewässert werden, damit die Nährstoffe auch freigesetzt werden können.
Wenn Sie diese Düngeregeln beachten, werden Sie viel Freude mit Ihren Pflanzen haben. Sie werden dann nicht nur wunderschön blühen, sondern auch besonders ertragreich sein.