„Warum in die Ferne schweifen …“ – schon Goethe wusste, dass vieles in der Heimat besser ist. Und so ist es auch mit den Superfoods. Jährlich stehen neue Superfoods auf dem Plan, die oft viele tausende Kilometer hinter sich haben und die Bezeichnung eigentlich gar nicht verdienen. Die Natur hat es schon so eingerichtet, dass die Flora und Fauna der Region ausreicht, um sich gesund zu ernähren. Früchte aus Übersee brauchen wir nicht. Schauen Sie einfach in die Natur – dort gibt es gesunde und leckere Nahrung in Hülle und Fülle. Wir stellen Ihnen die Top Ten der gesunden Beeren aus der Natur vor. Und das Beste ist – viele davon wachsen direkt vor Ihrer Haustür.
Übrigens – unsere Reihenfolge sagt nichts über den Nährstoffgehalt aus, sondern richtet sich nach der Erntezeit.
Brombeeren für großartige Konfitüren
Wilde Brombeeren sind geschmacklich kaum mit den Gartenbrombeeren zu vergleichen. Ausgereift schmecken sie viel vollmundiger und süßer. Auch sie stecken voller Vitamine. Vor allem Vitamin C, E und B sind in den Beeren zu finden. Aber auch Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Mangan enthalten die Früchte. Aus den Früchten können Sie göttliche Liköre, Konfitüren und Säfte zaubern. Frisch schmecken sie natürlich am besten. Die Erntezeit startet im Juli und reicht manchmal bis zum ersten Frost.
Holunderbeeren – ein gutes Hausmittel für die Erkältungszeit
Kennen Sie das auch noch? Bei Oma früher gab es Holundersuppe in der Erkältungszeit. Der Grund dafür war natürlich der hohe Vitamin-C-Gehalt, die durch sekundäre Pflanzenstoffe und wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium ergänzt werden. Auch wenn die Beeren roh als giftig gelten, gekocht sind sie einfach köstlich. Und natürlich gibt es nicht nur die Holundersuppe. Aus Holunderbeeren können Sie auch Gelee, Marmelade und Saft machen. Es gibt aber noch viel mehr tolle Rezepte um die Holunderbeere. Ernten können Sie die schwarzen Beeren je nach Region ab August.
Berberitzen – die kleinen Vitaminwunder
Auch mit den Früchten der Berberitze wissen heute viele nichts mehr anzufangen. Dabei sind die reifen Früchte sehr gesund und obendrein lecker. Der fein säuerliche Geschmack erinnert ein bisschen an Cranberrys. Die Früchte sind reich an Vitamin C und Antioxidantien. Sie gelten als antiseptisch und entgiftend. In der Volksheilkunde werden sie oft bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Geerntet werden die kleinen Früchte der Berberitze ab Mitte August. Ziehen Sie sich am besten Handschuhe an, denn der Strauch hat Dornen.
Kornelkirschen – alte Früchte wiederentdeckt
Kornelkirsche wurden lange Zeit mit Missachtung gestraft. Sehr zu Unrecht wie wir finden, denn die kleinen Beeren schmecken sehr gut. Obendrein beinhalten sie viel Kalium, Eisen und Vitamin C. Durch den hohen Phytonzidengehalt wird den Früchten eine bakterizide Wirkung zugeschrieben. Kornelkirschen sind nicht nur süß ein Genuss. Sie können die Früchte auch in herzhaften Speisen verwenden oder in Salzlake fermentieren. Zwischen Ende August und Anfang September können Sie die Früchte ernten.
Sanddorn – der ultimative Vitamin-C-Lieferant
Dass Sanddorn sehr viel Vitamin C hat, ist kein Geheimnis mehr. Aber auch Vitamin B1, B2, E und K sind in den Früchten enthalten. Dazu kommen Spurenelemente wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Rundum ist Sanddorn ein heimisches Superfood. Die Beeren mit dem frischen, säuerlichen Geschmack sind eine Köstlichkeit. Aus ihnen entstehen Gelees, Konfitüren, Säfte, Chutneys und vieles mehr. Geerntet werden die Beeren je nach Sorte von August bis Oktober.
Weißdornbeeren sind mehr als ein Geliermittel
Weißdornbeeren können Sie gut mit anderen Früchten mischen und dabei künstliches Geliermittel sparen, denn die Beeren gelieren sehr gut. Doch die Beeren mit dem säuerlich-süßen Geschmack können mehr. Weißdornbeeren enthalten viel Provitamin A und Vitamin C. Außerdem sind sie reich am Ballaststoff Pektin. Man sagt den Beeren nach, dass sie Bluthochdruck ausgleichen sollen und bei Herz-Kreislaufbeschwerden unterstützend wirken. Aus den Beeren können Sie feine Gelees, Konfitüren, Kompott und vieles mehr zubereiten. Die Erntezeit liegt zwischen September und Oktober.
Vogelbeeren – nach dem Frost eine Köstlichkeit
Noch immer hält sich der Mythos, dass Vogelbeeren giftig sind. Das stimmt nicht. Die reifen Früchte lassen sich vielfältig verarbeiten. Allerdings sollten Sie die Früchte vor dem Verzehr verarbeiten. Durch Erhitzen oder Einfrieren wird die enthaltene Parasorbinsäure, die für den herb-bitteren Geschmack verantwortlich ist, abgebaut. Vogelbeeren enthalten sehr viel Vitamin C und Beta-Carotin. Die Früchte können Sie zu Gelees, Konfitüren, Chutneys und vieles mehr verarbeiten. Auch ein Vogelbeerlikör ist eine Köstlichkeit. Gesammelt werden die Früchte ab September. Die Beeren können ruhig den ersten Frost abbekommen. Dann schmecken sie noch besser.
Preiselbeeren – Köstlichkeiten nicht nur fürs Wildgericht
Ein Wildgericht ohne Preiselbeeren? Da fehlt doch was. Die herben, leicht säuerlichen Beeren unterstreichen Wildgerichte, schmecken aber auch zu Käse sehr lecker. Preiselbeeren sind nicht nur reich an Vitamin C, sondern beinhalten auch einige B Vitamine, Vitamin E und das Provitamin A. Dazu kommen Eisen, Kalium, Magnesium und Kalzium. Kurz gesagt, sie sind kleine Vitaminbomben. Kleine Mengen können Sie oft schon im Juni ernten. Die Haupterntezeit liegt aber im Oktober.
Hagebutten – die aromatischen unter den Beeren
Hagebutten haben über die Jahre nicht an Bekanntheit verloren. Die kleinen roten Früchte verfügen über viel Vitamin C und eignen sich besonders in der kalten Jahreszeit zur Stärkung des Immunsystems. Hagebutten schmecken leicht herb und säuerlich. Haben die Früchte etwas Frost abbekommen, schmecken sie süßer. Aus Hagebutten lässt sich nicht nur ein fruchtiger Tee zaubern. Auch als Chutney, Marmelade oder Konfitüre sind die Früchte sehr köstlich. Hagebutten ernten Sie zwischen September und November.
Schlehen – kleine Kraftpakete für den Winter
Schlehen verfügen über einen herben und säuerlichen Geschmack. Ihr ganzes Aroma entfalten sie aber erst nach der Verarbeitung. Ob Saft, Marmelade oder feine Liköre, aus den Früchten können Sie viele Köstlichkeiten kreieren. Schlehen verfügen über viele Vitamine. Besonders gesund werden die Früchte durch die enthaltenen Flavonoide, Pektin und Gerbstoffe. Die Früchte sollen entzündungshemmend und schleimlösend wirken. Sie sind also genau richtig für die Erkältungszeit. Ernten Sie Schlehen zwischen Ende November und Mitte Dezember, wenn sie den ersten Frost abbekommen haben.
Wildfrüchte voller Vitamine
Bei dem riesigen Angebot an gesunden Wildfrüchten braucht doch niemand Superfoods aus fremden Ländern. Auch wenn die Vorteile von exotischen Superfoods verlockend klingen, heimischen Alternativen können viel mehr. Zudem wissen Sie nicht, wo die Exoten herkommen. Oft sind diese mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Außerdem werden sie über tausende Kilometer importiert. Diese Produkte strapazieren die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Gehen Sie doch einfach mal vor die Tür und sammeln Sie heimische Beeren, die Superfoods meist um Längen schlagen. Viele unserer Beeren haben einen viel höheren Vitamin-C-Gehalt als Zitronen. Wozu also viel Geld für Werbetrends ausgeben, wenn Sie die gesunde Alternative hier finden können?