Pflanzenschutzmittel und Insektizide sind teuer und umweltschädlich. Deutlich preiswerter ist Natron als Hausmittel, das Sie im Garten auf vielfältige Weise anwenden können. Es ist eine ökologische Alternative, doch kommt es auf die richtige Anwendung und Dosierung an.
Wirkung von Natron im Garten: Freisetzung von Kohlendioxid
Der volle Name für Natron lautet Natriumhydrogencarbonat. Möchten Sie Natron im Garten verwenden, sollten Sie Kaisernatron kaufen, das in Supermärkten und Apotheken erhältlich ist. Wenden Sie Natron häufig an, sparen Sie mit einer größeren Abpackung. Natron wirkt auch als Backtriebmittel und ist Bestandteil von Backpulver. Es setzt Kohlendioxid frei, wenn Sie es erhitzen oder mit Wasser vermischen. Das macht es für verschiedene Anwendungen im Garten geeignet.
Saure Böden testen: Schnelltest mit Natron
Besteht der Verdacht, dass der Boden im Garten zu sauer ist, können Sie mit Natron einen Schnelltest vornehmen. Bewässern Sie das Substrat, streuen Sie Natron darüber und warten Sie die Reaktion ab. Bilden sich Bläschen, ist das ein Hinweis auf Säure und darauf, dass der pH-Wert des Bodens unter 5 liegt. Zeigt sich keine Reaktion, ist der Boden nicht zu sauer. Der pH-Wert liegt dann unter 5.
pH-Wert erhöhen mit Natron: Neutralisation von Säure
Haben Sie mit Natron nachgewiesen, dass Ihr Boden zu sauer ist, können Sie auch Natron verwenden, um den pH-Wert zu erhöhen und den Boden zu neutralisieren. Geben Sie Natron in das Gießwasser und bewässern Sie Ihre Pflanzen wie gewohnt. Natron eignet sich vor allem für Pflanzen in Kübeln oder Töpfen, beispielsweise für Begonien oder Geranien, die einen leicht alkalischen Boden bevorzugen. Um den pH-Wert von größeren Flächen zu erhöhen, ist Kalk die preiswertere Lösung.
Unkraut entfernen mit Natron: direkt auf das Kraut streuen
Möchten Sie Unkraut mit Natron bekämpfen, kommt es darauf an, dass keine anderen Pflanzen geschädigt werden. Natron eignet sich daher vor allem, um Unkraut in Fugen oder auf Wegen zu entfernen. Streuen Sie Natron direkt auf das Unkraut oder bereiten Sie eine Lösung mit Wasser. Für eine Lösung geben Sie auf einen Liter Wasser einen Esslöffel Natron und kochen die Mischung auf. Lassen Sie die Lösung abkühlen und geben Sie sie in eine Sprühflasche. Besprühen Sie das Unkraut mehrmals gründlich mit dieser Lösung. Der Abstand zu Nutz- und Zierpflanzen sollte mindestens 10 Zentimeter betragen. Ist das Unkraut hartnäckig, wenden Sie Natron pur oder als Lösung mehrmals an.
Natron zur Geruchsneutralisation: am Kompostrand ausstreuen
Gerade in den Sommermonaten sorgt ein Komposthaufen oft für unangenehme Gerüche. Mit Natron können Sie diese Gerüche neutralisieren, indem Sie es am Kompostrand ausstreuen. Natron bindet auch unangenehme, muffige Gerüche in der Gartenlaube, indem Sie ein Schälchen damit aufstellen.
Grünbeläge entfernen: Natron mit kochendem Wasser mischen
Algen und Moos auf Mauern und Pflastersteinen trüben nicht nur die Optik, sondern sie machen die Oberflächen bei Feuchtigkeit rutschig. Bereiten Sie eine Lösung und geben Sie auf einen Liter kochendes Wasser zwei Esslöffel Natron. Lassen Sie die Lösung abkühlen und tragen Sie sie großzügig auf die Flächen auf. Die Lösung lassen Sie über Nacht einwirken, um dann am nächsten Tag die Beläge abzubürsten. Mit klarem Wasser spülen Sie nach.
Tipp: Edle Oberflächen könnten durch die Natronlösung geschädigt werden. Testen Sie daher erst an einer kleinen, unauffälligen Stelle, ob sich Natron mit der Oberfläche verträgt.
Kalkbeläge entfernen: Scheuerpaste aus Natron bereiten
Auf Blumentöpfen aus Ton oder Terrakotta bilden sich im Laufe der Zeit oft Kalkbeläge. Lösen Sie die Beläge, indem Sie sie mit einer Mischung aus Wasser und Essig abwaschen. Die verbliebenen Beläge entfernen Sie mit einer Scheuerpaste, für die Sie Natron mit etwas Wasser anrühren. Reiben Sie die Krusten und Ränder mit der Scheuerpaste ab.
Blattläuse mit Natron bekämpfen: Pflanzen besprühen
Blattläuse vermehren sich in der warmen Jahreszeit rasant und können die Pflanzen empfindlich schädigen. Bei einem starken Befall können die Pflanzen sogar absterben. Natron ist für die Bekämpfung von Blattläusen ökologisch vertretbar. Lösen Sie zwei Esslöffel Natron in einem Liter Wasser und geben Sie die Mischung in eine Sprühflasche. Sprühen Sie die Pflanzen ein und vergessen Sie nicht die Unterseiten der Blätter. Geben Sie an nassen Tagen etwas Speiseöl in die Lösung, um die Haftfähigkeit auf den Pflanzen zu verbessern. Mit der Lösung aus Natron und Wasser können Sie auch Schild- und Wollläuse bekämpfen, indem Sie etwas Spiritus dazugeben.
Mehltau mit Natron bekämpfen: Spritzlösung herstellen
Mit Natron können Sie nicht nur Mehltau bekämpfen, sondern auch einem Befall vorbeugen. Stellen Sie eine Spritzlösung her, indem Sie zwei bis fünf Teelöffel Natron in einem halben Liter Wasser auflösen und die Pflanzen damit einsprühen. Stark befallene Pflanzenteile können Sie vor der Behandlung mit Natronlösung entfernen. Bei einem starken Befall können Sie die Pflanzen mehrmals täglich einsprühen. Natron hilft gegen Echten und gegen Falschen Mehltau.
Kohlraupen und Schnecken bekämpfen: Natron ausstreuen
Die Raupen des Kohlweißlings können an Kohlpflanzen erhebliche Schäden anrichten. Mit Natron können Sie die Raupen bekämpfen, indem Sie es um die Kohlpflanzen und direkt auf die Raupen streuen. Auch Schnecken können Sie bekämpfen, indem Sie sie mit Natronpulver bestreuen. Sie können die Schnecken auch anlocken, indem Sie Salatblätter mit Natron bestreuen. Kohlraupen und Schnecken überleben den Kontakt mit Natron nicht.