Im Winter müssen Sie auf leckeres Gemüse nicht verzichten, wenn Sie es im Garten anbauen. Verschiedene Gemüsesorten sind frosthart, wachsen ziemlich schnell und können den Winter über geerntet werden. Wintergemüse aus dem Garten ist deutlich gesünder als exotische Sorten aus dem Supermarkt.
Der richtige Zeitpunkt für Aussaat oder Pflanzung: abhängig vom ersten Frost
Wann Sie Wintergemüse anbauen, ist abhängig vom Zeitpunkt des ersten Frostes, der abhängig von der Region unterschiedlich spät einsetzt. Bringen Sie das Gemüse zu spät in die Erde, erreicht es mitunter nur eine geringe Größe, da es das Wachstum bei Kälte einstellen könnte. Schlimmstenfalls kann das Gemüse auch absterben, da die Jungpflanzen noch nicht resistent genug gegen Frost sind. Orientieren Sie sich daran, wie schnellwüchsig das Gemüse ist, und bringen Sie es entsprechend zeitig vor dem ersten Frost aus:
- schnell wachsendes Gemüse mindestens sechs Wochen vorher
- mittelschnell wachsendes Gemüse: mindestens acht Wochen zuvor
- langsam wachsendes Gemüse: dreieinhalb Monate vorher
Tipp: Fragen Sie beim Deutschen Wetterdienst nach, wann in Ihrer Region mit dem ersten Frost zu rechnen ist.
Fruchtfolge beachten: keine botanischen Verwandten nacheinander ins Beet
Die meisten Wintergemüsesorten kommen dann ins Beet, wenn das Sommergemüse abgeerntet ist. Damit das Wintergemüse optimal mit Nährstoffen versorgt wird und gut gedeiht, kommt es auf die richtige Fruchtfolge an. Botanische Verwandte, beispielsweise verschiedene Kohlsorten, dürfen nicht hintereinander ins Beet gebracht werden, da Krankheiten auf die gesunden Pflanzen übertragen werden und sich ausbreiten könnten. Beachten Sie auch den Nährstoffbedarf der Pflanzen und pflanzen Sie dort, wo Starkzehrer im Beet gestanden haben, in der Folge keine Starkzehrer. Die Pflanzen entwickeln sich nur schwach, der Boden wird ausgelaugt.
Gemüsesorten, die sich für den Winteranbau eignen: kein hoher Pflegeaufwand
Für den Anbau im Winter eignen sich regionale Sorten am besten, da sie unempfindlich gegen Frost sind. Einige Sorten, beispielsweise Grünkohl, entfalten ihren Geschmack am besten, wenn sie Frost bekommen. Die enthaltene Stärke wird dann in Zucker umgewandelt. Das sind die wichtigsten Gemüsesorten, die sich für den Winteranbau eignen:
Kohlsorten: deftig, robust und nährstoffreich
Kohlsorten gehören zu den Starkzehrern, doch eignen sie sich auch für den Winteranbau. Einige Sorten können noch bis zum Frühjahr ohne Frostschutz im Beet bleiben:
- Grünkohl ist ein klassisches Wintergemüse, das keine hohen Ansprüche an Standort und Boden stellt. Er entfaltet seinen Geschmack nach dem Frost am besten.
- Rosenkohl ist ein weiteres Wintergemüse, das nach Frosteinwirkung seinen Geschmack am besten entfaltet und ohne Frostschutz bis zum Frühjahr im Beet bleiben kann.
- Rotkohl wächst langsam und kann im November noch deutlich an Gewicht und Festigkeit zulegen. Ernten Sie ihn, bevor Dauerfrost kommt, und lagern Sie ihn ein.
- Wirsingkohl kann noch bis in den August gepflanzt werden und entwickelt sich noch nach den ersten Frösten zu kräftigen Köpfen. Bis zum Frühjahr kann er im Beet bleiben.
- Weißkohl braucht einen nährstoffreichen Boden und kann sich noch nach den ersten Frösten kräftig entwickeln. So wie Rosenkohl sollten Sie ihn vor einer Dauerfrostperiode abernten.
Porree: frische Ernte im Winter möglich
Porree ist ein ideales, gesundes Wintergemüse, das auch bei Frost im Beet bleiben kann. Bei Bedarf kann er frisch geerntet werden, doch lässt er sich bei gefrorenem Boden nicht ausreißen. Um ihn auch bei Frost problemlos aus dem Beet zu bekommen, decken Sie ihn am besten nach den ersten Frösten mit einer dicken Schicht aus Laub ab.
Wurzelgemüse: tankt viel Geschmack im Winter
Wurzelgemüse kann teilweise noch bis im Frühjahr im Beet bleiben. Verschiedene Sorten gewinnen im Winter, bei Frosteinwirkung, noch kräftig an Geschmack:
- Möhren vertragen Frost und schmecken nach Frosteinwirkung noch süßer. Schützen Sie Ihre Möhren mit einer dicken Mulchschicht oder mit Gärtnervlies, wenn sich eine Dauerfrostperiode ankündigt.
- Pastinaken sind ein aromatisch-süßes Gemüse, frosthart und gewinnen durch Frost noch mehr an Süße. Sie bevorzugen einen humosen Boden und eine dicke Mulchschicht als Schutz vor längeren Dauerfrostperioden.
- Schwarzwurzeln sind ab Oktober erntereif, können aber bis zum Frühjahr im Beet überwintern. Bei gefrorenem Boden ernten Sie die tief in die Erde reichenden Wurzeln nicht, da sie abbrechen und ihren weißen Milchsaft verlieren.
- Winterrettich verträgt starke Nachtfröste, kann im Winter geerntet werden, sollte aber bei stärkeren Frösten mit einem Vlies abgedeckt werden.
- Rote Bete sind ziemlich winterhart, sollten jedoch bei stärkeren Frösten mit einem Vlies oder einer Mulchschicht aus Laub abgedeckt werden.
- Steckrüben sind ein guter Vitaminlieferant in der kalten Jahreszeit und lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Bis in den Dezember hinein und mitunter auch länger können sie im Freiland bleiben, doch sollten sie dann mit einer Mulchschicht aus Laub oder einem Vlies abgedeckt werden.
Salate für den Winter: Asia- und Feldsalate
Salate wachsen schnell, sind frostresistent und können je nach Sorte auch noch im Winter angebaut und geerntet werden:
- Asia-Salate gibt es in verschiedenen Sorten, die einen würzigen Geschmack haben, schnell wachsen und den Winter über geerntet werden können.
- Postelein wird auch als Winter-Portulak bezeichnet und hat einen würzig-säuerlichen Geschmack. Die Keimtemperatur sollte im Plusbereich, aber unter 12 Grad Celsius liegen.
- Feldsalat kann den ganzen Winter über geerntet werden und verträgt Frost, doch sollte er bei starken Frösten mit einem Vlies abgedeckt werden.
- Zuckerhut-Salat verträgt Temperaturen bis minus 8 Grad Celsius, doch geht der knackige Biss verloren, wenn die Köpfe mehrmals durchfrieren.
- Winterspinat gehört zwar nicht zu den klassischen Salaten, doch kann das robuste Blattgemüse bis ins Frühjahr im Garten überwintern. Er verträgt Frost, wenn die Pflanzen mindestens zwei Blätter entwickelt haben, und kann den Winter über geerntet werden. Lassen Sie bei der Ernte immer einige Blätter stehen, damit die Pflanzen weitere Blätter hervorbringen.
Kohlrabi: bei starkem Frost abdecken
Kohlrabi sind ein feines Gemüse, das ziemlich frostresistent ist und auch im Winter geerntet werden kann. Sie gehören zu den Kohlgemüsen und sind daher Starkzehrer, die einen nährstoffreichen Boden benötigen. Wird der Frost zu stark, decken Sie die Knollen mit einer Mulchschicht aus Laub ab oder decken ein Vlies über die Pflanzen.
Sellerie: langsam wachsende Knollen
Knollensellerie wächst langsam und steht auch nach einigen leichten Nachtfrösten noch gut im Beet. Decken Sie die Pflanzen bei stärkeren Frösten mit einem Vlies ab, um die Ernteperiode zu verlängern. Möchten Sie Sellerie einlagern, ernten Sie ihn vor den ersten starken Frösten, da er dann länger lagerfähig ist.