Rosmarin ist schon lange in unseren Gärten heimisch. Und das mit gutem Grund. Denn erstens ist Rosmarin hervorragend zum Würzen geeignet und zum anderen kommt er in Kosmetik immer häufiger zum Einsatz. Zudem soll Rosmarin anregend wirken und verspannte Muskeln wieder auflockern. Auch als Tee wird das Kraut sehr gerne genutzt und ist weiterhin ein wichtiger Helfer bei der Mückenabwehr. Daher wird er beispielsweise auch gerne vor Fenster gestellt oder vor die Terrasse gepflanzt. In Kombination mit weiteren mediterranen Pflanzen können Salbei, Thymian und auch Lavendel sowie Oregano und Zitronenmelisse ihren vollen Duft entfalten und so die Mücken von der Terrasse fernhalten. Doch auf was ist beim Anbau von Rosmarin noch zu achten? Das möchten wir hier genau erklären.
Woher kommt Rosmarin eigentlich?
Rosmarin zählt zu den Lippenblütlern und hat seinen Ursprung in den Mittelmeerländern. Vor allem in Küstenregionen und an Felshängen ist er häufig anzutreffen. Daher kommt wohl auch der Name, der übersetzt „Tau des Meeres“ bedeutet. Er könnte aber auch von dem griechischen Wort rhops myrinos abstammen, was übersetzt „balsamischer Strauch“ heißt. Hier sind sich die Wissenschaftler nicht ganz einig. Sicher ist jedoch, dass Rosmarin einen sehr hohen Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen kann. Seit dem Jahr 2020 lautet der botanische Name Rosmarinus und wurde der Gattung Salbei zugeordnet.
Verwendet wird das Kraut schon seit vielen Tausend Jahren. Die Griechen, Römer und auch Ägypter nutzten den immergrünen Halbstrauch für rituelle Räucherungen und als Weihrauch-Ersatz. Zudem stand er zu damaliger Zeit als Kraut der Liebesgöttin Aphrodite und stand für Liebe und Treue. Etwa 800 n. Chr. wurde Rosmarin auch in den Gärten von Karl dem Großen angebaut und wurde als wichtiges Heilkraut verwendet. Gleichzeitig wurde das würzige Kraut auch in der Küche genutzt, um Speisen zu verfeinern. Die leicht bittere, aber schmackhafte Note konnte so die Gerichte auf besondere Weise aufwerten. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen wird Rosmarin auch als Tee genutzt. Er soll anregend und kräftigend wirken und soll sogar gegen Kopfschmerzen hilfreich sein. Allerdings ist dies wissenschaftlich nicht belegt.
Eigenschaften von Rosmarin
Rosmarin ist ein mehrjähriger und immergrüner Halbstrauch. Er wächst aufrecht, dichtbuschig und kann, je älter er wird, sehr ausladend werden. Auffällig sind die Triebe, die kantig und sehr stark verzweigt sind. Es gibt verschiedene Sorten, die sogar eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen können. Der duftende Halbstrauch blüht von Anfang März bis Anfang Mai und die Blüten erscheinen in den Blattachseln. Je nach Sorte können die Rosmarinblüten weiß, hellblau oder rosa und blauviolett sein. Auffällig ist, dass sie zahlreiche Insekten anlocken.
Standort und Boden
Rosmarin liebt einen sandigen und trockenen Standort mit viel Sonne. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu viel Humus enthält, damit sich die Pflanze voll entfalten kann. Bei Bedarf kann daher etwas Kalk unter die Erde gemischt werden. Ist der Boden zu schwer, kann auch problemlos Sand oder Kies der Erde zugegeben werden. Selbst ein Steingarten ist der perfekte Ort für einen Rosmarin-Strauch.
Düngen ist bei Rosmarin praktisch vollkommen überflüssig. Es sei denn, der Halbstrauch leidet an einer Mangelerscheinung. Lediglich ältere Pflanzen sollte man regelmäßig mit Nährstoffen düngen. Weiterhin sollten ältere Pflanzen nicht mehr umgetopft werden. Hier gilt, je älter die Pflanze wird, desto seltener sollte sie umgetopft werden. Beim Gießen sollte man Zurückhaltung walten lassen, da es die Pflanze lieber trocken mag. Sollte die Pflanze im Topf stehen, muss das Wasser aus dem Untersetzer weggeschüttet werden, um Staunässe zu vermeiden.
Der Halbstrauch kann im Garten wie auch im Topf gepflanzt werden. Er eignet sich zudem sehr gut als Nachbar von Salbei, Thymian und Oregano, wenn er in einer Kräuterspirale gepflanzt wird. Vor der Terrasse ist er in Kombination mit Lavendel ein hervorragender Mücken-Vertreiber.
Ist Rosmarin winterhart?
Dir Pflanze ist nicht winterhart, er verträgt geschützt jedoch Temperaturen von minus acht bis zehn Grad. Steht der Halbstrauch also an der richtigen Stelle, ist es kein Problem, in draußen zu überwintern. Allerdings sollte ein entsprechender Schutz, wie etwa Schilfrohrmatten, Reisig oder Laub genutzt werden, um die Pflanze vor Frost zu schützen. Des Weiteren sollte man bedenken, dass die winterliche Nässe oftmals der Tod von Rosmarin ist. Ein trockener und geschützter Ort ist im Winter besonders wichtig.
Im Topf kann die Gewürzpflanze im Winter nicht draußen bleiben. Rosmarin im Topf sollte an einem hellen und kühlen Ort überwintern. Alternativ kann die Pflanze auch bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt dunkel überwintert werden. Allerdings verliert der Halbstrauch dann alle Blätter, die im Frühjahr wieder neu austreiben.
Schnitt und Pflege von Rosmarinus
Die Pflanze sollte einmal im Jahr zurückgeschnitten werden. Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt ist August oder September, damit sie vor dem Winter wieder neu austreiben kann. Der Verjüngungsschnitt sorgt zum einen dafür, dass der Halbstrauch nicht zu groß und buschig wird und zum anderen, dass die Gewürzpflanze aromatisch bleibt.
Die Vermehrung
Rosmarin lässt sich einfach über Stecklinge vermehren. Dazu wird einfach ein Trieb abgeschnitten und entweder in ein Glas Wasser gestellt, dass der Trieb dort Wurzeln bilden kann. Oder der Zweig wird in einen kleinen Topf mit Anzuchterde gesteckt, wo er ebenfalls Wurzeln bildet. Welche Methode angewendet wird, ist relativ egal, da beide Varianten sehr gut funktionieren.
Wann kann Rosmarin geerntet werden?
Geerntet werden kann die Gewürzpflanze ganzjährig, da auch die Blüten essbar sind. Die Blüten werden dabei vor allem als Topping auf Salaten verwendet. Für die Ernte können somit Blüten wie auch Blätter abgeschnitten werden. In der Regel werden die Triebspitzen mit einem scharfen Messer gekappt. Es können aber auch nur Blätter oder Blüten geerntet werden.
Krankheiten und Schädlinge bei Rosmarin
Rosmarin ist eine sehr robuste Pflanze, die so gut wie nicht krankheitsanfällig ist. Stehen die Pflanzen zu eng beieinander, kann es gelegentlich zu Mehltau kommen. Wird das Gewürzkraut zu viel gegossen, kommt es außerdem zu Wurzelfäule. Dies bedeutet dann auch, dass ein Befall mit weiteren Pilzkrankheiten nicht ausgeschlossen ist, da die Pflanze geschwächt ist. Blattläuse, Spinnmilben oder Wollläuse sind äußerst selten bei Rosmarin anzutreffen. Dies liegt vor allem an dem hohen Gehalt der ätherischen Öle, die die Schädlinge nicht mögen.
Verwendung von Rosmarin
Die Rosmarinblätter eignen sich vor allem, um Lamm und Geflügel zu würzen. Doch auch als Würze bei Gemüse und Kartoffeln sowie in Chutneys und Marmeladen ist das Kraut hervorragend einsetzbar. Wichtig ist hierbei nur, dass es in niedriger Dosierung verwendet wird, da es sonst vorschmeckt.
Gleichzeitig können einzelne Zweige in ein hochwertiges Olivenöl eingelegt werden, um Fleisch damit anzubraten und ihm einen besonderen Geschmack zu verleihen. In Kombination mit Knoblauch kann außerdem ein tolles Gewürzöl gezaubert werden. Wer zu viel Rosmarin geerntet hat, kann diese entweder trocken und einfrieren. Der Vorteil dabei ist, dass er nicht am Geschmack einbüßt. Idealerweise können die getrockneten Rosmarinblätter in einer Gewürzmühle mit Salbei, Thymian und Oregano eine hervorragende mediterrane Gewürzmischung ergeben. Zudem kann auch Tee aus Blüten und Blättern gekocht werden.
Rosmarin ist ein sehr vielseitiges Gewürzkraut und ist nahezu überall einsetzbar. Daher ist es auch in unseren Breiten sehr beliebt und häufig in den heimischen Gärten anzutreffen.