Möchten Sie aus Ihrem Garten eine Oase der Entspannung machen oder Ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen, müssen Sie dafür nicht unbedingt viel Geld ausgeben. Mit den folgenden zehn Tipps verwirklichen Sie Ihre Gartenprojekte und sparen bares Geld.
Fehlkäufe vermeiden: Auswahl abhängig von den Gegebenheiten am Standort
Bevor Sie Pflanzen kaufen, sollten Sie die Standort- und Bodenverhältnisse analysieren. Achten Sie auf die Sonneneinstrahlung, auf schattige Plätze und die Windverhältnisse, um die Pflanzen entsprechend der Standortbedingungen auszuwählen. Beachten Sie auch den Befall Ihres Gartens mit Schnecken und die Frostempfindlichkeit der Pflanzen. Ihren Boden können Sie mit Kompost und biologischem Dünger verbessern, um optimale Bedingungen für die Pflanzen zu schaffen. So vermeiden Sie, dass teure Pflanzen verkümmern, da ihnen der Standort nicht zusagt.
Eine gute Sparmöglichkeit bieten wurzelnackte Pflanzen, beispielsweise Rosen oder Obstbäume, im Vergleich zu Topfpflanzen. Kaufen Sie größere Mengen einer Pflanzenart, wird mitunter ein Rabatt gewährt. Achten Sie aber darauf, wie viel Platz die Pflanzen brauchen und ob ausreichend Platz in Ihrem Garten vorhanden ist. Müssen die Pflanzen nicht gleich als Sichtschutz dienen, sparen Sie Geld mit Jungpflanzen statt mit bereits größer gezogenen Exemplaren.
Recyceln statt entsorgen: alte Dosen und Kisten als Pflanzgefäße
Im Haushalt und im Garten finden Sie viele Materialien, die Sie noch sinnvoll als Pflanz- oder Anzuchtgefäße verwenden können. So müssen Sie diese Materialien nicht entsorgen und keine Töpfe oder Anzuchtschalen kaufen. Gut geeignet sind
- Töpfe von Jungpflanzen, um Bohnen oder Gurken vorzukultivieren
- Eierkartons zum Pikieren von Jungpflanzen
- Tetra-Packs von Milch oder Saft, aber auch alte Konservendosen als Pflanzgefäße
- Toiletten- oder Küchenpapierrollen, die Sie durchschneiden, um sie als Pflanzgefäße zu verwenden
- Zweige und Äste als Beetabgrenzung und als Rankhilfe für Erbsen
Tipp: Möchten Sie Tetra-Packs oder Konservendosen als Pflanzgefäße verwenden, vergessen Sie nicht die Drainagelöcher im Boden. So kann überschüssiges Wasser abfließen, damit die Wurzeln nicht faulen.
Schädlinge mit Nützlingen bekämpfen: umweltfreundlich gärtnern und sparen
Bekämpfen Sie Schädlinge mit Nützlingen, sparen Sie Geld, da Sie keine Schädlingsbekämpfungsmittel kaufen müssen. Nützlinge ziehen Sie mit Insektenhotels, Reisighaufen, Wasserschalen, nektarreichen Blüten und Nistkästen an. Bieten Sie den Nützlingen genügend Rückzugsmöglichkeiten. So können sich Singvögel, Igel, Marienkäfer, Ohrwürmer, Florfliegen und andere nützliche Tiere ansiedeln, die Blattläusen, Apfelwicklern & Co. den Kampf ansagen.
Biologisch und preiswert gärtnern können Sie auch mit Pflanzenjauche, beispielsweise Brennnesseljauche, die Sie zur Schädlingsabwehr und als Dünger verwenden.
Hochwertiges Werkzeug verwenden: häufige Neukäufe vermeiden
Beim Kauf von Gartengeräten und Werkzeug achten Sie auf Qualität. Sie hat zwar ihren Preis, doch zahlt sich das aus, da Sie nicht so schnell neue Werkzeuge kaufen müssen. Eine Grundausstattung, die aus
- Rechen,
- Spaten,
- Hacke,
- Gartenschere,
- Grabegabel und
- Gießkanne
besteht, reicht für den Anfang völlig aus. Achten Sie darauf, dass die Geräte gut in der Hand liegen und angenehm in der Anwendung sind. Damit Sie Ihre Geräte über lange Zeit nutzen können, reinigen Sie sie nach jeder Anwendung und bewahren sie sorgfältig auf.
Regenwasser verwenden: So sparen Sie Leitungswasser
In Regentonnen fangen Sie Regenwasser aus der Dachrinne auf, um Ihre Pflanzen zu gießen. Sie sparen Leitungswasser und tun empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Gurken etwas Gutes, da Regenwasser weicher ist. Die Regentonnen stellen Sie direkt unter die Dachrinnen. Achten Sie auf eine stabile Abdeckung, damit die Regentonne kindersicher ist und nicht als Brutstätte für Mücken dient. Im Deckel sollte sich ein Loch befinden, das die Dachrinne im Idealfall umschließt. Zur Bewässerung von Kübelpflanzen statten Sie die Regentonne mit einem automatischen Bewässerungssystem aus.
Küchenabfälle nicht wegwerfen: wertvoller Dünger für den Garten
Biologisch düngen und sparen können Sie mit Küchenabfällen wie Bananenschalen, Eierschalen, Kaffeegrund oder Gemüseschalen. Diese Küchenabfälle lassen sich kompostieren und liefern viele wertvolle Nährstoffe, die für zahlreiche Pflanzen geeignet sind. Kaffeesatz, Teeblätter und zerkleinerte Eierschalen geben Sie direkt an die Pflanzen oder in den Kompost. Gemüseschalen und ungespritzte Obstschalen lassen sich kompostieren. Diese Küchenabfälle sind wertvolle Langzeitdünger, da sie langsam verrotten.
Pflanzen selbst vermehren: Sparen mit Teilung
Pflanzen müssen Sie nicht immer für teures Geld in der Gärtnerei oder im Gartenmarkt kaufen, da sich viele Pflanzen wie etwa Rhabarber durch Teilung leicht vermehren lassen. Haben sich Ihre Pflanzen stark vermehrt, teilen Sie sie und tauschen sie mit Freunden, wenn Sie Abwechslung in Ihren Garten bringen möchten. Teilen Sie die Wurzelballen mit dem Spaten und entfernen Sie abgestorbene Wurzelteile. Verwenden Sie die kräftigsten Teilstücke, um sie an einem anderen Standort einzupflanzen. Fördern Sie das Anwachsen, indem Sie die Pflanzen gut gießen. Dieser Verjüngungsprozess ist auch sinnvoll, da alte Blühpflanzen im Laufe der Zeit blühfaul werden.
Samen für Sommerblumen müssen Sie nicht kaufen, da Sie ihn von
- Ringelblumen,
- Zinnien,
- Malven,
- Sonnenblumen,
- Schwarzäugiger Susanne und
- Wicken
selbst gewinnen. Entfernen Sie von den Blühpflanzen die abgeblühten, völlig trockenen Blütenstände und bewahren Sie sie in Papiertüten an einem dunklen, trockenen Ort auf.
Gemüse selbst anbauen: vitaminreich und preiswert
Gemüse wie Bohnen, Erbsen, Salat, Tomaten, Paprika, Gurken oder Kohlrabi können Sie in Ihrem Garten selbst anbauen und dabei sparen, da Sie es nicht im Supermarkt kaufen müssen. Das Gemüse aus dem eigenen Garten ist ausgereift, vitaminreich und frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen. Achten Sie auf die Ansprüche der Gemüsepflanzen an den Standort. Viele Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken oder Bohnen lassen sich vorkultivieren, um die Ernte zu verfrühen. Haben Sie nur wenig Platz, entscheiden Sie sich für Sorten, die sich für Balkon oder Terrasse eignen.
Zwiebelblumen verwildern: Schaffen Sie schöne Blütenteppiche
Frühblüher wie Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen, Märzenbecher oder Blausternchen erfreuen über viele Jahre mit ihren wunderschönen Blüten. Haben Sie den geeigneten Standort gewählt, breiten sich diese Zwiebelblumen durch Brutzwiebeln und Samen aus und bilden im Frühjahr dichte Blütenteppiche. Sie sparen sich den Kauf neuer Blumenzwiebeln und müssen das Beet kaum bearbeiten.
Tipp: In vielen Gartencentern erhalten Sie Blumenzwiebeln im November zum Schnäppchenpreis. Kontrollieren Sie die Zwiebeln, um nur kräftige und gesunde Exemplare zu verwenden. Herrscht noch kein Bodenfrost, können die Zwiebeln noch im November gepflanzt werden.
Pflanzerde selbst herstellen
Pflanzerde müssen Sie nicht abgepackt im Bau- oder Gartenmarkt kaufen. Deutlich preiswerter ist Erde aus Kompostieranlagen oder Mutterboden, den Sie von Baustellen erhalten können. Stellen Sie Kompost selbst her, mischen Sie Ihre Erde abhängig von den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen mit Kompost in unterschiedlicher Konzentration. Anzuchterde, die steril sein muss, stellen Sie her, indem Sie Erde aus Ihrem Garten im Backofen sterilisieren. Übrigens liefern auch Maulwürfe geeignete Anzuchterde. Verwenden Sie die Erde vom Maulwurfshügel zur Anzucht von Jungpflanzen.