Doch nicht nur die Apfelbäume zeigen ihre Blüten im phänologischen Vollfrühling. Auch der Flieder und die Rosskastanie zeigen ihre wundervollen Blüten. Der phänologische Vollfrühling geht etwa von Ende April bis Ende Mai/Anfang Juni. Je nach Jahr kann sich die Zeit natürlich auch verschieben.
Der phänologische Vollfrühling im Garten
Die rosaweißen Blüten der Apfelbäume zeigen den Beginn des phänologischen Vollfrühlings im Garten an. Schon kurze Zeit später folgt die Fliederblüte mit ihrem betörenden Duft. Aber auch Rosskastanie, Eberesche, Maiglöckchen und Himbeeren blühen jetzt. Mit der Himbeerblüte endet der phänologische Vollfrühling. Übrigens fliegen jetzt auch die ersten Maikäfer und der Kuckuck ist zu hören.
Im Garten gibt es jetzt allerhand zu tun. Die ersten Schädlinge zeigen sich und müssen bekämpft werden. Dazu gehören Schnecken und Blattläuse. Jetzt ist auch eine gute Zeit, Pflanzen mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm gegen Pilzerkrankungen zu stärken. Außerdem sollten Sie unerwünschte Beikräuter regelmäßig entfernen, den Boden lockern und den Mulch einbringen. Bei Nachtfrösten kann ein Pflanzenschutz noch notwendig werden.
Der Gemüsegarten
Im Gemüsegarten geht es jetzt richtig zur Sache. Viele der vorgezogenen Pflanzen können ausgepflanzt werden. Allerdings sollten Sie mit wärmeliebenden Pflanzen wie Paprika und Tomaten bis nach den Eisheiligen Mitte Mai warten. Salate und Kohlgewächse können Sie auch schon vorher auspflanzen. Salat, Bohnen, Möhren und andere Gemüsesorten können Sie gleich an Ort und Stelle im Freien aussäen. Auch Erbsen und Spinat können Sie gleich zu Beginn des Vollfrühlings in die Beete säen. Achten Sie vor allem bei Erbsen und Bohnen auf einen Schutz vor Vogelfraß.
Der Gemüsegarten verträgt jetzt eine Grunddüngung. Vor allem Starkzehrer brauchen etwas mehr Nährstoffe. Sammeln Sie gleich Wildkräuter und Brennnesseln zum Ansetzen einer Jauche, die für eine regelmäßige Düngung verwendet werden kann. Die Pflegearbeiten im Garten sollten Sie nicht vernachlässigen. Verziehen Sie Gemüsepflanzen und beseitigen Sie regelmäßig Beikräuter.
Möchten Sie die Erdbeerbeete auffrischen, können Sie im Vollfrühling Monatserdbeeren und öfter blühende Erdbeeren pflanzen.
Das Gewächshaus
Im Gewächshaus sollten Sie immer gut lüften, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Nützlinge wie Schlupfwespen und Marienkäfer unterstützen Sie dabei, Schädlingen vorzubeugen. Gegen Ende des phänologischen Vollfrühlings – nach den Eisheiligen – können Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Chilis gepflanzt werden. Bei guter Wetterlage können Sie die Pflanzen auch schon eher ins Gewächshaus setzen.
Der Kräutergarten
Im phänologischen Vollfrühling können Sie im Kräutergarten schon ernten. Die jungen Kräuter sind für die Konservierung ideal, da sie besonders viele Nährstoffe enthalten. Vor allem Liebstöckel sollten Sie jetzt ernten und einfrieren oder trocknen. Gesät wird jetzt Petersilie und Rucola. Aber auch andere Kräuter können Sie noch aussäen.
Der Obstgarten
Jetzt können Sie noch Obstgehölze aus dem Container pflanzen. Fixieren Sie die jungen Bäume mit einem Pfahl, damit sie durch die Windbewegungen nicht am Anwurzeln gehindert werden. Bei trockenem Wetter müssen Sie regelmäßig gießen. Das ist für junge Bäume wichtig, damit sie sich gut entwickeln.
Kirschen sollten Sie jetzt vor der Kirschfruchtfliege schützen. Hängen Sie Gelbtafeln in die Kronen der Bäume. Achten Sie bei Obstbäumen auch auf Blattläuse. Bei kleinen Bäumen können Sie diese mit einer Lösung aus Schmierseife bekämpfen. Gegen Ende des Vollfrühlings sollten Sie Fallen gegen Apfelwickler in die Apfelbäume hängen. Eine besondere Pflege brauchen jetzt Erdbeeren. Bringen Sie zwischen die Pflanzen Stroh ein, damit die Früchte nicht auf der Erde liegen. So können Sie Grauschimmel verhindern. Gießen Sie Erdbeerpflanzen bei trockenem Wetter regelmäßig.
Der Blumengarten
Der Blumengarten zeigt sich jetzt schon von seiner schönsten Seite, wenn Sie rechtzeitig Zwiebelblumen gesetzt und Frühlingsblumen gesät haben. Sie können jetzt noch Sommerblumen pflanzen und bis Mitte des Vollfrühlings Knollengewächse ins Beet bringen. Es ist auch noch Zeit für die Direktaussaat vieler Sommerblumen.
Keinesfalls sollten Sie die Pflanzenteile der verwelkten Zwiebelblumen entfernen. Diese braucht die Blumenzwiebel, um neue Energie fürs nächste Jahr zu sammeln. Knipsen Sie lediglich die Samenkapseln ab. Große Stauden wie Pfingstrosen brauchen eine kleine Unterstützung, damit die Stiele mit den schweren Blüten bei Wind und Regen nicht umknicken.
Der Rasen
Haben Sie im phänologischen Erstfrühling noch keinen Rasendünger ausgebracht, wird es jetzt höchste Zeit. Düngen Sie die Rasenfläche zwischen zwei Mähintervallen. Ideal sind jetzt mineralische Dünger, da die Nährstoffe den Gräsern dann sofort zur Verfügung stehen. Auch eine regelmäßige Bewässerung sollten Sie Ihrem Rasen gönnen. Besonders dann, wenn Sie den Rasen neu angelegt oder Schadstellen ausgebessert haben. Ein gleichmäßiger Schnitt mit einer nichts zu tief eingestellten Schnitthöhe sorgt für einen tollen englischen Rasen.
Die Kübelpflanzen
Gewöhnen Sie jetzt frostempfindliche Kübelpflanzen an die Sonne. Während der Oleander schon an Ort und Stelle darf, sollten Sie Kübelpflanzen wie die Engelstrompete noch in der Nähe des Winterquartiers stehen lassen, damit sie bei Frost schnell eingeräumt werden kann. Sobald sich bei den Kübelpflanzen neue Triebe entwickeln, können Sie düngen. Düngen Sie regelmäßig über den ganzen Sommer.
Was sonst noch zu tun ist
Kümmern Sie sich jetzt auch um die Tiere im Garten. Vor allem die Trinkgelegenheiten sollten nun aufgestellt werden. Haben Sie die Regenfässer noch nicht aktiviert, wird es jetzt Zeit. Besseres Gießwasser gibt es nicht. Mit dem Vollfrühling beginnt natürlich auch der Kampf gegen Unkräuter. Wenn Sie regelmäßig den Boden lockern und die Beikräuter entfernen, bekommen Sie diese schnell in den Griff.