Die Königin der Blumen ist nicht nur in unseren Gärten sehr oft zu finden, sie belegt auch als Schnittblume mit großem Abstand Platz 1. Besonders unter Liebenden werden Rosen sehr oft verschenkt. Ob zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zum Valentinstag – Rosen dürfen nicht fehlen. Auch wenn wir glauben, Rosen zu kennen, gibt es mit Sicherheit noch einige Fakten, die neu für den einen oder anderen sind. Diese möchten wir uns mal etwas näher ansehen.
Die Rose – ein Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Rosa
Familie: Rosengewächse
Arten: über 150 Wildarten und mehr als 30.000 von Züchtungen
Blütenfarben: nahezu alle Farben vertreten, bis auf Blau und Schwarz
Blütengröße: Kleinblütige Rosen erreichen einen Blütendurchmesser von 2 bis 4 Zentimetern, mittelgroße Blüten werden bis zu 8 Zentimeter groß, großblütige Rosen können bis zu 15 Zentimetern erreichen.
Wuchsgröße: Zwergrosen erreichen Wuchshöhen von bis zu 50 Zentimetern, Beetrosen werden bis zu 80 Zentimeter groß, Strauchrosen bis zu 2 Meter, Wildrosen bis zu 3 Meter und Kletterrosen bis zu 6 Meter.
Rosengruppen: Rosen lassen sich, je nach Herkunft, Blütenform und Wuchsart, in unterschiedliche Rosengruppen einteilen. Dazu gehören Wildrosen, Alte Rosen, Moderne Rosen, Kletterrosen, Strauchrosen, Bodendeckerrosen und Zwergrosen.
Herkunft: Europa, Asien, Nordamerika, Nordafrika
Blütezeit: Wildrosen meist einmalblühend im Frühling oder Frühsommer, moderne Züchtungen oft mehrmals blühend von Frühling bis in den Herbst
Lebenszeit: Wildrosen können bis zu 100 Jahre alt werden, Kulturrosen erreichen bis zu 30 Lebensjahre.
10 Fakten über Rosen
Schon zu Zeiten der Dinosaurier gab es Rosen – damit sind die Pflanzen seit mehr als 35 Millionen Jahren auf unserer Erde. Wir haben noch weitere spannende Fakten über Rosen für Sie ausgegraben.
Fakt 1: Rosen können singen
Gut, so wie wir uns das Singen vorstellen, klappt das bei Rosen natürlich nicht. Aber: Künstler und Wissenschaftler haben sich die Schwingungen der Rosenblätter und Rosenblüten zunutze gemacht und diese mit Hilfe der Technik in Musik umgewandelt. Dabei wird die Biodata-Sonifikation genutzt. Sensoren werden an die Blätter der Rose angeschlossen und messen ihre bioelektrischen Signale. Diese Signale werden in MIDI-Daten umgewandelt. Mit Synthesizern oder Musiksoftware kann daraus eine hörbare Melodie entstehen.
Die sanften Klänge von Rosen werden vor allem für Entspannung und Meditation genutzt. Wissenschaftler führen außerdem sogenannte Biofeed-Experimente durch. Dabei wird untersucht, ob Pflanzen auf Emotionen reagieren. Dass Rosen eines Tages tatsächlich singen können, ist gar nicht so utopisch. Mit Fortschritten in Biosensorik könnte es möglich sein, dass wir irgendwann direkt mit Pflanzen kommunizieren und es vielleicht sogar musikalische Gärten gibt, in denen jede Blume ihre eigene Melodie hat.
Fakt 2: Rosen sind mit Erdbeeren, Kirschen und Mandeln verwandt
Rosen gehören zur Familie der Rosengewächse – das sagt ja bereits der Name aus. Zu diesen Rosengewächsen gehören aber noch über 3.000 weitere Pflanzen, die mit den Rosen augenscheinlich wenig bis gar nichts zu tun haben. Darunter Eberesche, Mehlbeere, Weißdorn, Erdbeere, Himbeere, Pflaume, Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche und sogar der Mandelbaum.
Pflanzen, die zu den Rosengewächsen gehören, haben alle typische Merkmale. Dazu gehören:
• Blüten: radiärsymmetrisch, fünfzählig, viele Staubblätter, ober- und unterständiger Fruchtknoten
• Blätter: wechselständig, meist gezähnte Blattränder, Nebenblätter vorhanden
• Wuchsform: holzige oder krautige Pflanzen, oft mit Dornen oder Stacheln
• Fruchtbildung & Samen: häufig Scheinfrüchte, Samenverbreitung durch Tiere
• Ökologische und chemische Merkmale: hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, Nutzung als Nahrungspflanzen, Nutzung als Heilpflanzen
Fakt 3: Die älteste Rose ist mehr als 700 Jahre alt
Auch wenn Rosen zwischen 30 und 100 Jahren alt werden können, gibt es berühmte Ausnahmen. Eine davon ist die Hildesheimer Rose. Dabei handelt es sich um eine Hundsrose, dort an der Nordwand des Hildesheimer Doms wächst. Gesichert ist dies seit mindestens 700 Jahren, die erste Erwähnung fand im Jahr 815 statt. Man geht aber davon aus, dass sie bereits über 1.000 Jahre alt sein könnte.
Der Legende nach soll der Hildesheimer Dom genau an dem Ort errichtet worden sein, an dem ein Bischof ein Marienreliquiar verlor. Er fand es später in einem Rosenstrauch, was als göttliches Zeichen gedeutet wurde. Daraufhin ließ er an dieser Stelle eine Kapelle bauen – den Vorläufer des heutigen Doms. Die Rose ist über 10 Meter hoch und zeigt jedes Jahr ihre zarten rosa Blüten.
Fakt 4: Die teuerste Rose kostet 13 Millionen Euro
Sie hat den toll klingenden Namen „Juliet“ und ist tatsächlich 13 Millionen Euro wert. Und das kam so:
Der britische Rosenzüchter David Austin brauchte 15 Jahre lang, um durch intensive Forschungen und Kreuzungen die Rose zu erschaffen. In den 1970er Jahren begann er mit der Züchtung, die ihn insgesamt 3 Millionen Pfund, heute rund 13 Millionen Euro kostete. Seit 1991 ist die Rose „Sweet Juliet“ auf dem Markt. Sie zählt heute zu einer der schönsten Rosen weltweit und wird vor allem für exklusive Events und luxuriöse Hochzeiten verwendet.
Das Besondere an der Juliet Rose ist:
• Blütenfarbe: Ein einzigartiger Apricot-Ton, der in verschiedenen Lichtverhältnissen changiert.
• Blütenform: Große, üppige schalenförmige Blüten mit dicht gefüllten Blütenblättern.
• Duft: Ein zarter, aber charakteristischer Teerosenduft.
• Wachstum: Eine robuste, stark wachsende Rose mit außergewöhnlicher Blühfreudigkeit.
Fakt 5: Rosenblüten sind essbar
Rosenblüten sind nicht nur wunderschön anzuschauen, sie sind auch vielseitig in der Küche verwendbar. Schon die alten Römer wussten um die wohlschmeckenden Blütenblätter und verwendeten sie bei ihren Festmahlen und im Wein. Nicht alle Rosen sind gleich gut zum Verzehr geeignet, am besten eignen sich alte Duftrosen, Wildrosen, Englische Rosen, historische Rosen, Bio-Rosen. Wichtig: keine gespritzten oder chemisch behandelten Blütenblätter verzehren.
Der Geschmack variiert je nach Sorte, ist aber oft leicht süßlich, blumig und manchmal sogar würzig. Wildrosen haben ein eher herbes, fruchtiges Aroma. Damaszener-Rosen sind im Geschmack besonders intensiv und werden meist für Rosenwasser oder Desserts verwendet.
Rosenblüten lassen sich wie folgt verwenden:
• Salate und Bowls: Blütenblätter als essbare Dekoration
• Tee: Rosenblütentee wirkt beruhigend
• Süßspeisen: Ideal für Kuchen, Pudding, Marmelade und Sorbets
• Rosenwasser und Sirup: Perfekt für Getränke, Cocktails und orientalische Rezepte
• Schokolade und Gebäck: Verleiht eine feine blumige Note
• Gewürzmischungen und Chutneys: Besonders in der indischen Küche beliebt
Fakt 6: Rosenöl ist das teuerste ätherische Öl der Welt
Rosenöl wird auch als flüssiges Gold bezeichnet und ist sehr teuer. 1 Liter kann – je nach Herkunft, Reinheit und der Produktionsmethode – bis zu 10.000 Euro kosten. Warum aber ist Rosenöl so teuer?
1. Extrem aufwendige Herstellung: Für 1 Liter Rosenöl werden zwischen 3.000 und 5.000 Kilogramm Rosenblüten benötigt.
2. Kurze Erntezeit: Die Blüten müssen in den frühen Morgenstunden per Hand gepflückt werden, bevor die ätherischen Öle verdampfen.
3. Geringer Ölgehalt: Eine einzige Blüte enthält nur 0,02 % ätherisches Öl.
4. Aufwendige Destillation: Rosenöl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, was sehr präzise erfolgen muss.
5. Nur wenige Rosen: Für die Herstellung von hochwertigem Rosenöl werden meist nur zwei Rosenarten verwendet: Damaszener-Rosen und Zentifolie.
Fakt 7: Rosen können im Dunkeln leuchten
Es gibt einige Rosenblüten, die unter UV-Licht fluoreszieren. Fluoreszenz tritt auf, wenn eine Substanz Licht aufnimmt und es in einer anderen Wellenlänge wieder abgibt. Einige natürliche Pigmente in Rosenblättern können UV-Licht absorbieren und in sichtbares Licht umwandeln. Dazu gehören:
• Flavonoide: Diese Pflanzenstoffe absorbieren UV-Licht und können bläulich oder grünlich leuchten.
• Anthocyane: Farbgebende Pigmente in Blüten, die unter UV-Licht strahlen können.
• Carotinoide: Pigmente, die Gelb- bis Orangetöne erzeugen und in manchen Fällen unter UV-Licht leuchten.
Fakt 8: Rosen können ohne Erde wachsen
Rosen setzen hohe Ansprüche an das Substrat, in dem sie wachsen. Es ist aber auch möglich, Rosen ohne Erde wachsen zu lassen. Gezüchtet werden können sie beispielsweise durch Hydroponik (Wasseranbau), Aeroponik (Luftkultur) und Hydrokultur (Wasser und Substrat). Die Vorteile des erdlosen Rosenanbaus liegen auf der Hand: Sie sind platzsparend, wassersparend, schädlingsarm und nachhaltig.
Und so sieht das Ganze aus:
• Hydroponik: Die Rosen wachsen in einem Nährstoffwasserbad, das regelmäßig mit Sauerstoff angereichert wird. Diese Möglichkeit wird häufig für den kommerziellen Anbau von Schnittrosen genutzt.
• Aeroponik: Die Rosenwurzeln hängen in der Luft und werden mit einer feinen Nährstoffnebel-Sprühung versorgt. Wird in der Forschung und in innovativen Gärtnereien erprobt.
• Hydrokultur: Statt Erde wird ein anorganisches Substrat wie Blähton, Perlit oder Steinwolle verwendet, welches das Wasser speichert. Beliebt für Topfpflanzen oder dekorative Rosen in Innenräumen.
Fakt 9: Rosen können sich klonen
Vegetative Vermehrung heißt das Zauberwort, mit dem man Rosen klonen kann. Dabei wird eine genetisch identische Kopie einer Rose erzeugt und das komplett ohne Samen. Die Vegetative Vermehrung kann dabei durch Stecklinge, Ableger oder Gewebestruktur erfolgen.
• Bei der Stecklingsvermehrung wird ein abgeschnittener Rosenzweig in Wasser oder in feuchte Erde gegeben und kann so Wurzeln bilden – ein Klon mit exakt den gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze entsteht.
• Manche Rosensorten bilden von selbst lange Triebe, die man zum Boden biegen kann, so sie Wurzeln bilden – das nennt man Absenker oder Ableger.
• Eine weitere Möglichkeit des Klonens findet im Labor statt. Dort werden kleine Zellstücke aus Rosenpflanzen entnommen und unter sterilen Bedingungen gezüchtet. Diese Methode wird in der kommerziellen Rosenzucht verwendet, um hochwertige Garten- und Schnittrosen zu vermehren.
Rosen können sich im Übrigen auch von selbst klonen, indem sie Wurzelausläufer bilden, an denen genetisch identische Klone wachsen.
Fakt 10: Rosen können die Blütenfarbe ändern
In der Natur gibt es keine schwarzen und keine blauen Rosen – werden diese angeboten, hat sie der Mensch künstlich verändert. Rosen können aber auch eigenständig ihre Blütenfarbe verändern und das aus folgenden Gründen:
• Sonnenlicht und Temperaturen: Rosen können ihre Blütenfarbe abhängig von Lichtintensität und Temperatur verändern. Kühle Temperaturen intensivieren rote und blaue Farbtöne, starke Sonneneinstrahlung kann Blüten ausbleichen oder einen Farbverblauf erzeugen.
• pH-Wert des Bodens: Einige Rosen reagieren empfindlich auf den pH-Wert des Bodens. Ähnlich wie bei Hortensien können saure Böden die Farben intensiver werden lassen, während alkalische Böden Blüten blasser wirken lassen.
• Alterung: Viele Rosenarten ändern die Farbe, wenn sie reifen. So blüht etwa die Sorte Mutabilis erst gelb, wird dann rosa und schließlich rot.
• Bestäubung: Manche Rosen können die Farbe nach der Bestäubung ändern, um Bestäuber nicht mehr anzulocken – sie signalisieren somit, bereits bestäubt worden zu sein.
• Mutationen: Rosen können spontan mutieren, sodass eine neue Blütenfarbe oder ein Muster entsteht.
Bekannte Rosen mit Farbveränderungen sind die gerade genannte „Mutabilis“. Außerdem „Peace“ (kann je nach Sonne intensivere Gelb- oder Rosatöne zeigen), „Osiria“ (Rote Blüten mit weißem Rand, die mit der Zeit dunkler werden) und „Abracadabra“ (Blüten mit einzigartigem Farbspiel zwischen Gelb, Rot und Braun).