Laub ist viel zu schade, um es im Herbst einfach in die Biotonne zu werfen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Laub im Garten wiederzuverwenden, eine davon ist der sogenannte Laubkompost. Durch die Zersetzung der Blätter bildet sich wertvoller Humus, der in der Folge Pflanzen- und Anzuchterde entsprechend aufwertet. Besonders gut geeignet für die Kompostierung ist das Laub von Ahornbäumen, Akazien, Birken, Buchen, Ebereschen, Eschen, Hainbuchen, Haselnuss, Linden, Ulmen, Weiden und Obstbäumen. Da die Blätter folgender Bäume einen hohen Anteil an Säure und Gerbstoffen besitzen und somit die Zersetzung sehr langsam vor sich geht, sind diese nicht für die Laubkompostierung geeignet: Eichen, Ginkgo, Pappeln, Walnuss und alle Nadelgehölze.
Laubkompost – wenn die Blätter fallen
Ab Ende September geht es los, dann fallen die ersten Blätter von den Bäumen und oftmals weiß man nicht so recht, wohin damit. Neben der Abdeckung von Beeten, um den Pflanzen einen Winterschutz zu geben, sind die Blätter perfekt zum Mulchen geeignet. Auch können Sie Igeln und anderem Getier ein Zuhause für den Winter geben. Längere Zeit liegen bleiben sollte das Laub nicht auf dem Rasen und im Steingarten. Dort befinden sich oftmals immergrüne Pflanzen, die unter einer Laubschicht leicht faulen. Auch im Teich hat Herbstlaub nichts zu suchen. Stattdessen legen wir einen Laubkompost an, der sich durch mikrobielle Zersetzung in ein- bis zwei Jahren zu wertvollem Humus verwandelt hat.
Laubkompost – Zutaten und Vorbereitung
Um einen Laubkompost herzustellen, benötigen Sie folgende Materialien bzw. Zutaten:
- Laub
- Reife Komposterde
- Rasenschnitt oder Hornmehl oder Brennnesseljauche oder Pferdemist oder schnell verrottende Küchenabfälle
- Komposter aus Draht, Holz oder einem anderen Material, das Luft an den Kompost lässt. Bitte keinen Thermokomposter oder ein anderes geschlossenes Behältnis nutzen, da die Blätter sonst faulen könnten. Wer es sich einfach und günstig machen möchte, der holt sich einfach einen Draht von der Rolle, der etwa eineinhalb Meter hoch sein sollte, formt daraus einen Zylinder (die Größe kann frei gewählt werden) und bindet Anfang und Ende mit Draht zusammen.
Wenn Sie direkt in der Stadt wohnen, sollten Sie kein Laub von Straßenbäumen verwenden, da dieses oftmals stark mit Schadstoffen belastet ist. Wenn Sie stattdessen eigene Bäume im Garten haben oder die Bäume des Nachbarn dankenswerterweise ihr Laub in Ihrem Garten abladen, dann können Sie sich glücklich schätzen, denn daraus wird durch das Anlegen eines Laubkomposts hochwertiger Humus.
Ist genügend Laub gefallen, dann können Sie es zwar mühsam zusammenrechen, wir hätten da aber eine bessere Möglichkeit: Nehmen Sie doch einfach den Rasenmäher! Der Vorteil: Dabei wird das Laub nicht nur eingesammelt, sondern auch gleich zerkleinert, was den Zersetzungsprozess beschleunigt. Sofern Sie Laub lieber rechen, sollten Sie es danach idealerweise in einen Zerkleinerer geben. Aber natürlich ist es auch möglich, die Blätter unzerkleinert in den Laubkompost zu geben, dann müssen Sie allerdings mit einem längeren Zersetzungsprozess rechnen.
Laubkompost anlegen – so geht´s
Das Anlegen eines Laubkomposts dauert nicht lange und auch zwischendurch müssen Sie nicht viel unternehmen. Aber der Reihe nach!
- Wählen Sie einen Platz im Garten, wo der Kompost auch längere Zeit stehen kann. Ob Sonne oder Schatten ist in diesem Fall nicht relevant, da der Laubkompost gut durchlüftet ist.
- Stellen Sie den Komposter auf unversiegeltem Boden auf, also nicht auf Steinplatten oder Holzbohlen. Ideal ist ein freies Beet oder am Rande der Wiese.
- Als Grundlage geben Sie nun eine Schicht reife Komposterde hinein.
- Danach folgt das Herbstlaub, das abwechselnd mit Rasenschnitt, Hornmehl, Pferdemist oder verrotteten Küchenabfällen eingefüllt wird. Gerne können Sie auch immer wieder etwas Brennnesseljauche dazugeben, um den Zersetzungsprozess zu fördern.
- Nun wässern Sie den Kompost gut. Dies ist auch in der Folge wichtig. Sofern es längere Zeit nicht regnet, geben Sie immer etwas Wasser zu.
Je nach der Art des Laubes und der Schnelligkeit des Zersetzungsprozesses, kann es ein bis zwei Jahre dauern, bis der erste Kompost reif ist.
Übrigens: Wenn Sie im Folgejahr wieder Laub verwerten möchten, legen Sie am besten einen neuen Laubkompost an, anstatt den alten einfach aufzufüllen. Erstens nimmt ein Laubkompost kaum Platz weg und zweitens ist es durch ein Auffüllen mit frischen Blättern schwierig, an den bereits nutzbaren Kompost heranzukommen.
Laubkompost – mit Beschleuniger nachhelfen
Möchten Sie nicht so lange warten und den Humus schneller einsetzen können, dann haben Sie die Möglichkeit, mit einem Kompostbeschleuniger den Zersetzungsprozess anzukurbeln. Und so gehen Sie vor:
- Geben Sie ein bis zwei Liter lauwarmes Wasser in einen Topf oder Eimer.
- Nun geben Sie einen Würfel Hefe und 500 Gramm Zucker hinzu.
- Gut umrühren, bis alles gelöst ist.
- Lassen Sie alles bei Raumtemperatur oder bei direkter Sonneneinstrahlung rund eine Stunde stehen.
- Rühren Sie danach noch einmal gut um.
- Füllen Sie das Ganze nun in eine Gießkanne, die 10 Liter fasst.
- Gießen Sie die Flüssigkeit gleichmäßig über den Laubkompost und mischen Sie – wenn möglich – mit einer Grabegabel gut durch.
Durch die Verbindung mit Hefe und Zucker steigt die Temperatur und die Zersetzung wird beschleunigt. Nach rund einer Woche können Sie den Laubkompost gerne noch einmal gut durchmischen, um den Vorgang weiter zu beschleunigen.
Wenn der Laubkompost fertig ist
Nach ein bis zwei Jahren können Sie den Laubkompost endlich nutzen. Besonders geeignet ist er für Pflanzen, die einen hohen pH-Wert benötigen, wie etwa Moorbeetpflanzen oder Beerensträucher wie Heidelbeeren und Preiselbeeren. In diesem Fall können Sie den fertigen Laubkompost direkt in die Erde mischen. Um auch andere Pflanzen damit zu versorgen, die keine saure Erde mögen, können Sie zur Neutralisierung des Säureanteils Gesteinsmehl oder Kalk zufügen.
Laubkompost eignet sich auf jeden Fall als Dünger für alle Pflanzen, die einen lockeren Boden benötigen. Ebenfalls möglich ist es, Laubkompost als Winterschutz für Rosen zu nutzen.