Einige Obst- und Gemüsesorten bleiben bei der richtigen Lagerung mehrere Monate lang haltbar. Es gibt aber auch Sorten, die nach der Ernte möglichst sofort verbraucht werden sollten. Der Erntezeitpunkt beeinflusst die Lagerfähigkeit von Gemüse und Obst.
Gemüse länger im Beet lassen: So kann es noch wachsen
Verschiedene Gemüsesorten wie Knollensellerie, Möhren, Pastinaken oder Rote Bete können bereits im August geerntet und verarbeitet werden. Um die Lagerung dieser Gemüsesorten müssen Sie sich zu dieser Zeit noch nicht kümmern. Ernten Sie nur so viel Gemüse, wie Sie aktuell verarbeiten möchten. Das Gemüse kann noch einige Zeit, zumindest bis zu den ersten Nachtfrösten, im Beet bleiben. So legt es noch an Größe zu. Es kommt dann frisch auf den Tisch und ist reich an Nährstoffen sowie Aromen.
Haben Sie zu viel geerntet, bewahren Sie das, was Sie nicht verbrauchen, im Kühlschrank auf. Entfernen Sie von Wurzelgemüse die Blätter.
Tipp: Geben Sie das Gemüse für die Aufbewahrung im Kühlschrank in eine gut verschließbare Frischhaltedose oder einen Gefrierbeutel. Es trocknet dann nicht so schnell aus.
Besser für die Lagerung: spät reifende Sorten
Möchten Sie Obst und Gemüse länger lagern, entscheiden Sie sich für spät reifende Sorten. Äpfel, die bereits im August oder September reif sind, können nur wenige Tage gelagert werden. Anders sieht es mit Apfelsorten aus, die erst im Oktober geerntet werden, beispielsweise Ontario oder Gloster. Ein solches Beispiel ist auch Porree. Frühe Sorten können bereits im August oder September geerntet werden, doch lassen sie sich nicht lange lagern. Winterporree ist hingegen länger lagerfähig.
Obst lässt sich, mit Ausnahme von Winteräpfeln, nicht lange aufbewahren. Birnen sind einige Wochen lagerfähig. Fruchtgemüse wie Gurken, Tomaten und Paprika muss schnell verarbeitet werden. Gut für die Lagerung geeignet sind:
- Kürbis, wenn er möglichst spät geerntet wird
- Kopfkohl-Sorten wie Weißkohl oder Rotkohl
- Kohlrabi
- Knollen- und Wurzelgemüse wie Rote Bete, Möhren, Knollensellerie, Pastinaken oder Steckrüben
Tipp: Düngen Sie Ihr Gemüse während der Wachstumsperiode nicht zu stark. Bekommt das Gemüse durch die Düngung viel Stickstoff, ist es bei der Lagerung nur begrenzt haltbar.
Richtigen Erntezeitpunkt wählen: Einfluss auf die Lagerfähigkeit
Der Erntezeitpunkt entscheidet mit über die mögliche Lagerdauer von Obst und Gemüse. Im Laufe der Zeit verändert das Gemüse seinen Wasser- und Nitratgehalt, der für die Lagerung möglichst gering sein sollte. Bei Gemüse, das über den Winter gelagert werden soll, ist er am Abend eines sonnigen Herbsttags am geringsten. Hobbygärtner, die sich bei der Ernte von Wurzel- und Knollengemüse am Mondkalender orientieren, ernten bei abnehmendem Mond.
Möhren ernten Sie spätestens dann, wenn sich die Blattspitzen gelb verfärben. Sie können dann nicht mehr lange im Beet bleiben, da sie sonst aufplatzen. Rote Bete ernten Sie spätestens beim ersten Frosteinbruch. Grundsätzlich sollte das Gemüse für eine lange Lagerung voll ausgereift sein.
Gemüse für die Lagerung vorbereiten: Entfernen Sie die Blätter
Bei Wurzel- und Knollengemüse entfernen Sie gleich nach der Ernte die Blätter, da sie dem Gemüse Wasser entziehen und es schneller welken lassen. Drehen oder schneiden Sie die Blätter ab und lassen Sie noch ca. zwei Zentimeter lange Stiele stehen. Von Kohlköpfen entfernen Sie die Hüllblätter, sodass noch ein Strunk zurückbleibt. Prüfen Sie das Gemüse sorgfältig und achten Sie darauf, dass es keine Faulstellen, Druckstellen und Verletzungen aufweist. Es lässt sich dann nur über kurze Zeit lagern. Vor der Lagerung lassen Sie das Gemüse gut abtrocknen. Waschen Sie es nicht, da es sonst schneller verdirbt. Das Gemüse kann eingelagert werden, wenn Sie die anhaftende Erde mit den Fingern abreiben können, ohne dass Ihre Finger feucht werden.
Geeigneter Platz für die Lagerung: kühl und dunkel
Für die Lagerung von Gemüse im Winter gibt es viele Möglichkeiten. Im Kühlschrank lässt sich das Gemüse nur kurzzeitig aufbewahren. Bei der Lagerung verliert das Gemüse viel Wasser. Die Luftfeuchtigkeit sollte daher mindestens bei 80 Prozent liegen. Um die Ausbreitung von Schimmel- und Fäulnispilzen zu verhindern und die Stoffwechselvorgänge einzuschränken, sollte die Temperatur bei der Aufbewahrung weniger als 10 Grad Celsius betragen.
Tipp: Bewahren Sie Obst und Gemüse immer getrennt voneinander auf. Äpfel, Bananen und verschiedene andere Obstsorten verströmen das Reifegas Ethylen. Das Gemüse reift schneller, da der Stoffwechsel angeregt wird. Es verdirbt dann schneller.
Lagerung im Kühlschrank: nur kurzzeitig geeignet
Der Kühlschrank ist für die Lagerung geeignet, wenn Sie das Gemüse bereits wenige Tage nach der Ernte verwenden möchten. Einige Gemüsesorten bleiben im Kühlschrank bei der richtigen Lagerung bis zu zwei Wochen frisch. Der beste Aufbewahrungsort ist das Gemüsefach. In einer Kunststoffbox lässt sich die Haltbarkeit von Gemüse verlängern. Nicht in den Kühlschrank gehören Tomaten, Paprika und Zucchini.
Überwintern im Beet: gut abdecken
Einige Gemüsesorten wie Rote Bete, Sellerie oder Kohlrabi vertragen leichte Fröste bis minus fünf Grad Celsius und können im Beet bleiben. Sinkt die Temperatur unter minus fünf Grad Celsius, decken Sie das Gemüse mit Vlies oder Laub ab. Einigen Gemüsesorten wie Pastinaken, Grünkohl, Schwarzwurzeln oder Rosenkohl macht auch stärkerer Frost nichts aus. Diese Gemüsesorten ernten Sie dann, wenn Sie sie benötigen.
Lagerung auf dem Dachboden: Luftfeuchtigkeit sollte niedrig sein
Während sich viele Gemüsesorten bei möglichst hoher Luftfeuchtigkeit am längsten aufbewahren lassen, benötigen andere Sorten wie Zwiebeln und Knoblauch nur eine geringe Luftfeuchtigkeit, da sie sonst austreiben würden. Der Dachboden ist für diese Gemüsesorten der beste Aufbewahrungsort, wenn die Temperatur nicht zu niedrig ist. Eine zu niedrige Temperatur führt zu einem Kältereiz, der den Austrieb fördert. Binden Sie Zwiebeln am besten am Laub zu Bunden zusammen, die Sie über eine Wäscheleine hängen. Das Laub lässt sich auch zu Zöpfen flechten, die zur Lagerung aufgehängt werden.
Erdmiete: Alternative zum Keller
Eine gute Alternative zum Keller ist eine Erdmiete, in der Sie Wurzel- und Knollengemüse sowie Kartoffeln aufbewahren können. Heben Sie an einer trockenen Stelle im Garten eine 40 bis 50 Zentimeter tiefe Grube aus. Um das Eindringen von Wühlmäusen und anderen Schädlingen zu verhindern, kleiden Sie die Miete mit einem feinmaschigen Draht aus. Gehen Sie bei der Lagerung folgendermaßen vor:
- Boden der Erdmiete etwa 10 Zentimeter dick mit Sand bedecken
- Gemüse auf dem Sandbett ausbreiten
- Gemüse mit einer etwa 20 Zentimeter dicken Schicht Stroh abdecken
- Kunststoffvlies über die Strohschicht legen
Keller: optimaler Aufbewahrungsort für viele Gemüsesorten
Am besten eignet sich für die Lagerung von Knollen- und Wurzelgemüse ein Keller mit gestampftem Lehmboden, da er eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist und fast ganzjährig über eine Temperatur von 5 bis 12 Grad Celsius verfügt. Solche Keller sind häufig noch bei älteren Häusern vorhanden. Lagern Sie das Gemüse am besten in Holzkisten in Regalen. Auf den Boden der Holzkisten geben Sie feuchten Sand. Das Gemüse sollte möglichst dunkel lagern. Keller von Neubauten, in denen sich eine Heizungsanlage befindet, sind für die Lagerung von Gemüse leider meist zu warm.
Wir müssen Imme relativ viel Gemüse lagern. Interessant, dass die Luftfeuchtigkeit gering sein sollte. Am besten beschäftige ich mich mal mit dem Kühlraumbau.