Tomaten lange haltbar machen – 10 Tipps

Des Deutschen liebstes Gemüse ist die Tomate. Jedes Jahr verzehren wir pro Kopf im Schnitt rund 30 Kilogramm. Am liebsten natürlich dann, wenn sie frisch vom Strauch kommen. Mit einem eigenen Garten kann – je nach Witterung, bereits ab Juli bis Ende September hinein geerntet werden. Im warmen Gewächshaus verschiebt sich die Erntezeit, sodass früher und auch länger geerntet werden kann. Dann gibt es Tomatensorten wie etwa Red Robin, Minibel oder Tumbling Tom Yellow, die sich für den Anbau in der Wohnung eignen und somit auch in der kalten Jahreszeit Früchte tragen.

Tomaten richtig lagern

Damit Sie lange etwas von Ihren frischen Tomaten haben, sollten diese dunkel, luftig und kühl gelagert werden. Die optimale Temperatur liegt zwischen 12 und 16 Grad, somit ist der Kühlschrank nicht geeignet, weil es dort einfach zu kalt ist. Mit der richtigen Lagerung halten Tomaten bis zu 14 Tage lang. Dann gibt es aber auch zahlreiche Möglichkeiten, Tomaten lange haltbar zu machen. Und das wollen wir uns mal etwas genauer ansehen.

Tipp 1: Tomaten einkochen

Es lassen sich alle Arten von Tomaten einkochen – ob im Ganzen oder kleingeschnitten ist dabei egal, die Prozedur ist immer gleich. Bei Cocktailtomaten bietet es sich an, diese nicht zu zerkleinern, größere Tomaten können Sie halbieren oder in Stücke schneiden.

1. Tomaten waschen
2. Strunk entfernen
3. Auf Wunsch Tomaten schälen. Wenn Sie die Haut nicht stört, lassen Sie diese dran und stechen die Tomaten ein paarmal mit einem Zahnstocher ein, damit diese beim Einkochen nicht platzen.
4. Nach Belieben Tomaten in Stücke schneiden.
5. Einmachgläser sterilisieren. Dazu genügt es, diese mit heißem Wasser auszuwaschen.
6. Tomaten in die gereinigten Gläser schichten bzw. füllen.
7. Wasser in einem Topf erhitzen, etwas Salz und Zucker dazugeben.
8. Wenn das Wasser kocht, wird es in das Einmachglas mit den Tomaten gegeben. Lassen Sie zum Rand hin rund 1 cm Luft.
9. Verschließen Sie die Gläser und stellen Sie diese in ein Wasserbad. Das Wasser wird auf 90 Grad erhitzt und die Gläser rund eine halbe Stunde eingekocht. Diese Prozedur macht die Tomaten besonders lange haltbar.

Sofern Sie Twist-Off-Gläser haben, können Sie sich das Einkochen sparen. Das Vakuum entsteht automatisch, wenn der Inhalt abkühlt, der Deckel zieht sich nach unten und die Gläser knacken beim Öffnen.

Haltbarkeit: 1 Jahr und länger

Tipp 2: Tomaten einfrieren

Ab in die Kälte! Tomaten lassen sich problemlos einfrieren. Da sie aber zu 95 % aus Wasser bestehen, wird die Konsistenz nach dem Auftauen nicht mehr dieselbe sein, wie vorher. Tomaten werden dann nämlich matschig und sind nicht mehr zum rohen Verzehr geeignet. Allerdings können Sie sie jederzeit zu Suppen, Soßen, Saft, etc. weiterverarbeiten.

Tomaten können Sie im Ganzen oder in Stücken einfrieren. Wählen Sie dazu einen geeigneten Behälter, wie Gefrierbeutel oder Boxen. Waschen Sie die Tomaten vor dem Einfrieren und trocknen Sie diese gut ab.

Haltbarkeit: bis zu 1 Jahr

Tipp 3: Tomaten trocknen

Der Vorteil beim Trocknen von Tomaten: Sie werden durch dieses Verfahren besonders aromatisch. Der Nachteil: Es dauert sehr lange und kostet viel Energie. Trocknen lassen sich Tomaten an der Luft, im Backofen oder im Dörrautomaten. Bei allen drei Möglichkeiten werden die Tomaten in etwa 5 mm dicke Scheiben geschnitten und mit grobem Salz bestreut. Nach Belieben können Sie auch noch Pfeffer und Kräuter dazugeben.

1. Trocknen an der Luft: Die Tomatenscheiben werden an einen sonnigen und luftigen Ort ausgelegt, mit einem Netz oder Gitter abgedeckt, damit keine Insekten hingelangen, und alle paar Stunden umgedreht. Je nach Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung kann das Trocknen 3 oder mehr Tage dauern.
2. Trocknen im Backofen: Die Tomatenscheiben auf das Backblech legen und bei 80 Grad in den Backofen schieben. Die Ofentür einen Spalt geöffnet lassen. Nach 7 bis 8 Stunden sollten die Tomaten trocken sein.
3. Trocknen im Dörrautomaten: Die Tomatenscheiben in den Dörrautomaten schichten und bei 60 Grad trocknen lassen – dies dauert zwischen 8 und 12 Stunden.

Gelagert werden sollten getrocknete Tomaten dunkel und kühl. Vor dem Verzehr auf Schimmel kontrollieren! Tipp: Wenn Sie das Kerngehäuse und den Saft entfernen, trocknen die Tomaten schneller.

Haltbarkeit: bis zu 3 Monate

Um getrocknete Tomaten noch länger haltbar zu machen, können Sie diese in Öl einlegen. Dazu die Tomaten in ein Schraubglas geben und mit hochwertigem Öl auffüllen.

Haltbarkeit: ca. 6 Monate und länger

Tipp 4: Tomaten einlegen

Sehr aromatisch und ein leckerer Snack sind eingelegte Tomaten. Sie können diese mit einem heißen Sud haltbar machen oder auch einfach nur mit Öl. Am besten eignen sich dafür Cocktailtomaten.

Tomaten mit Sud einlegen – so geht´s:

1. Waschen Sie die Tomaten und trocknen Sie diese gut ab.
2. Sterilisieren Sie ein Glas und füllen Sie die Tomaten ein.
3. Erstellen Sie einen Sud aus Wasser, Essig, evtl. Weißwein, Salz und Zucker und kochen Sie diesen auf. Die Mengenangaben können frei nach dem eigenen Geschmack gewählt werden. Weitere Kräuter oder Zitronensaft können Sie ebenfalls zugeben.
4. Nach dem Aufkochen geben Sie den heißen Sud in das gefüllte Tomatenglas und verschließen Sie dieses gut.

Tomaten in Öl einlegen – so geht´s:

1. Tomaten waschen und gut abtrocknen.
2. Ein Glas mit heißem Wasser sterilisieren, trocknen und Tomaten einfüllen. Dabei jede Schicht leicht salzen.
3. Hochwertiges Öl so einfüllen, dass alle Tomaten bedeckt sind.
4. Auf Wunsch können weitere Zutaten wie Knoblauch, Kräuter, Oliven oder auch Feta zugegeben werden.
5. Glas gut verschließen.

Haltbarkeit: mindestens 6 Monate

Tipp 5: Für Pommes & Co – Tomatenketchup herstellen

Nicht nur zu Pommes, sondern auch als Dip und natürlich beim Grillen darf Ketchup nicht fehlen. Ganz nach dem eigenen Geschmack lässt sich Ketchup kreieren, wenn Sie es selbst machen. Nach Belieben können weitere Zutaten zugegeben werden.

Für das Grundrezept brauchen wir:

• 1 kg Tomaten
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 80 g braunen Zucker
• 60 ml Essig (Rotweinessig, Apfelessig, Kräuteressig …)
• 1 Lorbeerblatt
• 1 Gewürznelke
• 1 EL Öl
• Etwas Salz und Pfeffer

Und so wird´s gemacht:

1. Tomaten waschen, Strunk entfernen, Haut kreuzförmig einschneiden und kurz blanchieren
2. Die Haut entfernen und Tomaten in Stücke schneiden.
3. Zwiebel und Knoblauch schälen und klein hacken.
4. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch glasig andünsten.
5. Tomaten und trockene Gewürz zugeben, 30 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren.
6. Lorbeerblatt und Gewürznelke entfernen und die restliche Masse pürieren.
7. Auf Wunsch durch ein Sieb passieren.
8. Essig und Zucker unterrühren und noch einmal aufkochen.
9. Ketchup noch heiß in Gläser füllen und diese verschließen.

Haltbarkeit: ca. 1 Jahr

Tipp 6: Perfekt zu Nudeln – Tomatensoße kochen

Wer kann zu Nudeln schon „nein“ sagen? Passend dazu die klassische Tomatensoße, die natürlich jeder nach Lust und Laune verfeinern kann.

Für das Grundrezept brauchen Sie:

• 1 kg Tomaten
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 1 EL Olivenöl
• Etwas Salz und Pfeffer
• Etwas Zucker
• Gewürze und Kräuter nach Wahl

Und so wird´s gemacht:

1. Tomaten waschen, Strunk entfernen, auf Wunsch blanchieren und die Haut abziehen, alternativ mit Haut kleinschneiden.
2. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.
3. Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch glasig andünsten.
4. Tomaten hinzufügen und 30 bis 40 Minuten köcheln lassen, bis die Soße eine dickliche Konsistenz annimmt.
5. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und den Gewürzen/Kräutern abschmecken.

Die heiße Soße in Schraubgläser füllen oder – wie oben beschrieben – einkochen.

Haltbarkeit: ca. 1 Jahr

Tipp 7: Als natürlicher Geschmacksverstärker – Tomatenmark selber machen

Haben Sie schon einmal festgestellt, dass Gerichte mit der Zugabe von Tomatenmark noch schmackhafter werden? Kein Wunder, denn das Mark enthält alle Geschmacksstoffe konzentriert. Wer es selbst macht, sorgt zudem dafür, dass keine Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker enthalten sind.

Und so geht´s:

1. Verwenden Sie 1 kg Tomaten, entfernen Sie den Strunk, schneiden Sie die Haut kreuzförmig ein und blanchieren Sie die Tomaten kurz in kochendem Wasser.
2. Danach die Tomaten häuten, vierteln, entkernen und pürieren.
3. Die Masse wird nun mit je 1 TL Salz und Zucker in einen Topf gegen und zum Kochen gebracht.
4. Lassen Sie die Tomaten rund 15 bis 20 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln, bis eine eingedickte Masse entsteht.
5. Auf Wunsch können Sie die Masse noch durch ein Tuch drücken, damit wirklich nur das Mark übrigbleibt.

Das noch heiße Tomatenmark wird nun in Schraubgläser gefüllt und luftdicht verschlossen.

Haltbarkeit: ca. 6 Monate

Tipp 8: Gesunder Vitamindrink – Tomatensaft herstellen

Tomatensaft ist nicht nur gesund, er schmeckt auch lecker und kann als Basis für weitere Säfte aber auch für Suppen oder Soßen verwendet werden. Er ist denkbar einfach und schnell herzustellen – Tomatenliebhaber sollten darauf nicht verzichten!

Und so geht´s:

1. 1 kg Tomaten waschen, Strunk entfernen, die Haut kreuzförmig einschneiden.
2. In kochendem Wasser kurz blanchieren und die Haut abziehen.
3. Tomaten kleinschneiden und in einem Topf aufkochen lassen.
4. 1 TL Salz zugeben.
5. Sobald die Tomatenstücke weich werden und zerfallen, werden sie püriert, anschließen noch einmal 5 Minuten aufkochen.

Den entstandenen Saft in Gläser oder Flaschen luftdicht abfüllen.

Haltbarkeit: etwa 1 Jahr

Tipp 9: Zum Brot, zum Fleisch oder einfach so – Tomaten-Chutney kochen

Chutneys sind besonders beliebt, weil sie zu süßem und zu herzhaftem gegessen werden können. Kaum etwas, wozu ein leckeres Chutney nicht passt. Daher möchten wir Ihnen ein Grundrezept zeigen, das Sie nach Belieben weiter verfeinern können, etwa mit zahlreichen Gewürzen und Kräutern, mit Knoblauch, mit Ingwer etc.

Diese Zutaten brauchen Sie:

• 1 kg Tomaten
• 2 Zwiebeln
• 3 EL Olivenöl
• 3 EL braunen Zucker
• 2 EL Essig (Apfelessig, Rotweinessig …)
• Etwas Salz
• Etwas Cayennepfeffer

Und so geht´s:

1. Tomaten waschen, halbieren und mit der Schnittfläche nach unten auf ein Backblech legen.
2. Tomaten bei 220 Grad Umluft 10 Minuten erhitzen, bis die Haut beginnt, schwarz zu werden.
3. Nun die Haut abziehen und die Tomaten zerkleinern. Da diese sehr weich geworden sind, genügt hierfür eine Gabel.
4. Zwiebeln würfeln und in Öl glasig werden lassen.
5. Tomaten zugeben und ca. 8 Minuten dünsten.
6. Zucker zugeben und weitere 2 Minuten dünsten.
7. Mit Essig ablöschen und rund 20 Minuten einkochen, bis die Konsistenz dicklich wird.
8. Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken.
9. Das Chutney in Gläser füllen und luftdicht verschließen.

Haltbarkeit: ca. 6 Monate

Tipp 10: Für Schleckmäuler – Tomatenmarmelade selber machen

Tomaten und Marmelade – passt das zusammen? Wir finden: unbedingt! Tomaten sind im Grund genommen Früchte, weswegen es schon mal nicht ausschließt, davon Marmelade zu kochen. Hinzu kommt, dass man die Tomatenmarmelade nicht nur auf dem Brot, sondern auch als Dip und zu vielen Speisen genießen kann. Probieren Sie es doch einfach mal aus!

Diese Zutaten brauchen Sie:

• 1 kg Tomaten
• 5 Zwiebeln
• 2 EL Öl
• 2 EL Tomatenmark
• 200 ml Kräuteressig
• 500 g Gelierzucker (2:1)
• Etwas Salz und Pfeffer

Schritt für Schritt zur Tomatenmarmelade:

1. Die Tomaten und die Zwiebeln werden klein gewürfelt.
2. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln glasig dünsten.
3. Das Tomatenmark zugeben und 2 Minuten rösten (nicht länger, da es sonst bitter werden kann).
4. Die Tomaten, den Gelierzucker und den Essig zugeben und 5 Minuten köcheln lassen.
5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken (auf Wunsch weitere Gewürze und Kräuter zugeben).
6. Die Marmelade noch heiß in Schraubgläser füllen und luftdicht verschließen.

Haltbarkeit: 1 Jahr und länger

Tipps zum Schluss:

• Die Haltbarkeit verlängert sich durch die richtige Lagerung, die stets kühl und dunkel erfolgen sollte.
• Arbeiten Sie stets sauber, sterilisieren Sie Gläser und verschließen Sie diese luftdicht.
• Kontrollieren Sie die Lebensmittel vor dem Verzehr auf Schimmelbildung.
• Die angegebene Haltbarkeit bezieht sich auf geschlossene Gläser. Geöffnete sollten Sie innerhalb weniger Tage aufbrauchen und im Kühlschrank aufbewahren.