Haben Sie keinen geeigneten Keller, um Kartoffeln, Möhren oder Rote Bete den Winter über zu lagern, ist eine Erdmiete eine geeignete Alternative. Sie bietet aufgrund der Dunkelheit und der hohen Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für die Lagerung. In wenigen Schritten legen Sie eine solche Grube an.
Erdmiete: gute Alternative zum Kellerraum
Eine Erdmiete hat ihren Ursprung in der Zeit, als es noch keine Kühlschränke gab und als Platz sowie Geld knapp bemessen waren. Die Erdmiete bereitete deutlich weniger Aufwand für die Anlage als ein Erdkeller und verursachte weniger Kosten. Es handelt sich um eine Grube, die an einem geschützten Ort im Garten ausgehoben wird, um Gemüse über den Winter einzulagern. Zum Schutz vor Wühlmäusen und anderen Schädlingen treffen Sie mit feinmaschigem Draht oder einer ausrangierten Waschmaschinentrommel die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Die Erdmiete bietet durch ihre Eigenschaften optimale Bedingungen zur Lagerung von Wintergemüse. Sie ist dunkel, hält ziemlich konstante, kühle Temperaturen sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit und bildet eine Drainage zum Ablaufen von Flüssigkeit. Das Gemüse lässt sich mehrere Monate in der Erdmiete aufbewahren und kann nach Bedarf herausgenommen werden.
Einlagern in der Erdmiete: Wurzel- und Knollengemüse
Nicht jedes Gemüse ist lange haltbar und zum Einlagern in der Erdmiete geeignet. Völlig ungeeignet ist Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika oder Auberginen. Diese Sorten sind nicht lange haltbar und sollten eher im Kühlschrank gelagert werden. Auch Kürbis müssen Sie nicht in der Miete aufbewahren. Sehr gut geeignet zum Einlagern in der Grube sind
- Möhren,
- Pastinaken,
- Rote Bete,
- Steckrüben,
- Kopfkohl wie Rotkohl, Wirsingkohl oder Weißkohl sowie
- Kartoffeln.
Pastinaken können alternativ auch den Winter über im Beet bleiben. Mit Laub oder Vlies schützen Sie sie vor starken Frösten. Kartoffeln können gut in der Erdmiete lagern, doch vertragen sie keine Minusgrade, da sie sonst süß schmecken. Kartoffeln verwandeln ihre Stärke bei Minusgraden in Zucker. In der Miete sollten sie daher möglichst tief gelagert werden.
Auch Äpfel können Sie in einer Erdmiete lagern. Da sie das Reifegas Ethylen verströmen, dürfen sie niemals zusammen mit Gemüse gelagert werden. Legen Sie daher separate Mieten für Äpfel und für Gemüse an.
Tipp: Lagern Sie Kartoffeln in der Erdmiete, sollten Sie die Temperatur mit einem Kompostthermometer regelmäßig überprüfen. Rutscht die Temperatur unter zwei Grad Celsius, wird es Zeit, die Kartoffeln herauszunehmen und an einen frostfreien Platz zu bringen.
Vorteile der Erdmiete: platzsparend und isolierend
Eine Erdmiete ist für alle Gartenbesitzer geeignet, die keinen Keller zur Lagerung von Gemüse haben oder bei denen nur wenig Platz vorhanden ist. Sie ist preiswert, da Sie nur wenig Material brauchen, um sie anzulegen. Sie kann in jedem Garten angelegt werden und beansprucht nicht viel Platz. Die Temperaturen sind weitgehend konstant. Da sie nicht zu hoch und nicht zu niedrig sind, müssen sie nicht reguliert werden. Sie benötigen für die Kühlung keinen Strom. Bei Bedarf ist das Gemüse jederzeit entnehmbar.
Der richtige Platz für die Erdmiete: geschützt vor Frost
Um eine Erdmiete anzulegen, wählen Sie in Ihrem Garten einen Platz aus, der gut vor Frost geschützt ist. Optimal ist ein nicht genutztes Frühbeet oder ein Platz unter einer Überdachung am Haus. Wählen Sie einen Platz aus, an dem die Grube bei der Schneeschmelze nicht mit Wasser vollaufen kann. Damit das Gemüse nicht fault, darf die Erdmiete nicht zu feucht sein. Sie darf aber auch nicht zu trocken sein, damit dem Gemüse nicht zu viel Feuchtigkeit entzogen wird.
Erdmiete anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eine Erdmiete nimmt beim Anlegen nicht viel Zeit in Anspruch, doch setzt sie das richtige Werkzeug und die richtige Vorgehensweise voraus. Wie groß Sie die Grube ausheben, hängt vom verfügbaren Platz und von der Menge des Gemüses ab, das Sie einlagern möchten. Sie brauchen:
- Spaten
- Sand
- Kisten aus Metall, alte Waschmaschinentrommel oder Kaninchendraht
- Stroh
- Schutzvlies
- eventuell ein Drainagerohr und ein Kompostthermometer
- Holzbrett zum Abdecken
Aushub der Grube: abhängig von der Menge des Gemüses
Wie groß Sie die Grube für die Erdmiete ausheben, hängt von der Menge an Gemüse ab, die Sie einlagern möchten. Die Tiefe sollte 40 bis 60 Zentimeter betragen. Eine Breite von 90 Zentimetern ist geeignet. Die Grube kann eine Länge von zwei bis drei Metern haben. Möchten Sie das Gemüse in Kisten aufbewahren, heben Sie die Grube so breit und so lang aus, dass Sie mehrere Kisten nebeneinander hineinstellen können.
Wichtig für eine Erdmiete ist der Schutz vor Wühlmäusen, Kaninchen und anderen Nagern. Kleiden Sie die Grube an den Seiten und am Boden mit einem feinmaschigen Draht aus. Zur Sicherheit können Sie an den Seiten auch noch Holzbretter verwenden. Sie stabilisieren die Grube und bieten gleichzeitig eine gute Isolierung. Zusätzlich können Sie Stroh als Isolierung für die Seiten verwenden.
Als Schutz vor Wühlmäusen können Sie auch eine ausgediente Waschmaschinentrommel oder Holzkisten verwenden, um das Gemüse einzulagern. Holzkisten dürfen nicht luftdicht sein, da es in der Miete auf eine gute Luftzirkulation ankommt. Sie müssen dann nicht die Wände zusätzlich mit Holzbrettern und Stroh auskleiden.
Drainageschicht anlegen: Feuchtigkeit abfließen lassen
Das Gemüse darf niemals im Wasser liegen, da es sonst schnell fault. Legen Sie eie Drainageschicht aus Sand im unteren Bereich der Erdmiete an. Die Schicht sollte ungefähr 10 Zentimeter dick sein, um die Feuchtigkeit aus dem Gemüse gut aufzunehmen. Stampfen Sie den Sand gut fest. Lagern Sie mehrere Schichten an Gemüse, sollten Sie zwischendurch auch immer eine Sandschicht anlegen. Verwenden Sie Spielsand und keinen Bausand, da er zu viel Kalk enthält.
Gemüse vorbereiten: putzen, aber nicht waschen
Putzen Sie das Gemüse und entfernen Sie den anhaftenden Sand, aber waschen Sie es auf keinen Fall, da es sonst schneller verderben würde. Kontrollieren Sie das Gemüse auf Faulstellen, Druckstellen oder Beschädigungen. Nur Gemüse, das völlig unbeschädigt ist, darf in die Miete. Ist das Gemüse beschädigt, würde es faulen und könnte den gesamten Inhalt der Erdmiete verderben. Entfernen Sie die Blätter, da sie ebenfalls schnell zu Fäulnis führen könnten. Von Kohl entfernen Sie die äußeren Hüllblätter.
Gemüse einlagern: flach hineinlegen
Legen Sie das vorbereitete Gemüse flach in die Miete. Auf jede Schicht Gemüse geben Sie eine etwa fünf Zentimeter dicke Schicht Sand. So kann Feuchtigkeit abfließen und Fäulnis wird verhindert. Die Lücken zwischen dem Gemüse füllen sie mit Sand.
Der richtige Abschluss: Stroh als Isolierung
Zum Schluss schaffen Sie mit einer 10 bis 20 Zentimeter dicken Schicht Stroh eine gute Isolierung. Damit eine gute Belüftung gewährleistet ist, können Sie ein Drainagerohr in die Miete stecken. Das ist bei tieferen Mieten zu empfehlen. Decken Sie die Miete mit Holzbrettern oder einem aus Holzbrettern hergestellten Deckel ab. Zur Sicherheit beschweren Sie den Deckel mit einem Stein.
Tipp: An frostfreien Tagen öffnen Sie die Miete, um das Gemüse zu belüften. Kontrollieren Sie bei dieser Gelegenheit das Gemüse und entfernen Sie das, was Schadstellen aufweist.