Himbeeren sind nicht bei jedem Gärtner gerngesehen Pflanzen. Sie wuchern und wer nicht aufpasst, findet bald im gesamten Garten Himbeersträucher. Auch wenn die Früchte besonders lecker sind, ist die Ernte nicht ganz so einfach. Die Dornen machen die Ernte nicht leicht, wobei man am Ende mit süßen und schmackhaften Früchten belohnt wird. Wenn auch Sie Himbeeren in Ihrem Garten anpflanzen möchten, zeigen wir Ihnen hier, auf was Sie achten müssen, damit Sie bald die leckeren Früchte vernaschen können.
Wissenswertes zu Himbeeren
Himbeeren zählen, wie Brombeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren, zu der Familie der Rosengewächse. Dabei stammen die Himbeeren, die in unseren Breiten angebaut werden, meist von der europäischen Waldhimbeere (Rubus idaeus) ab und sind tatsächlich heimisch. Bis in einer Höhe von 1.400 Metern können die Kultursorten gedeihen und sie sind nicht nur leckere Früchte, sondern auch eine wichtige Heilpflanze. Seit dem Jahr 1500 wurde die Pflanzen nämlich in Klostergärten als Heilpflanze angebaut.
Bei Himbeeren wird zwischen Sommer- und Herbst-Himbeeren unterschieden. Während die Sommer-Beeren einen zweijährigen Zyklus haben und nur einmal im Jahr blühen, können die Herbst-Himbeeren bei guter Pflege auch durchaus zweimal im Jahr blühen.
Sorten für den Hausgarten
Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten, die in unseren Gärten zu finden sind. Neben der Farbe spielen dabei auch der Geschmack und das Aussehen eine große Rolle. Daher finden Sie hier die beliebtesten Sommer- und Herbst-Sorten für die heimischen Gärten.
Sommer-Himbeeren
Rutrago: Diese Sorte wächst besonders stark und reift im Frühling. Die Früchte der Pflanze sind groß und fest.
Schönemann: Diese ebenfalls stark wachsende Züchtung hat Tradition und hat lange bis kegelförmige Früchte, die dunkelrot sind und eine aromatische Süße haben.
Malahat: Die Sorte Malahat ist deshalb so beliebt, da sie kaum Stacheln hat und auch gegenüber Krankheiten sehr robust ist. Die festen, aromatischen und großen Früchte sind dunkelrot und reifen im Juni und Juli.
Himbostar: Diese Sommersorte hat eine mittelfrühe Reifezeit und die Früchte haben ein süßsaures Aroma, sind mittelrot und kegelförmig bis rundlich. Der Ertrag von Himbostar ist besonders gut.
Willamette: Willamette ist eine hervorragende Sorte für den Bio-Anbau. Sie ist kaum anfällig für die bekannte Rutenkrankheit und ist außerdem auch virustolrant und frostresistent. Die Früchte reifen Mitte Juni und sollten frisch verzehrt werden.
Glen Clova: Wenn Sie auf der Suche nach etwas Besonderem sind, sollten Sie sich diese Sorte genauer anschauen. Glen Clova ist eine selbstfruchtbare Sorte, die früh reif ist und mittelgroße bis kegelförmige Früchte ausbildet. Das Besondere daran ist, dass die Früchte Hellrot bis Orange sind und besonders aromatisch schmecken.
Golden Queen: Auch diese Sorte bringt goldgelbe bis orange Beeren hervor. Geerntet werden sie schon Anfang Juni.
Herbst-Himbeeren
Autumn Bliss: Diese Sorte zählt zu den beliebtesten Herbst-Sorten, da sie resistent gegen Wurzelfäule, Blattläuse und auch Rutensterben ist. Zudem wachsen die Ruten niedrig und benötigen keine Stütze.
Korbfüller: Korbfüller ist eine Himbeere, die kaum bestachelte Triebe aufweist. Die Früchte sind groß, kräftig rot und haben einen süß-säuerlichen Geschmack.
Rubus idaeus Zefa Herbsternte: Diese Sorte reift im ersten Jahr spät und wächst mittelstark. Dafür sind die Früchte groß und haben ein hervorragendes Aroma.
Himbo-Top: Auch Himbo-Top ist eine wenig bestachelte Pflanze, die stark wächst. Daher sind hier Stützen empfehlenswert. Die Beeren reifen von August bis Oktober, sind klein, dafür aber besonders aromatisch.
Aroma Queen: Sie lieben den Geschmack von Waldhimbeeren? Dann kommen Sie um diese Sorte nicht herum. Die hellroten und festen Früchte habe nämlich das beliebte Waldhimbeer-Aroma und sind daher sehr beliebt. Durch die recht niedrig wachsenden Ruten benötigen Sie auch nicht zwingend eine Rankhilfe.
Autumn Amber: Auch bei den Herbst-Sorten finden sich apricotfarbene Früchte, die sehr beliebt sind. Autumn Amber ist eine solche, die kleine, aber feste Früchte mit tollem Aroma hervorbringt.
Fallgold: Gleiches gilt auch für diese Sorte. Die Beeren sind honigfarben, groß und zuckersüß. Wenn Sie diese Sorte gut perfekte pflegen, können Sie gleich zweimal im Jahr ernten.
Anpflanzen und Aussäen
Es gibt unzählige Himbeer-Sorten, die ein tolles Aroma an den Tag legen und durch ihre Farbe auch noch zum Blickfang im Garten werden. Damit Ihre Himbeeren auch gut wachsen und die Ernte üppig ist, sollten Sie einige Dinge beim Anpflanzen und Pflegen beachten.
Standort und Boden
Himbeeren lieben eine windgeschützten und sonnigen Standort im Garten. Doch auch der Boden ist wichtig. Er sollte humusreich, locker und tiefgründig sein. Zudem sollte die Erde leicht sauer sein und der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 6 liegen. Außerdem müssen Sie unbedingt darauf achten, dass sich keine Staunässe bilden kann, da die Pflanzen sonst das zeitliche segnen. Bei lehmigen Böden sollten Sie daher reifen Kompost und groben Sand einarbeiten, dass der Boden aufgelockert wird. Ist der Boden stark verdichtet, haben Sie auch die Möglichkeit, die Himbeeren auf Dämme zu setzen, die etwa 50 cm hoch sind.
Anpflanzung
Wenn Sie den Boden vorbereitet haben, können Sie die Pflanzen mit einem Abstand von rund 40 cm setzen. Zum Anpflanzen oder Umpflanzen eignen sich vor allem die Monate ab Oktober. Wichtig ist, dass an diesem Standort vorher noch keine Himbeeren oder Brombeeren gepflanzt wurden. Die Wurzeln der Himbeeren trocknen sehr schnell aus, weshalb Sie die gekauften Pflanzen zügig in die Erde bringen müssen.
Pflege von Himbeeren
Himbeeren benötigen schon etwas Pflege, dass sie auch reichlich Früchte ausbilden. Besonders wichtig ist, dass Sie wissen, dass Himbeeren zu den Flachwurzlern zählen und somit auch besonders stark auf Trockenheit oder Staunässe reagieren. Aus diesem Grund sollte das Beet immer mit Mulcherde, Stroh oder auch angetrocknetem Rasenschnitt gemulcht sein, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Insbesondere während Trockenperioden müssen Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Wasserversorgung achten.
Düngen
Himbeeren werden im Frühling, Anfang März, das erste Mal gedüngt werden. Ideal sind Hornspäne oder Kompost. Auch ein organischer Beerendünger eignet sich ebenfalls. Möchten Sie mineralischen Dünger verwenden, warten Sie bis Ende März bzw. Mitte April. Eine zweite Düngung der Himbeeren erfolgt dann im Juni oder Juli, wenn die Ernte der Sommer-Himbeeren bereits abgeschlossen ist.
Schnitt
Empfehlenswert ist es, die Pflanzen in Reihen zu setzen und gleichzeitig auch dafür zu sorgen, dass sie ausreichend Halt haben, wenn sie stark wachsen. Eine Rankhilfe ist für viele Sorten unumgänglich. Die Sträucher werden dann zwischen Mitte und Ende Mai geschnitten, und zwar dann, wenn die neuen Ruten der Sommer-Beeren rund 30 cm hoch sind. Dabei suchen Sie sich etwa pro laufenden Meter zehn bis zwölf Ruten mit mittelstarken Triebe aus, die Sie stehen lassen möchten. Die anderen Ruten schneiden Sie dann auf Bodenhöhe ab. Die Ruten, die Sie stehen lassen möchten, binden Sie dann an die Rankhilfen. Wachsen die Ruten zu stark, können Sie diese im November nochmals ein Stück einkürzen.
Herbst-Sorten müssen Sie nicht unbedingt aufbinden, da diese in der Regel nur einjährig kultiviert werden. Wie bei den Sommer-Beeren auch werden im Frühling die Triebe ausgedünnt und pro Meter rund 20 kräftige Triebe stehen gelassen. Nach der Ernte werden sie dann komplett auf Bodenhöhe abgeschnitten. Damit die Wurzeln im Winter keinen Schaden nehmen, sollten sie mit Herbstlaub oder Kompost abgedeckt werden.
Ernten
Je nach Sorte können Sie von Juni bis Ende Oktober Himbeeren ernten. Dabei werden nur die vollreifen Früchte gepflückt, da die Beeren nach der Ernte nicht mehr nachreifen. Lassen sich die Himbeeren leicht und problemlos vom Zapfen, also dem Fruchtboden, lösen, sind sie reif.
Himbeeren sind voller Vitamine und Mineralstoffe und haben durch die Süße auch wenig Fruchtsäure. Sie regen unter anderem die Verdauung an. Zudem enthalten sie Antioxidantien, Flavonoide und Farbstoffe und haben somit gesundheitsfördernder Eigenschaften. Vor allem der hohe Gehalt an Vitaminen der B-Gruppe und Vitamin C sind dabei sehr interessant.
Um von den gesundheitsfördernde Eigenschaften zu profitieren, können Sie die Beeren frisch verzehren oder zu Gelee, Konfitüre, Kompott oder auch Sirup verarbeiten. Auch auf dem Kuchen, in Desserts oder Salaten sind Himbeeren perfekt geeignet. Allerdings sind die Beeren nicht lange haltbar, weshalb sie schnell verzehrt oder verarbeitet werden müssen.
Vermehren
Himbeeren zu vermehren, ist kinderleicht. Zum Vermehren stechen Sie einfach im Herbst mit dem Spaten ein paar Ruten aus diesem Jahr ab und pflanzen sie an einer anderen Stelle wieder ein.
Schädlinge und Krankheiten
An Himbeersträuchern treten häufig Himbeerkäfer, Blattläuse oder auch Milben auf. Daher sollten Sie die Pflanzen immer kontrollieren. Zudem kommt es vor allem bei Pflegefehlern zu Krankheiten. Neben dem Himbeermosaikvirus kann es auch zur Himbeerrutenkrankheit kommen. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Himbeeren zu mulchen. Außerdem sollten Sie beim Kauf auch immer darauf achten, dass die Pflanzen gesund sind.