Die einen lieben ihn und kriegen nicht genug davon, die anderen können nicht an ihn ran. Grund dafür ist meist, dass man bei zu reichhaltigem Genuss – besonders von rohem Knoblauch – aus allen Poren riecht. Dabei ist Knoblauch so gesund, denn ihm wird nachgesagt, dass er unter anderem blutverdünnend und blutdrucksenkend wirkt und unser Immunsystem unterstützt und sogar Viren, Bakterien und Pilze bekämpfen kann. In vielen Küchen ist er nicht wegzudenken und kommt in zahlreichen Gerichten zum Einsatz. Und auch der Anbau ist nicht besonders schwer, erfordert nur etwas Geduld. Dafür kann man Sommer- und Winterknoblauch ernten. Und diesen können Sie natürlich lange haltbar machen.
Tipps fürs Konservieren
Wenn Sie Knoblauch einlegen oder etwa fermentieren wollen, brauchen Sie entsprechende Gläser. Fürs Einkochen sind Gläser mit einem sogenannten Twist-Off-Deckel geeignet, der sich beim Abkühlen zusammenzieht und ein Vakuum bildet und somit für eine lange Haltbarkeit sorgt. Sie können aber auch jedes andere Glas mit Deckel und natürlich Weckgläser verwenden und den Knoblauch dann zusätzlich einkochen. Fürs Fermentieren sollten Sie spezielle Fermentiergläser verwenden.
- Beim Einkochen stellen Sie die befüllten Gläser einfach für 90 Minuten in kochendes Wasser, sodass sich zuverlässig ein Vakuum bildet und die Haltbarkeit dadurch deutlich erhöht wird.
- Die Gläser, die Sie dazu verwenden, sollten Sie im Vorfeld sterilisieren. Dies bewirkt, dass keine Fremdstoffe den Inhalt verderben können. Für die Sterilisation geben Sie die Gläser mit Deckel für ca. 15 Minuten in kochendes Wasser und lassen die Gläser danach abtropfen. Nicht abtrocknen!
Knoblauch lange haltbar machen – 7 Rezepte
Eine intakte und ungeschälte Knoblauchknolle ist bereits sehr lange haltbar, nämlich für 5 bis 6 Monate. Dazu muss er aber trocken, dunkel und kühl gelagert werden. Ideal sind Speisekammern oder auch Dachböden. Keller eher weniger, da hier die Luftfeuchtigkeit höher sein kann. Trocken ist wichtig, damit er nicht schimmelt, kühl und dunkel ist wichtig, damit er nicht austreibt. Dank den folgenden Rezepten können Sie Knoblauch sogar noch um ein Vielfaches länger konservieren!
Knoblauch in Öl einlegen
Zutaten:
- Frischer Knoblauch (Menge nach Bedarf)
- Hochwertiges Öl wie Olivenöl
- Optional Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Pfefferkörner
Und so wird´s gemacht:
- Schälen Sie die Knoblauchzehen. Gerne können Sie sie auch in kleine Stücke schneiden, halbieren oder im Ganzen lassen.
- Bringen Sie Wasser zum Kochen und legen Sie den Knoblauch für ca. 1 Minute hinein, danach in Eiswasser blanchieren.
- Trocknen Sie den Knoblauch gründlich ab, damit kein Wasser mit ins Glas kommt.
- Nun kommen der Knoblauch und optional die Kräuter in sterilisierte Gläser.
- Füllen Sie das Öl hinein und achten Sie darauf, dass kein Knoblauch an der Oberfläche schwimmt. Kommt er mit Luft in Berührung, kann er sonst schneller verderben.
- Jetzt stellen Sie die verschlossenen Gläser für 15 Minuten in kochendes Wasser und stellen somit ein Vakuum her.
- Nach dem Abkühlen werden die Gläser dunkel und kühl gelagert. Wenn Sie den Knoblauch nach dem Öffnen im Kühlschrank lagern, kann das Öl sich verdicken, was keinen Qualitätsverlust bedeutet.
Eingelegter und eingekochter Knoblauch ist für mindestens 1 Jahr haltbar.
Knoblauch in Essig einlegen
Zutaten:
- 200 g frischer Knoblauch
- 250 ml Weißwein- oder Apfelessig
- 250 ml Wasser
- 1 EL Zucker
- 1 EL Salz
- Optional Gewürze wie Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Chilischoten, Kräuter etc.
Und so wird´s gemacht:
- Knoblauchzehen schälen und auf Wunsch klein schneiden, alternativ ganz lassen.
- Geben Sie Wasser, Essig, Salz und Zucker in einen Topf und bringen alles zum Kochen. Auch die gewählten Gewürze können bereits mit hineingegeben werden. Die Mischung lassen Sie für 2 Minuten köcheln.
- Die Knoblauchzehen kommen nun in ein sterilisiertes Glas, darauf wird die noch heiße Essiglösung gegeben. Geben Sie eventuelle Kräuter mit hinein.
- Verschließen Sie das Glas und lassen Sie alles abkühlen. Wenn Sie möchten können Sie die Gläser zusätzlich für eine noch längere Haltbarkeit einkochen.
- Der Knoblauch wird kühl und dunkel gelagert.
In Essig eingelegter Knoblauch hält 1 Jahr und länger.
Knoblauch fermentieren
Zutaten:
- Frische Knoblauchzehen (Menge nach Bedarf)
- 1 EL Meersalz oder Steinsalz (unraffiniert)
- 500 ml Wasser
Und so wird´s gemacht:
- Schälen Sie die Knoblauchzehen und schneiden Sie sie – wenn gewünscht – in kleinere Stücke.
- Lösen Sie das Salz in Wasser auf – abhängig von der Knoblauchmenge kann die Menge der Salzlösung natürlich erhöht oder verringert werden.
- Der Knoblauch kommt nun in ein sterilisiertes Glas, danach füllen Sie die Salzlake ein, bis der Knoblauch vollständig bedeckt ist.
- Da der Knoblauch auch in Zukunft unter der Lake bleiben muss, sollten Sie ein Gewicht (Fermentationsgewicht) nutzen.
- Verschließen Sie das Glas aber nur soweit, dass Gase entweichen können. Alternativ nutzen Sie ein Glas mit speziellem Gärverschluss.
- Stellen Sie das Glas an einen dunklen und kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad.
- Lassen Sie den Knoblauch rund 10 Tage fermentieren. Bei der Gärung kann weißer Schaum auf der Oberfläche entstehen. Dabei handelt es sich um harmlose Kahmhefe, die einfach abgeschöpft wird.
- Hat der Knoblauch den gewünschten Geschmack erreicht, wird er fest verschlossen und im Kühlschrank aufbewahrt.
Fermentierter Knoblauch hält sich 6 Monate und länger.
Knoblauchpaste herstellen
Zutaten:
- 200 g frischer Knoblauch
- 2 EL Olivenöl
- Salz
- Zitronensaft
Und so wird´s gemacht:
- Schälen Sie den Knoblauch und geben Sie ihn in eine Küchenmaschine oder in einen Mixer. Alternativ können Sie die Zehen auch in einem Mörser zu einer feinen Paste verarbeiten.
- Ist der Knoblauch grob zerkleinert, geben Sie Salz und Olivenöl dazu und mixen oder zerdrücken weiter. Dadurch wird die Paste geschmeidiger.
- Um die Haltbarkeit zu erhöhen und den Geschmack zu verstärken, können Sie nun noch etwas Zitronensaft dazugeben. Am Ende sollte eine homogene Paste entstanden sein.
- Die Knoblauchpaste füllen Sie in sterilisierte Gläser und verschließen diese.
- Stellen Sie die Gläser für 15 Minuten in kochendes Wasser, um die Paste einzukochen und so lange haltbar zu machen.
- Gelagert wird Knoblauchpaste anschließend an einem kühlen und dunklen Ort.
Eingekochte Knoblauchpaste ist 1 Jahr und länger haltbar.
Knoblauch trocknen
Beim Trocknen von Knoblauch können Sie auf drei verschiedene Arten vorgehen: Lufttrocknung (dauert mehrere Tage), Trocknung im Backofen oder im Dörrautomaten.
Und so wird´s gemacht:
- Schälen Sie den Knoblauch und schneiden Sie ihn dünne Scheiben. Je dünner, umso schneller trocknen diese.
- Legen Sie die Knoblauchscheiben auf ein Blech/Backblech/Gitter nebeneinander (nicht übereinander!).
- Stellen Sie bei Lufttrocknung das Blech an einen sonnigen Standort und schützen Sie es vor Insekten. Beim Trocknen im Backofen oder im Dörrautomaten wird eine Temperatur von 50 bis 60 Grad benötigt. Die Trocknung dauert – je nach Dicke der Scheiben – zwischen 6 und 12 Stunden. Bei Trocknung im Backofen lassen Sie die Tür für einen Luftaustausch einen Spalt offen. Die Scheiben sind fertig, wenn sie beim Zerbrechen zerbröseln.
- Lassen Sie alles abkühlen und geben Sie den getrockneten Knoblauch in einen luftdichten Behälter. Lagern Sie alles kühl und trocken.
- Auf Wunsch können Sie den getrockneten Knoblauch auch zu einem Pulver verarbeiten.
Getrockneter Knoblauch hat eine Haltbarkeit von bis zu 1 Jahr.
Knoblauch einfrieren
Knoblauch lässt sich hervorragend einfrieren und behält dabei auch seine Konsistenz und seinen Geschmack, wenn Sie auf folgende Punkte achten:
- Schälen Sie die Knoblauchzehen.
- Geben Sie die ganzen Zehen auf ein Backblech und achten Sie darauf, dass diese nebeneinander liegen und sich nicht berühren.
- Stellen Sie das Blech für 1 bis 2 Stunden in den Gefrierschrank. So werden die Zehen vorgefroren und es wird verhindert, dass es beim Einfrieren Klumpen gibt.
- Danach können Sie den Knoblauch in Gefrierbeutel oder entsprechende Behälter geben und zusammen einfrieren.
Wenn Sie möchten, können Sie den Knoblauch vor dem Einfrieren kleinschneiden oder zu einer Paste verarbeiten. Den gehackten bzw. pürierten Knoblauch mischen Sie mit etwas Olivenöl und füllen ihn danach in einen Eiswürfelbehälter, sodass Sie am Ende gleichmäßige Portionen haben. Der Eiswürfelbehälter wird nun in den Gefrierschrank gegeben, bis alles komplett gefroren ist. Gerne können Sie den Knoblauch im Behälter belassen oder ihn in Gefrierbeutel füllen.
Eingefrorener Knoblauch ist 1 bis 2 Jahre haltbar.
Knoblauch räuchern
Eine etwas ungewöhnliche Methode, Knoblauch haltbar zu machen, ist das Räuchern. Positiver Nebeneffekt: Der Knoblauch wird besonders aromatisch!
Und so wird´s gemacht:
- Wählen Sie frische Knollen aus, belassen Sie die Schale aber an den Zehen. Das obere Viertel der Knollen wird dabei abgeschnitten und die Zehen teilweise freigelegt, sodass der Rauch besser eindringen kann.
- Räuchern können Sie im Räucherofen (bei Temperaturen von 60 bis 80 Grad), im Smoker oder auf einem Grill mit Deckel.
- Zum Räuchern werden Holzspäne verwendet, die Sie rund eine halbe Stunde in Wasser einlegen. Dadurch verbrennen sie nur langsam und geben ausreichend Rauch ab.
- Geben Sie die feuchten Holzspäne in eine Räucherschale oder wickeln Sie sie in Alufolie und stechen Sie kleine Löcher hinein.
- Zünden Sie den Grill an. Wenn die Kohle glüht, legen Sie die Räucherschale oder die Alufolie mit den Holzspänen hinein.
- Verteilen Sie nun die Knoblauchknollen auf dem Grill und schließen Sie den Deckel. Je nach der gewünschten Intensität des Aromas braucht der Knoblauch 2 bis 4 Stunden.
- Nach dem Räuchern lassen Sie den Knoblauch vollständig abkühlen und bewahren ihn dann in einem luftdichten Behälter oder in einem Glas im Kühlschrank auf.
Geräucherter Knoblauch ist zwar nur rund 4 Wochen haltbar, wenn Sie die Konservierung verlängern möchten, können Sie ihn aber auch einfrieren oder in Öl einlegen.
4 leckere Knoblauchrezepte – nicht für Vampire geeignet
Sie lieben Knoblauch und möchten ihn nicht nur hin und wieder in einem Gericht verwenden, sondern etwas zaubern, was intensiv nach Knoblauch schmeckt? Dann hätten wir 4 leckere Rezepte – allerdings geben wir keine Garantie, was eine eventuelle Geruchsbelästigung betrifft!
Bruschetta
Der italienische Vorspeisen-Klassiker wird traditionell mit Weißbrot gemacht. Wir tauschen das Weißbrot einfach durch Schwarzbrot aus und präsentieren einen aromatischen Snack:
Zutaten:
- 4 Scheiben Schwarzbrot
- 2 EL Olivenöl
- 2 Tomaten
- 4 Knoblauchzehen
- Basilikum
- Salz
Und so wird´s gemacht:
- Die Tomaten werden gewaschen, der Strunk entfernt und in kleine Würfel geschnitten.
- Schälen Sie die Knoblauchzehen und hacken Sie diese klein.
- Vermischen Sie beides mit Olivenöl und Salz und lassen alles für ca. 30 Minuten ziehen. Geben Sie die Mischung in ein Sieb und lassen alles gut abtropfen. Fangen Sie die Flüssigkeit auf.
- Legen Sie das Schwarzbrot auf ein Backblech und bestreichen Sie es mit der aufgefangenen Flüssigkeit.
- Das Brot kommt nun für ca. 10 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.
- Ist das Brot kross, nehmen Sie es heraus und geben Sie die Tomaten-Knoblauch-Mischung darauf. Mit Basilikum garnieren und noch warm servieren.
Mallorquinische Knoblauchsuppe
Tomatensuppe kann jeder – lassen Sie uns diese einfach etwas aufpeppen!
Zutaten:
- 24 Knoblauchzehen
- 4 Scheiben Toastbrot
- 4 EL Olivenöl
- 4 Tomaten
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 1 Lorbeerblatt
- ½ TL Oregano
- 1 Prise Chilipulver
- 1 EL Petersilie
Und so wird´s gemacht:
- Knoblauch schälen und am besten etwas kleinschneiden.
- Tomaten waschen, Strunk entfernen und in Würfel schneiden.
- Toastbrot in Würfel schneiden.
- Rösten Sie den Knoblauch und das Toastbrot in Olivenöl in einem Topf etwas an.
- Geben Sie die Tomaten hinzu und lassen alles kurz einkochen.
- Mit der Brühe aufgießen und das Lorbeerblatt, den Oregano und das Chilipulver dazugeben.
- Für 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen, bis die Knoblauchzehen weich sind.
- Entfernen Sie das Lorbeerblatt und pürieren Sie die Suppe mit dem Stabmixer. Auf Wunsch können Sie alles noch durch ein Sieb streichen, ist aber reine Geschmackssache!
- Mit Petersilie garnieren und schmecken lassen.
Griechische Knoblauch-Feta-Creme
Nicht nur die Italiener und die Spanier kochen gerne und viel mit Knoblauch, auch die Griechen stehen dem in nichts nach. Es folgt ein schnelles Gericht, das schmeckt wie beim Griechen.
Zutaten:
- 200 g Feta
- 100 g Frischkäse
- 1 EL Tomatenmark
- 5 Knoblauchzehen
- 1 TL Oregano
- 2 EL Olivenöl
- Salz
Und so wird´s gemacht:
- Feta grob zerbröseln.
- Mit dem Frischkäse und dem Tomatenmark in einen hohen Behälter geben.
- Den Knoblauch schälen, fein hacken und dazugeben.
- Mit dem Pürierstab cremig rühren
- Schmecken Sie die Creme mit Salz und Oregano ab. Eine leckere Beilage etwa für Gyros oder auch einfach auf Weißbrot.
Knoblauchpesto
Das schnelle Gericht für Kochfaule: Pesto geht immer, lässt sich gut vorbereiten und ist für mehrere Wochen im Kühlschrank haltbar.
Zutaten:
- 10 Knoblauchzehen
- 30 g frisches Basilikum
- 20 g Pinienkerne
- 50 g Schafskäse
- 50 g Frischkäse
- 3 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Und so wird´s gemacht:
- Die Basilikumblätter und die Pinienkerne werden in einem Mörser zerkleinert.
- Schälen Sie die Knoblauchzehen und zerdrücken Sie diese ebenfalls im Mörser gut.
- Zerbröseln Sie den Schafskäse und mischen Sie diesen mit dem Frischkäse, dem Knoblauch, dem Basilikum und den Pinienkernen.
- Geben Sie nach und nach Olivenöl hinzu und verrühren Sie alles zu einer homogenen Masse.
- Schmecken Sie zum Schluss mit Salz und Pfeffer ab. Gerne können Sie das Knoblauchpesto gleich zu Nudeln servieren oder für mehrere Wochen im Kühlschrank lagern.