Das italienische Gericht ist schon längst in deutschen Küchen angekommen. Verdanken dürfen wir das der Schiffsbesatzung, welche vom Hafen Genua die leckere Paste in die Welt transportiert haben. Dabei muss die Sauce übrigens nicht zwingend zu Nudelgerichten gegessen werden. Auch zu Fleisch- und Fischgerichten schmeckt das Pesto super lecker. Doch aus was besteht die Paste aus der italienischen Küche und wofür können Sie diese verwenden?
Was ist Pesto eigentlich?
Pesto kommt vom italienischen Wort „pestare“ und das heißt so viel wie „zerstampfen“. Die Bezeichnung hat seinen Grund, denn die Zutaten werden eigentlich mit einem Mörser gestampft. Die klassische Form ist die Pesto alla Genovese. Diese hat ihren Namen von Genua, die Hauptstadt der nordwestlichen Region Ligurien. Im italienischen Genova genannt.
Die grüne Sauce aus Italien
Auch wenn wir oft Pizza und Spaghetti mit Italien verbinden, weiß man, dass beides nicht ihren Ursprung in Italien hat. Also ist das mit der Pesto dann auch so? Nein, das Pesto stammt tatsächlich aus Italien – genauer aus dem italienischen Ligurien. Die ersten Aufzeichnungen über den Basilikummuss wurden in einem Kochbuch aus dem Jahre 1863 gefunden. In diesem Rezept wurden noch holländischer Käse und Butter verwendet. Das heutige Grundrezept ist in Genua heilig. Na klar, dass dann in jeder guten Küche in der Stadt die Pesto alla Genovese zu finden ist.
Was können Sie im Pesto verwenden?
Das klassische Rezept besteht aus Basilikum, Olivenöl, Parmesan, Pecorino, Pinienkerne, Knoblauch und Salz. In Genua wird das auch sehr ernst genommen. Abweichungen sieht man hier nicht gerne. Wenn Sie sich aber gerne ausprobieren möchten, können Sie sich beim Pesto so richtig austoben. Inzwischen wird Pesto aus vielen Kräutern hergestellt. In Deutschland besonders beliebt ist das Bärlauch-Pesto.
Kräuter und Gemüse bringen Aroma ins Pesto
Das Tolle an Pesto-Saucen ist, dass Sie selbst Gemüsegrün verwendet können. Also das nächste Mal nicht das Karotten- oder Radieschengrün wegwerfen, sondern einfach zu Pesto verarbeiten. Wie wäre es mit einem Löwenzahn- oder Brennnessel-Pesto? Wer es würzig, aromatisch mag, sollte unbedingt ein Bärlauch-Pesto probieren. Natürlich gehen auch statt Basilikum Rucola oder Petersilie. Mit Koriander bekommen Sie einen asiatischen Hauch in Ihr Pesto. Sehr aromatisch sind auch Pestos aus Auberginen, Artischocken oder Erbsen. Denken Sie nur daran, Gemüse und Kräuter zu verwenden, welche frei von Pestiziden sind. Natürlich schmeckt es aus dem eigenen Garten am besten.
Käsevielfalt ist erlaubt
Auch beim Käse sind kein Grenzen gesetzt. Er lässt die Würzsauce cremig werden. Im klassischen Pesto wird Parmesan und Pecorino verwendet. Was bei uns als Parmesankäse bezeichnet wird, wird im Italienischen Parmigiano genannt. Der Käse aus Kuhmilch ist ein Extrahartkäse. Pecorino ist ein italienischer Schafsmilchkäse. Genauso können Sie aber auch den spanischen Schafsmilckäse Manchego verwenden. Oder wie wäre es mit einem Alten Gouda oder Gruyère?
Nussvarianten für Jedermann
Pinienkerne gehören einfach zum Grundrezept – aber sie sind kein Muss. Verwenden Sie doch mal in Ihrem Pesto Walnüsse, Haselnüsse oder Cashewnüsse. Sollten Sie eine Nussallergie haben, dann lassen sich hervorragend Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne in das Pesto einbringen.
Leckere Pesto-Varianten
Immer grün ist Ihnen zu langweilig? Dann sollten Sie getrocknete Tomaten im Pesto verwenden. Nicht nur super lecker, sondern die rote Farbe hebt sich definitiv vom klassischen Pesto ab. Scharf wird es mit dem Pesto Calabrese. Dabei werden Paprika, Peperoni und Ricotta-Käse gemixt. Ein heißer Dip für warme Grillabende. Und auch für Veganer gibt es eine Pesto-Varianten. Dafür einfach den Käse mit Semmelmehl oder Hefeflocken austauschen. Übrigens: Wollen Sie das Pesto als richtige Sauce verwenden, dann geben Sie Sahne hinzu. Zitronen bringen frische rein.
Und was macht man nun damit?
Klassisch wird Pesto auf Spaghetti oder andere Pastagerichte gegessen. Pesto schmeckt aber auch als Brotaufstrich, garniert mit frischen Kräutern. Oder möchten Sie zum Grillen einen frischen Dip? Dann bereiten Sie Pesto mit verschiedenen Kräuter und Knoblauch zu. Nutzen Sie gerne die kalte Sauce auch einmal zu Fisch oder Fleisch. Damit können Sie simplen Gerichten ein neues Aroma einhauchen. Als Dressing runden Sie Ihren Salat perfekt ab. Probieren Sie doch auch mal, das Pesto auf Lachs zu streichen und dann ab in den Ofen. Das ergibt eine schmackhafte Pestokruste. Sie denke, das war es? Nein, die Verwendungsmöglichkeiten sind schier unendlich. Mit Pesto können Sie zum Beispiel gleich zwei einfache Partygerichte zubereiten. Als Fingerfood, einfach Teig mit Pesto bestreichen, mundgerechte schneiden und backen. Und dazu können Sie ein Pestodip reichen. Die Würzsauce mit Joghurt oder Quark vermischen – et volà, ein leckerer und erfrischender Partydip. Oder wie wäre es mit folgenden Ideen? Verfeinern Sie Suppen mit Pesto. Geben Sie Sandwichs und Bürgern eine neue Note und arbeiten Sie Pesto ins selbstgebackene Brot mit ein. Sie lieben Frühstücksei? Dann die grüne Sauce einfach direkt mit ins Ei geben.
Haltbar machen von Pesto
Frische selbstgemachtes Pesto hält sich nur ein paar Tage im Kühlschrank. Damit Sie aber länger etwas vom leckeren Mus haben, können Sie etwas Olivenöl auf das Pesto geben. Diese wirkt isolieren und lässt keine Bakterien an das Pesto. Achten Sie immer darauf, dass eine Schicht Öl über der Masse ist, dann kann sich das Pesto drei bis vier Wochen lang halten.
Pesto einkochen
Pesto lässt sich auch einkochen. Dazu einfach das Pesto in ein sauberes Glas geben und fest verschließen. Die Einkochzeit beträgt 30 Minuten bei 100° C. Allerdings sollten Sie beim Einkochen Käse und Nüsse weglassen, da diese ranzig werden. Fügen Sie die Zutaten erst vor der Verwendung frisch hinzu. Eingekochtes Pesto ist eine tolle Variante zum Verschenken.
Pesto einfrieren
Eine weiter Variante ist das Einfrieren. Das Pesto kann dann mehrere Monate verwendet werden. Eiswürfelformen eignen sich am besten dafür, weil Sie das Pesto portionsweise verwenden können.
Denken Sie bei allen Varianten daran, dass die grüne Sauce immer möglichst dunkel und kühl gelagert werden sollte. Ohne Käse ist das Pesto übrigens länger haltbar.
Leckere Pesto Rezept
Wenn Sie Pesto selber herstellen wollen, braucht es nicht viel. Damit Ihr Pesto aber so richtig lecker und vor allem gesund wird, sollten Sie auf hochwertige Zutaten zurückgreifen. Das Grundrezept können Sie beliebig variieren.
Pesto alla Genovese
Zutaten:
- Bund Basilikum
- je 15g Parmesan und Pecorino
- 50g Pinienkerne
- 2 Knoblauchzehen
- Olivenöl
- Salz
Und so geht’s:
- Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten
- Basilikum waschen und fein hacken
- Geschälte Knoblauchzehen in kleine Würfel schneiden
- Pinienkerne, Basilikum, Knoblauch und Olivenöl in eine Schüssel geben und alles pürieren
- Salz, Pecorino und geriebenen Parmesan dazugeben und unter die Masse heben
Tomaten-Möhrenkraut-Pesto
Zutaten:
- 80g getrocknete Tomaten
- 1 Handvoll Möhrengrün
- 15g Parmesan
- 10g Pinienkerne und 40g Kürbiskerne
- Olivenöl
- Salz
Und so geht’s:
- Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten
- Getrockneten Tomaten mit dem Öl in ein Mixgerät geben
- Alternativ: Tomaten mit heißen Wasser übergießen und 2 Stunden quellen lassen
- Möhrengrün waschen und etwas klein schneiden
- Pinienkerne, getrocknete Tomaten, Möhrengrün und Olivenöl in eine Schüssel geben und pürieren
- Salz und geriebenen Parmesan unter den Mus heben
Scharfes Radieschen-Kürbiskern-Pesto
Zutaten:
- 1 Bund Radieschen mit Radieschengrün
- 50g Kürbiskerne
- Olivenöl
- Chilipulver
- Salz und Pfeffer
Und so geht’s:
- Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten bis die Kerne knallen
- Radieschen mit Grün waschen und gut abtropfen lassen, danach klein schneiden
- Radieschen mit Olivenöl pürieren
- Salz, Pfeffer und Chilipulver unter den Mus heben
Schmecken lassen! Wie bereits erwähnt, können Sie die Zutaten beliebig austauschen. Viele Kräuter und Gemüsegrün bieten sich dafür an.
Richtig cremig und voller Aromen wird es übrigens, wenn Sie sich die Mühe machen und das Pesto mit einem Mörser zubereiten.