Wie viele Gemüsereste werfen Sie täglich weg? In einem großen Haushalt wird sich sicher so einiges ansammeln. Salatstrünke, Reste von Porree, Fenchel oder Möhren, Staudensellerie, Knoblauch und Zwiebeln und vieles mehr. Auf dem Kompost machen sich die Küchenabfälle gut, aber warum wegwerfen, wenn Sie daraus neues Gemüse ziehen können? Das Trendwort heißt „Regrowing“ und ist gerade im Winter eine ideale Möglichkeit, frisches und gesundes Gemüse auf dem Tisch zu haben.
Was ist Regrowing eigentlich?
Regrowing kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „nachwachsen lassen“. Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach. Gemüsereste werden nicht weggeworfen, sondern dürfen neu austreiben. Das geht natürlich nicht mit allen Resten. Aber bei einigen funktioniert es sehr gut. Das Grün, das nachwächst, lässt sich super zum Kochen verwenden und ist garantiert Bio.
Ist Regrowing aufwendig?
Eigentlich nicht, denn außer Gemüsereste benötigen Sie nur ein geeignetes Gefäß, Wasser und einen hellen aber nicht vollsonnigen Fensterplatz. Es eignen sich fast alle Gemüseabschnitte mit Wurzelansatz. Bei Möhren können Sie den oberen Teil mit Blattansatz verwenden. Das Möhrengrün ist ein toller Ersatz für Petersilie. Sie können aber auch Pesto oder Soßen daraus machen.
Welche Gemüsesorten können Sie nachwachsen lassen?
Für das Gemüse-Recycling eignen sich fast alle Gemüsesorten, die einen Wurzelansatz haben. Dazu gehören Rote Beete, Lauch, Sellerie, Zwiebeln, Karotten, Petersilienwurzeln, Romana-Salat, Pflücksalat, Chinakohl und vieles mehr. Manchmal lohnt es sich auch, einfach auszuprobieren. Kräuter können Sie wurzeln lassen und so vermehren. Nicht aus jedem Gemüse wächst eine Frucht. So können Sie zum Beispiel bei Rote Beete vor allem die Blätter ernten, die sich hervorragend im Salat machen. Das Gleiche gilt für Möhren und Kohlrabi.
Die Anleitung – so können Sie Gemüse nachwachsen lassen
Je nach Gemüse benötigen Sie ein Gefäß mit Wasser oder Erde. Bei den meisten Gemüsesorten bietet sich ein Glas mit Wasser an. Wichtig ist, dass Sie das Wasser immer mal wieder wechseln. Setzen Sie die Wurzelenden in das Wasser und stellen Sie das Gefäß an einen hellen Ort. Zwiebeln sind in der Erde besser aufgehoben. Hier gibt es ein paar Tipps für das Recycling von verschiedenen Gemüsearten:
1. Salat – Salat lässt sich einfach recyceln. Dazu werden lediglich die Strünke in ein kleines Glas mit Wasser gestellt. In den folgenden Tagen bilden sich Wurzeln und die ersten Blättern zeigen sich. Als Standort eignet sich ein heller Platz am Fenster. Wechseln Sie ab und zu das Wasser.
2. Zwiebeln – Für Zwiebeln sollten Sie Erde verwenden. Schneiden Sie das untere Ende der Zwiebel mit den Wurzeln ab und pflanzen Sie diese ein. Sie benötigen nur wenig Erde, um die Wurzeln zu bedecken. Die Erde sollten Sie immer leicht feucht halten. Die neue Zwiebel zeigt sich bald. Frühlingszwiebeln benötigen übrigens keine Erde. Bei diesen reicht es aus, wenn Sie das untere Ende in etwas Wasser stellen. In etwa sieben Tagen zeigt sich das neue, saftige Grün.
3. Porree/ Lauch – Das untere weiße Ende des Porrees brauchen Sie nicht wegwerfen. Stellen Sie das Lauchende einige Tage in eine Tasse oder ein Glas mit Wasser. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig. Schon bald zeigt sich das erste Grün, dass Sie wieder verwenden können. Wenn Sie die Wurzeln im Wasser stehen lassen, haben Sie lange Zeit frischen Lauch.
4. Kohl – Ebenso wie Salat können Sie auch Kohl recyceln. Legen Sie eine Schale, Blatt oder die Wurzel in Wasser oder in Erde. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel Erde darüber geben. Die Erde sollten Sie immer leicht feucht halten.
5. Ingwer – Ingwer gehört zu den beliebtesten Pflanzen fürs Regrowing. Allerdings brauchen die Knollen Zeit, um zu wachsen. Von einer Wurzel schneiden Sie ein Stück mit einem Auge oder Keimling ab und stecken es in die Erde. Ingwer braucht es hell und warm. Er sollte aber nicht in direkter Sonneneinstrahlung stehen. Die ersten grünen Spitzen zeigen sich schon nach wenigen Tagen. Ingwer ist auch eine hübsche Zierpflanze. Wenn Sie lang genug warten können, haben Sie auch bald neuen Ingwer. Übrigens funktioniert es mit Kurkuma genauso.
Da geht noch mehr
Mit etwas Geduld können Sie auch noch viele andere Früchte recyceln. Etwa drei Jahre dauert es, ehe aus einer Ananaskrone eine neue Ananas wird. Auch Zitronen, Mandarinen und Orangen brauchen viel Zeit, ehe aus den Kernen ein kleines Bäumchen mit Früchten geworden ist. Die Pflanze liebt einen warmen und sonnigen Standort. Etwas schneller geht es mit Avocados.
Versuchen Sie sich mal am Gemüse Regrowing und zeigen Sie uns Ihre Ergebnisse. Wir sind gespannt.