Eigentlich ist die Amaryllis gar keine Amaryllis, sondern ein Ritterstern aus der Gattung Hippeastrum. Der Trivialname Amaryllis hält sich aber hartnäckig. Zur Weihnachtszeit sind die prächtigen Zierpflanzen besonders beliebt. Dann nämlich blühen sie in den schönsten Farben, die vom reinen Weiß über zartes Rosé bis hin zum kräftigen Rot reicht. Auch Bicolor-Blüten gibt es. Die riesigen Blüten der Amaryllis sind ein toller Hingucker. Um so ärgerlicher ist es, wenn die Blüten im nächsten Jahr zur Weihnachtszeit auf sich warten lassen.
Amaryllis – eine Zwiebelpflanze
Der Ritterstern ist eine Zwiebelpflanze und stellt deshalb besondere Anforderungen an die Pflege. Wie alle Zwiebelpflanzen benötigen Amaryllis eine Ruhephase nach der Blütezeit. Beim Ritterstern kommt – ähnlich wie bei der Herbstzeitlose – zusätzlich eine Wachstumsphase dazu. Halten Sie die Phasen nicht ein, wird der Ritterstern nicht blühen.
Die Zimmerpflanze blüht bei uns um die Weihnachtszeit, oft bis weit in den März hinein. Anschließend können Sie die Pflanze über den Sommer auch nach draußen stellen. Ab Ende August benötigt die Amaryllis eine lange Ruhepause. Während dieser Zeit sollte die Pflanze bei etwa fünf bis 10° C stehen. Das regt die neue Blüte an.
Einige im Handel erhältlichen Pflanzen sind nicht mehrjährig zu kultivieren. Auch bei liebevoller Pflege werden Sie diese nicht wieder zum Blühen bringen. Das trifft sowohl auf einige Sorten zu als auch auf präparierte Zwiebeln. Gerade zur Weihnachtszeit werden die Zwiebeln oft mit einem farbigen Lack überzogen, damit sie besonders schön aussehen. Diese Ritterstern-Zwiebeln sind aber für eine weitere Blüte unbrauchbar.
Wenn die Amaryllis nicht blühen will
Gründe gibt es dafür viele. Meist liegt es an der Pflege oder der fehlenden Ruhephase, dass die wunderschönen Blüten aus bleiben. Folgende Ursachen können dafür sorgen, dass die Blüte bei Ihrer Amaryllis ausbleibt:
• der Rhythmus wird nicht eingehalten,
• falsches Gießen,
• falscher Standort,
• unzureichendes Düngen,
• fehlender Schnitt.
Falscher Rhythmus
Die Amaryllis verfügt über drei Vegetationsphasen. Je nach Phase stellt die Pflanze unterschiedliche Anforderungen. Vom Frühjahr bis zum Sommer ist sie in der Wachstumsphase. Sie benötigt dann einen halbschattigen, warmen Standort. Im Herbst folgt die Ruhephase. In dieser Zeit sollten die Standort-Temperaturen möglichst niedrig liegen und der Standort dunkel sein. Jetzt wird die Veranlagung zur zukünftigen Blüte ausgebildet. Die Blühphase ist im Winter. Die Zwiebelpflanze benötigt jetzt einen hellen, warmen Standort mit Temperaturen um die 20° C. Halten Sie diese Phasen nicht ein, treibt der Ritterstern zur nächsten Blütezeit keine Blüten.
Falsches Gießen
Wie jede Zwiebelpflanze darf auch die Amaryllis nicht zu oft gegossen werden, denn zu viel Wasser lässt die Zwiebel faulen. Deshalb sollten Sie die Zwiebel auch nie ganz in Erde eintopfen. Die Hälfte bleibt immer über dem Substrat. Viel Wasser benötigt die Amaryllis in der Wachstumsphase. Die Erde sollte dann nicht austrocknen. In der Blühphase können Sie weniger gießen. Während der Ruhephase wird gar nicht gegossen. Gießen Sie zu viel, treibt die Pflanze nur Blätter.
Falscher Standort
Je nach Vegetationsphase benötigt der Ritterstern unterschiedliche Standorte. Besonders in der Ruhephase ist es wichtig, dass die Zwiebel dunkel und kühl steht, damit sie sich ausruhen und Kraft für die folgende Phase sammeln kann. Dagegen benötigt die Pflanze in der Blühphase einen sehr hellen Standort, da sie sonst nur Blätter aber keine Blüten treibt. Treibt der Ritterstern nur lange Blätter, steht er zu dunkel. Sie sollten dann die Pflanze an einen sonnigen Platz stellen.
Unzureichende Düngung
Zimmerpflanzen steht nur sehr wenig Substrat zur Verfügung, aus dem sie Nährstoffe schöpfen können. Sind die Nährstoffe aus dem Boden, fehlen diese. Sie müssen düngen. Das erste Mal wird die Amaryllis gedüngt, sobald die Blüte verwelkt ist. Düngen Sie nun im Rhythmus von etwa drei Wochen regelmäßig. Dazu eignet sich ein flüssiger Dünger für blühende Pflanzen, den Sie mit dem Gießwasser verabreichen. Ab April sollten Sie alle zwei Wochen düngen, wenn die Pflanze im Haus steht. Steht sie im Freien, düngen Sie wöchentlich. Ab August wird das Düngen ganz eingestellt, denn dann beginnt die Ruhephase.
Fehlender Schnitt
Schneiden Sie verwelkte Blütenköpfe samt Stiel und Blätter ab. Wichtig ist, dass diese wirklich erst verwelkt sein müssen. Grüne Blätter bleiben an der Pflanze, denn dieses benötigt die Pflanze, um neue Kraft in der Zwiebel zu sammeln. Die Blätter werden erst im September abgeschnitten, wenn sie vollkommen verwelkt sind. Dazu reduzieren Sie die Gießmenge ab Juni/Juli und stellen das Gießen im August ganz ein. Schneiden sollten Sie mit Handschuhen, denn alle Teile des Rittersterns sind giftig und können Hautreaktionen hervorrufen.
Wenn Sie Ihre Amaryllis sorgsam pflegen, können Sie sich viele Jahre an den prächtigen Blüten erfreuen.