Immer häufiger liest man, dass Blätter von Bäumen und Büschen sowie Blüten in den Salat wandern und sogar köstlich schmecken. Haben Sie auch schon Blüten und Blätter verzehrt? Nein, das sollten Sie unbedingt tun, denn die Blüten und Blätter sind nicht nur eine tolle Dekoration, sondern sie schmecken tatsächlich lecker und können jeden Salat auf ganz besondere Weise aufwerten. Allerdings nur dann, wenn Sie auch wirklich wissen, was Sie essen. Die Bestimmung der Blätter und Blüten ist nämlich das A und O und kann sogar zu Vergiftungserscheinungen führen, wenn Sie die falschen Blätter gepflückt haben. Damit Ihnen das nicht passiert, erfahren Sie in diesem Artikel alles, was Sie über essbare Baumblätter wissen müssen.
Vor dem Pflücken identifizieren
Sie haben schon davon gehört, dass Baumblätter tatsächlich zum Verzehr geeignet sind, waren sich aber nicht so sicher, ob das stimmt? Dann sind Sie hier genau richtig. Wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie achten möchten, erfahren Sie nachfolgend, damit auch Sie bei der nächsten Grillparty mit einem besonderen Salat punkten können.
Baumblätter sind dabei aber nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie liefern wichtige Nährstoffe und können unseren Körper bei der Gesunderhaltung unterstützen. Neben Haselnussblättern finden Sie im Frühjahr auch Buchenblätter, die verzehrt werden können. Fichten-, Tannen- und Kiefernblätter bzw. Nadeln sind unter anderem bei Erkältungen von Vorteil, da sie die Symptome, durch ihren Anteil an ätherischen Ölen, lindern können.
Das Wichtigste ist natürlich, dass Sie die Blätter vor dem Pflücken bzw. vor dem Verzehr identifizieren. Denn nur so können Sie herausfinden, ob die Baumblätter auch giftig oder genießbar sind. Denn gerade die Nadeln der Eibe sind hochgiftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden. Das Problem dabei ist, dass die Nadeln der Eibe eine große Ähnlichkeit mit den Nadeln der Tanne haben und so eine Verwechslung nicht ausgeschlossen werden kann.
Haben Sie die Baumblätter als Verzehrbar identifiziert, ist es wichtig, dass Sie immer nur wenige Blätter pflücken. In der Natur gilt, dass nur so viel gepflückt werden sollte, wie Sie in einer Hand tragen können. So wird gewährleistet, dass nicht zu viel auf einmal gepflückt wird und der Baum unter der Entnahme nicht leidet. Denn gerade in der Klimakrise geht es vielen Bäumen nicht gut und wenn dann zu viel entnommen wird, kann das fatale Folgen für die Bäume haben.
Welche Baumblätter sind essbar?
Nicht nur Blätter sind essbar, auch Blüten und sogar Bucheckern können verzehrt werden. Doch Vorsicht. Bucheckern müssen vorher gut angeröstet werden, damit sich die Giftstoffe abbauen können. Gut angeröstet können Sie mit Blüten eine hübsche und leckere Dekoration auf Salaten und anderen Speisen geben. Zudem ist es auch möglich die Rinde von verschiedenen Bäumen zu verzehren. Insbesondere die Birkenrinde schmeckt süßlich und ist sehr beliebt. Doch auch die Linde hat einen süßlichen Geschmack, ist allerdings etwas fester in der Konsistenz. Baumrinde enthält einen hohen Anteil an Vitamin C und ist somit ebenfalls gesund und trägt zur Gesunderhaltung unseres Körpers bei.
Besonders beliebt sind die Blätter der Birke, die eine wertvolle Quelle an Saponinen ist und somit Ihre Gesundheit unterstützten können. Saponine sorgen unter anderem dafür, dass die Haut geschmeidig bleibt und auch Entzündungen werden durch Saponine vorgebeugt. In großen Mengen verzehrt können diese Stoffe jedoch giftig sein, weshalb Sie auf die verzehrte Menge achten sollten. Denn auch andere Baumblätter enthalten Saponine. Zu diesen zählen beispielsweise Ahornblätter sowie Blätter von Rosskastanien und Efeubäumen.
Birkenblätter – Vorsicht bei Allergien
Birkenblätter sind die beliebtesten essbaren Baumblätter. Dabei sollten die Blätter vor allem im Frühling gesammelt werden, da die Blätter dann jung und zart sind. Dann schmecken sie nämlich am besten. Die zarten Blätter der Birke können jedoch auch für Slate, Säfte oder Smoothies verwendet werden. Sie enthalten einen hohen Gehalt an Vitamin C, sind voller Gerbstoffe und Flavonoide und können so das Immunsystem stärken. Häufig wird auch ein Birkenblättertee zubereite, der bei Harnwegsinfektionen, Hautproblemen oder auch Rheuma, Gicht und Erkältungen helfen soll.
Doch Vorsicht. Birkenblätter sollten nicht von Personen verzehrt werden, die an Herz- oder Nierenproblemen leiden. Menschen, die sehr empfindlich sind, sollten ebenfalls auf Birkenblätter verzichten, da allergische Reaktionen auftreten könnten.
Haselnussblätter – Schönheit kommt von innen
Haselnussblätter sind ebenfalls im Frühling ein besonderer Leckerbissen. Sie schmecken nicht nur gut, sondern haben auch viele Vorteile für die Gesundheit. In Haselnussblättern sind Phenole, Gerbstoffe wie auch Kieselsäure, die gerade für die Schönheit von innen von großer Bedeutung sind. Dabei können die Haselnussblätter im Salat wie auch im Smoothie verwendet werden. Ein Haselnussblätter-Tee kann dabei helfen, den Körper zu entgiften und das Immunsystem zu stärken. Auch für die Haut ist der Haselnussblätter-Tee interessant, da die enthaltenen Flavonoide die vorzeitige Hautalterung aufhalten sollen. Wenn Sie also von Innen strahlen möchten, ist der Haselnussblätter-Tee genau das Richtige für Sie.
Kastanienblätter – das natürliche Antibiotikum
Kastanienblätter sind voller wichtiger Inhaltsstoffe für unseren Körper. Dabei sind sie sogar in der Lage, gegen gefährliche Bakterien vorzugehen. Was heißt, dass sie eine hervorragende Alternative für Antibiotika sein können, insbesondere, wenn es sich um resistente Bakterien handelt. Aus diesem Grund wird schon seit Längerem geforscht, wie die Inhaltsstoffe von Kastanienblättern alternativ zu Antibiotika eingesetzt werden können.
Weidenblätter – für die besondere Note im Salat
Weidenblätter sind ebenfalls ein Leckerbissen in jedem Salat. Allerdings sind sie recht bitter und daher nur eine Beigabe, um den Geschmack aufzupeppen und eine besondere Note zu verleihen. Auch hier gilt natürlich, dass Sie die jungen Blätter der Weide pflücken sollten, da diese noch eine schöne grüne Farbe haben, zart sind und der Bitterstoffgehalt in diesen am niedrigsten ist. Weidenblätter können Sie aber nicht nur im Salat verzehren, sondern auch Kochen und als Gemüse zubereiten. In Kombination mit Spinat oder Mangold sind die Weidenblätter ein absoluter Genuss.
Nadelbäume – nicht alle sind ungiftig
Nadelbäume sind ebenfalls ideal, um die Blätter bzw. die Nadeln in Smoothies oder in Salaten zu nutzen. Doch Vorsicht, die Eibe ist in allen Teilen giftig, weshalb die Bestimmung der Blätter so wichtig ist. Essbar sind die frischen, weichen und hellgrünen Spitzen der Fichte und Rotfichte. Auch von Kiefer oder Lärche kannst du die hellgrünen frischen Spitzen problemlos essen. Achten Sie jedoch darauf wirklich nur die Spitzen der Zweige zu ernten, die noch nicht aufgegangen sind, da sind besonders schmackhaft und zart sind.
Gemüseblätter sind auch verzehrbar
Sicher wissen Sie, dass Sie auch die Blätter von Rote Beete, Brokkoli, Sellerie, Fenchel, Kohlrabi oder Radieschen und Möhren verzehren können. Sie sind ideal, um sie im Salat zu verwenden und ihm so eine besondere Geschmacksnote zu verleihen. Vorsicht ist dennoch geboten, da nicht alle Gemüseblätter verzehrbar sind und die Blätter von:
· Kartoffeln
· Bohnen
· Tomaten
· Gurken
· Rhabarber
· Paprika
giftig sind. Sie enthalten einen hohen Anteil an Oxalsäure und Solanin. Diese beiden Inhaltsstoffe können zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Auch Magenschmerzen und Durchfall ist dabei nicht auszuschließen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich vorher genau erkundigen, ob die Blätter, die Sie verzehren möchten, auch wirklich essbar sind.
Beerenblätter – ideal, um einen Tee zu kochen
Blätter von Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren sind perfekt dafür geeignet, um einen leckeren und fruchtigen Tee zu kochen. Mit Kräutern oder anderen Teesorten kombiniert, können Sie hier einen sehr schmackhaften Tee zubereiten, um Abwechslung zu erhalten. Insbesondere im Sommer kann ein Eis-Tee mit Fruchtblättern durststillend sein. Kombinierbar sind die Beerenblätter unter anderem mit Minze, Melisse, Eisenkraut, Gundermann oder auch Schafgarbe und Brennnessel.
Immer mehr Menschen setzen auf die Natur und beginnen tatsächlich autark zu leben. Zu Recht hat die Lebensmittelindustrie uns in den vergangenen Jahren doch ziemlich viel Chemie ins Essen gemischt. Kein Wunder, dass immer häufiger Gärten gepachtet werden, um das eigene Gemüse anzubauen. Doch auch im Wald gibt es zahlreiche Leckerbissen, die nicht zu verachten sind. Viele davon haben so gesundheitliche Vorteile, stärken das Immunsystem, helfen bei Erkältungen die Symptome zu lindern oder unterstützen unseren Körper im Allgemeinen bei der Gesunderhaltung. Weshalb also nicht einfach mal in den Wald fahren und einige Baumblätter für einen schmackhaften Salat pflücken.