Nicht jeder hat die Möglichkeiten, Pflanzen im Haus anzuziehen. Vielleicht fehlen Ihnen noch die Erfahrungen oder die Bedingungen sind einfach nicht ideal. Oder Sie hatten bei der Anzucht Verluste. Es gibt viele Gründe. Möchten Sie dennoch nicht auf Tomaten, Chilis, Paprika, Erdbeeren, Himbeeren und Co verzichten, lohnt sich der Kauf von Jungpflanzen. Wenn Sie die Jungpflanzen in unserem Onlineshop bestellen, werden diese zur Pflanzzeit direkt aus unserer Gärtnerei verschickt. Doch wie geht es weiter?
Das Paket mit den Jungpflanzen kommt an
Packen Sie jetzt die Jungpflanzen sofort aus. Die lange Reise hat die Pflanzen gestresst und sie benötigen jetzt eine kleine Erholungspause. Hängende Blätter oder Pflanzen, die leicht krumm wachsen, sind kein Qualitätsmangel. Die Pflanzen haben während der Reisetage versucht, Licht zu suchen. Dabei können die Stängel von ihrem geraden Weg abgekommen sein und leicht schief wachsen. Auch in den nachfolgenden Tagen können durch den Transportstress noch Blätter oder vielleicht schon vorhandene Blüten abfallen. Keine Angst, nach ein paar Tagen Erholung sind die Jungpflanzen wieder fit.
Wohin mit den Jungpflanzen?
Stellen Sie Jungpflanzen wie Tomaten, Chili oder Paprika zuerst an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz im Wohnraum. Vermeiden Sie Südfenster. Die Temperaturen sollten zwischen 18 und 20° C liegen. Die Jungpflanzen werden vor dem Versand nur mäßig angegossen, damit das Paket nicht durchweicht. Nach dem Auspacken bekommen sie noch einmal etwas Wasser. Gießen Sie aber nicht zu viel an, dadurch können die Wurzeln faulen. Nach wenigen Tagen haben sich die Pflanzen vom Stress erholt.
Erdbeerpflanzen und Co dürfen ausziehen
Robuste, winterharte Pflanzen wie Erdbeeren und Himbeeren können Sie sofort auspflanzen. Wählen Sie für die Pflanzen einen sonnigen Standort, der nicht zu windgeschützt sein soll. Durch den Wind trocknen Tau und Regen schneller ab und die Möglichkeit von Pilzerkrankungen wird reduziert.
Der Boden soll durchlässig, nährstoffreich und humos sein. Übrigens vertragen Erdbeeren keinen Gartenkompost! Die Waldstauden sind sehr salzempfindlich und mögen eher mineralienarme Böden. Ein Laubhumus ist für die Aufwertung des Bodens besser geeignet. Bevor Sie die Pflanzen in die Erde setzen, sollten Sie diese in einem Wassereimer gut wässern. Der Wurzelballen kann sich so voll Wasser saugen. Halten Sie beim Pflanzen die vorgegebenen Pflanzabstände ein. Achten Sie bei Erdbeerpflanzen darauf, dass die Herzblätter nicht unter der Erde verschwinden.
Eine genaue Anleitung zum Pflanzen von Erdbeeren erhalten Sie im Artikel: „Anbau von Erdbeeren: was Sie bei Pflanzung und Pflege beachten sollten“.
Zum Pflanzen von Himbeeren finden Sie im Artikel: „Himbeeren pflegen: So gehen Sie richtig vor“ eine genaue Anleitung.
Chilis, Tomaten und Paprika: Vor dem Auspflanzen abhärten!
Bevor Sie die Jungpflanzen von Chili, Tomaten und Paprika auspflanzen, sollten Sie diese abhärten, damit sich die Pflanzen an die neuen klimatischen Bedingungen gewöhnen können. Bisher standen sie geschützt im Gewächshaus ohne UV-Strahlung, ohne Wind und Wetter und ohne gravierende Temperaturschwankungen. Stellen Sie zum Abhärten die Pflanzen etwa ein bis zwei Wochen vor dem Pflanztermin täglich für ein paar Stunden ins Freie. Beginnen Sie langsam. Am Anfang reichen etwa ein bis zwei Stunden. Die Jungpflanzen sollten zu Beginn nicht in der prallen Sonne stehen. Ein Halbschatten ist besser geeignet. Erst nach ein paar Tagen dürfen die Pflanzen in die Sonne gestellt werden. Die letzten Tage dürfen die Pflanzen auch mal über Nacht draußen bleiben, um sie auch an Temperaturschwankungen zu gewöhnen.
Jetzt geht es raus!
Chili, Tomaten und Paprika dürfen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostnächte mehr zu erwarten sind, endgültig ins Freie umziehen. Die Nachttemperaturen sollten bei mindestens 15° C liegen. Einige Sorten sind im Gewächshaus besser aufgehoben. Dazu gehören vor allem scharfe Chilisorten, die eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Im Prinzip können Sie aber alle Sorten von Tomaten, Chili und Paprika ins Freiland pflanzen.
Wenn Sie Chili und Paprika in einen Pflanztopf setzen, bringt das viele Vorteile. Sie können die Pflanzen einfach bei sehr schlechtem Wetter in Sicherheit bringen und auch überwintern. Denn auch wenn bei uns Chili und Paprika einjährig kultiviert werden, sind die Pflanzen mehrjährig.
Halten Sie bei Tomaten, Chili und Paprika unbedingt die Pflanzabstände ein. Diese sorgen nicht nur für ausreichend Platz bei der Wurzelbildung, sondern reduzieren auch die Übertragung von Krankheiten und Schädlingen. Alle drei Gemüsearten können Sie etwas tiefer setzen, als sie bisher im Anzuchttopf standen. Besonders Tomaten sollten tiefer gesetzt werden. Einige setzen Tomaten Jungpflanzen schräg ins Pflanzloch, um möglichst viel vom Stiel mit Erde zu bedecken. Dort bilden sich neue Wurzeln aus, die mehr Halt bieten und die Nährstoffversorgung optimieren.
Zum Thema Chili pflanzen finden Sie mehr Informationen im Artikel: „Von der Chilipflanze zur Ernte“.
Für den Anbau von Tomaten finden Sie im Artikel: „Anbau von Tomaten: Sortenwahl, Standort und Pflege“ Informationen.
Sollten Sie Jungpflanzen gleich düngen?
Wenn Sie die Beete gut vorbereitet haben, werden Jungpflanzen erst nach vier bis sechs Wochen gedüngt. Der scharfe Dünger – selbst wenn Sie diesen nach Herstellerangaben genau dosieren – kann die feinen Wurzeln der Jungpflanzen sonst schädigen.