Kirschlorbeer ist ein immergrüner Strauch und eignet sich vor allem als Hecke. Obwohl der Strauch so beliebt ist, muss auch gesagt werden, dass er für die heimische Tierwelt absolut ungeeignet und somit in keiner Weise insektenfreundlich ist. Wenn auch Sie eine Hecke pflanzen möchten, sollten Sie dies bedenken und sich gegebenenfalls für eine andere Hecke entscheiden oder den Garten mit entsprechenden Pflanzen ausstatten, damit Sie für die Insekten ein breites Nahrungsangebot haben. So können Sie auch unseren heimischen Insekten etwas Gutes tun.
Wissenswertes zu Kirschlorbeer
Der immergrüne Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) wird zwar als Lorbeer bezeichnet, hat aber mit dieser Art nicht wirklich etwas zu tun. Lediglich das Laub des Strauchs ist ähnlich wie das des Echten Lorbeer ( Laurus nobilis). Prunus laurocerasus sollte daher eigentlich Lorbeerkirsche genannt werden, da er mit Kirschen und Pflaumen verwandt ist und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zählt.
Der Strauch stammt ursprünglich aus Kleinasien, gedeiht aber auch hervorragend in Südosteuropa. Allerdings war es nicht möglich, die Lorbeerkirsche nördlich der Alpen zu kultivieren, da der Frost den immergrünen Blättern zu hohen Schaden zufügt und sie so nicht überlebensfähig sind. Durch verschiedene Züchtungen ist es jedoch gelungen, frostharte Sorten zu züchten, die auch in unseren Breiten durchaus überlebensfähig sind. Zudem ist in den vergangenen Jahrzehnten das Klima deutlich milder geworden, wodurch der Kirschlorbeer immer beliebter wurde, da er auch den Winter gut bestreitet.
Wie eingangs erwähnt, ist der Kirschlorbeer nicht für die heimische Tierwelt geeignet. Lediglich Amseln und andere Drosseln fressen die Beeren. Für alle anderen Tiere ist die Lorbeerkirsche ungeeignet. Allerdings hat der schöne Strauch noch einen Nachteil – er ist giftig. Weshalb Familien mit Kleinkindern auf die Anpflanzung verzichten sollten, auch wenn er das ganze Jahr über blickdicht ist und somit einen hervorragenden Sichtschutz bietet.
Diese Kirschlorbeer Sorten gibt es
Es gibt unterschiedliche Züchtungen des Kirschlorbeers, wobei sie sich in ihrer Blatt- und Wuchsform wie auch in der Wuchshöhe unterscheiden. Alle gezüchteten Kirschlorbeer Sorten sind in der Regel frosthart. Es gibt auch einige Sorten, die bis zu -20 °C winterhart sind.
- Portugiesischer Kirschlorbeer: Der Portugiesische Kirschlorbeer ist eine eigene Art mit dem botanischen Namen Prunus lusitanica. Heimisch ist diese Art auf Madeira, in Spanien sowie auf den Azoren, den Kanaren und in Portugal. Sogar in unseren Breiten gedeiht er gut, wenn er einen geschützten Standort hat und ist eine sehr pflegeleichte Hecke, die auch im Winter grün ist. Die Blätter des Portugiesischen Kirschlorbeers sind schmal, klein und weisen dunkelrote Blattstiele auf. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 3 Meter ist diese Sorte ein exzellenter Sichtschutz.
- Kirschlorbeer ‚Caucasia‘: Diese Sorte ist ebenfalls stark wachsend, winterhart und sehr pflegeleicht. Der Strauch wächst schmal und aufrecht und hat große und längliche Blätter. ‚Caucasia‘ wird bis zu 3 Meter hoch und 1 Meter breit, hat aber den Nachteil, dass er nur langsam blickdicht wird.
- Kirschlorbeere ‚Etna‘: Zu den kleineren Sorten zählt der Kirschlorbeer ‚Etna‘, der eine Höhe von etwa 1,5 Metern erreicht. Der Strauch ist winterhart und schnittverträglich und ist somit als kleine Hecke perfekt geeignet. Durch den schnellen Wuchs wird die Hecke schnell blickdicht. Zudem hat der Strauch große und breite Blätter. ‚Etna‘ hat einen weiteren Vorteil. Die Kirschlorbeer Sorte ist kaum anfällig für die typischen Krankheiten des Strauchs.
- Kirschlorbeer ‚Genolia‘: ‚Genolia‘ ist ideal, wenn Sie eine hohe Hecke benötigen. Mit einer Höhe von bis zu 4 Metern ist diese Sorte eine der größten Züchtungen. Auch das schnelle Wachstum der Pflanze trägt dazu bei, dass schnell ein entsprechender Sichtschutz entsteht. Mit bis zu 40 Zentimeter pro Jahr wächst die Hecke hoch und bis zu 10 Zentimeter in die Breite. Insgesamt wird ‚Genolia‘ bis zu einem Meter breit. Die Blätter der Sorte sind schmal, weisen aber eine schöne dunkelgrüne Farbe auf.
- Kirschlorbeer ‚Herbergii‘: Ebenfalls eine winterharte, robuste und anspruchslose Sorte ist der ‚Herbergii‘. Dieser Kirschlorbeer kann sowohl als einzelne Pflanzen als auch als Hecke gepflanzt werden. Bedenken Sie, dass ‚Herbergii‘ nur winterhart, aber nicht frosthart ist und somit einen geschützten Platz oder Schutz bei Frost benötigt. Diese Sorte hat schmale, dunkelgrüne Blätter und wird bis zu 2,5 Meter hoch und etwa 1,5 Meter breit.
- Kirschlorbeer ‚Novita‘: Diese Sorte ist frostfest, robust und ebenfalls sehr schnittverträglich. Dabei zählt ‚Novita‘ zu den hohen Sorten und kann bis zu 3 Meter in die Höhe wachsen. Gleichzeitig ist die Sorte schnellwüchsig und kann bis zu 50 Zentimeter pro Jahr wachsen, sodass schnell ein Sichtschutz entsteht.
- Kirschlorbeer ‚Rotundifolia‘: ‚Rotundifolia‘ wächst schnell und breit und ist somit für große Hecken ideal. Mit einer Höhe von bis zu 4 Metern und einer Breite von bis zu 2,5 Metern haben Sie schnell eine blickdichte Hecke, die auch in kälteren Regionen durchaus gedeiht. Die Blätter sind sehr breit und haben eine hellgrüne Farbe.
Kirschlorbeer pflanzen und pflegen
Kirschlorbeer können Sie im Grunde überall pflanzen, wo ein mildes Klima herrscht. In sehr frostigen Regionen fühlt sich der Strauch nicht wohl, auch wenn er frosthart und teilweise sogar winterhart ist. Dennoch ist die Lorbeerkirsche sehr pflegeleicht und benötigt nicht viel Pflege. Worauf Sie achten müssen, wenn Sie Kirschlorbeer pflanzen und welche Pflege er benötigt, erfahren Sie hier.
Standort und Boden
Der beste Zeit, um Kirschlorbeer zu pflanzen, ist der Herbst. Dies liegt daran, dass die Pflanze dann noch lange genug Zeit hat, um vor dem Winter anzuwurzeln und dann im Frühling auszutreiben. Leben Sie in einer sehr kalten Region, sollten Sie zwingend einen windgeschützten Platz suchen und ihn außerdem halbschattig bis schattig pflanzen, damit der Ostwind der Pflanze keinen Schaden zufügen kann. Leben Sie in einer milden Region können Sie einen sonnigen wie auch schattigen Platz für die Lorbeerkirsche aussuchen. Im Grunde wächst der robuste und immergrüne Strauch fast überall.
Da der Strauch sehr pflegeleicht ist, stellt er auch an den Boden keine besonderen Ansprüche. Wichtig ist, dass keine Staunässe entstehen kann, da er diese nicht verträgt. Ein lockerer Boden, der nährstoff- und humusreich ist, ist ideal. Auch beim pH-Wert müssen Sie sich keine Gedanken machen, da Kirschlorbeer von mäßig sauer bis alkalisch gedeiht.
Pflanzung im Freiland
Nachdem Sie den Boden von Unkraut und Steinen befreit haben und den Boden tiefgründig gelockert haben, können Sie die Container- oder Ballenpflanzen einpflanzen. Beachten Sie dabei einen Pflanzabstand von 80 bis 100 Zentimetern. Dabei sollte das Pflanzloch sehr großzügig sein, damit der Wurzelballen auch genügend Platz hat. Die Faustregel zum Pflanzen gilt auch hier. Der Durchmesser des Pflanzlochs sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Nachdem Sie eine Drainageschicht aus Kies, Tonscherben oder Sand in das Loch gefüllt haben, können Sie den Kirschlorbeer vorsichtig in das Pflanzloch setzen.
Befüllen Sie dieses mit dem Aushub sowie mit organischem Material wie Kompost, Mist oder Hornspäne. Der Wurzelballen sollte dabei so tief sitzen wie im Container. Anschließend drücken Sie die Erde richtig fest, damit sich die entstandenen Hohlräume rund um den Wurzelballen mit Erde füllen. Zu guter Letzt wird die Lorbeerkirsche nur noch angegossen. Es ist empfehlenswert, eine Schicht Rindenmulch zu verteilen, um die Feuchtigkeit im Boden zu gewährleisten und die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Wenn Sie eine Hecke pflanzen möchten, sollten Sie drei Pflanzen pro Meter setzen. So ist gewährleistet, dass sich die Hecke schneller schließt.
Pflege
Kirschlorbeer benötigt keine große Pflege und ist sehr bescheiden. Im Grunde müssen Sie die Lorbeerkirsche Ende März mit Hornmehl und Kompost oder mit einem Langzeitdünger versorgen. Sinnvoll ist es auch Ende August eine Düngung vorzunehmen. Hier eignet sich Patentkali, weil dieser Nährstoff unter anderem dafür sorgt, dass die Blätter frostresistenter werden. Beim Gießen müssen Sie auch nicht viel beachten. Ist der Sommer sehr trocken, ist es wichtig, dass Sie zusätzlich gießen.
Schnitt
Der Schnitt der Hecke erfolgt einmal im Jahr. Im Juni können Sie die Hecke in Form schneiden. Möchten Sie einen größeren Rückschnitt vornehmen, sollten Sie dies in der Zeit von Oktober bis Februar durchführen, um brütende Vögel nicht zu stören.
Vermehrung von Kirschlorbeer
Die Lorbeerkirsche lässt sich problemlos selbst vermehren. Über Stecklinge oder Ausläufer können Sie so Pflanzen ersetzen, die den Winter nicht überstanden haben und einfach die Lücken über Ausläufer füllen. Selbst für Anfänger stellt das Vermehren von Kirschlorbeer keine Herausforderung dar.
Um den Strauch zu vermehren, benötigen Sie einen gesunden Trieb mit einer Länge von etwa 15 Zentimetern. Zuerst entfernen Sie die unteren Blätter und stecken ihn dann in einen Topf mit Anzuchtsubstrat. Dabei wird der Trieb etwa zur Hälfte in das Substrat gesteckt. Jetzt müssen Sie die Erde nur noch feucht halten, indem Sie einen Folienhaube über den Topf stülpen. An einem hellen Standort und bei einer Temperatur von rund 20 °C dauert es nur wenige Wochen, bis der Trieb wurzelt.
Schädlinge und Krankheiten
Kirschlorbeer wird nur von sehr wenigen Pflanzenkrankheiten heimgesucht. Auch bei den Schädlingen müssen Sie sich kaum Gedanken machen, da es nur wenige gibt, die den Strauch mögen. Insbesondere der Pilz Stigmina carpophila kommt häufig vor und verursacht gelbe und braune Flecken auf den jungen Blättern. Mit der Zeit löst sich das Gewebe ab und fällt zu Boden. Mit einem handelsüblichen Fungizid können Sie den Pilz behandeln.
Bei den Schädlingen ist es hauptsächlich der Dickmaulrüssler, der dem Kirschlorbeer Schaden zufügt. Die Käferlarven leben im Boden und machen sich über das Wurzelwerk der Pflanze her. Die erwachsenen Käfer hingegen lieben die Blätter der Lorbeerkirsche und es sind deutliche Fraßspuren zu sehen. Der Käfer selbst ist nicht ganz einfach zu bekämpfen. Die Larven im Boden hingegen können einfach mit entsprechenden HM-Nematoden aus dem Weg geräumt werden.