Irgendwie ist Mulchen derzeit in aller Munde. Dabei ist das keine Erfindung unserer Zeit. Unsere Vorfahren wussten die Vorteile des Mulchens schon zu schätzen. Die Schicht, die den Erdboden schützt, ist auch natürlich, denn in der Natur werden Sie kaum Boden finden, der nicht bedeckt ist. Nackten Boden gibt es nur in der konventionelle Landwirtschaft. Dabei ist mulchen immer die bessere Entscheidung. Wir sagen Ihnen, warum das so ist.
Warum mulchen eine gute Entscheidung ist
Beim Mulchen geht es darum, den Boden nicht offen zu lassen. Was nicht bepflanzt ist, wird abgedeckt. Die Mulchschicht schützt den Boden. Bei einem offenen Boden wird die Struktur durch Witterungseinflüsse wie Regen, Sonne und Wind zerstört. Die Erde trocknet nicht nur schneller aus, sie wird auch hart. Wind weht die lockere Schicht weg und Regen spült die Erde fort. Die Infiltrationskapazität des Bodens nimmt ab. Das bedeutet aber auch, dass Sie im Garten mehr Arbeit haben. Sie müssen regelmäßig gießen und den Boden lockern, damit Ihre Pflanzen wachsen und eine gute Ernte bringen. Das geht auch anders.
Die Vorteile des Mulchens
Die Vorteile des Mulchens liegen eigentlich auf der Hand:
- der Gartenboden wird vorm Austrocknen geschützt,
- die Schicht ist temperaturausgleichend und feuchtigkeitsregulierend,
- Sie müssen weniger gießen,
- bei Starkregen läuft dieser nicht über die Oberfläche ab, sondern versickert konstant,
- durch das Mulchmaterial wird Unkrautwuchs unterdrückt,
- es bildet sich über die Zeit eine gute Humusschicht, die den Gartenboden verbessert,
- es entsteht ein aktives Bodenleben mit Regenwürmern, nützlichen Insekten und Mikroorganismen,
- im Boden wird Wärme gehalten, sodass Sie zeitiger Anbauen können,
- der Boden wird lockerer, ohne das Sie hacken oder umgraben müssen.
Die Vorteile sparen Ihnen viel Zeit im Garten, die Sie besser für andere Dinge nutzen können. Ihr Boden wird über die Zeit davon profitieren und eine lockere Humusschicht aufbauen, die Sie selbst mit der Einarbeitung von Kompost nur schwer erreichen. Außerdem können Sie sich die Arbeit sparen, den Kompost mühevoll unter zuarbeiten.
Was eignet sich als Mulchmaterial
Im Prinzip können Sie zum Mulchen alles verwenden, was in der Natur vorkommt. Diese Materialien gehören dazu:
- Grasschnitt
- Laub
- Stroh und Heu
- Beikräuter und Rückstände vom geernteten Gemüse
- Brennnessel und Beinwell
- Gründungspflanzen
- Rindenmulch
- Rindenhumus oder Rindenkompost
- kleingehäckselte Gartenabfälle
- Kieselsteine und Splitt
Neben den natürlichen Materialien können Sie auch Pappe oder Mulchvlies zum Mulchen verwenden. Allerdings sind diese Materialien eben nicht natürlich und Sie wissen nicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Darauf sollten Sie beim Mulchmaterial achten
Nicht jede Materialien sind für jede Pflanze geeignet. So sind Flusskies und Splitt nur für Steingärten geeignet. Rasenschnitt sollten Sie unbedingt ein bis zwei Tage anwelken lassen, bevor Sie diesen auf die Beete bringen. Sonst könnte der Rasenschnitt faulen. Je feiner der Rasenschnitt ist, desto besser. Für große Rasenflächen gibt es sogar spezielle Mulchrasenmäher.
Stroh können Sie fast überall zum Mulchen verwenden. Besonders Erdbeeren, Tomaten und Gurken lieben Stroh. Es fördert die Belüftung und hält den Stickstoff im Boden.
Rindenmulch ist ideal für die Wege, eignet sich aber auch zum Mulchen unter Sträuchern und Bäumen. Allerdings mögen eben nicht alle Pflanzen den Rindenmulch. Gerade Rosen lieben einen offenen Boden und einen sonnigen Standort. Rindenmulch ist dort fehl am Platz.
So beginnen Sie mit dem Mulchen
Bevor Sie Ihre Beete das erste mal mulchen, sollten Sie etwas Grund reinbringen. Entfernen Sie Unkraut, düngen Sie den Boden und harken Sie etwas durch. Der Dünger sollte stickstoffhaltig sein, denn durch den Verrottungsprozess wird dem Boden Stickstoff entzogen. Da hilft Brennnesseljauche sehr gut. Diese können Sie auch in Zukunft nutzen. Möchten Sie die etwas übel riechende Jauche nicht im Garten haben, können Sie einen stickstoffhaltigen Dünger aus unserem Sortiment wählen. Anschließend kommt die erste, dünne Mulchschicht auf die Beete und zwischen die Pflanzen.
Wie hoch soll die Mulchschicht sein?
Mulch sollten Sie nach und nach auf den Boden bringen. Da die unteren Schicht relativ schnell verrottet, können Sie oben immer wieder nachlegen. Die Mulchschicht sollte mindestens fünf Zentimeter hoch sein. Ideal ist eine Schicht von zehn Zentimetern. Legen Sie die nächste Schicht locker auf, sodass immer ausreichend Luft dazwischen kommt. Der Boden soll dabei komplett bedeckt sein, der Mulch wird nicht in die Erde eingearbeitet. Ideal ist es, wenn der Boden das ganze Jahr bedeckt ist. Lediglich Stellen, wo Sie frisch ausgesät haben, bleiben unbedeckt und werden erst mit Mulch geschützt, wenn die Samen aufgegangen sind und die Setzlinge etwa zehn Zentimeter hoch sind.
Trotz Mulchschicht düngen?
Im Prinzip wird der Boden durch das Mulchmaterial mit Nährstoffen versorgt. Je nährstoffreicher das Material ist, desto besser. Es lohnt sich deshalb, auch Küchenabfälle mit dem Mulchmaterial zu vermengen und gleich mit aufs Beet zu bringen.
Einige Pflanzen benötigen trotzdem Spezialdünger wie zum Beispiel der Rhododendron. Zum Düngen schieben Sie einfach den Mulch etwas zur Seite und bringen den Dünger ein.
Stroh, Holzhäcksel und Rindenmulch entziehen dem Boden Stickstoff beim Verrotten. Dort sollten Sie immer mal wieder etwas Hornspäne einbringen oder regelmäßig mit Brennnesseljauche gießen.
Übrigens, einen festen Zeitpunkt zum Mulchen gibt es nicht. Starten Sie einfach und staunen Sie über das Ergebnis.