Schädlinge im Garten können Sie auf natürliche Weise mit Nützlingen bekämpfen. Solche Nützlinge sind in verschiedenen Online-Shops verfügbar und stammen aus Massenzuchten. Nicht immer müssen Sie jedoch Nützlinge kaufen, da es sinnvoller ist, die Ansiedlung heimischer nützlicher Tiere zu fördern.
Sinn von Nützlingen im Garten: auf Chemie verzichten
Schädlinge machen so manchem Hobbygärtner das Leben schwer, wenn sie die Blätter von den Pflanzen abfressen und die Pflanzen schließlich absterben. Nützlinge haben den Vorteil, dass sie innerhalb kurzer Zeit riesige Mengen an Schädlingen vertilgen und Sie nicht zu Chemie greifen müssen. Das ist vor allem in Nutzgärten wichtig, damit Sie das Obst und Gemüse essen können, ohne dass es mit Chemie belastet ist.
Die heimischen Nützlinge haben es auf bestimmte Schädlingsarten abgesehen, beispielsweise Marienkäfer und deren Larven auf Blattläuse. Zu den Nützlingen gehören auch viele Vögel, die Raupen von Schädlingen fressen, beispielsweise des Apfelwicklers. Sie gärtnern naturnah, wenn Sie in Ihrem Garten Plätze anlegen, an denen sich Nützlinge wohlfühlen. So fördern Sie die Ansiedlung von Nützlingen.
Nützlinge kaufen: Erhöhung der Population
Sind in Ihrem Garten nicht viele Nützlinge vorhanden, können Sie mit einem Zukauf nachhelfen. Besser ist jedoch die Förderung der Ansiedlung von Nützlingen. Damit das gelingt, sollten Sie auf Chemie verzichten. Haben Sie ein Gewächshaus und sind dort Schädlinge am Werk, wird mitunter die Bekämpfung mit Nematoden empfohlen, die Sie online oder in Gartenmärkten kaufen können. Die Nematoden sind winzig klein und mit Tonpulver vermischt. Sie werden einfach ins Gießwasser gegeben. Die Pflanzen gießen Sie ganz normal mit dem mit Nematoden versetzten Gießwasser, damit sich die winzigen Fadenwürmer ausbreiten.
Gegen den Kauf von Nematoden spricht in der Regel nichts, denn es ist oft schwer, sie anzusiedeln. Ein Problem besteht darin, dass es ganz bestimmte Arten von Nematoden gibt, die auf spezielle Schädlingsarten wie die Trauermücke festgelegt sind. Nematoden eignen sich auch zur Bekämpfung von Trauermücken an Zimmerpflanzen.
Auch Schlupfwespen oder Marienkäferlarven werden als Nützlinge im Handel angeboten. Achten Sie unbedingt darauf, dass es sich um heimische Nützlinge handelt. Sind die Insekten nicht heimisch, können sie mehr schaden als nützen, da sie heimische Nützlinge vertilgen. Heimische Marienkäfer sind der Siebenpunkt oder der Zweipunkt. Auf keinen Fall sollten Sie Arten wie den Asiatischen Marienkäfer kaufen, da er die heimischen Arten stark dezimiert.
Vorsicht bei Nützlingen aus Massenzuchten: nicht immer hilfreich
Inzwischen bieten viele Onlineshops Nützlinge aus Massenzuchten an, doch nicht immer sind diese Shops seriös. Sie bieten mitunter Insekten oder deren Larven zu teuren Preisen an, deren Nutzen fraglich ist. Einige dieser Insekten sind schädlich, da sie heimische Nützlinge stark dezimieren und einen gefährlichen Eingriff in das Ökosystem darstellen. Möchten Sie auf Nützlinge wie Nematoden oder Schlupfwespen nicht verzichten, kommt es auf seriöse Anbieter an.
Es gibt verschiedene Arten von Schlupfwespen, die es auf bestimmte Schädlinge abgesehen haben. Sie stechen Schädlinge an und legen ihre Eier hinein. Einige Schlupfwespen bekämpfen auf diese Weise Blattläuse, andere dienen der Mottenbekämpfung.
Tipp: Bevor Sie Nützlinge kaufen, sollten Sie sich unbedingt über deren Lebensweise und den Sinn des Kaufs informieren.
Ansiedlung von Nützlingen im Garten fördern: naturnahe Gartengestaltung
Besser als der Kauf von Nützlingen ist deren Förderung im Garten mit einer naturnahen Gartengestaltung. Das ist nachhaltiger und auch preiswerter als der Kauf. So können Sie die Ansiedlung fördern:
- Viele heimische Pflanzen locken Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten an.
- Andere Nützlinge wie Igel oder Eidechsen fühlen sich wohl in Totholzhaufen oder an Trockenmauern.
- Mit Insektenhotels fördern Sie ebenfalls nützliche Insekten.
- Auch Hecken sind Lebensraum von vielen nützlichen Tieren wie Vögeln, Eidechsen oder Igeln.
- Um die Ansiedlung von Ohrwürmern zu fördern, füllen Sie Blumentöpfe aus Ton mit Holzwolle und hängen sie mit der Öffnung nach unten in Bäumen oder Beeten auf.
- Ohrwürmer vertilgen Blattläuse und andere Schädlinge.
- Alte Baumstämme, aber auch Laubhaufen bieten einen guten Lebensraum für nützliche Insekten und andere Tiere.
- Eine Blumenmischung aus verschiedenen heimischen Sommerblumen ist nicht nur ein Schmuckstück im Garten, sondern sie ist eine echte Bienenweide und kommt mit wenig Pflege aus.
Wahl der richtigen Pflanzen für Nützlinge: auf heimische Arten achten
Um die Ansiedlung von Nützlingen zu fördern, sollten Sie heimische Pflanzen anbauen. Hummeln werden schon im zeitigen Frühjahr aktiv. Um ihnen eine gute Nahrungsgrundlage zu geben, eignen sich Krokusse. Haben Sie genug Platz in Ihrem Garten, pflanzen Sie Salweiden an. Die gesamte Saison über bietet eine Blumenwiese mit heimischen Blumen Nahrung für Hummeln und Wildbienen. Hecken, Bodendecker und Klee, aber auch Laubhaufen bieten ideale Bedingungen für Laufkäfer. Die nachtaktiven Käfer sind echte Multitalente und bei der Schädlingsbekämpfung nicht wählerisch, da sie
- Schneckeneier,
- Drahtwürmer,
- Milben,
- Kartoffelkäferlarven und
- Läuse
vernichten. In Laubhaufen fühlen sich Florfliegen wohl, die einen Riesenappetit auf Blattläuse haben, ähnlich wie Marienkäfer. Die Weibchen legen dreimal jährlich ungefähr 350 Eier. Eine Larve frisst ungefähr 450 Blattläuse. Mit Minze, Schafgarbe, Ringelblumen oder Kornblumen fördern Sie die Ansiedlung von Marienkäfern, die nicht nur Blattläuse, sondern mitunter auch Mehltau fressen.