Für viele Menschen bedeutet ein Garten nicht nur Arbeit, sondern auch Entspannung und Freude über die Erträge. Nicht zu vergessen sind die Kosten, beispielsweise für die Bewässerung, Saatgut, Jungpflanzen und mitunter auch Erde und andere Zusätze. Dieser Beitrag beleuchtet, was gegen einen eigenen Garten spricht, doch blendet er auch die vielen positiven Aspekte nicht aus.
Ein Garten: Mit Kosten und Arbeit verbunden
Bevor Sie einen Garten anlegen und Ihr eigenes Gemüse anbauen, sollten Sie überlegen, ob Sie sich einen Garten überhaupt leisten können. Das gesamte Jahr über müssen Sie Zeit investieren, vor allem im Frühjahr, wenn Sie die Beete bestellen, im Sommer bei der Bewässerung und bei der Pflege Ihrer Beete und dann im Herbst, wenn Sie ernten und den Garten winterfest machen. Gerade in den Wintermonaten kehrt etwas Ruhe ein. Auch im Winter sind Hobbygärtner nicht inaktiv, denn sie planen die Bestellung des Gartens für die kommende Saison, kontrollieren Gartengeräte und beginnen mit der Anzucht von Jungpflanzen. Nur dann, wenn Sie tatsächlich genug Zeit haben, sollten Sie daran denken, einen Garten anzulegen. Nicht zu vergessen sind die Kosten bei einem Garten.
Investition in einen Garten: Geräte und Pflanzen kaufen
Legen Sie einen Garten an, müssen Sie investieren. Sie benötigen
- verschiedene Gartengeräte wie Spaten, Hacke, Grubber, Gartenschere, Gießkanne, Gartenschlauch
- vielleicht ein komplettes Bewässerungssystem wie eine Tropfbewässerung
- mitunter einen neuen Wasseranschluss
- Erde, wenn Ihr Boden nicht die Bedingungen bietet
- vielleicht einen Rasenmäher
- Saatgut und Jungpflanzen
- vielleicht Obstbäume
Zusätzlich müssen Sie mit Kosten rechnen, wenn Sie den Bereich, in dem Ihr Garten entstehen soll, nicht selbst urbar machen. Um verschiedene wärmeliebende Gemüsesorten anzubauen oder Pflanzen vorzuziehen, ist ein Gewächshaus sinnvoll. Es kann beheizt oder unbeheizt sein. Möchten Sie ein Frühbeet oder ein Hochbeet errichten, verursacht das ebenfalls Kosten, genau wie ein Komposter. Zu den Kosten, die Sie für den Start investieren müssen, kommen laufende Kosten.
Laufende Kosten für einen Garten: Abwägen mit möglichen Erträgen
Die Kosten für die Bewässerung sind in einem Garten nicht zu unterschätzen, vor allem bei langen Trockenperioden im Sommer. Sie zahlen für Wasser und Strom. Sie benötigen auch Strom für den Betrieb einer Gartenbeleuchtung, für ein beheiztes Gewächshaus oder für Gartengeräte wie Rasenmäher. Bei einem größeren Garten können diese Kosten im Jahr durchaus mit einigen hundert Euro zu Buche schlagen. Zusätzlich fallen laufende Kosten für
- organischen Dünger wie Hornspäne
- Saatgut
- Jungpflanzen
- Pflanzerde
an. Rechnen Sie diese Kosten zusammen, ist der eigene Garten eigentlich wirtschaftlich, gerade dann nicht, wenn Ihr Boden nur mager ist und Sie mit Ihren Erträgen gerade Ihren Eigenbedarf decken können.
Nicht völlig autark mit dem eigenen Garten: Viele Lebensmittel zukaufen
In Ihrem Garten bauen Sie zwar Gemüse, Obst und Kräuter an, doch sind Sie nicht völlig autark. Der Garten bietet nicht genug Platz und oft mangelt es an der Zeit, sodass Sie sich nicht das gesamte Jahr über mit Gemüse aus dem Garten versorgen können. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten gedeihen in Deutschland nicht und müssen dazugekauft werden. Das gilt auch für verschiedene Gewürze und andere Zutaten wie Fleisch, Fisch, Nudeln oder Reis. Bevor Sie einen Garten anlegen, fragen Sie sich daher vielleicht, ob das überhaupt sinnvoll ist.
Preisvergleich: Was ist billiger – Gemüse aus dem Discounter oder aus dem Garten?
Es ist an dieser Stelle nicht möglich, die Preise für verschiedene Gemüsesorten aus dem Discounter oder Supermarkt anzugeben. Die Preise schwanken ständig und unterscheiden sich auch, je nach Discounter. Mitunter bekommen Sie im Discounter Obst und Gemüse für wenig Geld. Sie müssen dafür nicht den Garten bewirtschaften, kein Wasser verwenden und nicht Ihre Arbeitskraft aufbringen. Unter dem Strich könnte das Gemüse also billiger als aus dem Garten sein.
Die positiven Aspekte: Gesundes Gemüse und ein Beitrag für die Umwelt
Die verschiedenen vorgenannten Aspekte zeigen, dass sich ein Garten finanziell und vom Aufwand gesehen nicht immer lohnt. Ein Garten bringt aber auch viele positive Aspekte mit. Sie sehen, wie etwas wächst, und können stolz darauf sein, wenn Sie etwas anbauen. Sie tragen zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt bei. Da Sie in Ihrem Garten keine Pestizide verwenden, können Sie sich darauf verlassen, dass Ihr Gemüse gesund ist.
Gesundes Obst und Gemüse aus dem Garten: Frei von schädlichen Stoffen
In Ihrem Garten wenden Sie keine Pestizide, Unkrautvernichtungsmittel und andere schädliche Stoffe an. Verwenden Sie natürlichen Dünger wie Stallmist, Kompost, Pflanzenjauche oder Hornspäne, ist Ihr Gemüse gesund und frei von jeglichen schädlichen Stoffen. Sie ernten also Gemüse in Bio-Qualität. In Ihrem Garten können Sie das Obst und Gemüse ausreifen lassen und müssen es nicht vorzeitig ernten, damit es den Transport gut übersteht. Es hat eine gute Ökobilanz, da es keinen langen Weg hinter sich hat. Legen Sie Wert auf Bio-Qualität, spricht das für einen Garten.
Beitrag für Umwelt und Klima: Ökologisch gärtnern
Möchten Sie einen Beitrag für Umwelt und Klima leisten, ist ein Garten ideal. Sie tragen zur Artenvielfalt bei, doch sollten Sie naturnah gärtnern. Eine naturnahe Gestaltung gelingt mit Mischkultur, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Nützlinge und dem Verzicht auf Chemie. Die Bodenflächen sollten nicht durch Steine zu stark versiegelt sein. Bauen Sie alte Gemüsesorten wie Pastinaken oder ältere Obstsorten an, fördern Sie den Erhalt dieser Sorten.
Unabhängigkeit in der Versorgung: Bauen Sie Ihre Lieblingssorten an
Ist der Garten groß genug und haben Sie Zeit, werden Sie unabhängiger in der Versorgung. Sie können Kartoffeln, Möhren und andere Sorten anbauen, die keine hohen Ansprüche an Boden und Pflege stellen. Viele Gemüsesorten sind gut lagerfähig, sodass Sie einen guten Vorrat für den Winter schaffen können. Auch Ihr Lieblingsgemüse wie Rosenkohl, Tomaten oder Paprika findet Platz in einem großen Garten. Während der Gartensaison ernten Sie Ihr Gemüse und Obst immer frisch aus dem Garten und müssen es nicht lange lagern.
Nicht nur Arbeit: Entspannung bei der Gartenarbeit
Gartenarbeit kann ein schönes Hobby sein, gerade dann, wenn Sie Freude am Entdecken und Experimentieren haben. Nach einem stressreichen Arbeitstag ist Gartenarbeit für viele Menschen Entspannung. Sie sind in der freien Natur, bewegen sich und bekommen den Kopf frei. Sie bekommen einen Blick für die Natur und gehen achtsam mit ihr um. Sie sehen, wie etwas wächst, und können stolz darauf sein, selbst etwas geschaffen zu haben.
Fazit: Garten lohnt sich nicht immer finanziell, bietet aber ein gutes Gefühl
Ein eigener Garten lohnt sich nicht immer finanziell, da Sie erst investieren müssen. Das müssen Sie aber auch bei anderen Hobbys, egal, ob Sie ein Instrument spielen, basteln oder angeln. Auch die Arbeit im Garten ist nicht zu unterschätzen. Es gibt jedoch genug Argumente, die für einen Garten sprechen. Sie werden zumindest teilweise unabhängig und können sich darauf verlassen, dass Ihr Obst und Gemüse frei von Pestiziden und anderen schädlichen Stoffen ist. Ihr Garten bietet Ihnen ein gutes Gefühl, da Sie einen Beitrag für die Umwelt leisten und selbst etwas schaffen.