Zucchini sind besonders lecker und lassen sich vielfältig zubereiten. Egal ob gekocht, gebraten, gebacken oder frittiert, die Möglichkeiten sind groß. Und genau deshalb werden nahezu in jedem Gemüsegarten Zucchini angebaut. Doch auch Sie werden das Problem kennen. Sobald die Ernte möglich ist, haben Sie innerhalb kürzester Zeit einen Ernteüberschuss. Die Familie und die Nachbarn sind schon versorgt und trotzdem haben Sie noch Unmengen an Zucchini. Kein Problem. Wir geben Ihnen Tipps, welche Möglichkeiten zur Konservierung Sie haben, damit Sie den ganzen Winter auf das leckere Gemüse zurückgreifen können.
Wissenswertes zu Zucchini
Jeder bezeichnet Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) als Gemüse. Dies ist so aber nicht richtig. Dabei müssen Sie aber wissen, dass der Unterschied zwischen Obst und Gemüse nicht nur biologisch, sondern auch kulturell ist. Damit Sie es einfacher haben, Obst oder Gemüse zuzuordnen, klären wir Sie auf.
- Obst: Obst stammt in der Regel von mehrjährigen Pflanzen ab und entsteht aus den befruchteten Blüten.
- Gemüse: Gemüse ist meist einjährig und setzt sich aus Teilen wie etwa Wurzeln zusammen. Gemüse enthält außerdem keinen Zucker, wie das bei Obst der Fall ist.
Da die Zucchini aber aus einer befruchteten Blüte wächst, wird sie eigentlich dem Obst zugeordnet. Genauer gesagt den Beeren. Diese Art von Gemüse, zu dem auch Auberginen, Tomaten und Paprika zählen werden auch Fruchtgemüse genannt.
Wie Sie sicher auch wissen, werden Zucchini auch gerne Gartenkürbis (Cucurbita pepo) genannt. Denn daraus stammt die Gemüsefrucht eigentlich. Durch verschiedenen Züchtungen entwickelte sich nach und nach aus dem Gartenkürbis die Zucchini.
Beachten Sie aber, dass Zucchini den Kühlschrank gar nicht mögen. Besser ist es, sie im kühlen Keller, bei rund 12 Grad, aufzubewahren. Aber Vorsicht! Lagern Sie die Gemüsefrüchte nicht neben Tomaten und Äpfeln, da sie sonst schneller verderben.
Konservieren von Zucchini
Wenn Sie Ihre Gemüsefrüchte gut pflegen, bilden sich zwischen Juli und September bis zu fünf Zucchini an einer Pflanze – und dies wöchentlich. Kein Wunder, dass es dann irgendwann zu einem Überschuss kommt. So viele Zucchini kann man gar nicht essen. Auch wenn sie sich im kühlen Keller gut eine Woche halten, ist es einfach zu viel des Guten und die Gemüsefrüchte müssen konserviert werden. Dabei sind die Konservierungsmöglichkeiten ebenso vielfältig wie auch die Zubereitung. Viele frieren die Gemüsefrüchte ein. Dabei gibt es so viele tolle Möglichkeiten, ganz besondere Gerichte aus den Zucchini zu zaubern, wenn Sie sie einkochen, einlegen, trocknen oder fermentieren.
Einkochen von Zucchini
Zucchini lassen sich hervorragend einkochen. Einmal gibt es die Möglichkeit das grüne Gemüse auf dem Herd einzukochen und einmal im Backofen.
Einkochen auf dem Herd:
- Waschen Sie die Zucchini und schneiden Sie sie in mundgerechte Stücke.
- Füllen Sie die Zucchini in sterile Gläser und achten Sie darauf, dass zum Rand etwa zwei Zentimeter frei bleiben.
- Verschließen Sie die Gläser mit einem Schraubdeckel oder dem schließen Sie das Glas mit dem Weckdeckel.
- Stellen Sie die Gläser in einen großen Topf, den Sie zu drei Viertel mit Wasser aufgießen.
- Erhitzen Sie das Wasser und sobald es kocht, werden die Gläser für 30 Minuten bei 90 bis 100 Grad eingekocht.
Einkochen im Backofen:
- Zucchini waschen, schneiden und in sterile Gläser füllen.
- Die Gläser verschließen und mit einem kleinen Abstand auf dien Backblech oder eine Bratwanne stellen.
- Das Blech oder die Wanne rund drei Zentimeter mit Wasser auffüllen und das Blech in den Ofen schieben.
- Temperatur auf 100 Grad einstellen und einkochen.
- Sobald in den Gläsern Bläschen aufsteigen, schalten Sie den Backofen aus und lassen die Gläser noch für rund 30 Minuten im Backofen.
- Anschließend aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Bei der Konservierung wird zwischen Einmachen und Einkochen unterschieden. Einmachen geht meist zügiger, die Haltbarkeit leidet aber darunter. Beim Einmachen wird das Gemüse gekocht und in sterile Gläser abgefüllt. Beim Einkochen hingegen kann das Obst und Gemüse noch länger haltbar gemacht werden. Durch das Einkochen dehnen sich der Wasserdampf und die Luft im Glas aus. So entsteht ein Überdruck und durch das Abkühlen dann ein Vakuum, wodurch die Gläser dicht verschlossen werden. So können keine Keime eindringen.
Eingekochtes Gemüse und Obst ist bis zu einem Jahr lang haltbar. Wichtig ist dabei vor allem Sauberkeit. Die Gläser und Deckel müssen zuerst gründlich gereinigt und dann sterilisiert werden, in dem Sie sie in einem Topf auskochen. Das Gemüse muss ebenfalls gründlich gewaschen werden und sollte gut trocken gerieben werden. Matschige oder schorfige Stellen müssen unbedingt von der Zucchini entfernt werden. Die Schale sollten Sie selbstverständlich nicht entfernen, da hier die meisten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthalten sind.
Rezepte zum Einkochen von Zucchini
Zucchini Salat eingekocht
Zutaten:
- 2,5 kg Zucchini
- 500 g Zwiebeln
- je eine große grüne und rote Paprika
- 500 g Zucker
- 500 ml Essig
- 2 TL Gemüsebrühe
- 2 TL Pfeffer
- 1 EL Salz
- 1 TL Senf
Zubereitung:
- Zucchini waschen, Zwiebeln schälen und beides mit einer Küchenreibe raspeln.
- Salz hinzufügen, gut vermengen und über Nacht ziehen lassen.
- Am nächsten Tag die Flüssigkeit, die sich über Nacht gebildet hat, abgießen und die Mischung in einen Topf geben.
- Paprika ebenfalls waschen und raspeln und zu der Zucchini-Zwiebel-Mischung geben.
- Alles aufkochen und rund 15 Minuten bei geringer Hitze ziehen lassen.
- Nun den Zucchini Salat in sterile Gläser füllen und diese im Wasserbad für rund 15 Minuten einkochen.
Tipp: Wenn Sie noch Ketchup, Olivenöl, Sambal Olek oder Tabasco hinzugeben, können Sie einen leckeren mexikanischen Zucchini Salat zaubern, der bei jedem Grillfest gut ankommt.
Zucchini süß-sauer eingekocht
Zutaten:
- 3 kg Zucchini
- 500 g Zwiebeln
- je 2 rote und grüne Paprika
- 750 g Essig
- 500 g Zucker
- 1 EL Senfkörner
- 1 EL Kurkuma
- 2 EL Salz
- 1 TL Pfefferkörner
Zubereitung:
- Gemüse waschen, putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und in eine Schüssel geben.
- Alle weiteren Zutaten ebenfalls in die Schüssel geben, alles gut vermengen und für 24 Stunden ziehen lassen. Gelegentlich durchrühren.
- Die Zucchini-Mischung in Gläser füllen und im Wasserbad für rund 15 Minuten einkochen.
Tipp: Zu den Zucchini und Paprika können Sie noch weitere Gemüsesorten geben, um eine Art Antipasti zu erhalten. Als Vorspeise mit Baguette und Aioli sind die süß-saure Zucchini immer ein Hit. Sie können die Zucchini aber auch mit Paprika, Champignons und Gemüse nach Wahl einfach nur einlegen. Im Kühlschrank halten sich die Antipasti dann für rund zwei bis drei Wochen, wenn es mit Öl bedeckt ist.
Zucchini einlegen
Das Einlegen von Zucchini geht recht schnell, hat aber den Nachteil, dass das Eingelegte nicht so lange haltbar ist wie eingekochtes. Eingelegte Zucchini sind jedoch perfekt, um sie zu verschenken und als Mitbringsel bei einer Grillparty zu nutzen. Dabei gibt es gleich verschiedene Möglichkeiten. Neben dem Einlegen in Essig, können die Zucchini auch in Öl oder Salzlake eingelegt werden.
Zucchini in Essig einlegen
Dies ist die traditionellste Art und geht auch sehr schnell. Dabei gehen Sie beim Einlegen im Grund so vor wie beim Einkochen. Nur, dass das Gemüse eben nicht gekocht wird. Sauberkeit ist hier natürlich ebenfalls das A und O und ohne sterile Gläser geht es nicht!
Es eignen sich dabei noch andere Gemüsesorten wie Gurken, Möhren, Knoblauch, Kürbis, Zwiebeln oder Rote Rüben. Der Vorteil dabei ist, dass Sie im Grunde alle Möglichkeiten offenstehen. Sie können die Zucchini einzeln oder mit anderem Gemüsen einlegen. Zudem haben Sie die Wahl auf eine süß-saure oder deftige Würzmischung zurückzugreifen oder sie nutzen lediglich Salz und Pfeffer. Erlaubt ist, was schmeckt.
Um einen Essigsud herzustellen benötigen Sie nur noch Wasser, Salz und Gewürze. Dabei können Sie sehr kreativ sein. Koriandersamen, Fenchel, Wacholderbeeren, Dill, Senfkörner oder auch Nelken und Piment sind nur einige Ideen, um die Zucchini einzulegen. Lieben Sie die süß-saure Variante, benötigen Sie natürlich noch Zucker.
Zucchini in Öl einlegen
Auch in Öl können Sie die Gemüsefrüchte einlegen. Das geht sogar noch schneller, als das Einlegen in Essig. Denken Sie aber daran, dass Zucchini kaum Eigenaroma haben, weshalb Sie mit den Gewürzen ruhig großzügig sein können. Hier eignen sich unter anderem Thymian, Rosmarin, Wacholderbeeren, Oregano, Zwiebeln, Knoblauch oder auch Pfeffer sehr gut. Zudem sollten Sie beim Öl auf keinen Fall Abstriche machen. Nur ein qualitativ hochwertiges Öl ist gut genug für in Öl eingelegte Zucchini. Besonders gut eignet sich ein kaltgepresstes und fruchtiges Öl.
Zucchini in Salzlake
Bei der Salzlake können Sie ebenfalls sehr kreativ sein, was die Gewürze angeht. Dill, Knoblauch, Pfeffer- und Senfkörner sowie Dillsamen sind perfekt, um die Zucchini geschmacklich zu unterstreichen.
Für die Salzlake benötigen Sie:
- 600 ml Wasser
- 200 ml weißer Essig
- 50 g Zucker
- 2 gehäufte EL grobes Meersalz
Zubereitung:
- Zucchini waschen, trocknen, in mundgerechte Stücke schneiden und in sterile Gläser aufteilen.
- Gewürze ebenfalls aufteilen und in die Gläser geben.
- Die Zutaten für die Salzlake in der Zwischenzeit in einem Topf vermischen und zum Kochen bringen.
- Sobald die Salzlake gekocht hat, die heiße Salzlake in die Gläser verteilen. Achten Sie darauf, dass Sie 5 Zentimeter bis zum Rand frei lassen.
- Den Deckel gut verschließen und leicht schütteln.
- Die Gläser abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank aufbewahren.
Zucchini in Salzlake halten sich wie die anderen eingelegten Zucchini etwas zwei bis drei Wochen im Kühlschrank.
Zucchini trocknen oder dörren
Sie müssen die Zucchini nicht zwingend einkochen, einlegen oder einfrieren. Auch das Dörren ist eine hervorragende Möglichkeit, die Gemüsefrüchte haltbar zu machen. Zudem ist das Trocknen oder Dörren die vielseitigste Möglichkeit. Außerdem ist es auch eine schnelle Möglichkeit das grüne Gemüse haltbar zu machen.
Um die Zucchini im Dörrautomaten zu trocknen, müssen Sie das Gemüse nur in die gewünschte Form schneiden und 4 bis 12 Stunden lang bei rund 50 Grad trocknen. Dann sind die schön knackig und Sie haben getrocknete Zucchini für Suppen, Soßen oder zu Nudelgerichten. Dabei können Sie die gedörrten Zucchini einfach mit den Nudeln ins Nudelwasser geben. Nach Ende der Kochzeit sind auch die Zucchini wieder rehydriert und können für die Soße perfekt verwendet werden.
Wenn Sie aber noch auf der Suche nach einer Alternative für Chips sind, sollten Sie unbedingt Zucchini-Chips probieren. Diese sind nicht nur gesund und enthalten so gut wie keine Kohlenhydrate, sondern auch noch lecker und haben kaum Kalorien.
Zucchini-Chips
Zutaten:
- Zucchini
- 2 EL Tomatenpulver
- 1 EL Knoblauchpulver
- 1 TL Zwiebelpulver
- ½ TL italienische Kräuter
- je ¼ TL Selleriepulver und Pfeffer
- 1/8 TL Fenchelsamen gemahlen
Zubereitung:
- Zucchini waschen, trocknen, mit einer Reibe in dünne Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben.
- Gewürze in die Schüssel geben und alles gut vermischen, damit sich die Gewürze perfekt mit den Zucchini verbinden.
- Die Dörrschale mit Backpapier auslegen und bei 60 Grad für 6 bis 10 Stunden trocknen.
Tipp: Sobald Sie die Chips durchbrechen können, sind sie fertig. Chips, die sich biegen lassen, benötigen noch eine Weile, bis sie fertig sind.
Die Zucchini Chips lassen sich in einem luftdichten Behälter für etwa zwei Wochen aufbewahren.
Zucchini fermentieren
Zucchini können auch sehr gut fermentiert werden. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie mit sterilen Utensilien arbeiten, wie bei allen Methoden, um das Gemüse haltbar zu machen. Zudem müssen Sie darauf achten, dass sie kein fluoriertes oder jodiertes Salz nutzen, da hier die Milchsäurebakterien nicht so gut in die Gänge kommen. Steinsalz eignet sich am besten zum Fermentieren. Bei Zucchini sollten Sie außerdem größere Stücke nutzen, da das Gemüse einen sehr hohen Wassergehalt hat. So ist gewährleistet, dass die Salzlake nicht zu matschig wird. Bedenken Sie auch, dass der Geschmack intensiver wird, je länger das Gemüse fermentiert. Dabei verläuft die Fermentation schneller, wenn die Gläser wärmer stehen. Nutzen Sie bei jeder Fermentation auch ein Brombeer-, Himbeer-, Eichen oder Weinblatt, da die enthaltenen Gerbstoffe dafür sorgen, dass das Fermentierte knackig bleibt. Haltbar ist das fermentierte Gemüse für rund ein halbes Jahr.
Grundrezept für fermentierte Zucchini
Zutaten:
- 1 große oder 2 kleine Zucchini
- 3 Knoblauchzehen
- 1 kleine Zwiebel
- 1 TL grüner Tee, lose
- 25 g hochwertiges Meersalz
- 500 ml Wasser
- 1 Brombeer-, Himbeer-, Eichen oder Weinblatt
Zubereitung:
- Lösen Sie das Salz im warmen Wasser auf, bis es vollständig aufgelöst ist und stellen Sie die Salzlake auf Seite.
- In der Zwischenzeit waschen und trocknen Sie die Zucchini und schneiden sie in Stücke oder Stifte.
- Schälen Sie Knoblauch und Zwiebel, halbieren den Knoblauch und schneiden die Zwiebel in Ringe.
- Geben Sie alles in ein Einmachglas und füllen Sie den losen Tee hinzu. Die Zucchinistifte oder Stücke müssen dicht an dicht in das Glas gegeben werden.
- Füllen Sie die Salzlake über das Gemüse, sodass es vollständig bedeckt ist.
- Reinigen Sie den Glasrand mit Küchenkrepp und schrauben Sie den Deckel lose auf.
- Nun muss die Zucchini eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen. Achten Sie darauf, dass das Glas auf einer Unterlage steht, da es sein kann, dass die Flüssigkeit überschwappt.
- Nach einer Woche drehen Sie das Glas fest zu und stellen es für zwei bis drei Wochen etwas kühler.
- Nach rund drei Wochen können Sie die fermentierten Zucchini bereits genießen.
Haben Sie noch Rezepte, um Zucchini zu konservieren? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns diese in den Kommentaren mitteilen.