So ganz langsam beginnen die Tage wärmer zu werden, die Schneeglöckchen regen ihre Köpfchen unter der Schneedecke hervor und die gelben Blütenkätzchen der Haselnuss bringen die erste Farbe ins Grau der Zeit. Ende Februar beginnt die Zeit des phänologischen Vorfrühlings. Der Winter verabschiedet sich so langsam. Bis Ende März, der Zeit, in der die Krokusse sich von der farbenprächtigsten Seite zeigen und die Salweide blüht, reicht der Vorfrühling.
Der phänologische Vorfrühling im Garten
Andres als im meteorologischen Frühling ist der phänologische Frühling in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling unterteilt. Der Beginn des Vorfrühlings und die Dauer schwanken von Jahr zu Jahr und je nach Region, denn die Natur bestimmt den Beginn.
So langsam regt sich neues Leben im Garten. Die Kätzchen der Haselnuss verteilen ihre Pollen und die Schneeglöckchen öffnen ihre Blüten. Jetzt geht es los mit dem phänologischen Vorfrühling und der Gartenarbeit. In rauen Lagen sollten Sie aber noch bis zur Blüte des Huflattichs warten. Richten Sie so langsam die Beete und das Gewächshaus her und bringen Sie noch Kompost ein. Auch die Gartengeräte können Sie aus der Winterruhe holen.
Im Haus werden kommen die ersten Aussaaten in den Boden. Vieles können Sie jetzt vorziehen. Kaltkeimer wie Waldmeister und Bärlauch können Sie schon im Freien aussäen. Auch robustes Gemüse darf schon ins Beet.
Vergessen Sie die Vögel und Kleintiere nicht. Die Futterstellen sollten immer gut gefüllt sein und das Trinkwasser muss regelmäßig gesäubert werden.
Der Gemüsegarten
Vieles wird jetzt im Haus für die kommende Gartensaison vorgezogen. Paprika, Tomaten, Aubergine und andere Gemüsesorten kommen in die Zimmergewächshäuser. Sie können aber auch schon Salat, Kohlrabi und Sellerie vorziehen. Im Frühbeet wird frühes Gemüse ausgesät. Dazu gehören Radieschen, Rucola und Spinat. Jetzt sollten Sie auch den Rhabarber antreiben und die Mulchschicht von den Beeten entfernen. So kann sich der Boden schneller erwärmen. Robuste Gemüsesorten wie Spinat, Schwarzwurzeln, Dicke Bohnen oder Pastinaken können Sie schon ins Beet säen. Aufgehende Saaten sollten Sie gut vor Vögeln schützen, denn diese sind jetzt auf der Suche nach Futter.
Bereiten Sie die Beete für die Gartensaison vor. Wenn Sie im Spätherbst oder Winter noch keinen Kompost in die Beete gebracht haben, dann wird es jetzt Zeit. Prüfen Sie auch noch mal das Saatgut und machen Sie bei älterem Saatgut eine Keimprobe.
Das Gewächshaus
Bevor Tomaten und Co ins Gewächshaus kommen, ist noch etwas Zeit. Damit es nicht leer steht, können Sie jetzt Salate und frühes Gemüse aussäen. Bereiten Sie das Gewächshaus aber auch schon für die wärmeliebenden Pflanzen vor. Reifer Kompost und abgelagerter Mist bringen ordentlich Nährstoffe in den Boden, welche die Starkzehrer benötigen.
Der Kräutergarten
Auch den Kräutergarten können Sie schon „aufräumen“. Entfernen Sie die Abdeckungen von mediterranen Kräutern. Robuste Kräuter wie Kresse, Petersilie und Schnittlauch können Sie schon aussäen.
Der Obstgarten
Auch im Obstgarten ist einiges zu tun. Die Beerensträucher erhalten jetzt einen organischen Volldünger. Apfelbäume und Birnenbäume können noch einen Winterschnitt erhalten. Lichten Sie zu dichte Kronen aus. Zwetschgen und Renekloden werden ausgelichtet. Auch die Beerensträucher können Sie noch auslichten. Weinreben und Kiwi werden ebenfalls geschnitten.
Jetzt ist auch eine gute Zeit, wurzelnacktes Beerenobst zu pflanzen. Damit Erdbeeren einen guten Fruchtansatz entwickeln, sollten Sie jetzt den Boden zwischen den Reihen gut auflockern. Entfernen Sie dabei welkes Laub und Unkraut. Putzen Sie die Pflanzen sauber aus. So können Sie die Wahrscheinlichkeit von Grauschimmel reduzieren. Auch die erste Düngung wird jetzt fällig. Den Boden können Sie nach den Pflegearbeiten schon mit Stroh abdecken.
Der Blumengarten
Den Winterschutz von empfindlichen Stauden und Rosen können Sie jetzt entfernen. Räumen Sie diesen aber noch nicht ganz weg, Sie sollten auf Spätfröste vorbereitet sein. Bei nicht so empfindlichen Stauden können Sie das Herbstlaub und Reisig entfernen. Die Pflanzen könnten sonst unter dem nassen Laub faulen.
Zwiebelblumen wie Tulpen, Narzissen und Krokusse bekommen jetzt eine kleine Düngung. Sobald sich das erste Grün zeigt, können Sie einen Volldünger ausbringen. Kaltkeimer wie Akelei, Eisenhut und Klatschmohn können Sie jetzt im Blumenbeet aussäen. Einige Blumen können Sie jetzt im Haus vorziehen. Löwenmäulchen, Sommerastern, Tagetes und vieles andere darf in die Anzuchttöpfe.
Einen Schnitt bekommen jetzt die Blütensträucher. Allerdings dürfen Sie nur die Sträucher zurückschneiden, die erst im Sommer blühen. Dazu zählen Schmetterlingsflieder, Perückenstrauch und die Rispen-Hortensie. Bei vergreisten Sträuchern werden alte Äste entfernt. So ist Platz für neue Triebe. Ist Ihr Garten groß genug, können Sie das Schnittmaterial in einer Ecke sammeln. Es bietet den idealen Schutz für Insekten und Kleintiere.
Der Rasen
Auch der Rasen bekommt im phänologischen Vorfrühling die erste Pflege. Entfernen Sie Blätter, die auf den Rasen geweht sind. Auch andere Reste vom Winter werden beseitigt, damit die ersten jungen Gräser treiben können. Putzen Sie die Rasenfläche nur oberflächlich. Alle anderen Arbeiten werden erst nach dem ersten Mähen ausgeführt.
Die Tiere im Garten
Vögel und die ersten Igel und Kleintiere sind jetzt auf der Suche nach Futter. Reinigen Sie die Futterstellen und sorgen Sie für ausreichend Futter und Wasser. Auch die Nistkästen und Insektenhotels sollten Sie nach dem langen Winter etwas säubern.
Die Kübelpflanzen
An warmen Tagen dürfen die Kübelpflanzen schon mal aus dem Winterquartier geräumt werden. Prüfen Sie die Pflanzen. Vor allem auf Woll-, Schild- und Blattläuse sollten Sie achten. Diese sind oft versteckt an Blättern und in Astgabeln. Mit einem entsprechenden Mittel können Sie diese bekämpfen. Bei Geranien sollten Sie auf Grauschimmel achten. Entfernen Sie betroffene Teile.