Schmetterlinge sind das Sinnbild des Sommers. Wenn die bunten Schmetterlinge von Blüte zu Blüte fliegen, vermittelt das ein Gefühl von Leichtigkeit und guter Laune. Bieten Sie Schmetterlingen einen bunten Garten und die Flattermänner werden sich bei Ihnen wohlfühlen. Bestimmte Blüten und Pflanzen ziehen Schmetterlinge magisch an. Selbst in einem kleinen Garten oder auf dem Balkon können Sie Schmetterlingen optimale Bedingungen bieten.
Schmetterlinge sind seltener geworden
Noch vor vielen Jahren waren Zitronenfalter, Pfauenauge und Kleiner Fuchs eine Selbstverständlichkeit gewesen. Überall auf Wiesen waren die Flieger zu sehen. In den letzten 20 Jahren sind über die Hälfte der Wiesen-Schmetterlinge in Europa verschwunden. Über 60 Prozent der Falter stehen inzwischen auf der Roten Liste und gehören zu den gefährdeten Arten. Schuld daran sind Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden. Die Lebensräume werden zerstört und der Einsatz von Giften macht den Faltern den Garaus. Selbst in kleinen Gärten finden die bunten Insekten keine Nahrung mehr, da oft Exoten angepflanzt werden, die nicht zur Nahrungsquelle gehören. Dabei können Sie mit kleinen Biotopen die farbenprächtigen Falter mühelos anziehen.
Schmetterling ist übrigens ein Oberbegriff. Mit etwa 160.000 Arten bilden die Schmetterlinge nach den Käfern die artenreichste Insekten-Ordnung. Schmetterlinge gibt es auf allen Kontinenten außer auf der Antarktika. In Deutschland gibt es etwa 3.700 Arten. Den Begriff „Schmetterling“ gibt es erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bis dahin wurden die Falter als „Tagvögel“ und „Nachtvögel“ bezeichnet. Um fliegen zu können, müssen sich die wechselwarmen Tiere erst aufwärmen. Tagfalter nutzen dafür die Sonne. Nachtfalter wärmen sich durch vibrieren der Flügel auf.
Ein Garten voller Schmetterlinge ist mehr als schön
Schmetterlinge faszinieren nicht nur durch ihre Schönheit und ihre Eleganz. Die kleinen Falter leisten auch einen wichtigen Beitrag zu einem ausgeglichenen Ökosystem im Garten und sind wichtige Nützlinge, die Ihnen dabei helfen, die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon zu bestäuben. Während die zarten Insekten mit ihrem Rüssel den süßen Nektar aufsaugen, bleiben die Pollen am behaarten Körper kleben. Beim Besuch der nächsten Blüte werden sie dort auf die Narbe abgegeben. So sichern Schmetterlinge die nachfolgende Generation an Beetpflanzen.
Schmetterlinge sind aber auch Zeiger, also Bioindikatoren. Viele Schmetterlinge halten sich nur in einem begrenzten Lebensraum auf. Sie sind wegen der Ei-Ablage und den Pflanzen, die als Nahrung dienen, mit bestimmten Pflanzen verbunden. So finden Sie verschieden Arten an Bärenspinnern nur dort, wo mindestens 40 Prozent der Fläche mit Flechten bewachsen sind.
So wird der Garten zum Paradies für Schmetterlinge
Ihren Garten sollten Sie schon früh auf die Falter vorbereiten. Günstig ist es, wenn Sie verschiedene Biotope anlegen wie zum Beispiel ein Kräuterbeet, ein Staudenbeet und eine Ecke mit Wildwuchs. Lassen Sie ruhig auch etwas „Unkraut“ stehen wie zum Beispiel Brennnesseln, denn dort wachsen die Raupen der Schmetterlinge auf. Auch andere Wildkräuter werden gern als Babystube für die Schmetterlingsraupen genutzt. Haben Sie einen mageren Boden, ist eine Schmetterlingswiese ein gute Wahl. Fenchel und Dill werden ebenso gern angenommen wie Obstbäume und Beerensträucher.
Diese Pflanzen lieben Schmetterlinge
Ein wahrer Schmetterlingsmagnet ist der Sommerflieder, der oft auch den Namen Schmetterlingsflieder trägt. Sein intensiver Duft zieht die Falter an. Zierstauden wie Astern, Duftnesseln, Hornklee, Phlox, Kugeldistel und Bartnelken mögen Schmetterlinge ebenfalls. Bei den Kräutern gehören Thymian, Katzenminze und Lavendel zu den beliebten Pflanzen. Schmetterlinge lieben übrigens alles, was duftet. Weniger geeignet für die Falter sind stark gefüllte Blüten wie Dahlien oder Rosen. Sie bieten nur wenig Nahrung, die obendrein auch noch schwer zu erreichen ist. Ein kleines Phänomen scheint es bei den Schmetterlingen zu geben: Die Falter bevorzugen violette Blüten. Nicht so gern mögen sie gelbe und rote Blüten.
Heimische Pflanzen mit nektarreichen Blüten
Mit Exoten können die Falter nichts anfangen. Sie haben sich über viele Jahrmillionen auf heimische Pflanzen spezialisiert. Dabei sollten Sie unbedingt auf Blüten achten, deren Staubgefäße frei liegen. Gefüllte Blüten machen es den Faltern schwer. Damit sie auch ausreichend Nahrung finden, sind Blüten mit viel Nektar wichtig. Optimal sind deshalb Blüten, die aus vielen kleinen Blüten bestehen wie der Flieder.
Welcher Schmetterling mag welche Blüte?
Ja, auch Schmetterlinge habe so ihre Vorlieben. So ist der Kleine Fuchs ganz scharf auf Herbst-Astern. Zitronenfalter sind schon sehr früh im Jahr unterwegs. Sie lieben den Lavendel. Weniger wählerisch ist das Tagpfauenauge. Wenn er aber die Wahl hat, bevorzugt er Sommerflieder und Blutweiderich. Ein Liebhaber von Sommerflieder ist auch der Admiral, der besonders im Herbst anzutreffen ist. Sind Sie ein Liebhaber von Lilien? Diese Leidenschaft teilen Sie sich mit dem Schwalbenschwanz.