Ist der Standort im Garten warm und sonnig, ist der Boden nährstoffreich und durchlässig und wird ausreichend gegossen und ab und zu gedüngt, dann steht einer reichen Zucchiniernte eigentlich nichts im Wege. Doch Vorsicht: Manchmal kann es auch ein bisschen zu viel des Guten sein. Spätestens wenn die Ernte überhandnimmt, ist guter Rat teuer.
Zucchinischwemme: bis zu 5 Früchte wöchentlich
Stimmen alle genannten Voraussetzungen, dann kann man bis zu 5 Zucchini pro Woche ernten. Pro Pflanze versteht sich. Damit eine Bestäubung auch perfekt klappt, sollten immer 2 Pflanzen gesetzt werden, bei einer alleine kann es zu einem schlechten Ertrag kommen. Durch die regelmäßige Ernte wachsen immer wieder neue Früchte nach, sodass von Juni bis Oktober geerntet werden kann. Und nun stellen wir mal eine kleine Rechnung auf:
- Juni bis Oktober = 5 Monate = 20 Wochen
- Ernte pro Woche und pro Pflanze = 5
- 2 Pflanzen im Garten = Ernte von 200 Zucchini
Sofern Sie nicht einen Großteil verschenken können, steht in den Sommermonaten täglich ein anderes Zucchinigericht auf dem Speiseplan. Verständlich, dass einem das Gemüse wohl nach sehr kurzer Zeit schon zum Halse heraushängt. Was also tun? Wohin mit den ganzen Zucchini?
Zucchini haltbar machen und das ganze Jahr profitieren
Damit Sie nicht schon nach kurzer Zeit keine Zucchini mehr sehen können, sollten Sie das Gemüse haltbar machen. Frische Zucchini können Sie rund 2 Wochen bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad lagern, dann werden sie schrumpelig. Werden Zucchini haltbar gemacht, dann können Sie sie auch nach Jahren noch essen. Wir haben einige Ideen gesammelt:
Zucchini einfrieren
Die schnellste und wohl einfachste Methode, Zucchini lange haltbar zu machen, ist der Gefrierschrank. Ein paar Punkte gibt es zu beachten, denn einfach im Ganzen in die Kühltruhe legen, ist suboptimal. Einfrieren lassen sich Zucchini roh, blanchiert und bereits verarbeitet.
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Zucchini roh einfrieren
- Schneiden Sie die Zucchini in Scheiben oder Würfel.
- Da Zucchini viel Wasser enthalten und das Gemüse beim Auftauen matschig werden kann, sollten Sie junge bzw. kleine Früchte nutzen, da diese weniger Wasser enthalten.
- Vor dem Einfrieren wird die geschnittene Zucchini in ein Sieb gelegt, mit Salz bestreut und durchgemischt. Das sorgt dafür, dass der Frucht Wasser entzogen wird.
- Nach 5 bis 10 Minuten das Wasser abgießen, die Zucchini in Gefrierbeutel oder Dosen geben und ab in die Truhe.
- So zubereitet ist das Gemüse bis zu 12 Monate haltbar.
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Zucchini blanchiert einfrieren
- Auch hierbei wird die Zucchini wieder in Scheiben oder Würfel geschnitten.
- Setzen Sie Salzwasser auf und bringen Sie dieses zum Kochen.
- Nun die rohen Zucchini rund 3 Minuten im Wasser blanchieren, trocken tupfen, abkühlen lassen und in einem geeigneten Behälter oder Beutel einfrieren.
- So eingefroren halten die Zucchini bis zu 6 Monate.
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Zucchinigerichte einfrieren
- Wenn Sie dagegen bereits fertige Zucchinigerichte haben, egal, ob gekocht oder gegrillt, können Sie diese natürlich ebenfalls einfrieren.
- Dazu wird das Gericht in geeignete Behälter gegeben und in die Tiefkühltruhe gestellt.
- Diese Gerichte sind bis zu 6 Monate lang genießbar.
Tipp: Schreiben Sie auf den Behälter oder den Beutel das Einfrier-Datum, damit Sie immer den Überblick behalten.
Zucchini einlegen
Das Einlegen von Gemüse ist eine bewährte Methode, um dieses lange haltbar zu machen. Möglich ist das natürlich auch mit Zucchini. Das brauchen Sie für 4 Portionen:
- 4 mittelgroße Zucchini
- 4 Zehen Knoblauch
- 300 ml Wasser
- 500 ml Essig
- Salz
- Pfeffer
- Dill
Und so geht´s:
- Die Zucchini werden in Scheiben geschnitten.
- Der Knoblauch wird geschält, halbiert oder geviertelt.
- Kochen Sie nun Wasser auf und geben Sie Salz und Pfeffer dazu.
- Währenddessen werden die Zucchini roh in Einmach- oder Twist-Off-Gläser gefüllt.
- Geben Sie Knoblauch und Dill mit dazu.
- Sobald das Wasser kocht, werden damit die Gläser aufgefüllt und luftdicht verschlossen.
- Lagern Sie die Zucchini dunkel, damit sie nicht grau werden.
- So eingemacht ist das Gemüse bis zu 2 Jahre haltbar.
Selbstverständlich können Sie weitere Zutaten beifügen – ganz nach Geschmack. Etwa Chili, weitere Kräuter, Senfkörner etc. Übrigens: Die Gläser müssen immer sauber sein, idealerweise sterilisieren Sie diese vorher in kochendem Wasser. So ist gewährleistet, dass die Zucchini nicht vor der Zeit verderben.
Zucchini einkochen
Wollen Sie Zucchini lieber einkochen, ist dies ebenso einfach und im Handumdrehen erledigt.
- Geben Sie die Scheiben geschnittenen Zucchini in ein Einmachglas.
- Füllen Sie nun kaltes Wasser hinein.
- Je nach Geschmack können nun weitere Zutaten mit ins Glas, etwa Gewürze, Kräuter, Zwiebeln, Knoblauch, Chili etc.
- Verschließen Sie die Gläser nun und stellen Sie diese in einen Topf, in sich Wasser befindet. Die Gläser sollten zu ¾ im Wasser stehen.
- Erhitzen Sie das Wasserbad und lassen Sie es so lange kochen, bis im Einmachglas Bläschen aufsteigen. Danach den Ofen ausschalten und die Gläser eine halbe Stunde darin stehen lassen.
Wenn Sie Zucchini einkochen, sind diese bis zu 2 Jahre haltbar – Voraussetzung ist auch hier Sauberkeit.
Zucchini trocknen
Zucchini lassen sich auf 3 verschiedene Arten trocknen:
Trocknen an der Luft
Am umweltfreundlichsten ist das Trocknen von Zucchini an der Luft. Das kann allerdings mehrere Tage dauern. Wichtig ist, dass die Bedingungen trocken und warm sind, bei hoher Luftfeuchtigkeit wird das Ganze nicht funktionieren und die Zucchini vorher verderben. Und so gehen Sie vor:
Schneiden Sie die Zucchini in dünne Scheiben. Je dünner, umso schneller trocknen sie.
Legen Sie das Gemüse nun auf einen Gitterrost aus oder fädeln Sie die Scheiben auf eine Schnur, die Sie dann aufhängen.
Der Ort für die Trocknung sollte luftig sein, Sonne ist immer willkommen.
Trocknen im Backofen
Eine Methode, die jeder zuhause durchführen kann, die aber einen hohen Energieaufwand bedeutet, ist das Trocknen im Backofen.
- Auch hier werden wieder dünne Scheiben benötigt. Je dünner die Zucchini geschnitten wird, umso schneller wird sie trocknen.
- Legen Sie die Scheiben auf einen Gitterrost und schieben diesen bei ca. 50 Grad in den Backofen.
- Beim Trocknen muss die Backofentüre einen Spalt offenbleiben, klemmen Sie am besten einen Kochlöffel in die Türe.
- Je nach Stärke der Scheiben braucht das Trocknen bis zu 12 Stunden.
Trocknen im Dörrautomaten
Etwas schneller geht es im Dörrautomaten. Sofern Sie einen besitzen, probieren Sie es einfach mal aus.
- Wie bei den anderen beiden Methoden werden die Zucchini in sehr dünne Scheiben geschnitten.
- Legen Sie die Scheiben auf den Rost des Dörrautomaten und schalten Sie die Temperatur auf 50 Grad.
- Es dauert je nach Stärke der Scheiben etwa 6 Stunden, bis die Zucchini getrocknet sind.
Getrocknete Zucchini können Sie bis zu 6 Monate aufbewahren. Achten Sie bei der Lagerung auf einen trockenen Ort, damit sich kein Schimmel bilden kann. Das Gemüse lässt sich gewürzt als Snack ebenso verspeisen, wie als Zutat zu Suppen, Eintöpfen, in Soßen oder zum Salat.
Zucchini fermentieren
Beim Fermentieren werden organische Stoffe mit Hilfe von probiotischen Bakterien und Pilzen haltbar gemacht. Das Ergebnis schmeckt säuerlich und ist für viele gewöhnungsbedürftig. Dabei gibt es gar nicht so wenige Lebensmittel, die ebenfalls fermentiert werden. So ist zum Beispiel Sauerkraut fermentiert, Sojasauce, Käse und Wein ebenfalls und auch Käse durchläuft eine Fermentation. Mit dieser Methode können Sie Zucchini lange Zeit haltbar machen. So gehen Sie vor:
- Für eine Zucchini wird ein halber Liter Wasser erhitzt und darin 25 Gramm Salz aufgelöst.
- Die Zucchini wird in Scheiben oder kleine Stücke geschnitten, die alle relativ gleich groß sein sollten.
- Nun wird die rohe Zucchini in ein Einmachglas gegeben. Dazu kommt – ganz nach den eigenen Vorlieben, Knoblauch, Zwiebeln, Gewürze, Senfkörner, Kräuter etc.
- Das abgekühlte Salzwasser wird nun in das Glas gegossen, dabei muss das Gemüse vollständig bedeckt sein.
- Legen Sie den Deckel lose auf das Glas und stellen Sie dieses 1 Woche bei Zimmertemperatur auf.
- Danach wird das Glas fest verschlossen und weitere drei Wochen bei kühlen Temperaturen (am besten im Keller) gelagert. Anschließend ist die Zucchini fertig fermentiert.
- Nach dieser Zeit sollte die Zucchini im Glas im Kühlschrank deponiert werden, um die Fermentation zu unterbrechen. Ansonsten könnte das Gemüse zu sauer werden. Fermentierte Zucchini halten bis zu 6 Monate.
Zucchini – mal deftig, mal süß, aber immer lecker
Neben den genannten Möglichkeiten, Zucchini länger haltbar zu machen, können Sie das Gemüse auch zu Chutney, Salsa oder sogar Marmelade verarbeiten und dadurch für viele Monate konservieren.
Zucchini-Chutney
Chutneys besitzen einen süßlich-würzigen Geschmack, der nicht selten mit einer leichten Schärfe einhergeht. Aber das ist wie immer Geschmackssache. Besonders gut passen Chutneys zu Fleisch- und Fischgerichten, zu Kartoffeln aufs Brot und selbst als Dip ist Chutney geeignet. Möchten Sie ein einfaches Zucchini-Chutney ausprobieren, brauchen Sie dazu folgende Zutaten (für 4 Portionen):
- 500 g Zucchini
- 1 kg Tomaten
- 2 Zwiebeln
- 100 g Zucker
- 400 ml Essig
- 2 Teelöffel Tomatenmark
- Salz
- Pfeffer
Und so machen Sie im Handumdrehen Ihr eigenes Zucchini-Chutney:
- Die Tomaten werden in kleine Würfel geschnitten. Wer möchte, kann die Haut abziehen, indem er die Tomaten vorher blanchiert.
- Die Zucchini werden ebenfalls in mundgerechte Stücke geschnitten.
- Die Zwiebeln schälen und fein hacken.
- Alle drei Zutaten kommen nun in einen Topf, dazu werden der Essig und der Zucker gegeben.
- Bringen Sie das Ganze zum Kochen und lassen Sie es auf kleiner Flamme rund 20 Minuten weiterköcheln, bis das Gemüse weich und die Konsistenz fester geworden ist.
- Nun wird mit Salz, Pfeffer und Tomatenmark abgeschmeckt und alles noch heiß in verschließbare Gläser gefüllt.
Dies ist ein Grundrezept, das mit weiteren Zutaten wie Kräuter, Gewürze, Chili, Gemüse etc. verfeinert werden kann.
Das Chutney hält rund 4 Wochen im Kühlschrank. Sofern Sie einen Twist-Off-Deckel nutzen, oder das Chutney einkochen, hält es sich bis zu 12 Monate.
Zucchini-Salsa
Die Salsa ist eine Sauce, die aus Mexiko kommt und ist eng mit Nachos verbunden. Die Grundzutat sind Tomaten, die auch in der Zucchini-Salsa enthalten sind, doch die Hauptzutat ändern wir hier einfach mal und zaubern daraus die etwas andere Salsa-Sauce. Das brauchen Sie für 6 Portionen:
- 500 g Zucchini
- 2 Tomaten
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 125 ml Tomatenketchup
- 60 ml Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- 1 EL Worcestersauce
- Für die Schärfe etwas Sambal Oelek
Und so einfach geht das Grundrezept:
- Die Tomaten in kleine Würfel schneiden. Sie können auch die Haut entfernen, indem Sie sie kurz blanchieren.
- Die Zucchini ebenfalls klein schneiden, genauso wie die Zwiebel.
- Den Knoblauch fein hacken.
- Das Öl in einem Topf erhitzen, alle Zutaten dazugeben und mindestens 1 Stunde köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren.
- Alles noch heiß in Schraubgläser mit Twist-Off-Verschluss füllen oder zusätzlich einkochen.
Da es sich hier um ein Grundrezept handelt, können weitere Zutaten nach Belieben zugegeben werden. So etwa Paprika, Chili, Gewürze, Kräuter, Mais etc.
Luftdicht verschlossen kann die Salsa auch nach 12 Monaten noch verzehrt werden.
Zucchini-Marmelade
Bei Marmelade denkt man womöglich nicht sofort an Zucchini, aber auch davon lässt sich ein leckerer, süßer Brotaufstrich zaubern. Sehr einfach ist unser Grundrezept, das Sie nach Belieben verfeinern können. Und das brauchen Sie:
- 500 g Zucchini
- 500 g Äpfel
- 50 ml Wasser
- 500 g Gelierzucker (2:1)
Die Zubereitung in 3 Schritten:
- Zucchini schälen, Kerne entfernen und das Fruchtfleisch grob raspeln.
- Äpfel schälen und entkernen und in kleine Würfel schneiden.
- In einem Topf Wasser erhitzen und Zucchini und Äpfel rund 10 Minuten köcheln lassen.
- Danach Gelierzucker dazugeben, gut umrühren und weitere 10 Minuten auf kleiner Flamme halten.
- Wenn die Konsistenz marmeladenartig und das Gemüse bzw. das Obst weich ist, in Gläser füllen und luftdicht verschließen.
Statt Äpfel können Sie auch viele andere Früchte verwenden. Ebenfalls sind Gewürze und sogar Kräuter als Zugabe möglich – ganz nach Ihrem Geschmack. Zucchini-Marmelade ist mehrere Jahre haltbar.