Klima- und Umweltschutz ist in aller Munde und ist mehr als wichtig. Sie können mit dem Gestalten eines ökologischen Gartens dazu beitragen, die Umwelt und das Klima zu schützen. Wir geben Ihnen ein paar Tipps an die Hand, mit denen der naturnahe Garten relativ einfach zu gestalten ist. Ein schöner Nebeneffekt dabei ist: Sie können sich von einigen Gartenarbeiten verabschieden.
8 Tipps für die Gestaltung eines naturnahen Gartens
Mit einem ökologischen, naturnahen Garten bieten Sie vielen Lebewesen einen Lebensraum. Die Umsetzung ist gar nicht schwer und Sie profitieren außerdem von der wohltuenden Atmosphäre, die solch ein Garten mit sich bringt. Und wie Sie bestimmt feststellen werden, macht das ökologische Gärtnern auch noch Spaß.
Heimische Pflanzensorte sind robuster
Lassen Sie exotische Pflanzen links liegen und wählen Sie stattdessen lieber heimische Sorten. Viele Baumschulen und Gärtnereien bieten Saatgut alter Sorten an. Über den Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) bekommen Sie Samen von alten Tomaten- und Kartoffelsorten und weiterem Obst und Gemüse. Diese Sorten sind in der Regel wesentlich geschmacksintensiver und zudem an das Klima in unseren Breitengraden angepasst, sodass Sie weniger Pflanzenkrankheiten fürchten müssen.
Mischkulturen unterstützen sich gegenseitig
Monokulturen benötigen viel menschliche Unterstützung, um überhaupt überleben zu können. Wenn Sie sich für Mischkulturen entscheiden, werden Sie feststellen, dass sich die Pflanzen gegenseitig unterstützen. Schauen Sie in die Natur, denn auch dort fördern und unterstützen sich Pflanzen gegenseitig. Manche Pflanzen versorgen andere mit Nährstoffen und andere locken Bestäuber an. Und der Geruch einiger Pflanzen wirkt auf Schädlinge abschreckend. So verschreckt Lauch Möhrenfliegen und Möhren verscheuchen Zwiebelfliegen. Möchten Sie süße Früchte vor Schnecken schützen, sollten Sie rundherum Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch pflanzen.
Standort und Nachbarn für die Pflanzen gut aussuchen
Wenn Sie die richtigen Nachbarn für Ihre Pflanzen auswählen, betreiben Sie einen natürlichen Schutz gegen Schädlinge. Gute Nachbarn von Möhren sind beispielsweise Erbsen, Knoblauch, Lauch, Radieschen und Tomaten. Gurken profitieren von Bohnen, Erbsen, Kopfsalat, Sellerie oder Fenchel als Nachbarschaft. Zu Kartoffeln passen unter anderem Kohlrabi, Spinat, Kohl und Dicke Bohnen.
Darüber hinaus gedeihen Pflanzen umso besser, je optimaler der Standort für sie ist. Mit dem passenden Standort sind sie außerdem widerstandsfähiger. Informieren Sie sich bei jeder Pflanze, die Sie ins Beet setzen möchten, welche Bedürfnisse sie hat, um sich zu einem robusten, starken Gewächs entwickeln zu können.
Mit Kompost auf natürliche Weise düngen
Auch wenn es verführerisch ist, mit künstlichen Düngemitteln den Pflanzen zu einem schnelleren Wuchs und einer besseren Ernte zu verhelfen: Nutzen Sie lieber natürlichen Dünger in Form von Kompost und Mulch. Wenn Sie die freie Erde zwischen den Pflanzen mulchen, gehen die Nährstoffe aus dem Laub, des Schnitts oder aus den Zweigen in den Boden über und werden Ihren Pflanzen wieder zugeführt.
Legen Sie darüber hinaus einen Komposthaufen im Garten an und befüllen Sie ihn mit Küchen- und Gartenabfällen. Wenn Sie einen Thermokomposter oder Schnellkomposter verwenden, können Sie den fertigen Kompost bereits nach sechs bis 12 Wochen nutzen. Und keine Sorge: wenn Sie keine Essensreste und ähnliches auf den Kompost werfen, müssen Sie keine unangenehmen Gerüche befürchten. Des Weiteren eignen sich Hornspäne für die Langzeitdüngung.
Falls Sie Pflanzenerde benötigen, sollten Sie unbedingt zu einer torffreien Erde greifen. Der Abbau von Torf legt Moore trocken, was sich wiederum negativ auf die Artenvielfalt und die Umwelt auswirkt.
Unkrautbekämpfung mit Mulch
Verzichten Sie auf chemische Unkrautbekämpfungsmittel und wenden Sie eine alte Methode an: Das Mulchen. Mulchen bedeutet, den offenen Boden zwischen den Pflanzen im Beet oder unter Sträuchern mit natürlichem Material zu bedecken. Unkraut kann nur dort wachsen, wo es genügend Licht bekommt. Unter einer Mulchdecke ist es zu dunkel, um zu gedeihen. Nutzen Sie zum Mulchen Rasenschnitt, Heckenschnitt, Laub oder Stroh. Falls sich trotzdem einmal Unkraut breit macht: Rupfen Sie es aus, schneiden Sie es klein und lassen Sie es an Ort und Stelle liegen. Dadurch können Ihre Pflanzen immer noch die Nährstoffe des Unkrauts für sich nutzen.
Schädlingen mit natürlichen Mitteln den Kampf ansagen
Zu viele Gartenbesitzer verwenden chemische Gifte, mit denen Sie gegen Schädlinge angehen. Diese Mittel gelangen in die Luft und ins Grundwasser und einige lösen Krebs aus, führen zu Verhaltensstörungen oder beeinflussen die Fruchtbarkeit. Außerdem töten die Gifte nicht nur Schädlinge, sondern beispielsweise auch Fraßfeinde wie Vögel, Kröten und andere Tiere.
Es gibt viele natürliche Mittel, mit denen Sie Schädlinge effektiv bekämpfen können, ohne Schäden anzurichten. Bewahren Sie beispielsweise die Asche von einem Grillnachmittag auf und streuen Sie diese über das Beet. Die kalte Asche hält Blattläuse fern. Bereiten Sie einen Sud aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesseln zu, um einen Pilzbefall zu behandeln oder gegen Schädlinge vorzugehen. Siedeln Sie Ameisen um, indem Sie Lavendelblüten neben das Ameisennest oder auf eine Ameisenstraße legen.
Regenwasser als Gießwasser auffangen
Weiter oben wurde bereits das Mulchen erwähnt, das sich außerdem positiv auf die Verdunstung auswirkt. Das heißt, Sie müssen Ihre Pflanzen weniger mit Wasser versorgen, denn durch die Mulchdecke wird der Boden vor Verdunstung geschützt. Stellen Sie Regentonnen auf, sodass Sie das gesammelte Wasser für das Bewässern Ihrer Pflanzen nutzen können. Des Weiteren können Sie mit offenporigen Tontöpfen Wasser sparen: Graben Sie die Gefäße in die Beete ein. Die Öffnung muss nach oben zeigen. Bei Regen sammelt sich das Wasser in den Töpfen und sickert langsam durch die Tonschicht in den Boden.
Vielfalt im Garten für ein ökologisches Gleichgewicht
Orientieren Sie sich an der Natur, die mit ihrer Vielfalt vormacht, wie ein ökologisches Gleichgewicht aussieht. Sorgen Sie also für einen bunten Garten mit viel Abwechslung. Lassen Sie in einem Bereich das Gras wachsen oder säen Sie in einer Ecke eine Insektenwiesenmischung aus. Schichten Sie die Zweige des Gehölzschnittes zu einem Haufen auf oder gestalten Sie eine Totholzhecke, womit sie vielen Tieren einen Lebensraum und ein Winterquartier zur Verfügung stellen. Entscheiden Sie sich für Blumen und Sträucher mit geöffneten Blüten, denn geschlossene Blüten enthalten weder Nektar noch Pollen.