Schmetterlinge ernähren sich von Pollen und Nektar. Sie sind für die Bestäubung von Pflanzen wichtig und außerdem stellen sie eine Nahrungsquelle für Fledermäuse, Vögel und andere Tiere da. Wie Studien ergaben, ist die Anzahl an Schmetterlingen und Faltern in Deutschland in den letzten 30 Jahren drastisch zurückgegangen. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Pflanzen Sie Schmetterlinge anlocken können und ihnen damit einen Lebensraum bieten.
Das Verschwinden der Schmetterlinge
Bis vor wenigen Jahrzehnten war es ganz normal, dass Schmetterlinge wie Kohlweißling, Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz und Admiral über Wiesen und Felder flatterten. Zum Sommer gehörten diese farbenprächtigen Tiere einfach dazu. Mittlerweile sieht das anders aus. Wie der WWF bekannt gab, ist der Bestand in Deutschland um zwei Drittel zurückgegangen.
Die Gründe für den Rückgang sind unterschiedlich. Zum einen liegt es an der intensiven Landwirtschaft, die viel Chemie und Überdüngung mit sich bringt. Zum anderen fehlen viele Pflanzenarten, weil immer mehr Flächen zugebaut werden. Es gibt kaum noch blühende Wiesen und zudem werden Grünflächen schnell und zu oft geschnitten. Pestizide und Dünger bleiben nicht auf den Feldern, sondern die Mittel gelangen ebenfalls in angrenzende Bereiche.
Viele Schmetterlingsarten benötigen für ihre Entwicklung unterschiedliche Lebensräume. Die meisten Arten leben als erwachsene Schmetterlinge nur wenige Wochen. In dieser kurzen Zeit müssen die männlichen Falter Weibchen für die Paarung finden und die weiblichen Schmetterlinge suchen einen Platz für die Eiablage. Manche Falter haben sich auf nur eine Pflanzenart spezialisiert, was das Ganze noch schwieriger macht. Die Pflanze dient der Raupe, die sich aus den Eiern entwickelt, als Nahrung. Anschließend verpuppt sie sich und daraus entsteht ein Schmetterling.
So können Sie Schmetterlinge unterstützen
Schmetterlinge reagieren auf Veränderungen in der Umwelt sehr sensibel. Wenn die Schmetterlinge verschwinden, ist das ein klares Zeichen dafür, dass wir Menschen der Natur helfen müssen. Sie können verschiedene Pflanzen auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Garten anpflanzen, die den Faltern als Futterpflanzen dienen. Lassen Sie im Garten in einem Bereich Disteln und Brennnesseln stehen oder legen Sie ein Beet mit Küchenkräutern an. Folgend stellen wir Ihnen einige Pflanzen vor, mit denen Sie Schmetterlinge anziehen. Diese Pflanzen bieten den Faltern viele Pollen und viel Nektar.
15 Pflanzen für Schmetterlinge
- Flammenblume (Phlox)
Phlox ist eine Pflanze, die in Bauerngärten vorzufinden ist. Die hübschen Blüten lassen die Herzen der Betrachter höher schlagen und der Duft wirkt auf Falter verführerisch. Manche Sorten, wie die Sorte „Glut“, halten besonders viel Nektar für Schmetterlinge bereit.
- Sommerflieder (Buddleja)
Sommerflieder ist auch unter dem Namen Schmetterlingsflieder bekannt. Der immergrüne, wintergrüne Strauch stammt aus subtropischen und tropischen Gebieten in Asien, Amerika und Afrika. Dementsprechend benötigt er einen vollsonnigen Standort. Der Duft der nektarreichen Blüten zieht Schmetterlinge magisch an. Vor allem wird der Sommerflieder von Tagpfauenaugen, dem Kleinen Fuchs und anderen bunten Faltern angeflogen.
- Zinnien (Zinnia)
Zinnien sind Sommerblumen, die bei uns einjährig kultiviert werden. Sie bevorzugen einen warmen, vollsonnigen Platz auf einem durchlässigen Boden.
- Astern
Astern sind farbenfrohe Korbblütler, die zwischen August und Oktober blühen. Es gibt verschiedene Sorten. Manche werden 1,20 Meter hoch und andere, wie die Teppich-Aster, bildet ein dichtes Polster als Bodendecker aus.
- Rispen-Hortensie „Butterfly“
Diese Schmetterlings-Hortensie beeindruckt durch große weiße Blüten, die einen zarten Duft verströmen. Schmetterlinge folgen diesem süßen Duft. Die Blütezeit verläuft von Juni bis August.
- Nachtkerze (Oenothera biennis)
Die duftenden Blüten der Nachtkerze öffnen sich erst in der Dämmerung. Es ist ein fantastisches Schauspiel, denn Sie können zuschauen, wie sich die gelben Blüten entfalten. Nachtkerzen blühen von Juni bis September. An den Rispen bilden sich immer wieder neue Blüten, sodass nicht nur Sie, sondern ebenfalls die Falter lange Freude daran haben.
- Färberkamille (Anthemis tinctoria)
Die gelben Blüten der Färberkamille erscheinen von Juni bis September. Die Staude wird bis 60 Zentimeter hoch und ist für die Schmetterlinge eine gute Pollen- und Nektarpflanze. Sie ist winterhart und mag einen sonnigen Platz auf steinigem bis lehmigem Boden.
- Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
Diese bienen- und schmetterlingsfreundliche Pflanze blüht von Mai bis August. Ihre Blüten zeichnen sich durch eine zarte blauviolette Färbung aus. Sie erreicht eine Wuchshöhe bis 100 Zentimeter und zieht Falter, Käfer, Bienen und Insekten an.
- Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)
Blut-Weiderich ist als Heilpflanze bekannt. Die Pflanze bevorzugt einen feuchtnassen Standort und zeigt von Juli bis September ihre hübschen rosafarbenen Blüten. Sie enthält viele Pollen und reichhaltig Nektar, sodass sie für Schmetterlinge und Bienen eine ausgezeichnete Nahrungsquelle darstellt.
- Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare)
Diese Pflanze ist unter dem Namen Oregano als Küchenkraut bekannt und beliebt. Für Schmetterlinge spielt sie eine große Rolle, denn am Nektar trinken die Falter sehr gerne. Besonders gerne laben sich der Hauhechel-Bläuling, der Distelfalter und das Große Ochsenauge daran.
- Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Hornklee blüht sehr lange. Die Wildstaude schmückt sich vom späten Frühling bis zum August mit gelben Blüten. Sie eignet sich vor allem für Blumenwiesen und Steingärten. Von den Pollen und dem Nektar fühlen sich viele Insekten und Schmetterlinge angezogen.
Schwalbenschwanz, Distelfalter, Dickkopffalter und Kohlweißling sind Beispiele für die Falter, die sich von dem Nektar der Pflanze ernähren. Die mehrjährige Pflanze wird 25 bis 100 Zentimeter hoch und die Blüten des Natternkopfes sind blau, violett oder rosa. Es ist eine heimische Wildpflanze, die von Mai bis Oktober blüht.
- Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)
Die Kartäusernelke bietet Zitronenfaltern, Dickkopffaltern und anderen Schmetterlingen viel Nektar. In früheren Zeiten wurde sie als Heilpflanze in Klostergärten angebaut. Sie blüht im Sommer mit rosafarbenen oder roten Blüten.
- Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
Wiesen-Salbei benötigt einen trockenen bis mäßig feuchten Boden und einen sonnigen Standort. Die Blütezeit verläuft von Juni bis August. Die Blüten sind weiß, blau, violett oder rosafarben. Da die Wildpflanze reichhaltig an Pollen und Nektar ist, stellt sie eine geeignete Pflanze für Schmetterlinge und Bienen dar.
- Purpur-Fetthenne (Hylotelephium telephium agg.)
Schmetterlinge wie C-Falter, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs mit späterer Flugzeit finden mit der Purpur-Fetthenne eine gute Quelle für Nektar. Die Blütezeit verläuft von August bis Oktober. Das beliebte Dickblattgewächs bietet sich vor allem für Steingärten an.
Vielen Dank für diese Gärtner Tipps für Pflanzen, die Schmetterlinge gern mögen. Gut zu wissen, dass auch der Sommerflieder beliebt bei Schmetterlingen ist. Ich finde den besonders schön und werde mich gleich daran machen, mehr von ihnen in meinem Garten zu pflanzen.