Kresse ist ein beliebtes Kraut, um Salate, Eierspeisen und viele weitere Gerichte damit zu würzen. Es wächst problemlos auf jeder Fensterbank und ist sehr ertragreich, wenn man das Würzkraut gut pflegt. Kresse gibt es aber in vielen Arten und Sorten, die wir Ihnen hier vorstellen möchten. So wissen Sie genau, welche Sorte für Sie die richtige ist und weshalb es sich lohnt, gerade auf diese zurückzugreifen.
Wissenswertes zu Kresse
Alle Kresse Arten zählen zur Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales) und weisen einen würzigen und leicht scharfen Geschmack auf. Dabei ist Kresse komplett essbar und es gibt keinen Pflanzenteil, den Sie nicht verzehren können. Insbesondere die Senföle, die in Kresse erhalten sind, verleihen dem Kraut seinen Geschmack. Doch die Senföle können noch mehr. Sie weisen nämlich eine antibakterielle Wirkung auf und werden mittlerweile in Japan als Pharmazeutikum vertrieben. Dabei überzeugt aber nicht nur die Kresse selbst, sondern auch die Sprossen der Kresse.
Zudem finden Sie Kresse Arten, die einjährig oder mehrjährig sind, winterharte und empfindliche Arten, wie auch Arten, die besondere Ansprüche haben. Des Weiteren gibt es heimische Arten und Kresse, die aus allen Ländern der Welt kommt. Welches dabei Ihr Favorit ist, können Sie anhand dieser Auflistung schnell herausfinden.
Die verschiedenen Kapuzinerkresse Sorten
Insbesondere bei der Kapuzinerkresse gibt es zahlreiche verschiedene Sorten, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum) ist in unseren Breiten besonders beliebt. Sie wird vor allem für Salate und Speisen mit scharf-würzigem Geschmack verwendet. Dabei stammt die Kapuzinerkresse eigentlich aus Mittel- und Südamerika, was bedeutet, dass die einjährige Pflanze nicht winterhart ist. Die Triebe sind fleischig, verholzen aber an der Basis. Die meisten Züchtungen der Kapuzinerkresse bringen leuchtende Farben hervor und erinnern bei den Gelb-, Orange- und Rottönen an wunderschöne Sonnenuntergänge. Die Züchter haben aber auch kleine Schmankerl für Sie, da einige Sorten gefleckte oder gestreifte Blüten aufweisen und so einen absolute Augenweide sind. Die schönsten Sorten listen wir Ihnen hier auf.
Kleine (Tropaeolum minus) und Große (Tropaeolum majus) Kapuzinerkresse
Diese beiden Sorten sind perfekt für die Kultivierung im Topf. Dabei wird die Kleine Sorte nur rund 30 cm hoch, während die Große Kapuzinerkresse bis zu 3 Meter lange Ranken bilden kann.
Black Velvet zählt zur Kleinen Kapuzinerkresse und hat wunderschöne schwarzrote Blüten, die in jedem Gericht sehr dekorativ sind.
Phoenix ist eine absolute Augenweide und punktet mit ihren außergewöhnlichen Blüten in den Farben Gelb, Rot, Apricot und den gefransten Blütenblättern. Als essbare Dekoration ist diese Kapuzinerkresse perfekt geeignet.
Vesuvius ist eine Sorte mit einem niedrigen aber sehr buschigen Wuchs und lachsrosa Blüten.
Whirlybird Rose weist hübsche, halbgefüllte rosa Blüten auf, wächst buschig und erreicht eine Höhe von 30 cm.
Banana Split zählt, wie die nachfolgend aufgeführten Sorten zu den Großen Kapuzinerkressen. Wie der Name schon sagt, sind die Blüten gelb mit orangen Tupfern. Da die Sorte überhängend wächst, ist sie perfekt für eine Kultivierung im Topf geeignet.
Milkmaid hingegen hat cremeweiße Blüten, womit sie sehr edel wirkt. Dunkle Speisen können mit den Blüten sehr schön dekoriert werden.
Variegated Queen ist eine sehr ausgefallene Sorte, die zum einen ein panaschiertes, weiß-grünes Laub hat, das gesprenkelt ist. Zudem bildet diese Sorte viele verschiedene Blüten, die von leuchtendem Gelb bis zu intensivem Rot reichen.
Kanarische Kapuzinerkresse
Dann gibt es noch die Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum), die ihren Namen den sehr großen Wildbeständen auf den Kanarischen Inseln verdankt. Die Pflanze kann bis zu 4 Meter hoch werden und ist eine Rankpflanze der Extraklasse. Wenn Sie ein Rankgitter begrünen möchten, werden Sie mit der Kanarischen Kapuzinerkresse sehr gut bedient sein. Denn auch die gefransten Blüten, die sich in leuchtendem Gelb zeigen, sind eine Augenweide auf jeder Terrasse.
Knollige Kapuzinerkresse
Eine absolute Rarität ist die Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum), die auch unter dem Namen Mashua bekannt ist. Heimisch ist sie in Südamerika, wo sie als Knollengemüse angebaut wird. Doch im Sommer können Sie die Knollige Kapuzinerkresse auch in unseren Breiten problemlos anbauen. Die bunten Knollen werden ähnlich wie Dahlien frostfrei überwintert und dann ab April wieder ins Freiland gesetzt. Diese Sorte ist eine rankende Kapuzinerkresse und die Blüten sowie die Blätter sind essbar.
Weitere Kresse Arten
Mit der Kapuzinerkresse ist es natürlich nicht getan und Sie finden noch viele weitere Kresse Arten im Handel. So beispielsweise die Brunnenkresse, Gartenkresse, Pfeilkresse oder auch die Japanische Blütenkresse.
Amerikanische Landkresse
Die Amerikanische Landkresse (Barbarea verna) erinnert geschmacklich etwas an die Brunnenkresse. Sie wächst jedoch nicht im Wasser, sondern muss an Land kultiviert werden. Die Amerikanische Landkresse zählt zu den kleineren Sorten und kann eine Wuchshöhe von etwa 30 cm erreichen. Sie bevorzugt kühlere Temperaturen, weshalb Sie sie besser im Frühling oder im Herbst anbauen sollten. Der Geschmack ist würzig-scharf, leicht bitter aber dennoch belebend. Aus den gelben Blüten können Sie im zweiten Jahr Samen ernten.
Brunnenkresse
Die Brunnenkresse (Nasturtium) ist, wie der Name eigentlich schon sagt, eine Wasserpflanze, die bis zu 50 cm hoch wachsen kann. Vielleicht kennen Sie diese Art auch unter dem Namen Wasserkresse. Die Blätter weisen einen würzig-scharfen Geschmack auf und aus den zarten, weißen Blüten, die im Folgejahr im Mai und Juni erscheinen, können Sie die Samen ernten. Die Brunnenkresse, die auch als Teichkresse bekannt ist, ist winterhart und kann Temperaturen bis – 20 °C vertragen. Dabei gibt es verschiedene Sorten der Brunnenkresse:
Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) wächst bis zu 60 cm hoch, weist große Blätter auf und hat grünes Laub.
Rote Brunnenkresse (Nasturtium officinale f. rubrum) punktet mit dunkelroten Blättern und grün bleibenden Blattadern.
Kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum) hat eine kompakte Wuchsform und kann eine Höhe von bis zu 100 cm erreichen. Die Blätter bleiben recht klein und im Herbst verfärben sich die Blätter bräunlich.
Braune Brunnenkresse (Nasturtium x sterile) ist eine Kreuzung aus der Kleinblättrigen und der Echten Brunnenkresse und begeistert mit bronzefarbenem Lauf. Die Sorte ist sehr wuchsfreudig, auch wenn die Pflanzen nur bis zu 30 cm hoch werden.
Gartenkresse
Gartenkresse (Lepidium sativum) ist unter den Sprossen und Microgreens natürlich der Klassiker schlechthin und außerdem auch sehr beliebt. Diese Art keimt besonders schnell und kann das ganze Jahr über angebaut werden. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Gartenkresse erntereif und der scharfe und würzige Geschmack kann jeden Salat und jede Speise aufwerten. Auch bei der Gartenkresse gibt es verschiedene Sorten, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Breitblättrige Kresse (Broad Leaved) ist auch unter dem Namen Große Gartenkresse bekannt, da sie sehr große und breite Blätter aufweist, die oval sind.
Glattblättrige Gartenkresse (Plain Leaved) hat, wie der Name schon sagt, glatte und einfache Blätter und ist die Sorte, die am meisten verbreitet ist.
Gewellte Gartenkresse (Curled) weist leicht gewellte und geschlitzte Blätter auf, die einen sehr angenehm würzigen Geschmack haben.
Japanische Blütenkresse
Die Japanische Blütenkresse (Orychorphragmus) stammt aus Asien und ist auch unter dem Namen Veilchenkresse bekannt. Den Namen hat diese Art daher bekommen, da die Blüten violett gefärbt und somit sehr außergewöhnlich sind. Doch auch die Blätter überzeugen mit einer runden bis eiförmigen Form und die buschig wachsenden Pflanzen können bis zu 60 cm hoch wachsen. Um sie auszusäen, müssen Sie eigentlich nichts selbst tun, da sich die Japanische Blütenkresse einfach selbst aussät.
Maca
Maca (Lepidium peruvianum) ist eine Art Knollenkresse, die aus Peru stammt. Die Wurzeln bzw. Rüben sind etwa walnussgroß und haben weiße, gelbe, rote oder schwarze Haut. Nicht nur die Knollen können Sie verzehren, sondern auch die Blätter mit den fleischigen Stielen sind sehr schmackhaft. Da die Pflanze aus Peru stammt, liebt sie einen sonnigen, humosen Standort mit ausreichend Wasser. Wird die Maca im Mai nach den Eisheiligen ausgesät, können Sie im Herbst die süß-scharfen Rüben ernten. Diese können Sie dann roh, gebacken oder gebraten verzehren. Mit Sicherheit werden Sie schon von Maca Pulver gehört haben. Es wird aus den getrockneten Rüben hergestellt und soll eine belebende und stärkende Eigenschaft haben.
Pfefferkraut
Pfefferkraut (Lepidium latifolium) ist eine mehrjährige Sorte, die auch gerne Breitblättrige Kresse genannt wird. Verwandt ist sie vor allem mit der Gartenkresse und dem Pfeilkraut und ist bei Erkältungen sehr gut als Hilfe zur Befreiung der oberen Atemwege nutzbar. Das Pfefferkraut kann bis zu 100 cm hoch werden und ist sehr wuchsfreudig und robust.
Pfeilkresse
Die Pfeilkresse (Lepidium draba) ist auch unter Herzkresse oder Türkischer Kresse bekannt und ist mit dem Pfefferkraut und der Gartenkresse verwandt. Ihre Heimat ist der Mittelmeerraum, hat sich aber auch in unseren Breiten gut angepasst. Die Pflanzen können bis zu 60 cm hoch wachsen und bilden außerdem ein sehr dichtes Rhizomgeflecht, weshalb sie sich horstartig ausbreiten kann. Ein sonniger und warmer Standort ist Pflicht, damit die mehrjährige Kresse gut gedeihen kann. Die weißen Blüten im Mai und Juni sind wahre Insektenmagnete und bieten eine hervorragende Nahrung. Die Samen der Pfeilkresse wurden früher als Pfefferersatz vermahlen, da der Geschmack würzig und scharf ist.
Winterkresse
Die Winterkresse (Barbarea vulgaris) kennen Sie sicherlich als Echtes Barbarakraut oder als Barbarakresse. Dieses sehr anspruchslose Winterkraut kann bis zu 30 cm hoch werden und bietet Ihnen im Winter eine vitaminreiche Ernährung. Die Blätter sind leicht scharf und voller Vitamine. Ausgesät wird die Winterkresse von August bis Ende Oktober. Die hübschen gelben Blüten zeigen sich dann von April bis Mai und sind ebenfalls essbar. Sie haben einen scharfen und würzigen Geschmack und können Salate und würzige Speisen hervorragend aufwerten.
Besondere Kresse Sorten mit außergewöhnlichem Geschmack
Es gibt unzählig Kresse Sorten, die Sie gar nicht alle kennen können. Deshalb haben wir Ihnen hier noch ein paar besondere Kresse Sorten aufgelistet, die einen sehr außergewöhnlichen Geschmack aufweisen.
Aclla Kresse für Desserts und Gemüse mit leichtem Zitrus- und Minzaroma
Affilla Kresse für Salate und kalte Gerichte, da sie nach frischen Erbsen schmeckt.
Atsina Kresse ist für Desserts und Fischgerichte ideal, da sie leicht süßlich und nach Anis schmeckt.
Basilikum Kresse passt, wie der Name schon sagt, zu Gerichten mit Tomaten.
Borage Kresse ist ideal zu Fisch- und Krustentiergerichten, da sie eine salzige Note aufweist.
Brocco Kresse passt zu Fischgerichten und Gemüse, da sie geschmacklich an Brokkoli erinnert.
Chili Kresse können Sie für Salate und deftige Gerichte nutzen, da sie diesen eine leichte Schärfe verleiht.
Ghoa Kresse hat eine leichte Koriandernote und passt zu Gerichten mit Fisch und Krustentieren.
Honny Kresse ist honigsüß und Sie können sie für Desserts perfekt verwenden.
Kikuna Kresse weist einen gemüseartigen und leicht erdigen Geschmack auf und passt sehr gut zu Salaten. Doch auch dekorativ ist diese Kresse eine Augenweide.
Senf Kresse hat eine leichte Schärfe wie Wasabi oder Meerrettich und Senf und Sie können sie hervorragend zu Fisch, Fleisch und japanischen Gerichten nutzen.
Persinette Kresse passt perfekt zu Fleisch, Fisch und Geflügel, da die Petersiliennote jedes Gericht aufwertet.
Rucola Kresse weist eine nussige Note auf und kann jedes Pasta Gericht aufwerten.
Sakura Kresse hat eine Note, die an Radieschen erinnert. Sie punktet aber vor allem mit der tiefroten Farbe und ist dekorativ ein absolutes Highlight.
Scarlet Kresse erinnert geschmacklich und farblich an Rote Beete.
Radieschen Kresse ist leicht bitter und scharf und ist perfekt geeignet, wenn Sie die Kresse auf der Fensterbank anbauen möchten.
Rote Rettich Kresse ist leicht bitter aber dennoch frisch und kann zu Salaten oder auf einem Butterbrot sehr gut verwendet werden.
Rote Shiso Kresse hat eine leichte Kümmelnote und ist zu Pilz- und Wildgerichten perfekte geeignet.
Sonnenblumen Kresse ist eine sehr milde Sorte, die nahezu zu jedem Gericht passt.
Zitronen Kresse erinnert, wie der Name schon sagt, an Limone und Anis und ist etwas säuerlich.
Wie Sie sehen können, gibt es unzählige verschiedene Kresse Arten und Sorten, einerseits heimisch und wie wir sie alle kennen, andererseits sehr exotisch und besonders. Für welchen Favoriten Sie sich am Ende entscheiden, ist natürlich Geschmackssache.